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Gesetzentwurf in der Reibung

http://www.bundestag.de/p…010_310/01.html

Diese Woche war ich das erste Mal bei einer öffentlichen Sitzung des Gesundheitsausschusses im Bundestag. Thema waren die geplante Neuordnung des Arzneimittelmarktes und die unabhängige Patientenberatung.

Für mich war das ein interessantes Erlebnis in Sachen Demokratie und Egopflege. Es waren einige 100 Leute anwesend. Der Raum war bis auf den letzten Platz gefüllt. Drei Stunden waren angesetzt in der Agenda und sie wurden genau eingehalten. Im Zeitmanagement, sowie die Kürze der Sprachbeiträge war das für mich schon beeindruckend.

Jeweils an den Seiten saßen die Abgeordneten in den Fraktionen und wie als Puffer die Vertreter der Verbände dazwischen. Der Ablauf war dabei recht einfach. Im Vorfeld hatten die Verbände zu dem Gesetzesentwurf Stellung nehmen können. Dieses taten sie reichlich, wie der lange Tisch vor dem Raum zeigte. Dabei war die Dicke der Stellungnahmen recht unterschiedlich. Von drei Seiten, bis weit über 100 war alles vertreten. In vielen waren Änderungsanträge an den Gesetzentwurf enthalten.

Die Abgeordneten hatten je Fraktion eine klar definierte Redezeit. Diese nutzten sie um die Vertreter der Verbände zum Thema zu befragen. Dabei schien manche dieser Frage-Antwort-Gespräche vorabgestimmt. Ging die Antwort doch so schnell und reibungslos über die Lippen. Manchmal war es aber anders. Da wurde nach dem richtigen Wort gesucht oder Frage und Antwort passten nur bedingt zusammen.

Eines wurde recht schnell klar. An der aktuellen Fassung  des Gesetzentwurfes wird wohl noch intensiv gefeilt werden, bevor er zur Abstimmung geht.

Gesundheitssystem im Streit – jeder gegen jeden – eine Außensicht

http://www.sueddeutsche.d…enger-1.1003408

Weil es diese Woche schon um unser Gesundheitssystem ging, hier passend zur aktuellen Diskussion Teil II.

Dabei ist meine Basis ein Artikel, der mehr ein Kommentar ist, aus der SZ vom 23.09.10. Leider ist der Artikel bis jetzt nicht online verfügbar. In der Pressekonferenz gestern in Berlin hat unser Gesundheitsminister ein wahres Wort gesprochen: “Ich glaube nicht, dass einer meinen Stuhl haben möchte.” Kein politisches Amt ist so umstritten, kein Minister ist so unbeliebt wie der Gesundheitsminister.

Zwei Punkte aus der aktuellen Debatte zum Gesundheitssystem möchte ich herausgreifen.

1. Wer ohne “Dreck am Stecken ist, werfe den ersten Stein”. Wir sind alle Menschen und damit auch beeinflussbar. Alle die meckern, weil ihre Interessen keine stärkere Gewichtung fanden, sollten schweigen. In keinem anderen Bereich ist die Einflussnahme auf unsere Politiker so groß. Die Ärzte, die Apotheker, die Pharmaindustrie, die Krankenhäuser, die Krankenkassen, und noch einige Bereiche mehr, sie alle leben von den Entscheidungen unserer Politik. Jeder von ihnen will den größten Kuchen und am besten nicht abgeben.

2. Damit sind wir beim zweiten Teil. Egal ob es uns allen gefällt oder nicht, solange das Gesundheitssystem in seiner Struktur so bleibt wie es ist, wird es immer nur ein Rum- Manövrieren sein. Wir Deutschen werden älter und wollen alle die beste Leistung. Doch nicht nur das, der Anteil derer, die älter sind und ein erhöhtes Maß an medizinischen Leistungen möchten, steigt zusätzlich an.

Wer will also den Stein werfen und sagen, du bekommst am Alter X keine Leistung mehr?

Wir haben wohl nur zwei Möglichkeiten: Das System zu ändern oder aber bereit zu sein, für unsere medizinischen Leistungen mehr zu bezahlen.

