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„Gott ist tot“ – oder doch nicht?

Heute morgen habe ich etwas getwittert und dabei an einer Twitterwall zum Hashtag #Gott eine Aussage von Nietzsche gefunden. Die Aussage war „Gott ist tot“. Ich muss gestehen, in dem Moment hat es mich kalt getroffen. Über Nietzsche selbst will und kann ich nicht philosophieren. Der Satz aber hatte etwas Gutes.  Er hat meine Aufmerksamkeit gefesselt und mich zum Nachdenken angeregt. Als ich so nachdachte,  fielen mir die kleinen Kinder in der Nachbarschaft ein. Neulich spielten sie Verstecken. Ein kleines Mädchen lief nicht los,  suchte kein Versteck, sondern blieb einfach stehen und hielt sich die Augen zu. Auf die Frage, warum sie das tue, war die Antwort:  „So sieht mich keiner, denn ich sehe den anderen auch nicht.“

So verfahren wir Menschen auch mit Gott. Bloß weil ich mit Gott nichts zu tun haben will, gibt es ihn aber trotzdem.  Es gibt vieles zwischen Himmel und Erde was nicht erklärbar ist.  So z. B. die Fußreflexzonenmassage. Es gibt dazu viele Erklärungsansätze, warum es funktionieren soll, aber warum es wirklich funktioniert, ist bis heute unbeantwortet.

Im Grunde genommen ist der Denkansatz von uns Menschen doch arrogant. Wie komme ich nur dazu, dass ich vieles, was mir nicht passt, für nicht existent erkläre? Vielleicht ist es ein Zeichen von Hilflosigkeit und Überforderung. Denn in Krisenzeiten verschließen wir gerne die Augen, nach dem gleichen Prinzip wie es das kleine Mädchen tat.

Dabei ist es schade, denn jeder, der mit Gott so umgeht, beraubt sich selbst etwas ganz Wunderbarem. Dieser Gott will Gemeinschaft mit jedem von uns haben, denn in seinen Augen ist jeder Mensch etwas ganz Wertvolles. Ein Stern, ein Prinz, eine Prinzessin. Er will, dass wir in Freiheit und ohne Zwänge leben.

Wie wäre wohl das Leben von Nietzsche verlaufen, wenn er dieses Geschenk angenommen hätte?

Die Liebe am Amsterdamer Flughafen

Da stehe ich am Flughafen in Amsterdam und beobachte die Menschen. Irgendwie ist der Unterhaltungswert hier um ein Vielfaches höher als in München oder Berlin. Es fällt auf, dass Schiphol eine internationale Drehscheibe für den Flugverkehr ist. Zum einen ist das Sprachgewirr recht hoch, es erinnert mich an Chicago. Zum anderen sind nicht nur Businessleute in Arbeitskluft unterwegs. So ist uns eine junge Frau aufgefallen, groß, schlank, blonder Pagenschnitt, lange Beine und dazu passend lange, hohe Stiefel. Die Blicke aller Männer waren ihr gewiss. Dabei stand die Frage im Raum,  ob es ein breiter Gürtel oder ein kurzer Rock ist, der ihre Hüften kleidet. Nun wie auch immer, auf jeden Fall war es ein attraktiver Anblick. Es gab auch das Gegenteil, körperlich unförmige Menschen, abgebrannte Gestalten, zerfurchte, unglückliche Gesichter. Noch nie ist mir der Unterschied so stark bewusst geworden wie in diesen Minuten hier am Amsterdamer Flughafen. Für die junge Frau war es ein glückliches Ankommen. Sie wurde mit einem großen Strauß roter Rosen erwartet, doch für wie viele wird die Reise nicht so glücklich sein, mit einem ungewissen Ausgang? Als ich so in die Gesichter schaute, erinnerte ich mich an ein Wort aus der Bibel. Es steht unter anderem im Jesajabuch 43. Darin sagt Gott zu uns Menschen, dass er uns ganz sehr liebt. Dieses gilt jedem einzelnen Menschen, egal wie er aussieht und ob er ein erfolgreiches Leben führt oder nicht. Mich hat dieser Gedanke bewegt, ertappe ich mich nicht auch dabei Menschen zu selektieren und zu sortieren. Und Gott tut das nicht, es gibt keine Ausnahme, er fragt mich und dich noch nicht mal ob wir das wollen. Er tut es unabhängig davon, ob mich das interessiert oder nicht. Vielleicht begeistert mich das noch mehr als die Tatsache, dass er mich liebt.

