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Chemnitz – eine Stadt mit Zukunft

Kennst du das Märchen vom häslichen Entlein, das am Ende der Geschichte ein stolzer Schwan wird?

Gestern ging es mir ungefähr so als würde ich dieses Märchen in einer Stadt mitten in Deutschland entdecken. Auf der Fahrt nach Berlin hielten wir in einer mittelgroßen Stadt mitten in Sachsen an. Nein, gemeint ist weder Leipzig noch Dresden, denn diese beiden Städte waren nie hässliche Entlein. Gemeint ist Chemnitz.

Chemnitz ging direkt nach der Wende auf eine Talfahrt sondersgleichen. Innerhalb kurzer Zeit stand die Stadt vor einem Massenexodus in jeglicher Form. Damals schien es so, als würde sich die Stadt nie erholen.

Umso mehr freute ich mich, als ich gestern durch die Stadt fuhr und einer neuen Stadt begegnete. Mich beeindruckte der Kampfgeist der Menschen, die mit Willen und Energie die Geschicke ihrer Stadt in die Hand nahmen. Es wirkte, als würde eine Stadt aus dem Dornröschenschlaf erwachen.

In Chemnitz entsteht eine Stadt mit Profil, die lebenswert geworden ist. Es ist eine Stadt, die ihren eigenen Weg findet, einen Weg in die Zukunft. Ich habe mich sehr gefreut über eine Stadt, die vom hässlichen Entlein zu einem Schwan wird.

Glückwunsch zum Geburtstag, Bild

http://www.bild.de/

Wahrscheinlich hat sich mein Rechner glatt geweigert, den Blog von heute zu speichern. Eigentlich sollte mein Blog von heute eine Gratulation an Bild zum 60sten Geburtstag werden. Ich muss sagen, es war ein schöner und heiterer Blog dazu. Nun ist mein Rechner abgestürzt und der Blog ist weg.

Ja, Bild, die Zeitung, die Deutschland regelmäßig in zwei Gruppen spaltet, in die der Bildleser und die der Bildentsorger. Bild feiert Geburtstag in der Form wie es sich für Bild gehört, mit einer kostenlosen Sonderauflage für alle Haushalte. Und schon dabei beweist Bild wieder, dass es unser Land zur Diskussion anregt. Keine Zeitung schafft das so gut wie ihr von Bild.

Man kann Bild kritisieren wie man will, Bild hat es im Gegensatz zu anderen Zeitungen bis jetzt geschafft im Gespräch zu bleiben. Meines Wissens ist Bild die einzige Zeitschrift, die bei seiner Preiserhöhung keine Abos verloren hat. Bild ist es gelungen, eine Online-App zu verkaufen und die Abozahlen steigen.

Was auch immer wir alle an Bild kritisieren, willst du wissen, was unser Land beschäftigt, dann schaue in Bild nach.

Also: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Bild! Auf viele Jahre gute Geschäfte, Erheiterung und Kritik von dir. Mögen wir es nie bis in deine Schlagzeilen schaffen.

In einem müssen wir dir Bild aber vorsichtig widersprechen. Auf der letzten Seite der Sonderausgabe stehen Schlagzeilen, von denen ihr ausgeht, dass sie nie kommen. Die Idee ist gelungen, aber ob Holland in 60 Jahren noch existiert bin ich mir nicht sicher. Und wer weiß, vielleicht kommt ihr ja doch auf die Idee und druckt zum 100. eine Sonderausgabe auf Papier, weil Papier schon wieder etwas besonderes ist.

Was auch immer die Zukunft bringen wird, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Bild!

Landshut ist eine Reise wert

http://www.landshut.de/

Heute gibt es wieder einmal einen Gastbeitrag von Manuela:

Im letzten Jahr zog ich nach LA = Landshut. Obwohl inzwischen mehr als ein halbes Jahr vergangen ist, kenne ich die Stadt immer noch nicht wirklich. So machte ich mich neulich bei herrlichstem Sonnenschein mit dem Rad auf um die Altstadt zu erkunden, mich überraschen zu lassen, was Landshut wohl so zu bieten hat.

Eigentlich vermisse ich ja noch Coburg  und wollte mich in Landshut gar nicht verlieben. Und ich muss zugestehen, dass es eine sehr nette „kleine“ Stadt ist. Mit 64.000 Einwohnern eigentlich schon nicht mehr wirklich klein. Landshut hat viele alte Gassen und Häuser mit ganz speziellen Giebeln (siehe Fotos).  Landshut ist alt, entstand etwa im 10. Jh., erste urkundliche Erwähnung datiert auf 1150 (siehe wikipedia). In der Vergangenheit lebte Landshut gut von seiner Brücke über die Isar. Nach München war früher hier die nächste Brücke, also über 70km dazwischen.

