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Schweigen – aus Trauer? – oder bedeutet es wegschauen?

Der Blog von heute ist gerade bei modobobum erschienen:

Heute Mittag erreichte mich die Meldung von dem Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo in Paris. Nach meinem Wissenstand starben bei dem Anschlag 12 Menschen. Sie verloren ihr Leben, weil sie nicht wegschauen wollten, sondern Satire als ein Mittel der Kommunikation und des Dialoges verwendeten..

Den ganzen Blog gibt es hier: http://modobonum.de/manna/blog-post/2015/01/07/schweigen-aus-trauer-oder-bedeutet-es-wegschauen/

Krieg und Terror, der Wert deines Lebens oder Auge um Auge und Zahn um Zahn oder Ruhe einmal anders betrachtet

http://www.n-tv.de/politi…cle3876596.html

In Zentraleuropa sind Krieg und Terror Worte, die für die meisten von uns keinen persönlichen Bezug haben. Gerade sah ich Bilder der zwei Anschläge in Norwegen und plötzlich ist der Weg nicht so weit. In so einem Moment über Ruhe zu schreiben ist mir eigentlich nicht möglich, sehe ich die Bilder doch und kann diese Handlung nicht verstehen.

Wenn Menschen an Evolution glauben und sich und andere mit Terror überziehen, dann ist das schlimm und nicht logisch, würde aber in die Theorie der Weiterentwicklung einarbeitbar sein.

Wenn allerdings Menschen an die Erschaffung dieser Erde und eines jeden Menschen glauben, dann stimmt etwas nicht. Egal, welches persönliche Leid ein Mensch erlebt hat, es rechtfertigt keine Gewalt gegen andere Geschöpfe. Wenn ein Mensch behauptet, an einen Gott zu glauben, der diese Erde geschaffen hat, dann passt die Vernichtung von Leben nicht in das Konzept.

Auch eine Begründung nach dem Prinzip “Auge um Auge, Zahn um Zahn” funktioniert nicht. Jeder, der dieses Zitat anführt, überliest, was der Text sagt. 2.Mo 21 handelt von gegenseitiger Achtung und Rücksichtnahme. Es ist ein Apell an die Verantwortung für das Leben der Mitmenschen und keine Handlungsanweisung zur Rache.

Dein und mein Leben, unser aller Leben ist extrem wertvoll! Es wird Zeit, dass wir uns auch entsprechend verhalten und nicht nur auf andere mit Fingern deuten. Entdecken wir den Wert des Lebens, dann funktioniert Auge um Auge nicht mehr. Terror und Krieg hören auf und wir finden ein kleines Stückchen Ruhe in unserem Leben.

Anonyma – Eine Frau in Berlin erlebt am eigenen Leib, was Krieg heißt

http://www.amazon.de/Eine…a/dp/3821845341

Das ZDF strahlte in den letzten Tagen einen Film aus mit dem Titel “Eine Frau in Berlin – Anonyma”. Das Original ist ein Buch, welches in der Neuauflage erst 2003 erschien.

Die Generation derer, die den Krieg erlebt haben, stirbt gerade aus. Bald werden wir in Deutschland den Krieg nur noch vom Hörensagen kennen. Um so wichtiger sind diese Zeitzeugen, die ihr eigenes Erleben schrieben. Ich kenne den Krieg aus den Erzählungen meiner Mutter. Doch was es wirklich heißt, kann ich mir nicht vorstellen.

Wir sehen Filme und erleben die Helden und sagen dann: Das ist ein Film. Auf diese Weise verliert der Krieg seine Grausamkeit und den Bezug zu uns Menschen. Das Buch “Anonyma” erzählt die Geschichte einer jungen Frau in Berlin in den letzten Kriegstagen. Mich hat dieses Buch angesprochen und entsetzt. Der Bericht ihrer Erlebnisse ist klar und ohne Schnörkel.

Meine Mama hat erzählt, dass die Frauen die eigentlichen Helden des Krieges waren. Sie haben ihren Körper in jeglicher Form geopfert, haben durchgehalten bis zur Normalisierung. Nicht alle Frauen haben das langfristig gut überlebt, manche sind daran zerbrochen.

Findest du diese Männer toll, diese Filme und Helden, dann lies bitte dieses Buch. Suchst du ein außergewöhnliches Geschenk, denn verschenke es. Ignorieren solltest du es in keinem Fall.

Die Verletzlichkeit des Menschen zeigen – Don McCullin in der Retrospektive

Von Don McCullin gibt es einige Fotos, die bekannt sind, obwohl die wenigsten wissen, dass sie von ihm stammen. Andere Fotos wie seine Stilleben sind weniger transportiert worden. In der Ausstellung im C/O Berlin sind nur drei Stück ausgestellt. Doch diese drei sind faszinierende Meisterwerke der Fotografie. In der Komposition erinnern sie an alte Meister und doch sind es Fotos. In diesem Punkt wirken sie auf eine andere Art genau so “unwirklich” auf mich wie die Kriegsbilder oder die Bilder aus England.

Aus dem Libanonkrieg gibt es ein Foto aus Beirut, was Krieg in seinen vielen Facetten beschreibt. Eine tote junge Frau liegt mit ausgebreiteten Armen auf der Straße. Hinter ihr steht eine Gruppe junger Männer. Für sie scheint die Frau nicht dort vor ihnen zu liegen. Sie blicken an der Kamera vorbei auf andere Kämpfer, die der Kamera selbst verborgen bleiben. Einer hat ein Maschinengewehr in der Hand und einer daneben eine Laute. Sie stehen schauen und wirken entspannt mitten im Krieg. Das Bild lässt die Frage offen, ob sie für den Tod der Frau verantwortlich sind. Und doch ist dieses Bild für mich zu einem Inbegriff für die Darstellung von Krieg geworden. Menschen werden getötet und das Leben geht weiter.

Es gibt einen Bildband von Don McCullin mit seinem Namen, in dem viele seiner in Berlin gezeigten Bilder enthalten sind. Erschienen ist er bei www.randomhouse.co.uk. Ich kann ihn nur empfehlen.