Schlagwort-Archiv: leben

Mein Alex fehlt mir

Nach längerer Zeit waren Alex und ich wieder einmal geschäftlich unterwegs. Das an sich ist nichts Besonderes. Was ich noch nie mochte ist die Tatsache, dass wir getrennt unterwegs waren. Er an einem Ende der Republik, ich am anderen.

So tauschten wir uns heute morgen per Telefon, über die letzte Nacht, aus: Wie hast du geschlafen? Nicht gut,….

Manchmal liegt es am Verkehr, der durchs Hotel fährt, durch manche Hotelzimmer fahren nicht nur Autos und LKW’s sondern ganze Bahnlinien führen hindurch. Während bei Autos meistens eine Art kontinuierlicher Verkehrsstrom entsteht, sind Züge immer einzeln unterwegs und lassen sich nicht so einfach vom Gehirn rausfiltern. Steht man am nächsten Morgen auf, dann fühlt man sich platt wie der Untergrund, über den diese Verkehrsmittel unterwegs waren.

Was ich aber am schlimmsten empfinde, ist die Abwesenheit meines Alex. Kein Arm zum Anlehnen, keiner, der meine kalten Füße wärmt. Egal, wie sehr ich diese im Bett tastend nach meinem Alex positioniere, das Gegenüber fehlt. Es fehlt der abendliche Austausch, mit der Reflektion auf den abgelaufenen Tag. Wir merken, dass kein Telefon diesen persönlichen Austausch ersetzen kann.

So bleibt die Schlussfolgerung auch nach 10 Jahren Ehe immer noch die Gleiche: Mein Alex fehlt mir! Um so mehr freue ich mich auf ihn und zu Hause. Deshalb wird es ein guter Tag werden. Das wünsche ich dir auch!

Unser ökologischer Handabdruck

Gestern habe ich das erste Mal von unserem ökologischen Handabdruck gelesen und musste Google zum Unterschied zwischen ökologischen Hand- und Fußabdruck befragen.

Bis dahin kannte ich nur unseren ökologischen Fußabdruck, also das was wir verbrauchen. Nach der bei wikipedia stehenden Definition gehört alles zum ökologischen Fußabdruck was benötigt wird um Lebensstil und Standard eines Menschen (unter Fortführung heutiger Produktionsbedingungen) dauerhaft zu ermöglichen. Dazu gehören auch die Flächen, die für Nahrung, Kleidung, Energie, Entsorgung, Recycling, etc. benötigt werden.

Der ökologische Handabdruck ist die Folge aus den Erkenntnissen zum Fußabdruck. Nur wenn wir mit unseren Händen handeln, können wir an dem Fußabdruck etwas ändern. Alex Steffen schreibt dazu: „Unser Ziel ist es, unsere negative Beeinflussung der Erde innerhalb der uns gegebenen Lebensspanne auf Null herunterzufahren.“

Als Alex und ich so zusammen saßen, fragten wir uns, was wohl unser ökologischer Handabdruck ist. Wie sieht es mit dir aus? Im Grunde ist der Ansatz: verbrauche nicht mehr als du hast, logisch. Doch immer wieder hören wir in unserem Alltag, dass Kredite einfach zu bekommen sind. Warum soll das also in der Ökologie nicht auch gelten?

Die Vorderung nach einem Hinterfragen unseres Handelns ist berechtigt. Ich möchte sogar weitergehen und sagen, es ist an der Zeit. Erst wenn wir selbst bei uns anfangen und einen ökologischen Handabdruck anstreben, können wir von Anderen das gleiche erwarten.

 

Empfehlung für: Schuld sind immer die anderen

 Seit gestern läuft der Film „Schuld sind immer die anderen“ in den deutschen Kinos.

