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Mensch im Mittelpunkt – Kommunikationskonzepte im “Urban Living”-Kontext

Unter dem Begriff “Urban Living” veranstaltet Berlin derzeit einen Ideenworkshop zur Zukunft  des wohnens. Noch bis zum 5.4. kann diskutiert und geplant werden.

Unter dem Oberbegriff “Urban Living” werden Ideen und Impulse für einen zukunftsfähigen Wohnungs- und Städtebau gesucht. Dabei interessiert die Stadt Berlin besonders folgende Fragen:

Wie kann Nachverdichtung zum Gewinn für die gesamte Nachbarschaft werden?Wie kann kostengünstig gebaut und gewohnt werden?Welche Wohnungen und Wohnformen sind zukunftsfähig? 

Der Wettbewerb ist zweigeteilt. Einmal gibt es 31 Entwicklerteams die zu konkreten Grundstücken Lösungen erarbeiten. Innovativ und kreativ, realsierbar oder auch nicht. Auf jeden Fall sind die eingereichten Architekturkonzepte eine gute Ausgangsbasis zur Diskussion.

Unter dem Oberbegriff “Themen” wurden 6 Bereiche zur offenen Diskussion gestellt. Von “bezahlbares wohnen” bis “wohnformen der Zukunft” kann jeder der will seine Meinung schreiben.

Nach einer kurzen Diskussion, entschieden wir uns auch einen Beitrag einzureichen. Unter dem Themenbegriff “Wohnformen der Zukunft” entstand ein Artikel mit dem Titel: “Mensch im Mittelpunkt – Kommunikationskonzepte im “Urban Living”-Kontext”

Wer will kann noch bis zum 5.4. mit diskutieren. Wir freuen uns über einen regen Gedankenaustausch.

Miteinander reden hilft oder Telefon nicht immer

Noch nie gab es so viele Möglichkeiten miteinander zu reden. Da gibt es das Telefon, SMS, Chat, viele unterschiedliche Plattformen im Internet, Apps. Doch manchmal beschleicht mich dabei ein ungutes Gefühl. [teaserbreak]

Als ich zum Studium ging, hatte ich noch nicht mal ein eigenes Telefon. Dieser Zustand gefiel mir so  gut, dass ich dieses Gerät auch nicht vermssßte. Wer etwas wollte, kam einfach vorbei. War ich nicht zu Hause hing an der Tür ein Zettel, mit einem freundlichen Gruß.

Als ich in München anfing zu arbeiten, hatte ich das erste eigene Telefon. Was für ein Luxus! Viel genutzt habe ich es nicht, weil ich einfach nicht zu Hause war.

Heute hat mein mobiles Telefon ein stattliches Eigengewicht und ganz nebenbei nicht nur eine normale Telefonfunktion, sonderen weitere 10 Apps, mit denen ich kommunizieren kann. Hm, ich glaube das sind sogar noch mehr. Doch was helfen mir diese vielen Unterstützer? Inhalt und Verknüpfung zu anderen Menschen muss ich selbst tun oder andere mit mir. Ruft keiner an, dann hilft keine der kleinen Softwareapplikationen.

Noch schlimmer ist, dass keine dieser freundlichen Helfer wirklich bei der Art und Weise unserer Kommunikation helfen kann. Für Inhalt und Stil sind wir selbst verantwortlich. Das ist auch der Grund, warum mich manchmal ein ungutes Gefühl beschleicht. Keine dieser Tools hilft beim Miteinander reden wirklich. Da reden Menschen einfach aneinander vorbei. Die Thesen werden einander an den Kopf geworfen und am Ende bleibt die Sprachlosigkeit verbunden mit einem schalen Beigeschmack.

Aktuelles Beispiel dazu ist die Diskussion in Berlin – Kreuzberg zum Thema religiöse Feste oder was nicht sein soll, darf auch nicht sein. Der Artikel der BZ, der Tagesspiegel und rponline. 

Vielleicht sollten wir manchmal weniger unsere mobilen Telefone bearbeiten und einmal mehr miteinander reden. Ein offener Austausch, in dem unterschiedliche Meinungen akzeptiert werden, das wäre doch mal ein Anfang.

Berlin im Nebel

Heute morgen ist Berlin durch einen dicken Nebel eingehüllt. Es scheint fast so, als wollte die Natur manches unter diesem Nebel verstecken.  

Wie kaum in einer anderen Stadt unterscheiden sich Selbstbild und Fremdbild. Derzeit streife ich wieder einmal durch die Straßen und Bezirke von Berlin und unterhalte mich mit ihren Menschen.

Ich höre von der guten alten Zeit, als die Mauer noch stand. Mancher kritisiert, dass die Straßen schmuddelig sind. Die Bevölkerungsstruktur ist in jedem Viertel komplett anders. Immer noch sind die Lebenshaltungskosten in Berlin sehr niedrig und der Anteil an Hunden relativ hoch.