Heavenly man: Die Geschichte von Bruder Yun aus China

http://www.brunnen-verlag…idcat=30&lang=1

Derzeit lese ich ein Buch, das mich sehr beeindruckt. Geschrieben ist darin die Lebensgeschichte eines Chinesen und seiner Familie, der in jungen Jahren sein Leben Jesus Christus übergab. Nach langen Jahren der Verfolgung, Folter, Flucht und Gefängnis lebt er seit 2001 in Deutschland. Im Rahmen der Bewegung „Zurück nach Jerusalem“ setzt er sich von hier aus für die Evangeliumsverkündigung ein. Doch das alles ist es nicht, was seine Geschichte auszeichnet. Neben seiner kompromisslosen Liebe zu seinem Erlöser Jesus Christus gibt es noch etwas anderes. Yuns tiefes Vertrauen zu Jesus Christus äußert sich in der festen Gewissheit, dass Gott alles kann. In dieser Gewissheit wurde er nie enttäuscht. Seine Gebete bewegten Gottes Arm und das äußerte sich in seinem Leben und im Leben anderer Menschen. Wir in Zentraleuropa denken, dass wir in unserem Leben gefangen sind, ohne wirklich etwas daran ändern zu können. Das ist falsch, denn wenn wir nur Gott ehrlichen Herzens suchen würden und mit ihm reden,  dann würden wir Gottes Arm auch bewegen. Heute freuen wir uns darüber,  wenn es uns gelingt den Finger Gottes zu bewegen, wie wäre es erst, wenn er seinen Arm bewegen würde?

Seine Frau Deling schreibt in dem Buch von Yun, dass sie seine enge Beziehung zu Gott und seine Liebe für andere Menschen am meisten bewundere. Er würde immer das Beste im anderen sehen und das auch, wenn sonst niemand mehr an sie glauben würde (Seite 234).

Wenn wir doch dieses Zeugnis auch hier in Deutschland voneinander geben würden!

Was Mama berichtet

Vor ein paar Tagen habe ich geschrieben, dass Mama gesund wurde durch das Wirken von Gottes Kraft in ihr. Mama ist immer noch ganz dankbar und glücklich. Sie kann sich wieder bewegen,  ohne dass ihr alles weh tut. Und weil das so toll ist,  gingen sie und Gerson am Mittwoch Pflaumen  und Äpfel auflesen.  Mama berichtet, dass sie beide darüber gestritten hätten,  wer denn nun die vollen Eimer zum Auto trägt.  Ja, es war eine tolle Ernte.  Es waren wohl jeweils 20 kg Äpfel und Pflaumen.  Mama war ganz begeistert. Doch alles musste nun auch verarbeitet werden.  So waren sie den ganzen Mittwoch und Donnerstag dadurch beschäftigt. Das an sich wäre alles nicht weiter erwähnenswert gewesen.

Wenn sie am Donnerstagmorgen nicht mit starken Rückenschmerzen aufgewacht wäre. Mama berichtete mir weiter,  dass sie total frustriert gewesen sei. Daraufhin hat sie Gott einen Vortrag gehalten.  Sie hat ihm erzählt,   dass es nicht in Ordnung ist, dass er sie gesund macht,  wenn sie nicht arbeiten soll,  das wäre unsinnig.  Sie hat ihn an sein Versprechen erinnert,  sie gesund zu machen und dass Versprechen etwas sind was gilt und nicht an und aus geschaltet werden kann.  Nachdem sie so mit Gott geredet und ihren Frust abgeladen hatte,  beendete sie das Gebet und ihren Spaziergang.  Es war gar nicht viel Zeit vergangen, da merkte sie schon wie alle Verhärtungen im Rücken weggingen,  sich die Muskulatur entspannte, alles wieder ganz leicht und frei war.  Alle Beschwerden und Schmerzen waren weg.  Nun ist Mama’s Dankbarkeit ins Unermessliche gewachsen. Mir zeigt es, dass wir uns nicht gleich ins Boxhorn jagen lassen sollen,  sondern weiter zu Gott gehen und ihn um sein Wirken bitten.  Er wird uns erhören.

Es gibt genug Leid in der Welt

 

Erst lese ich die Neuigkeiten zum Fall Kassandra; sie sind erschreckend. Kurz darauf erzählte mir eine Freundin, dass Freunde in dem Auto waren, welches ein Geisterfahrer auf der A94 getroffen hat. Nur einer von 6 Menschen hat den Unfall überlebt. Ich stehe daneben und bin entsetzt.