Darin geht es um Ben, einen jugendlichen Straftäter. In „Schuld sind immer die anderen“ bekommt Ben im idyllisch gelegenen “Waldhaus” die einmalige Chance auf einen Neuanfang. Als einer von sieben jugendlichen Straftätern soll er in der familiären Gemeinschaft soziale Kompetenz erlernen und Geborgenheit erfahren. Doch als er auf seine Hausmutter Eva trifft, ist er geschockt: Sie ist eines seiner Opfer. Sein brutaler Überfall auf sie wurde nie aufgeklärt. Während Ben alles versucht, um in der Gruppe nicht aufzufallen, wächst in Eva der Verdacht. 

Nicht nur der Tagesspiegel ist voll des Lobes über „Schuld sind immer die anderen“: “Mit fast schon Shakespearescher Wucht und differenziertem Blick konfrontiert Lars-Gunnar Lotz in „Schuld sind immer die Anderen“ einen jugendlichen Straftäter in einem Projekt des offenen Strafvollzuges mit dem Opfer seiner Gewalttaten. Die Komplexität von Schuld und Vergebung wird hier sorgfältig ausgelotet und gleichzeitig der allzu oft mit Stereotypen belegte Berufsstand des Sozialarbeiters gründlich rehabilitiert.”

 „Schuld sind immer die anderen“ ist sicher keine leichte Kost. Der Film des 30- jährigen Lars-Gunnar Lotz über Schuld und Vergebung ist auf jeden Fall ansehenswert.

Empfehlung für: Schuld sind immer die anderen

 Seit gestern läuft der Film „Schuld sind immer die anderen“ in den deutschen Kinos.

Darin geht es um Ben, einen jugendlichen Straftäter. In „Schuld sind immer die anderen“ bekommt Ben im idyllisch gelegenen “Waldhaus” die einmalige Chance auf einen Neuanfang. Als einer von sieben jugendlichen Straftätern soll er in der familiären Gemeinschaft soziale Kompetenz erlernen und Geborgenheit erfahren. Doch als er auf seine Hausmutter Eva trifft, ist er geschockt: Sie ist eines seiner Opfer. Sein brutaler Überfall auf sie wurde nie aufgeklärt. Während Ben alles versucht, um in der Gruppe nicht aufzufallen, wächst in Eva der Verdacht. 

Nicht nur der Tagesspiegel ist voll des Lobes über „Schuld sind immer die anderen“: “Mit fast schon Shakespearescher Wucht und differenziertem Blick konfrontiert Lars-Gunnar Lotz in „Schuld sind immer die Anderen“ einen jugendlichen Straftäter in einem Projekt des offenen Strafvollzuges mit dem Opfer seiner Gewalttaten. Die Komplexität von Schuld und Vergebung wird hier sorgfältig ausgelotet und gleichzeitig der allzu oft mit Stereotypen belegte Berufsstand des Sozialarbeiters gründlich rehabilitiert.”

 „Schuld sind immer die anderen“ ist sicher keine leichte Kost. Der Film des 30- jährigen Lars-Gunnar Lotz über Schuld und Vergebung ist auf jeden Fall ansehenswert.

Buchstaben bilden Worte und dann?

Worte bestehen aus Buchstaben. Unser Alphabet hat soweit ich mich noch richtig erinnere 26 Stück davon anzubieten. Werden Buchstaben aneinander gereiht entstehen Worte.

Es gibt kurze und einfache Worte, wie Ei oder sehr lange und komplizierte Worte wie Hoagneistnidei. Die Worte selbst sind neutral, doch unsere Assoziation machen sie zu etwas sehr Mmächtigen. Worte können töten und lieben, Worte streicheln uns, um sich im nächsten Moment als eine Waffe zu offenbaren. Nicht umsonst heißt es: „Reden ist silber, schweigen ist Gold.“

Wir alle gebrauchen jeden Tag viele Worte, ohne sie fehlt uns eines der wichtigsten Ausdrucksmittel. Warum nur ist es dann doch so schwer, die richtigen Buchstaben in der richtigen Weise aneinander zu reihen?