An einigen Häusern waren sehr schöne Malereien, die mir besonders gefielen. Wenn man sich darauf eingelassen hat, entwickelt die Altstadt ihren ganz eigenen Charme. Es gibt viele wunderbare kleine Straßencafés. Ach, und gehst du gerne shoppen, dann lohnt Landshut gleich doppelt. Hier lässt sich sehr angenehm, freundlich und mit viel Vergnügen Geld ausgeben. Am besten, du überzeugst dich selbst einmal bei einem kleinen Bummel über das Pflaster. Komm doch mal zu Besuch, denn Landshut ist eine Reise wert!

 

Unsere Begegnung mit Bruder Yun aus China

Vor Jahren las ich ein Buch über das Leben von Yun aus China. Sein Leben hat das Herz vieler Menschen bewegt, auch das unserer Familie. Seine bedingungslose Liebe zu seinem Herrn Jesus Christus; seine Freude trotz aller Mühen und Gefahren ist beeindruckend.

Yun lebt seit einigen Jahren in Deutschland. Er reist zu den Menschen auf der ganzen Welt und lädt sie ein in die gleiche Beziehung zu seinem Herrn Jesus. An diesem Wochenende ist er in Bayern und wir sind dabei. Der Wunsch zur Begegnung mit diesem beeindruckenden Christen trieb uns dazu unser freies Wochenende dranzugeben, um ihn kennen zu lernen.

Yun und sein Sohn Isaac waren gemeinsam unterwegs. Schwerpunkt ihrer Vorträge war der Aufruf zur gleichen bedingungslosen Liebe. Für uns als Familie war die persönliche, private Begegnung mit ihnen ein Geschenk Gottes. Er machte es möglich, dass wir miteinander 1,5 Stunden Zeit hatten. Wir lobten Gott und beteten miteinander.

Er ermutigte uns in unserem Leben treu auf Gott zu hören. Eine Berufung ist nur die eine Hälfte der Medaille, die andere ist die treue Umsetzung, zu tun, was Gott erwartet.

Ich freute mich auf die Begegnung und war gespannt, wie es werden wird. Meine Erwartungen wurden erfüllt und übertroffen. Sie wurden erfüllt, denn Yun war genauso wie im Buch beschrieben. Sie wurden übertroffen, denn wir hatten Zeit miteinander.

Sie sind zu alt, ihre Agentur für Arbeit

Gestern morgen hattte ich ein interessantes Gespräch. Wobei interessant in dem Fall auch die Betonung auf erstaunlich, Kopfschütteln, Wundern hat. Vor mir saß eine Frau im besten Alter, wir unterhalten uns. Sie kommt aus einer der ehemaligen Sowjetrepubliken und lebt schon viele Jahre in Deutschland. Ihr Deutsch mit Akzent ist ohne Probleme zu verstehen. Sprachbarrieren gibt es nicht.

Seit Jahren sucht sie nach Möglichkeiten, ihre Kinder zu versorgen ohne die Unterstützung des Staates. Doch immer wenn sie nach einer Umschulung fragte, kam die gleiche Antwort: „sie sind zu alt“. So vergingen die Jahre. Der Hunger nach Ausbildung blieb. Nun steht ein neuer Termin bei der Agentur für Arbeit an.

Doch ich will meinem Unverständnis hiermit Luft machen. Ist eine Frau, die noch über 20 Jahre arbeiten muss, zu alt? Wer trifft solche Entscheidungen bei der Agentur für Arbeit? Ohne eine Umschulung wird sie immer vom Staat abhängig sein. Und das die nächsten 20 Jahre und die danach folgenden auch. Sie wird den Rest ihres Lebens vom Staat abhängig sein. Von der Rente, die sie für ihre jetztige Tätigkeit erwirtschaftet, wird sie nicht leben können.

Wie können die Sachbearbeiter vor Ort solche Entscheidungen treffen? Wenn die Mitarbeiter der Agentur für Arbeit ihr bereits vor vielen Jahren die Umschulung bezahlt hätten, dann würde sie ihre Kinder bereits seit vielen Jahren alleine ernähren und versorgen können, ohne „Stütze“. Ich bitte Sie bei der Agentur für Arbeit, sehen sie nicht nur mit den Zahlen, sondern mit Herz und Verstand zum Wohle unseres Staates und der Menschen, die darin leben.

