Archiv der Kategorie: mitreden

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Schweigen – aus Trauer? – oder bedeutet es wegschauen?

Der Blog von heute ist gerade bei modobobum erschienen:

Heute Mittag erreichte mich die Meldung von dem Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo in Paris. Nach meinem Wissenstand starben bei dem Anschlag 12 Menschen. Sie verloren ihr Leben, weil sie nicht wegschauen wollten, sondern Satire als ein Mittel der Kommunikation und des Dialoges verwendeten..

Den ganzen Blog gibt es hier: http://modobonum.de/manna/blog-post/2015/01/07/schweigen-aus-trauer-oder-bedeutet-es-wegschauen/

24 Stunden Jerusalem

http://www.24hjerusalem.tv/de

Jerusalem in 24 Stunden am 12.4. im Netz, auf BR und Arte. Vernetzt anschauen und eine vernetzte Stadt entdecken:

”24h Jerusalem” erzählt einen Tag in dieser magischen und widersprüchlichen Stadt. Ein weltweit einzigartiges Projekt aus der Mitte eines Brennpunktes – im Fernsehen und im Internet.

Jerusalem, eine Stadt wie keine andere in der Welt. Ein Ort der Grenzerlebnisse, Sehnsüchte und Ideologien. Himmel und Erde kommen hier zusammen – und mit ihnen die Religionen dieser Welt. Doch in Jerusalem verdichten sich auch Konflikte und Kämpfe. Israelis und Palästinenser ringen seit Jahrzehnten um einen Platz in der geteilten Stadt.

Mit ”24h Jerusalem” reisen Sie einen ganzen Tag lang in diesen mystischen Schmelztiegel – erleben spannende Begegnungen in den engen Gassen und Gemäuern, die jahrtausendalte Geschichte atmen – und lernen Bewohner kennen, die im Alltag auf jedem Meter an neue Grenzen stoßen.

Quelle: http://www.24hjerusalem.tv/de 

Wenn sich Fotos im Internet mit dem Urheberrecht treffen

In den letzten Tagen bin ich mehrfach auf das Urteil des Landgerichtes Köln zum Thema Urheberrecht bei Fotoverwendung im Internet gefallen.

Was war geschehen?

Das Landgericht sprach am 30.1. ein Urteil zum Urheberrecht. Eine einfach verständliche Ausführung gibt es dazu auf dem Rechtsblog von Nina Diercks. Dem am Thema interessierten empfehle ich beide Beiträge zu lesen.

Im Grund hat sich mit dem Urteil nichts geändert. Die Regel bleibt weiterhin die Gleiche:

  1. Verwende keine Fotos, die du nicht selbst gemacht hast.
  2. Wenn du kein eigenes Fotos hast für einen Beitrag bleibe trotzdem bei 1.
  3. Gibt es wirklich kein eigenes Foto, dann verzichte lieber darauf!

 

Hier der Hinweis an Alle die ihre Fotos im Internet hochladen und damit zur Verfügung stellen.

  1. Ist dir wichtig als Urheber genannt zu werden, dann schreibe dich bitte in das Bild direkt hinein.
  2. Willst du nicht, dass irgend jemand deine Fotos runter lädt, weiter verarbeitet oder was auch immer damit tut, dann lade keine Bilder ins Internet.

 

 

Alle. Wir sind alle Hater. Sind wir?

Als erstes laß ich einen Text in der SZ über Julia Engelmann und ihre Fans. Dort erfuhr ich von der Schauspielerin und dem Poetry Slam, den sie im letzten Jahr gewann. Hier das Video dazu:

Es ist ein eingänglicher Text, nicht besonders kompliziert und vielleicht deshalb so beliebt. Danach bekam ich eine kleine Kampagne von Befürwortern und Gegnern zu lesen. Viel wurde geschrieben und ich entschied mich dem nicht zu folgen und darüber einfach zu schweigen.