In einem bin ich mir sicher. Es ist nicht hilfreich, wenn die eigene Koalition sich zu eigenen persönlichen Gunsten durch unpassende Kommentare versucht zu profilieren. Entweder man arbeitet zusammen, dann heißt es auch zusammen zu einer Position, wie dem Gesundheitssystem, zu stehen. Sonst sollte man es lieber lassen.

Frauen und Männer in Kostümen, die Wiesn in München und doch nur zwei Wochen im Jahr oder eine Liebeserklärung an München und seine Bewohner

http://www.trachten-anger…men-kollektion/

Mit Grippe Blog zu schreiben ist nicht so ganz einfach, wie ich gerade feststelle. Deshalb soll es heute und hier um ein bayr. Phänomen gehen. Anders ausgedrückt: Etwas, was ich besonders unterhaltend finde.

Als ich am Montag in der Innenstadt von München unterwegs war, sah ich sie bereits an allen Ecken und Enden. Frauen und Männer in einer speziellen Kostümierung. Dabei waren es nicht nur ein paar wenige, sondern sie traten in Trauben auf. Ich fand die Frauen meistens attraktiver als ihre männlichen Begleiter.

Eine junge Frau hatte beim Schultern ihres Rucksackes den Rock übersehen, der auf ihrer Rückseite nach oben geschlagen war und ein paar sehr schön geformte Beine in wunderbaren Seidenstrümpfen freilegte. Es war einfach ein schöner Anblick. Nein, nicht wie du denkst. Es war natürlich und einen kleinen Hauch erotisch. An Sex konnte man bei diesem Anblick eigentlich nicht denken, sondern sich einfach nur des Schönen erfreuen.

Ja, erraten. Letzten Samstag hat in Bayern die Wiesn begonnen, 14 Tage Ausnahmezustand in der Stadt. Münchner freuen sich auf die Wiesn und sind dann doch froh, wenn es wieder vorbei ist… bis zum nächsten Jahr. Abgesehen von der Innenstadt, die völlig überfüllt ist und eigentlich deswegen schließen sollte, ist die Wiesn etwas das zur Stadt gehört, so wie zu Wien die Hofburg.

Besonders schön sind allerdings in dieser Zeit die Frauen der Stadt. Auch wenn ich kein wirklicher Fan von Dirndl bin, so sehen Frauen in Röcken und schönen Schuhen an den Füßen einfach toll aus. Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Frauen in den restlichen 50 Wochen sich so schön und geschmackvoll anziehen und Bein zeigen. Ich glaube, dass schon alleine dieser Anblick die Stadt während der Wiesn zu etwas Besonderen macht. Das ist es wohl, was die Besucher aus aller Welt anzieht, die Menschen in München, die sich auch von Unmengen Besuchern nicht stören lassen. Da ist die Wiesn selbst nur noch die Zugabe. Auch ohne auf die Wiesn zu gehen, lohnt es sich, München während dieser Zeit zu besuchen. Der Flair, der von der Stadt und ihren Menschen ausgeht, macht sie zu etwas Besonderem.

Eine Bemerkung zum diesjährigen Trend: kurze Dirndl und dazu hohe Sandaletten.

Das C der CDU – wofür steht es?

http://www.cdu.de/

Heute möchte ich einen Kommentar zur CDU aufgreifen. Darin wurde festgestellt, dass die CDU keine Volkspartei mehr ist. Auf der Webseite der CDU steht: Die Mitte – CDU. Deutschland das Land der Mitte, also die Partei für die Menschen in Deutschland. Doch halt, da fehlt etwas. Nicht eine Partei, eine christliche Partei. Denn nach dem Willen der Gründer sollte es eine christlich demokratische Union sein. Doch was ist aus dem C geworden? Wie viel C = christlich treibt noch das Handeln dieser Partei? Christlich hieße, sich um die Menschen in Deutschland zu kümmern. Christlich heißt, nicht nur eine Gruppe im Blick zu haben und bei Druck nicht umzufallen. Die Menschen in Deutschland wollen keinen Politik-Warenkorb nach dem Prinzip: Such dir was raus. Wir wollen Politiker die eine klare Linie leben, also Überzeugungen haben und diese verteidigen. Auch wenn mancher sich selbst nicht als Christ bezeichnet, so wissen die Menschen genau, was sie von einer christlichen Partei erwarten. Wir wünschen uns, dass die CDU ihr Christliches wieder findet, ein klares Profil gewinnt und auch lebt. So wie es in ihrer Erklärung steht.