PS: Man könnte auch profan argumentieren: Wir können uns so eine Einstellung nicht mehr leisten.

So Gott will,…

In diesem Jahr werden es 20 Jahre, dass ich in Bayern bin. Eine der ersten Redefloskeln die ich hörte war: „Grüß Gott“.  Manchmal habe ich nicht einfach „Guten Tag“ gesagt, sondern auf das „Grüß Gott“ mit „mach ich, wenn ich ihn treffe“ geantwortet. Eine andere Variante war: „ich richte es ihm aus“. Was die Personen nicht wusste, war, dass es nicht immer ironisch gemeint war.

Im ländlichen Raum gibt es noch eine weitere Floskel: „So Gott will“. Wie ist das mit „So Gott will“? Ist es einfach Spott oder ernstgemeint? Soll Gott so eine Art Schicksal spielen? Wahrscheinlich ist meistens so etwas in dieser Art gemeint. Ganz nach dem Prinzip, was passiert das passiert auch. Ja, es ist möglich Gott so zu sehen…

… und doch habe ich einen anderen Gott kennen gelernt. Ich habe YHWH als einen Vater kennen gelernt. Er lässt mit sich handeln und ist voll Fürsorge. Er will nicht passiv sein, sondern an deinem und meinem Leben Anteil nehmen. Anteil nehmen ist mehr als Schulter klopfen. Es ist für mich kämpfen und trösten, Mut machen und Ideen geben, es ist auch Freiheit und Heilung.

So gesehen ist „So Gott will“ das Beste, was dir passieren kann!

Ein Drittel sprach- und sprechgestörte Kinder – der Arztreport der Barmer GEK 2012

Die Barmer GEK hat die Daten ihres Arztreports 2012 veröffentlicht. Neben vielem Positiven gibt es auch ein paar Themen, die erstaunlich bis erschreckend sind. Vielleicht ist das der Grund, dass der Bericht mit den Kindern beginnt.

Kann es sein, dass ein Drittel unserer Kinder sprach- oder sprechgestört sind?

Die Auswertung der ICD Schlüssel (ICD10: F80) von 2010 scheint diese These zu bestätigen. Im Alter von 5 Jahren waren laut Barmer Arztreport 37 % aller Jungen mit Sprach- oder Sprechstörungen. Im Verhältnis dazu nur 29% der Mädchen. Erst im Alter von 17 Jahren war der Wert bei Jungen unter eins.

Im Schnitt ist der Anteil der Kinder bis 14 Jahre deutschlandweit wohl 10%. Wirkliche regionale Unterschiede scheint es nicht zu geben. Von 8,1 % in Bremen – 11% im Saarland ist der Schwankungsbereich nicht wirklich signifikant.

Jetzt entstehen daraus mehrere Fragen:

Stimmen die Daten so tatsächlich und gibt es entwicklungsbedingte Sprach- und Sprechstörungen bei Jungen und Mädchen oder ist diese Gruppe nur redefauler? Wenn sie nicht beim Logopäden landen, ist das dann mit 17 Jahren auch aus der Welt oder wird es einfach nicht mehr erfasst? Für 19% der Jungen hat es eine Verordnung zum Logopäden gegeben. Was ist mit den anderen? Ist die Diagnose (Definition) einer Mode unterlegen? Mit wem lernen unsere Kinder reden, bzw. mit wem reden sie?

Aktion: 40 Tage beten und fasten für unser Land

http://40tagebetenundfasten.de/index.html

Wir leben gerne in unserem Land. Wir sind gerne und aus Überzeugung Nachfolger von Jesus Christus. Deshalb unterstützen wir die Aktion 40 Tage beten und fasten für unser Land.

Zeitraum ist wieder die Zeit zwischen Karneval und Ostern, Beginn ist also der 22.4.

Es gibt wieder 7 Gebetskarten mit je einem Schwerpunktthema.

1. Kirche und Gemeinde,

2. Berufswelt und Wirtschaft

3. Bildung, Familie und Erziehung

4. Politik und Regierung

5. Medien und Kommunikation

6. Randgruppen, Krankenhaus und Altenhilfe

7. Sport, Freizeit und Kultur

Wir alle finden uns in vielen dieser einzelnen Bereiche wieder. Als Christen leben wir nicht im luftleeren Raum, wartend auf das Kommende. Wir sind aufgefordert der Stadt Bestes zu suchen und das gilt unserem Land. Das Beste aber was Christen tun können ist die Nöte, Anliegen und Herausforderungen Anderer zu Gott zu bringen im Gebet.