Alles das prägt diese Stadt, die im Grund genommen aus vielen einzelnen Bezirken besteht. Heraus kommt eine bunte Mischung Lebenskunst.

Im Fremdbild werden die Details nicht aufgenommen. Es bleibt nur das Ergebnis, was die Menschen wahrnehmen. Die Kunst zu leben. Diese Kunst zu leben macht Berlin zu einem faszinierenden und besonderen Ort.

Berlin Marzahn/ Hellersdorf – Quartierplanung als Herausforderung

Unterhalte ich mich mit Stadtteilplanern und Architekten, merke ich welche Herausforderung in der Planung für Quartiere liegen. Unterhalte ich mich mit den Menschen in den Quartieren, dann höre ich Klagen und Unverständnis über die lokale Verwaltung. Neulich klagte ein leitender Beamter der Stadtverwaltung: Wie man es macht, macht man es falsch.

Dabei ist die Planung eines Quartieres immer ein ganzes StückRraten. J,a es gibt viele Zahlen, es gibt Prognosen und Wahrscheinlichkeiten. Alles das ist mathematische Komplexität und damit variabel.

Besonders deutlich wurde das in dem Bericht “Im Wandel beständig” zur Quartierentwicklung in Marzahn/Hellersdorf. Ein Teil der nicht mehr benötigten öffentlichen Gebäude (138 Standorte) wurde abgerissen, ein Teil der Hochhäuser eingekürzt. Bei nahezu 250.000 Einwohnern ist der punktuelle Abriss von gut 4.000 Wohnungen eher ein kleiner Eingriff in die Landschaft eines Quartieres. Für die betroffenen Menschen war es ein Einschnitt.

Doch was ist Quartierplanung und Stadtumbau? Ich glaube, als erstes ist es eine Vision. Es ist eine Vision für und mit den Menschen, die dort leben. Ohne eine Vision bleiben getätigte Maßnahmen Eingriffe. Eine Vision für ein Quartier funktioniert nur zum Wohle der Menschen, die dort leben. Schreiben die Verantwortlichen das Quartier innerlich ab, hat das Sterben bereits begonnen.

Berlin hat immer wieder gezeigt, dass es lebt. Immer wieder verändern sich die Viertel in Berlin. Deshalb ist Marzahn/ Hellersdorf nicht tot. Denke ich an Marzahn/Hellersdorf, sehe ich den Einsatz vieler Menschen für ihr Quartier. Es ist kein Überlebenskampf gegen einen mächtigen Gegner, es ist der Wille zur Gestaltung. Ich bin der Überzeugung, dass Marzahn/ Hellersdorf eine Zukunft hat. Ein Rückbau vorhandener Strukturen mag dabei punktuell notwendig und sinnvoll sein.

Quartierplanung ist etwas Langfristiges, es geschieht nicht über Nacht. Ein Stadtumbau schafft Neues, er verändert das Gesicht von Häusern und Straßen. Stadtumbau geschieht durch die Menschen, die im Quartier leben (wollen).

 

Die Menschen von Marzahn/Hellersdorf in Berlin

Nach meinem Besuch im Bezirk Marzahn/Hellersdorf bat ich um weitere Unterlagen beim dortigen Bezirksrathaus. Umgehend kam ein dicker Umschlag mit viel Material und Informationen. (Herzlichen Dank!)

Unter dem Titel “im Wandel beständig” lagen 300 Seiten A4 Bericht zu Marzahn/Hellersdorf vor mir. Es war ein Prügel, der in seiner ständigen Präsenz nicht zu übersehen war. Es hat insgesamt fast ein halbes Jahr gedauert, bis ich beim Fazit in 12 Punkten angekommen war. Um so stolzer bin ich, vermelden zu können: ich habe es komplett gelesen und es hat sich gelohnt.

Die Veröffentlichung “im Wandel beständig” zum Bezirk Marzahn/Hellersdorf ist ausgewogen und in seiner Vielfalt gelungen. Wer Marzahn und Hellersdorf aus der Ferne kennen lernen will, sollte dies lesen.

Ein Besuch vor Ort lohnt aber (trotzdem) in jedem Fall. Die Menschen, die in Marzahn/Hellersdorf wohnen, tun dies aus Überzeugung. Nicht wegen einer bestimmten Gesinnung oder aus Mangel an Gelegenheit. Sie leben in Marzahn/Hellersdorf, weil es ein freundliches, helles und grünes Quartier ist.