Nun habe ich es doch getan. Ziel dieser Zeilen ist eine persönliche  Auseinandersetzung zu den Reaktionen die sich über Frau Engelmann im Netz ergossen. Über Umwege landete ich wieder bei der SZ und einem Artikel von Stefanie Ren, am 24.1. veröffentlicht. Ich möchte dich motivieren, diesen Artikel zu lesen.

Frau Ren startet ihren Artikel mit folgenden Worten: Julia Engelmann wird geliebt. Dann wird sie gehasst. Dann werden die Hater gehasst. Und dann werden die gehasst, die die Hater hassen. Da ist so unglaublich viel Hass, Baby, in diesem Internet, oh Baby. Und gerade ist ein Punkt gekommen, an dem ich den Hass leid geworden bin.

Bitte einfach selbst weiter lesen. 

 

Weihnachten Mythos oder Freude – meine persönliche Sicht

Das Wort Weihnachten löst ganz erstaunliche und unterschiedliche Reaktionen aus. Die Assoziationen sind manchmal eine Herausforderung für mich, aber sie sorgen auf diese Weise für meine Auseinandersetzung mit Weihnachten.

Ich komme aus dem Erzgebirge, einem sehr armen und deshalb sehr pietistisch geprägten Landstrich. Es gab keine reichen Bauern, das Land war karg und der Bergbau brachte nur einen kragen Lebensunterhalt. Alles das sorgte für eine enge Verbundenheit mit Gott. Als die Menschen anfingen Figuren zu schnitzen und zu verkaufen, war es einfach der Versuch die eigene Not ein klein wenig zu lindern. Fuhren die Bergleute in den Stollen ein, war nicht immer klar ob sie am Abend nach der Schicht wohlbehalten nach Hause kehrten. Um ihre Dankbarkeit für Bewahrung zu zeigen, stellten sie am Abend ein Licht in das Fenster für jeden Bergmann der sicher wieder angekommen war. So wurde auf einfache Art und Weise miteinander kommuniziert.

Die Geburt des Christkindes wurde gefeiert und es war ein besonderer Tag, hatten die Menschen doch sonst keinen Urlaub und freie Zeit war Luxus. Doch die Eltern versuchten ihren Kindern die Besonderheit von Weihnachten nahe zu bringen, also gab es getrocknete Apfelringe, Äpfel und Nüsse. Grüne Zweige verschönerten die Zimmer der Menschen, sie rochen gut und sorgten dadurch für eine gute Stimmung. Im 17. Jahrhundert kamen die Menschen auf die Idee mit dem Weihnachtsbaum. Es sollten halt nicht nur Zweige sein, sondern ein mit Obst und Strohsternen geschmückter Dekoobjekt.  Bei Familien die viel Geld hatten, gab es den Luxus von mundgeblasenen Kugeln und Kerzen. Erst im 18 Jahrhundert zog der Weihnachtsbaum in größerem Stil in die Häuser der Menschen.

Denke ich an die Lauscha‘er Glasbläser, dann war es einfach die Armut dieser Menschen die Ideen wie Kugeln für den Weihnachtsbaum entstehen ließen.

Manchmal kommen Menschen, die diese ganzen Dinge anders interpretieren und ihre eigene Meinung klar und deutlich formulieren. Dadurch können sie Menschen vor den Kopf stoßen, ob gewollt oder unabsichtlich. Wir können zu unserer Geschichte und zu unserem Land stehen oder auch nicht. Es liegt an uns und an unserer Interpretation von Weihnachten.

Für mich ist Weihnachten eine besondere Zeit im Jahr. Es ist eine Zeit in der ich mich meiner Wurzeln erinnere. Denn wie sagt die Bibel: nur wer weiß wo er herkommt und darauf zurück schaut, kann auch nach vorne schauen und von der Vergangenheit lernen. Wir feiern Weihnachten und wir werden es auch weiterhin feiern. Wir feiern, weil Gott zeigte, dass er uns auf dieser Erde nicht vergessen hat. In der Geburt von Jesus Christus bestätigt er seine Liebe zu uns Menschen, denn Ostern gäbe es ohne Jesus Geburt nicht.