Wie ich auf diese Gedanken komme? Derzeit sitzen wir an einer Präsentation und suchen nach den Worten, die das ausdrücken sollen, was wir wollen. Ist ein Wurf gelungen und wir fragen unsere Umwelt, kommen ganz erstaunliche und unterschiedliche Antworten. So stellen wir fest, dass Worte mehr sind als nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben. Worte gestalten unser Leben. An uns selbst liegt es, wie wir sie verwenden.

 

Christen und christliche Familie – scheitern und für einander einstehen

Gestern habe ich über Familie geschrieben und was Familie ausmacht. Darüber hinaus gibt es noch eine andere Art von Familie. Schauen wir in das Leben von Christen, dann gibt es dort neben der eigenen Familie zusätzlich noch die Zugehörigkeit zur Familie Gottes. Das zeigt sich, wenn Christen miteinander eine Gemeinschaft (oft Kirche genannt) bilden.

Auch hier sind die Strukturen wie in einer Familie, es gibt Freude und Ärger. Nur ist die Erwartungshaltung irgendwie eine andere. Während es für uns alle klar ist, dass in einer Familie nicht immer alles rund läuft, ist genau das bei der Familie der Christen der Fall.

Streit, unterschiedliche Meinungen, etc., das alles erwarten wir von einer Familie der Christen nicht. Geschieht das trotzdem, reiben wir uns ganz erstaunt die Augen, schütteln den Kopf und … gehen.

Ich weiß nicht wirklich, warum in unser aller Köpfen so eine hohe Erwartungshaltung in Bezug auf Christen und ihre Mitchristen vorhanden ist. Weil wir alle Menschen sind, ist ein Scheitern doch vorprogrammiert.

In meinen Augen ist es auch nicht schlimm, wenn es Ärger gibt. Schlimm ist, wenn der Prozess der Familie ausmacht danach unterbleibt. Familie aus Christen heißt nicht eine heile Welt zu spielen. Leben Christen als Familie, dann wird dies sichtbar, wenn sich Christen wie Menschen verhalten und für einander einstehen.

Christen die für einander einstehen, akzeptieren nicht unbedingt alles was der andere sagt, macht oder tut. Christen die im miteinander Familie sehen, kämpfen trotzdem für einander, eben weil er Familie ist.  

Was ist eigentlich Familie?

Eine Familie ist eine Lebensgemeinschaft aus mehreren Personen, die miteinander eine engere Verwandtschaftsgruppe bilden. Familie ist ein Ort, der schon da war, bevor wir geboren wurden. Wir wurden in unsere Familie hineingeboren und konnten uns keine aussuchen.

Selbst wenn wir unsere Familie leugnen oder tauschen, bleiben unsichtbare Fäden in die eigene Familie bestehen. Familie lässt sich nicht einfach tauschen. Auch wenn ich eine neue wähle, die alte Familie kann ich nicht abwählen.

Familie ist ein Ort in dem gelegentlich (heftig) gestritten wird. Man ärgert sich über ein anderes Familienmitglied. Manches ist einfach und manchmal scheint alles schrecklich kompliziert. Doch es gibt etwas, das Familie ausmacht, wie keine andere Bindung auf dieser Erde. Läuft etwas nicht rund, geht etwas aus dem Ruder, braucht ein Familienmitglied Hilfe, dann sind die anderen Mitglieder einer Familie da und helfen.

Deshalb ist Familie weniger daran zu erkennen, wie der genetische Fingerabdruck oder die selbstgewählte Lebensgemeinschaft ist. Familie zeigt sich in den Krisenzeiten des Lebens. Sind die Mitglieder einer Familie füreinander da und helfen einander, dann ist das Familie. 

Gemeinwohlökonomie – leben und leben lassen

Der heutige Artikel ist ein Gastbeitrag von Marcus:

Gemeinwohlökonomie ist ein Wort, das ich gestern zum ersten Mal in meinem Leben gehört habe. Dabei ist es eine wirklich einleuchtende Sache, und ich wusste nicht einmal, dass ich einen Nachbarn habe, der dies in seinem Betrieb praktiziert. Doch erstmal zur Frage, was Gemeinwohlökonomie eigentlich ist.