Deutschland schafft sich ab – Thilo Sarrazin und der Umgang mit der Wahrheit oder Streiten will gelernt sein

“Alle politische Kleingeisterei besteht in dem Verschweigen und Bemänteln dessen, was ist.” Ferdinand Lassalle

Das ist der Einstieg in das Buch “Deutschland schafft sich ab” von Thilo Sarrazin.

Gelesen habe ich das Buch noch nicht, weil es derzeit nicht lieferbar ist. Ich erlebte in den letzten Tagen eine Schlammschlacht um einen Mann, der in seinem Vorwort sagt: ” Die Zeichnung (dj:die Wortwahl) ist kräftig. Ich habe darauf verzichtet, heikel erscheinende Sachverhalte mit Wortgirlanden zu umkränzen,…”

In den Medien der letzten Tage wurde über dieses Buch hergezogen und Thilo Sarrazin mies beschimpft. Eine Gegenstimme ist mir aufgefallen – die von Olaf Henkel. Der Focus hat zum Thema einen Intelligenzforscher interviewt, der das Thema Bildung aufgreift und bestätigt. Immer wieder wird ein Interview im Lettre International zitiert, dieses ist im Netz aber nicht auffindbar. Gesperrte Seiten haben wir gefunden und Kommentare darüber, aber nicht das Original.

Ich schäme mich für die Diskussion. Zeigt sie doch, dass wir es nicht gelernt haben uns über unser Land und uns selbst auseinander zu setzen. Kurz: wir können nicht streiten.

Ich weiß nicht, wieso wir so eine große Welle um dieses Buch machen. Wer spielt hier welches Spiel im Hintergrund? In den meisten Artikeln, die erschienen, wurde über Teile hergezogen, aber Passagen wurden nicht veröffentlicht. Wer von denen, die über Thilo Sarrazin herziehen, hat das Buch wirklich gelesen?

Kann es sein, dass sich viele angegriffen fühlen, weil das Buch einen dringenden Apell zum Wandel enthält? Auf jeden Fall ändert sich die Zukunft nicht indem wir sie wegdiskutieren wollen. Deshalb empfehle ich einen offenen Umgang mit seinen Aussagen. Die ersten 40 Seiten des Buches stehen als Leseprobe im Netz. Mache dir ein eigenes Bild und sei besser als die vielen, die darüber herziehen ohne Ahnung zu haben.

Job-Sauerei – zu alt für den Job, ab wann bin ich zu alt?

http://dejongsblog.de/blo…de-gibt-es-hier

Das Thema der vielen unbesetzten Stellen möchte ich gerne noch einmal aufgreifen. Dazu drängt es mich auf Grund einer Schlagzeile bei Bild: ” Job- Sauerei!” Der Artikel berichtet von einer Sekretärin, die mit 49 als zu alt bezeichnet und deshalb nicht eingestellt wird.

Zu recht regt sich die Bild-Zeitung darüber auf. Wieder muss ich an die Aussage der nicht genug geeigneten Bewerber denken. Was das wohl heißt? Wenn ich daran denke, dass in den nächsten Jahren weniger Arbeitnehmer vorhanden sind, dann wird sich an der Einstellung der Unternehmen etwas ändern müssen.

Mit anderen Worten, wir sollten in unser aller Köpfen anfangen. Ich weiß nicht, ob es ein Alter gibt in dem der Mensch wirklich alt ist. Denn in erster Linie ist es eine Sache unserer Einstellung. Wir beurteilen das Alter der Anderen an Hand unseres eigenen Alters. Bin ich 70, dann ist ein 70jähriger in der Regel nicht alt. 🙂 Ich kenne das von meiner Mama.

Wenn wir in Deutschland weiter leben wollen, dann werden die Unternehmen umdenken müssen. Dabei sind es nicht so sehr die Unternehmen, als die Menschen die in diesen Unternehmen die Entscheidungen treffen.