Weihnachten (m)ein Zeichen – wofür?

http://bibelserver.de

Als Alex und ich heute morgen unsere gemeinsame stille Zeit hatten, fiel uns ein Wort das erste Mal auf und wir begaben uns auf die Suche nach einer Erklärung und Paralleltexten. Was wir dabei fanden, war neu für uns. Während wir uns so darüber unterhielten, fanden wir einen Bezug zu Weihnachten.

Das Wort um das es geht ist Mazzebe. Wir haben dieses Wort in Hosea 3,4 gelesen. Mazzebe ist ein Stein der zu einem Zeichen aufgerichtet wird. Der Stein hat keine weitere Dekoration oder Inschrift. Es ist allein der Mensch, der diesem Stein seine Bedeutung gibt. Das erste Mal ist es Jakob der eine Mazzebe für Gott errichtet, als Dank für dessen Zusicherung ihm gelingen zu geben. (1.Mose28)

Einige Jahrhunderte später errichtet ein Königssohn eine Mazzebe um sich selbst ein Zeichen zu bauen, zu seiner Erinnerung als eine Art Grabstein. Wieder etwas später spricht Gott YHWH zu seinem Volk Israel und verurteilt ihr handeln. Sie hatten Mazzebe zu Ehren eines anderen Gottes errichtet.

Dann kommt ein interessanter Text in Jesaja 19,19. Dort ist die Mazzebe das Zeichen Gottes für seine Treue. Es wird ”ein Zeichen und Zeuge für den Herrn” genannt.

Eine Mazzebe kann also sowohl Gott YHWH zu Ehren errichtet werden, als auch zu eigenen Ehren oder zu Ehren eines anderen Gottes. Das Entscheidende ist also der Bezug den der Mensch in dieses Steinmal hinein legt.

Im Grunde ist Weihnachten genauso ein Steinmal. Wir können Weihnachten feiern zu Ehren Gottes, als Zeichen seiner Treue oder wir können an Weihnachten uns selbst ehren. Wir können in Weihnachten auch Verschwörungstheorien hineinlegen und damit diese ehren. Das was uns wichtig ist, füllt unser Herz aus. So wie wir uns damit auseinander setzen, geben wir ihm Raum und damit unsere Anerkennung.

Mach mit und gib deine Stimme für die Abschaffung der Sommerzeit

Bereits vor zwei Jahren habe ich bei dejongsblog für die Abschaffung der Sommerzeit plädiert. Die gute Nachricht, es gibt wohl tatsächlich ernsthafte Bestrebungen dazu. Derzeit läuft eine Petition: 

Beibehaltung der Normalzeit – Abschaffung der Sommerzeitverordnung

Das war die gute Nachricht. Die schlechte: die Petition läuft nur noch zwei Tage. Bitte mache also mit und stimme online ab für die Abschaffung der Sommerzeit!

kommunikatives Handeln, Uli Hoeneß und die Glaubwürdigkeit

Diese Woche war die Jahreshauptversammlung des FC Bayern München, so hörte ich es im Radio auf Bayern 3. Die Moderatoren unterhielten sich über Uli Hoeneß und seine Rede. 

Ich muß gestehen, ich habe die Rede von Uli Hoeneß weder gehört noch gelesen. Ich bin kein Fußballfan. Deshalb wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, darüber einen Blog zu schreiben. Das ich es nun doch tue, liegt an einigen Kurznachrichten in Facebook.

Allgemeiner Kritikpunkt ist das Anklageverfahren wegen Steuerhinterziehung gegen Uli Hoeneß. In seiner Rede gestand er Fehler ein:  “Ich möchte mich nicht reinwaschen. Ich stehe zu meinem Fehler. Ich vertraue auf die bayerische Justiz und bin davon überzeugt, einen fairen Prozess zu bekommen. Meine Familie und ich haben keine leichte Zeit, seit die Sache bekannt geworden ist.”

