Es gibt Dinge, die mich in Erstaunen versetzen. Gerade hatte ich ein eher trauriges Gespräch. Mein Gegenüber teilte mir am Telefon mit, dass das Arbeitsverhältnis zu kurz gewesen sei und sie nun Hartz IV bekomme. Das sind also 351,00 € inkl. Kleidung und sonstige Ausgaben. Es gibt Wohnkosten von max. 240 € warm (bezogen auf diesen Ort). Kleidergeld gibt es nicht mehr. Eine Unterstützung für einen Umzug in eine nicht vorhandene kleinere Wohnung gibt es nicht. Bei Antragsstellung wurde ihr mitgeteilt, dass die Bearbeitung bis zu vier Monate dauern kann. Als ich sie fragte, wovon sie in der Zwischenzeit die Miete zahlen will und essen, sagte sie mir, dass sie das nicht wisse. Zur Tafel kann sie nur mit einer Hartz IV-Bescheinigung gehen und die hat sie erst nach Bearbeitung des Antrages. Daraufhin habe ich sie wieder zum Amt geschickt. Doch die Sachbearbeiter sprechen nur mit einem Bittsteller nach einer Terminvereinbarung und das kann dauern. Ich weiß um die Bildartikel der letzten Jahre, in denen gezeigt wurde, was alles mit Hartz IV geht. Ja, es gibt sicher auch welche die das System des Staates ausnutzen. Trotz allem frage ich mich, ob die Regelungen, die da getroffen wurden, richtig sind. Wo ist das Herz der Sachbearbeiter geblieben? Sehen sie nur Betrug und Ausnutzung des Systems Hartz IV oder haben sie schon so viel Leid gesehen, dass nur das abstumpfen und abgrenzen hilft? Ist es der verloren gegangene Selbstwert der Menschen so werden lässt? Dann wäre es an der Zeit auf diesen Ebenen etwas zu unternehmen. Ich wünsche mir für alle Beteiligte eine größeres Herz mit etwas mehr Mitgefühl und Menschenkenntnis und der Erkenntnis, dass 351 € Hartz IV in Deutschland zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben sind.
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Wird alles nur schlimm oder schlimmer?
Wir haben uns mit einem befreundeten Steuerberater unterhalten und ihn gefragt, was er denn von der Wirtschaftssituation hält und was er denkt, wie es weiter geht. Das Bild, das er malte, war nicht besonders rosig. Er sprach von einer deutlichen Inflation, von einer neuen Währung, die den Dollar ablöst, von vielen Arbeitslosen im nächsten Jahr, von unserer Regierung und der bangen Frage, was wohl erst nach der Bundestagswahl im September wird. Die Szenarien, die er da beschrieb, waren für mich nicht besonders beruhigend. Ich fragte mich, was dann mit uns werden wird und was das alles für uns bedeutet.
Doch während ich anfing, darüber nachzudenken, erinnerte ich mich an die letzten Jahre. In meiner Zeit bei HP (Hewlett Packard) gab es jedes Jahr eine Abbauwelle, in der eine größere Anzahl Mitarbeiter in Deutschland gebeten wurden, sich einen neuen Job zu suchen. In diesen Zeiten der Unsicherheit wusste ich mich immer von Gott getragen. Ich war mir sicher, dass er mir diesen Job damals gegeben hatte und genau so sicher war ich, dass ich ihn auch so lange behalten werde, wie er das für richtig hält.
In der Bibel steht geschrieben, dass Gott sich um die Spatzen kümmert, dass diese etwas zu fressen finden. Dort steht weiter geschrieben, dass er unsere Bedürfnisse kennt und sich auch um sie kümmert. Deshalb muss ich mir keine Gedanken machen, was einmal sein wird. Er hat unser Leben in seiner Hand und da sind wir gut aufgehoben. Du und deine Familie auch!