Der Bezirk Marzahn/Hellerdorf ist trotz allem eine Herausforderung für Städteplaner und Behörden. Platte ist für viele halt nicht gerade ein Lockruf. Ich glaube aber, dass darin auch die große Chance liegt. Bezirke mit eingefahrenen Strukturen ohne Herausforderungen tun sich  mit den Veränderungen in der Gesellschaft mitunter schwer. Lese ich von den letzten 20 Jahre Marzahn/Hellersdorf, dann sind sich die Behörden der Herausforderungen im Bezirk sehr wohl bewusst. Lösungen sind nicht einfach, denn fehlerfreie Entscheidungen gibt es nicht. Gerade deshalb ist der Bericht ein positives Zeugnis über die Menschen, die in Marzahn und Hellersdorf leben.

 

 

 

Marzahn/Hellersdorf ist ein Teil von Berlin

Wie in jeder Stadt gibt es auch in Berlin Viertel, die beliebter sind als andere. Marzahn/Hellersdorf als Bezirk gehört eher zu denen, die unbeliebt sind. In der öffentlichen Wahrnehmung existiert der Bezirk faktisch nicht. Erstaunlich, dass in Marzahn/Hellersdorf trotzdem über 200.000 Menschen leben.

Im letzten Jahr war ich das erste Mal in dem Berliner Stadtbezirk mit dem Doppelnamen Marzahn/Hellerdorf. Das Bild der Medien machte es nicht so leicht und einladend, dort vorbei zu schauen. So brauchte ich wohl einige Jahre um meinen Fuß das erste Mal in den Bezirk Marzahn/Hellersdorf zu setzen. Am Ende war es die Neugier und die große Unterschiedlichkeit der Berichte über Marzahn/Hellersdorf, die den Ausschlag für einen Besuch gaben.

Als ich aus der S-Bahn stieg, war ich im Grünen und das obwohl der Doppelbezirk sehr gut erschlossen im Nord Osten von Berlin liegt. Kurz zusammen gefasst ist Marzahn und Hellerdorf lange und hohe Platte umgeben von viel grün. Während ich mir meinen Weg durch die Häuserwürmer suchte, war ich immer wieder erstaunt. Hinter jeder Straßenkreuzung kam etwas Unerwartetes. Das in mir vorgeprägte Bild verschwand sehr schnell, während ich Kilometer um Kilometer durch das Quartier lief.

Ich entdeckte Väter, die mit ihren Kindern Fußball spielen und Pärchen, die gemeinsam in der Sonne lagen. Alles wirkte sehr normal, entspannt und harmonisch. Marzahn/Hellersdorf wirkte auf mich eher wie eine unabsichtlich zu groß geratene Wohnanlage.

Mich hat Marzahn/ Hellersdorf erstaunt und begeistert. Vielleicht genau deshalb, weil das Bild der Medien einen Eindruck vermitteln wollte. Marzahn Hellersdorf ist ein Teil von Berlin. Auch wenn mancher die alten Jugendstilhäuser schicker findet, Marzahn und Hellersdorf gehören zu Berlin. Sie sind nicht nur ein Stück Geschichte, sie sind Gegenwart und sie haben eine Zukunft.  

Mannaplace mein Ort in Berlin

Wieder einmal stand Berlin auf dem Kalender, doch wo schlafen? Im Hotel? Nach vielen Jahren mit Hotelbetten testen suchte ich eine Alternative.

Eine nette Anfrage an die Facebook Gemeinde war nicht erfolgreich. Ein Blick in diverse Onlineangebote brachte auch kein gutes Gefühl. Berlin ist inzwischen eine Art zweite Heimat  geworden und so wollte ich mehr als nur ein Sofa für die Nacht, Familienanschluss war mein Begehr. Ich suchte einen Ort in Berlin der nicht nur Ausgangspunkt war, sondern auch Ruhepool.

Gefunden habe ich ihn bei Julius von Mannaplace. Er hat sogar noch mehr getan. Er stellte nicht nur ein Quartier in der WG zur Verfügung. Nein, er stellte mir sogar sein Bettzeug bereit und schlief im Schlafsack. Als ich dies hinterher bemerkte, hat es mich nicht nur tief beeindruckt, es hat ihm meine Freundschaft geschenkt. Julius hat ganz praktisch gelebt, was füreinander sorgen bedeutet. Er hat nicht nachgedacht und auf seinen Vorteil geschaut, er hat gehandelt.

Mannaplace ist auf diese Weise seinem Namen mehr als gerecht geworden. Danke Julius und deinem Mitbewohner für die wunderbare Aufnahme.

Bericht von der 2. christlichen Bloggertagung in Berlin

Freitag und Samstag fand in Berlin die 2. christliche Bloggertagung statt, unter dem Motto: “blog the word”. Noch aus Berlin kommt von mir ein kleiner Bericht.