Da erinnerte ich mich an die Aussage eines Pastors einen Tag zuvor. Er berichtete, dass die Menschen in den Kirchen nicht mit solchen Situationen umgehen können. Er erzählte von dem Amoklauf in Ansbach und der Unfähigkeit auf die Leidtragenden zuzugehen. Viele Christen würden einfach den Kopf in den Sand stecken nach dem Prinzip: Was ich nicht sehe,  gibt es nicht. Obwohl sie eigentlich auch wissen, dass dieses Prinzip nicht funktioniert. Er war an dem Wochenende nach der Tat vor Ort und erlebte eine schweigende Gemeinde. Die Mitglieder waren nicht in der Lage über das Geschehene zu sprechen. Er meinte, dass bei manchem die Erleichterung spürbar war,  nicht selbst betroffen zu sein.

Dabei gibt es auch ohne, dass wir Menschen uns gegenseitig das Leben zerstören, genug Leid in der Welt. Wo bleibt die Unterstützung durch uns Christen?  Ein Auftrag von Jesus Christus hat gelautet, mit den Menschen gemeinsam zu gehen und dazu gehört auch ihr Leid mit zu tragen.

Gott erhört

Die letzte Woche haben wir ganz konkret um Gesundheit für Mama gebeten.  Als wir am Freitagabend fertig waren mit unserem Rufen zu Gott,  merkte sie erst einmal gar nichts. Doch als sie am nächsten Morgen aufwachte,  fühlte sich ihr Rücken so leicht an.  Sie konnte den Kopf wieder richtig drehen und hatte keinerlei Schmerzen mehr.

Im Laufe des Tages zeigte sich,  dass auch das Konzentrieren wieder viel besser geht.  Sie formulierte das so: „Eine Wolke ist weg.“  Es sei zwar noch eine da,  aber eine ist schon weg. Nun sind wir ganz zuversichtlich,  dass die zweite „Wolke“ auch noch weg gehen wird.

Mein Vater, ich danke dir, dass du heute noch der gleiche Gott bist wie vor langer Zeit.  Du änderst dich nicht.  Du hast unsere Bitten erhört. Danke!

Arbeit am Ruhetag Gottes

Wieder einmal sollte alles anders kommen als geplant. Ein Schulfreund von mir, mit dem ich in Physik die Schulbank gedrückt habe, hatte sich am Samstagnachmittag angesagt. Er ist Schreiner und hat unseren Schreibtisch gebaut. Dieser (der Schreibtisch) war erkrankt und benötigte professionelle Hilfe. So kam er in die niederbayrische Hauptstadt und brachte eine Austauschplatte mit. Wir wollten den Samstag zusammen verbringen, am Sonntagmorgen die Platte tauschen, danach wollte er wieder heim fahren.

Als er dann am Nachmittag kam, zeigte es sich schnell, dass diese Planung geändert werden musste. Er erzählte von der Familie und seiner Mutter und teilte uns mit, dass er noch am gleichen Tag zur Familie fahren müsse. Das hat uns beide nicht glücklich gemacht. Unser Sabbat ist uns wichtig und wir sind nicht bereit, diesen einfach beiseite zu schieben. Dieser Tag ist der einzige in der Woche, wo wir nicht arbeiten. Abgesehen vom Blog schreiben, haben auch unsere Rechner an diesem Tag Ruhe. Alex und ich, wir schauten uns an und überlegten. Um unseretwillen war er extra gekommen, ihn wieder nach Hause zu schicken, die 600 km, das kam nicht in Frage. Ihn warten lassen bis die Sonne untergeht? Was für ein unsinniger Gedanke. Das hätte für ihn bedeutet, nach der Arbeit am Abend in der Nacht zu fahren. Also haben wir unseren Sabbat geopfert und haben Schreibtisch mit ihm zusammen gebaut. Das Arbeiten selbst ging reibungslos und harmonisch von statten.  So konnten wir ihn um 17.30 Uhr wieder auf die Autobahn entlassen. Uns hat diese Aktion daran erinnert, dass der Sabbat um des Menschen willen geschaffen wurde und nicht umgedreht. Wenn ich beim Regeln einhalten unmenschlich werde in meinem Verhalten, was wäre ich dann für ein Mensch?

„Mein Bein ist mir egal, …

…immerhin habe ich noch mein Leben.“ Das ist die Aussage einer jungen Frau, Ike, die bei dem Erdbeben auf Sumatra verschüttet wurde. Als die Helfer sie fanden, mussten sie ihr ein Bein amputieren um sie retten zu können. Viele Menschen sind bei dem Erdbeben ums Leben gekommen. Die Helfer befürchten,  dass es noch mehr werden, viel mehr. Erschüttert bin ich von der Zunahme der Naturkatastrophen und der Tragik,  die hinter jedem Schicksal steht.