Zu Hause ankommen

Die letzten Tage in Berlin bin ich das erste Mal mit S- und U- Bahn gefahren. Für mich als Autofahrer war das ein Erlebnis der besonderen Art. Zum einen weil ich das System der Bahnen nicht wirklich intuitiv empfinde und immer wieder mit Suchen beschäftigt war, zum anderen aber wegen der Passagiere. Und einer davon fiel mir heute morgen wieder ein, ihm sei mein Blog von heute gewidmet.

Da lag er auf der queren Fläche der Bank, sitzen war es nicht zu nennen. Der junge Körper wirkte müde und er war es auch. Die Augen geschlossen, hing er auf dieser Bank, die Bierflasche fest in der Hand. Hinter ihm auf dem Sitz lag, genau so müde, ein mittelgroßer sympathisch aussehender junger Hund. Dann nahm er sein Telefon und rief anscheinend zu Hause an. „Ich komme jetzt heim“ …. “ habe aber meinen Schlüssel verloren“. „Ist jemand zu Hause?“

Die Passagiere drum rum schauten auf ihn herab. In ihren Augen war es eine Mischung von Entsetzen, Ekel und Erheiterung über das Telefonat. Mit ihm wollte keiner etwas zu tun haben. Keiner setzte sich zu ihm auf die Bank, rund um ihn war ein großer Abstand.

Doch eigentlich wollte der junge Mann nur nach Hause und er wusste, wo sein zu Hause war. Nur der Schlüssel um hinein zu kommen hat gefehlt.

Ich hätte gerne eine Haltestelle gehabt für diesen jungen Mann. Eine Haltestelle auf der steht: „Palast von Gott YHWH, deinem Vater“ und dazu eine Durchsage: „Bitte alle aussteigen, die hierher nach Hause wollen. Die Tür ist offen, er ist zu Hause und freut sich auf dich.“

Zu Hause ankommen und zu Hause sein ist einfach wunderbar!  Das habe ich heute morgen nach den Tagen Reise wieder einmal besonders erlebt.

Berlin – eine Stadt für Kreative oder eine Liebeserklärung

Wie macht man einer Stadt eine Liebeserklärung, wenn man selbst steinmüde ist und die Nacht einfach nur zu kurz war?

Als ich gestern Nacht noch auf der Friedrichstraße unterwegs war, merkte ich keinen Unterschied zum Nachmittag, außer dass es dunkel war. Sowohl der Verkehr auf dem Gehweg als auch der Verkehr auf der Straße waren reichlich vorhanden.

Es waren nicht die finsteren Gestalten, die sich dort ein Nachttreffen lieferten, sondern Menschen wie du und ich. Von Unwohlsein war nichts zu merken. Es war ein fröhliches, buntes Treiben. Man stand und unterhielt sich oder suchte seinen Weg zum nächsten Ziel.

Durch Berlin zu fahren macht einfach Spaß. Berlin ist nicht festgefahren, sondern bewegt sich. Dadurch wird Berlin zu einer besonderen Stadt. Berlin ist eine Stadt im Aufbruch, eine Stadt für Kreative, die etwas bewegen wollen. Dass Berlin zufällig auch Hauptstadt ist, stört eher selten.

Wenn es eine Stadt gibt, die mein Herz erobert hat, dann ist es Berlin. Berlin ist im wahrsten Sinne eine ungewöhnliche Stadt. Keine Weltstadt ist so günstig zum Leben und wohnen wie Berlin. Dieses niedrige Preisgefüge ist es, was für diese Besonderheiten sorgt. In Berlin ist es möglich beim Bäcker um die Ecke zu frühstücken, weil die Menschen Zeit haben, ein Lächeln ins Gesicht zu schieben und nicht sofort weiter hasten.

Berlin lebt von seinen Menschen. Es sind nicht die Bauten oder die Architektur, sondern die Menschen, die Berlin ausmachen. Es sind die Kreativen und Suchenden, die „schrägen Gestalten“ und die Mütter mit Kindern.

Berlin, bitte bleibe so und versuche nicht so zu werden wie München, Hamburg oder Düsseldorf, das wäre sehr schade!