Da ich kein Fachmann bin, möchte ich das ganze in meinen eigenen Worten sagen. Es bedeutet, dass man nicht nur wirtschaftet, um möglichst viel Geld zu verdienen. Man wirtschaftet und produziert zum Wohl aller Menschen. Man gibt etwas von dem was man verdient zurück oder verlangt von vornherein weniger. Kürzere Arbeitszeiten, gerechtere Lohnverteilung, Arbeitsweisen die Gesundheit fördern und sowohl der Natur als auch allen anderen dienlich sind. Das ist zumindest das, was ich von der Gemeinwohlökonomie verstanden habe. Entstanden ist diese Idee rund um den Wirtschaftspublizisten Christian Felber in Österreich. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland schon einige Unternehmen, die nach dessen Prinzipien arbeiten.

Ein solcher Mensch, der seinen Betrieb nach diesen Regeln führt ist Harro Colshorn. Der studierte Jurist führt einen Bioland Gemüseanbau bei uns daheim um die Ecke (und er hat wirklich leckere Sachen). Er ist einer von drei Betrieben, die vor kurzem im Bayerischen Fernsehen vorgestellt wurden. Unter den anderen Unternehmern befindet sich sogar die Sparda Bank München. Wer meinen Nachbarn kennenlernen möchte , der kann sich den Beitrag dazu ansehen oder diesen Artikel des Bayerischen Rundfunks lesen. Das tolle ist, dass diese Menschen eigentlich etwas umsetzen, was sogar schon in der Bayerischen Verfassung verankert ist. Nur hält sich daran leider kaum jemand.

 Ich finde es wirklich bemerkenswert, wie sich Menschen für eine Welt einsetzen, in der es mehr Gerechtigkeit für alle gibt. Eine Welt, in de Ressourcen besser verteilt werden, und in der Menschen aufeinander achten und dafür sorgen, dass jeder genug zum Leben hat und sich niemand zu Tode arbeiten muss. Eine Welt, in der es mehr gibt als Finanzen und Zahlen.

Ich fühle mich erinnert an die Welt, wie ich mir sicher bin, dass auch Gott sie möchte. Gott gibt diesen Menschen bei der Umsetzung dieser Ziele Erfolg.

Die Brille der Wahrnehmung

Als ich mich mit einem Freund über seine neue Brille unterhielt, kamen wir auf die veränderte Wahrnehmung, die eine Brille mit sich bringt, zu sprechen.

Seit einigen Wochen bin ich stolzer Besitzer einer eigenen Brille. Ich bin stolz auf meine Brille, denn seitdem sehe ich die Welt deutlich schärfer. Schaue ich in die Ferne, sind die Konturen plötzlich gestochen scharf. Während in der Nähe meine Brille unangenehm ist.

Mit Brille hat sich meine Wahrnehmung verändert. Die Welt sieht anders aus. Nicht weil wir uns verändert haben, sondern weil sich unsere Sicht verändert hat. Eine Brille hat Randbereiche an denen die Brille zu Ende ist und damit unsere Sicht. Bei Gleitsichtgläsern kommen auch noch unterschiedliche Ebenen dazu, alles das verändert die Wahrnehmung. 

Manchmal haben wir auch nur eine virtuelle Brille auf, denn unser Blick in die Welt verändert sich. Es kann sein, dass wir die Brille der Informationen aufhaben oder die Brille der Liebe. Jede dieser Brillen gibt uns eine andere Wahrnehmung, ohne dass sich die Welt und wir wirklich verändert haben.

Wir können uns gegenseitig helfen beim in die Welt Schauen, aber die Wahrnehmung an sich bleibt eine individuelle Sache. Wir können unsere Wahrnehmung erklären und beschreiben, aber die Wahrnehmung selbst ist auf uns selbst beschränkt. Auch wenn Alex und ich uns den Blick durch die Brille gegenseitig erklären, sehen können wir nur selbst.