Hallo Deutschland, wach auf! Menschen sind nicht nur Arbeitstiere, die nach Unternehmenswünschen geformt werden können. Deutschland wurde deshalb zu einer Industrienation, weil es Menschen gab, die kreativ waren. Die sich für ihr Unternehmen einsetzten und das aus Freude und Begeisterung taten. Solche Menschen wollen geachtet werden und so soll auch der Umgang mit ihnen sein.

Offene Stellen ohne Ende … gibt es hier

Immer wieder wird uns erzählt, dass Fachkräfte rar sind und es viele offene Stellen gibt. Es scheint 2 Jahres Wellen zu geben. Die letzte große Suche war 2008, davor 2006,….

Aktuell heißt es wieder, dass 70% der befragten Firmen Probleme haben offene Stellen zu besetzen. Dabei gibt es einige Berufe die mehr offene Stellen haben als andere. In der ganzen Diskussion ließ mich ein kleiner Satzteil aufhorchen: ” nicht wie gewünscht zu besetzen”.

Damit stellt sich die Frage, wonach die Unternehmen denn suchen. Nach 30-jährig, 15 Jahre Berufserfahrung, verheiratet, Mann, mobil und immer für das Unternehmen verheizbar, ach und am besten soll er sein Geld gleich mitbringen,…. Dann habe ich eine schlechte Nachricht. Diese Stellen werden immer unbesetzt bleiben, egal wo die Menschen herkommen.

Nach diesen 70% begab ich mich ins Internet und suchte die vielen offenen Fachkräfte Stellen. Der VDI hatte 700 Ingenieure ausgeschrieben. Alle Stellen, bis zum Hilfsarbeiter und Praktikanten auf monster.de waren ungefähr 40.000. Auf Job.Scout gibt es angeblich ca. 200.000 offene Stellen, beim Arbeitsamt weitere 600.000. Bei detaillierter Betrachtung, ist schnell feststellbar, dass die Jobs mehrfach im Netz vorhanden sind. Die 34.000 unbesetzten Stellen für Ingenieure die im Frühjahr verkündet wurden, habe ich nicht gefunden. Nun, vielleicht ist ja auch da der feine Unterschied: unbesetzt muss nicht unbedingt offen für eine Bewerbung, heißen.

Bitte suche mit und zeige, wo es diese Stellen in Deutschland gibt. Vielleicht wissen die Funktionäre des DIHK und des VDI mehr als das Internet preis geben will.

Telemedizin in Deutschland – zwischen Arzt und Politik

http://www.presseportal.de/pm/7359/1640406/ikk_e_v

Das Wort Telemedizin ist inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen. Wie kaum ein anderes Wort im Bereich zwischen Medizin und IT (Informationstechnologie) erfindet es sich immer wieder selbst, wandelt sich und passt sich an.

Von Anfang an waren hohe Erwartungen mit diesem Begriff verbunden. Alle erwarteten Einsparungen und Verbesserungen. Doch aus vielen, teilweise gegensätzlichen Pilotprojekten wurde keine Regelversorgung. Über einzelne Projekte hinaus gab es keinen Einsatz in der Fläche.

Erst nur auf den Bereich der Diagnostik zwischen Leistungserbringern (meistens Ärzten) angewandt, bewegt sich die Telemedizin vorsichtig in einen anderen Bereich. Telemedizin in der aktuellen Definition ist die Verbindung zwischen Arzt (oder einem anderen Leistungserbringer) und Patienten.

Mancher sieht darin DIE Lösung für einen großen Teil der anstehenden Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem. Ob es dieser Heilsbringer ist wird die Zukunft zeigen. In vielen Bereichen können telemedizinische Lösungen tatsächlich für alle Beteiligten sinnvolle Ergänzungen sein. Wenn der Einsatz dazu dient, die Kommunikation mit dem Patienten zu verbessern, dann wird sich dieser Einsatz auch betriebswirtschaftlich rechnen. Keine dieser Lösungen wird allerdings effizient sein, wenn diese Lösungen zu einer weiteren Kommunikationsverschlechterung zwischen Arzt und Patient führen.