Wie bereits vor zwei Jahren fand das christliche Bloggertreffen im Betahaus statt. Die christlichte Medienakademie war wie immer ein umsichtiger Gastgeber. In kleiner Runde von 15 Mann und 2 Frauen trafen wir uns zum Gedankenaustausch über das Bloggen, das Internet und das was uns voranbringt. Es gab ein “Hallo schön dich (wieder) zu sehen in die Runde. Mancher kannte sich nur aus dem Netz, umso größer war die Freude über die Persönliche Begegnung und Umarmung. 

Doch was heißt eigentlich christlich? Im Grunde bewegen alle Blogger die gleichen Themen. Umgang und Entwicklung von Themen, Schlagworte setzen und Links, Umgang mit Suchmaschinen, Werbung und Recht. Alles das stand auf dem Programm und noch einiges mehr.

Wie bloggt man als Christ, um Menschen in unserem Land Hoffnung und Perspektive zu geben? Voneinander lernen, nach dem Motto was funktioniert gut, war im Grunde der Hauptagendapunkt. Immer wieder bin ich erstaunt, wie unterschiedlich Blogs und Webseiten sind. Sie ergänzen sich auf harmonische Weise und geben so ein umfassendes Bild über die vielen Fassetten unseres Lebens.

Sicher wird es wieder eine Bloggertagung für Christen geben. Vielleicht wird der Rahmen dann noch etwas größer sein und die ganze Gruppe der Netzaktiven adressieren. Es war eine gute Zeit miteinander. 

Einladung nach Berlin zu Christen im Internet

http://www.bloggertagung.de/

Heute gibt es einen Werbeblog für ein Treffen in Berlin im September. Organisator ist der KEP. modobonum unterstützt diese Veranstaltung, u.a. mit einem der Hauptvorträge am Freitag Abend.

Liebe Blogger und daran Interessierte,

vom 7. bis 8. September 2012 gibt es die zweite christliche Bloggertagung in Berlin. Wer bloggt, twittert, auf YouTube, in Facebook oder anderen Netzwerken publiziert, ist dazu herzlich eingeladen. Es ist eine Möglichkeit für gemeinsamen Austausch, zum Vernetzen, für Inputs und Inspiration. Die Themen sind interessant und vielseitig. Für jeden, der im Netz unterwegs ist, gibt es etwas zum sehen und hören. Neuen Ideen werden besprochen und alte Wege zur Diskussion gestellt.

Zusätzlich ist es möglich in einer Session selbst ein Thema vorzustellen. Bitte reicht dafür bis zum 1. August Themenvorschläge und Beiträge ein. Bitte entweder per Mail an dejongsblog.de (ich leite dann weiter) oder direkt auf der Homepage: http://www.bloggertagung.de/?page_id=11. Dort stehen auch einige Ideen zur thematischen Inspiration.

Anmeldung zur Teilnahme an der Tagung bitte bis 17. August ebenfalls über diesen Weg.

Bitte sagt auch anderen von der Tagung “Christen im Internet” und ladet sie dazu ein.

Zu Hause ankommen

Die letzten Tage in Berlin bin ich das erste Mal mit S- und U- Bahn gefahren. Für mich als Autofahrer war das ein Erlebnis der besonderen Art. Zum einen weil ich das System der Bahnen nicht wirklich intuitiv empfinde und immer wieder mit Suchen beschäftigt war, zum anderen aber wegen der Passagiere. Und einer davon fiel mir heute morgen wieder ein, ihm sei mein Blog von heute gewidmet.

Da lag er auf der queren Fläche der Bank, sitzen war es nicht zu nennen. Der junge Körper wirkte müde und er war es auch. Die Augen geschlossen, hing er auf dieser Bank, die Bierflasche fest in der Hand. Hinter ihm auf dem Sitz lag, genau so müde, ein mittelgroßer sympathisch aussehender junger Hund. Dann nahm er sein Telefon und rief anscheinend zu Hause an. “Ich komme jetzt heim” …. ” habe aber meinen Schlüssel verloren”. “Ist jemand zu Hause?”

Die Passagiere drum rum schauten auf ihn herab. In ihren Augen war es eine Mischung von Entsetzen, Ekel und Erheiterung über das Telefonat. Mit ihm wollte keiner etwas zu tun haben. Keiner setzte sich zu ihm auf die Bank, rund um ihn war ein großer Abstand.

Doch eigentlich wollte der junge Mann nur nach Hause und er wusste, wo sein zu Hause war. Nur der Schlüssel um hinein zu kommen hat gefehlt.

Ich hätte gerne eine Haltestelle gehabt für diesen jungen Mann. Eine Haltestelle auf der steht: “Palast von Gott YHWH, deinem Vater” und dazu eine Durchsage: “Bitte alle aussteigen, die hierher nach Hause wollen. Die Tür ist offen, er ist zu Hause und freut sich auf dich.”

Zu Hause ankommen und zu Hause sein ist einfach wunderbar!  Das habe ich heute morgen nach den Tagen Reise wieder einmal besonders erlebt.