Lese ich die Kommentare dazu, dann geht es immer um die Frage von zweierlei Maß. Ist die Steuerhinterziehung der er beschuldigt wird, ein Grund seinen Posten als Präsident des FC Bayern aufzugeben oder nicht.

Formal betrachtet, hat sein Versagen mit dem FC Bayern nichts zu tun. (Es gab Vergleiche mit Angestellten die in die Firmenkasse gelangt haben. Diese Vergleiche sind nicht korrekt.) Er hat seinen Fehler eingestanden, was schon mal mehr ist, als viele andere Zeitgenossen schaffen. Jedem Menschen fällt es schwer, Fehler einzugestehen. Sitzt man, so wie Uli Hoeneß, auf dem Präsentierteller der Nation, wird es nicht leichter.

Stellt man die Glaubwürdigkeit der Rede von Uli Hoeneß in Frage, ist das arrogant und überheblich. Wer kann in das Herz eines anderen Menschen schauen? Ich kann es nicht. Ich persönlich glaube ihm seine Aussage schon, denn das Ausmaß der Folgen für ihn und seine Familie sind derzeit noch nicht abzusehen. 

Auch wenn alles Geschriebene richtig ist, so fühlen wir uns mit der Sache nicht richtig wohl. Es bleibt ein schaler Beigeschmack.  Liegt es an seiner Stellung,  erwarten wir deshalb ein fehlerfreies Verhalten? Ist unsere Erwartungshaltung richtig?

Jemand schrieb von zweierlei Maß in unserer Gesellschaft. Da gibt es die Prominenten, wo wir schon fast schadenfroh sind, dass es sie erwischt. Und es gibt die die wir bedauern. Warum machen wir diese Unterschiede?

Was ich daraus lerne? Bevor ich über andere den Stab breche, fange ich erst einmal bei meinem Verhalten an. Stimmen mein Verhalten und meine Worte überein?  

 

Deutsche Geschichte, Mitmenschlichkeit und Akzeptanz

Der 9. November ist in die Deutsche Geschichte eingegangen und hat das Selbst- und Fremdbild unseres Landes verändert. Heute vor 75 Jahren war die Reichsprogrommnacht.

Es war die Nacht in der Deutschland brannte. Auch wenn es scheinbar “nur” die jüdische Bevölkerung betraf, hatte das Geschehen nicht nur auf die jüdische Bevölkerung Einfluß.

In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde mehr als 1400 Synagogen, Tausende jüdische Geschäfte, Arztpraxen, Betriebe und Wohnhäuser in Deutschland und Österreich binnen weniger Stunden zerstört. Nach offiziellen Angaben starben dabei 91 Menschen. Wie viele tatsächlich durch die Übergriffe der Nationalsozialisten ums Leben kamen, ist nicht bekannt. In den darauffolgenden Tagen wurden etwa 30.000 jüdische Männer in die Konzentrationslager Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald verschleppt. Vorausgegangen war ein Attetat auf einen deutschen Diplomaten in Paris durch einen polnischen Juden Herschel Grynszpan.

Die Reichskristallnacht, wie sie auch genannt wird, war nicht einfach eine Entgleisung von irre geleiteten Menschen. Ich empfinde es als einen Verrat an unserem Land. Menschen jüdischen Glaubens gehören seit Jahrhunderten zu unserem Land. Sie prägen es und sorgen durch ihren Einsatz für das Wohl und Wohlergehen unseres Landes.

Wenn der Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, davon spricht das Antisemitismus wieder Salonfähig wird, finde ich dies bitter. “Ich nenne ihn immer gerne den Salon-Antisemitismus, der ist mittlerweile wieder en vogue geworden.”

Warum nur fällt es uns Menschen so schwer einander in unserer Unterschiedlichkeit zu akzeptieren? Ich vermute, dass wir an diesem Punkt anfangen sollten. Eine große Portion Mitmenschlichkeit schadet wohl keinem von uns. Etwas mehr Akzeptanz und weniger Kritik und Rechthaben wollen, das ist es was wir alle brauchen.