Der Ausspruch von Ike hat meine Gedanken zusätzlich in eine andere Richtung schweifen lassen.  Ich erinnerte mich an ein Wort der Bibel, was Jesus sagte.  Es steht in Matthäus 5,29.  Dort heißt es,  dass es besser ist, ein Teil seines Körpers zu verlieren als ganz verloren zu gehen.  Solch eine Entscheidung hat diese junge Frau getroffen.  Sie entschied, dass es besser sei ohne Bein zu leben als gar nicht.

Durch diesen Bericht hat der Text das erste Mal eine reale Bedeutung für mich bekommen. Mir wurde plötzlich bewusst, dass dieses neue Leben,  das wir wählen können,  etwas sehr wertvolles ist.

 

Derzeit befindet sich unsere Familie im Streik.

Seit vergangenen Samstag befindet sich unsere Familie im Streik mit Gott. Wir haben ein Anliegen im Gebet vorgebracht und erwarten, dass er seine Zusage einhält und handelt. Um diesem Anliegen Nachdruck zu verleihen, streiken wir. Wir wollen durch unser Handeln im Alltag zeigen, dass unserer Familie das Anliegen wichtig ist. Es soll nicht nur ein Anliegen sein, was wir im Gebet vorbringen.

In dem wir unseren Alltag anders gestalten, gibt es jedem selbst einen intensiveren Bezug zum Gebetsanliegen. Dabei ist die Art zu streiken bei jedem Familienmitglied anders. Gerson hat drei Tage nicht gegessen, er kann das gut. Mama würde dabei aus den Schuhen kippen. Alex hat auf seine Pizza verzichtet und ich, die ich Schokolade und Kuchen liebe, verzichte darauf.

Jeden Abend kommen wir alle zusammen, singen und beten gemeinsam. Dabei erinnern wir uns dessen, was wir mit Gott erlebt haben und loben ihn dafür. Wir lesen in der Bibel und erinnern Gott im Gebet an seine Zusagen, die er in seinem Wort gemacht hat.

Bei einem Streik muss keine bestimmte Form eingehalten werden. Die Bibel nennt das Fasten und schreibt, dass wir dadurch für Gott und sein Wirken sensibler wären. Wichtig ist unser Herz, also der Beweggrund unseres Handelns und das sieht Gott. Ich bin gespannt, wie er handeln wird, denn dass er handelt, dessen bin ich mir sicher.

 

Hilft beten wirklich? III.Teil

Wenn ich mit der Erwartung bete, dass ich erhört werde, dann gehört noch ein weiterer Aspekt dazu und das sind Regeln. Oft haben wir Schwierigkeiten damit in unserem Leben, wenn ich nur an die Straßenverkehrsordnung denke. Stöhn! In der Bibel gibt es auch Regeln. Sie nennt das Gebote. Die Aussage von Jesu: „Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst“  fasst diese Gebote in einem Satz zusammen. (Lukas 10,26-27)

Wenn ich bete,  dann wende ich mich an jemanden, der klare Vorstellungen hat und erwartet, dass ich mich als Betende(r) auch daran halte. Vergleichbar ist es mit den Gesetzen in Deutschland. Lebe ich hier, dann habe ich mich auch daran zu halten. Wenn ich bete, betrete ich virtuell einen anderen Hoheitsbereich. Dort gibt es auch Gesetze, an die ich mich halten muss, wenn ich gehört werden will.

Manche behaupten, dies würde bedeuten Gott  „weich kochen“  zu wollen. Das ist Unsinn. Umgedreht wird ein Schuh daraus. Mit meinen Taten zeige ich, dass ich ihn und seinen Anspruch, der einzige Gott in meinem Leben zu sein, akzeptiere und ernst nehme. Mit Verweis auf die Aussage von Jesus Christus will ich noch einen Schritt weiter gehen. Wenn ich jemanden lieb habe,  dann will ich es ihm auch zeigen.

In einem Brief von Johannes ist das ausgedrückt mit: „Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns,  und wenn wir wissen, dass er uns hört,  worum wir auch bitten,  so wissen wir,  dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben.“ (1.Johannesbrief 5,14-15)

Wenn es für mich ums beten geht, steht deshalb immer die Frage nach dem Willen Gottes in Bezug auf mich an erster Stelle und das heißt, ihn fragen. Vielleicht ist das der eigentlich innovative Ansatz. Es ist wohl mal an der Zeit, Gott nach seinen Willen zu fragen und nicht nur zu wünschen.