Ein wichtiger Punkt in eine Flächenversorgung ist bereits erfüllt. In der Politik sowohl auf regionaler Ebene als auch auf Bundesebene ist dieses Thema Telemedizin bereits angekommen. Das lässt hoffen!

 

Koblenz, Rhein und Deutsches Eck

Es gibt Gegenden in Deutschland die kenne ich überhaupt nicht. Geht es dir genauso? Du kennst die ganze Welt, warst in den Staaten und in Asien, doch Deutschland? Ganz so schlimm ist es zwar bei uns beiden nicht, ganz von der Hand zu weisen ist der Spruch trotzdem nicht. Deshalb haben wir entschieden, dass es Zeit wird Deutschland einen Besuch abzustatten. So haben wir uns auf den Weg in Richtung Koblenz gemacht, um unseren Blick in den Rhein zu versenken.

Von Landshut aus, hat sich Koblenz als endlos weit weg herausgestellt. Nun, ich will gar nicht meckern. Auf den Philippinen wären das zwei Tage Fahrzeit gewesen. Koblenz selbst ist eine kleine, nette Stadt mit ungefähr 100.000 Einwohnern und entsprechendem Speckgürtel. Im nächsten Jahr wird es hier hoch her gehen. Die Bundesgartenschau ist zu Gast in Koblenz. Derzeit wird alles neu gemacht. Auch die Anlagen am Rhein befinden sich in der Neugestaltung. Hier ist das Objekt der Besichtigung das Deutsche Eck. Im Grund genommen ist es ein Denkmal direkt an der Kreuzung von Mosel und Rhein. Obwohl die Mosel viel lieblicher sein soll, haben wir es noch nicht so weit geschafft. Wir sind am Rhein entlang gefahren und ich muss gestehen, wenn es auch nicht Bayern ist, so ist es hier doch auch schön. So ein Häuschen am Hang mit Blick auf den Rhein, das hat schon was.

Ich hätte nicht erwartet, dass die Gegend so bergig ist, trotzdem macht Fahrrad fahren hier sicher viel Spaß. Wir waren schon soweit uns Klappräder fürs Auto zu kaufen. Wenn wir das nächste Mal hier her kommen, dann bringen wir auf jeden Fall mehr Zeit mit und besuchen auch die Mosel.

Urlaub reduzieren und mehr arbeiten, Arbeitnehmer und die Produktivität

http://diepresse.com/home…=/home/index.do

Urlaub ist auch etwas, in dem wir als Land Spitze sind. Laut Statistik haben wir angeblich den meisten Urlaub in der Welt. Immer wieder, seit Jahren regelmäßig, kommt irgendjemand mit dem Vorschlag um die Ecke den Urlaub zu reduzieren. Die Arbeitnehmer könnten doch auf Urlaub verzichten oder ihn für andere Zeiten ansparen. Dabei ist immer die aktuelle Konjunktur die Begründung für einen solchen Vorschlag, egal ob gut oder schlecht.

Was in der Diskussion vergessen wird, ist die Produktivität dieser Arbeitnehmer. Ich weiß nicht ob Japan in der Produktivität pro Arbeitnehmer vorn liegt oder ob es Deutschland ist. In einem bin ich mir sicher, der Druck und die Belastung auf die Arbeitnehmer lassen sich nicht beliebig weiter steigern. Wir Arbeitnehmer sind keine Roboter, sondern Menschen. Das hat entscheidende Vorteile und einen wichtigen Nebeneffekt. Menschen können nicht unbegrenzt arbeiten, sie brauchen Pausen und Ruhe zur Erholung und Regenerierung der Arbeitskraft. Dabei gilt die Regel: mehr Arbeitsbelastung – mehr Urlaub, sprich Zeit zum Regenerieren.

Wenn also im Sommer mal wieder von einer Urlaubsreduzierung gesprochen wird, dann ist hier der Gegenvorschlag: Weniger Stress und Belastung auf Arbeit und dafür Urlaubstage weniger. Mehr Arbeit und weniger Erholung ist eine Rechnung die für kein Unternehmen aufgeht. Von daher ist die Frage zu stellen, wie kann der Druck und die Belastung reduziert werden, dass Arbeitnehmer leistungsfähig bleiben, auch noch 8 Monate nach dem letzten Urlaub.