Gerade habe ich eine wichtige Lektion gelernt und ich muss gestehen, dass ich sie nicht gesucht habe. Wenn Menschen einen besonderen Stolz haben, so dass er einem entgegen springt, finde ich das nicht besonders anziehend. Als Reaktion darauf ziehe ich mich im Normalfall zurück, da ein gutes Miteinander nicht wirklich funktioniert. Heute habe ich herausgefunden, dass dieser Stolz nur ein Ausdruck eines nicht besonders gut ausgepägten persönlichen Selbstwertes ist. Ich weiß, deswegen macht es den Umgang mit dem Anderen nicht unbedingt einfacher, das ist wohl wahr. Aber es hilft schon sehr. Wenn das tatsächlich so ist, dann entsteht daraus eine Verpflichtung im Umgang mit dem “Subjekt”. Ich habe es in der Hand, wie sich der Andere im Umgang mit mir fühlt und damit auch wie er sich entwickelt und verhält. Doch bin ich meines Bruders Hüter? Bin ich also dafür verantwortlich, wie mein Nächster ist? Darauf antworte ich ganz klar jein. Jeder Mensch trifft seine Entscheidungen selbst, auch und gerade wie er selbst ist. Trotz allem lebt keiner für sich alleine im luftleeren Raum. Es gibt dazu auch einen psychologischen Fachbegriff, dass wir Menschen uns gegenseitig beeinflussen und dementsprechend entwickeln. Das heißt wenn ich will, dass der Andere sich verändert, dann muss ich das als Erstes tun.
Also habe ich gelernt, dass ich ein “besonderes” Mitleid mit denen haben muss, die besonders stolz sind, denn eigentlich sind sie arm dran.