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Warum es einfach ist , der Deutschen Bahn die Schuld in die Schuhe zu schieben

http://www.bahn.de/p/view/index.shtml

Nach langer Zeit bin ich diese Woche mal wieder Zug gefahren. Erst kurzfristig habe ich mich dazu entschieden. Auf der Hinfahrt ging alles soweit glatt. Erst auf der Rückfahrt hat es mich ereilt, mit 35 Minuten Verspätung. Die erste Reaktion ist: Nun ja, die Bahn … Dabei kann die Bahn nur bedingt etwas für einen defekten Zug vor uns und noch viel weniger für spielende Kinder auf den Gleisen. Trotzdem ist im allgemeinen der erste Gedanke: Die Bahn ist schuld.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir mit der Bahn immer das negative Image von Verspätung und Problemen verbinden.

Nicht immer hat die Bahn einen Anteil daran, dass die Züge Verspätung haben. Doch der Bahn das Bedürfnis auf Gewinnmaximierung abzusprechen, halte ich in der heutigen Zeit für blauäugig.

Ich bin froh, dass es die Bahn gibt. Dass ihre Mitarbeiter die Kunden erdulden und höflich bleiben, auch wenn es nicht immer einfach ist. Und wenn ich da an die Jugendlichen denke, die ohne Fahrkarte aus dem Zug gesetzt wurden, dann gehören sicherlich immer zwei zu einer Geschichte.

Ich wünsche der Bahn mal einen guten PR-Manager. Der nicht nur da ist, wenn Prügel verteilt werden, sondern uns allen erzählt was für eine logistische Leistung die Bahn jeden Tag vollbringt. Ich weiß nicht, ob es auf der Welt ein dichtbefahreneres Schienennetz gibt. Wenn ich zum Beispiel an den letzten Winter denke. Es war eine Meisterleistung, dass an manchen Tagen und Strecken überhaupt noch ein Zug gefahren ist.

Danke Bahn, auch du bist nicht perfekt. Doch wer ist das schon auf dieser Erde? Also sollten wir Bahnfahrer uns überlegen, ob wir wirklich den ersten Stein auf die Bahn werfen sollten. Hier muss auch ich mich wohl selbst an die Nase  fassen.

 

Kulturhauptstadt Europas 2010 ist Essen

http://www.essen2010.com/Deutsch/Start/

Eine weitere Station auf der Reise durch den Ruhrpott war Essen. In Essen war der erste Anlaufpunkt ein wunderbarer Döner. Für Extrawünsche gab es nur das Problem der Verständigung. Schade!

In Essen gibt es abgesehen von einigen klassischen Museen auch die Stiftung Zollverein. Das ist eine alte Steinkohlezeche, die vor einigen Jahren stillgelegt wurde. Wie das Stahlwerk in Duisburg wurde auch dieses erhalten und einer neuen Verwendung zugeführt. In den Hallen gibt es jetzt mehrere unterschiedliche Museen und Veranstaltungsflächen. Außen herum wurde die Fläche in einen Park verwandelt, der sehr schön sein soll. Bedingt durch den Schnee war das für uns nur zu erahnen. Wir schauten uns die alte Kohlewaschanlage an und ließen uns die einzelnen Arbeitsschritte und das Leben in der Zeche erklären. Auch wenn ich bedingt durch meine Kindheit im Erzgebirge einiges zum Thema  Bergbau weiß, ist der Kohleabbau doch noch einmal etwas anderes von seiner Art und Weise.

Die gesamte Anlage konnten wir gestern leider nicht mehr anschauen, deshalb wollen wir dort auf jeden Fall nochmal hin. Es gibt auch noch einige Museen, deren Ausstellungen wir anschauen wollen. Unter anderem das red dot Museum.

Uns haben die Tage im Ruhrpott gelehrt, dass es besser ist sich eine eigene Meinung  zu bilden und nicht die Meinung anderer zu übernehmen. Das Bild über den Ruhrpott hat sich verändert, doch das war nicht zum Schaden der Region.

Das Stahlwerk als Landschaftspark in Duisburg

http://www.landschaftspark.de/de/home/index.php

In meiner Vorstellung ist der Ruhrpott keine Region, die mir gefällt. Es sind viele Menschen auf einem Haufen, es gibt eine hohe Arbeitslosigkeit und viel Tristes.

Gestern wurde gegen dieses Klischee erfolgreich gekämpft. Wir begannen unsere Erkundungstour in Duisburg im Landschaftspark Nord. Zum Glück kannten wir den neuen Namen am Anfang nicht, denn sonst wären wir dort nicht hingefahren. Wie soll denn auch mitten in Duisburg ein interessanter Landschaftspark sein? In meinen Augen ist es etwas, was nicht zusammen passt. Vom Ursprung ist es ein altes Thyssenstahlwerk. Dieses wurde nicht am Ende seiner Laufzeit abgerissen, sondern nur gesichert. So ist alles zu besichtigen, vom Anlieferbereich der Kohle und des Eisens über das Kühlsystem, bis hin zum eigentlichen Ofen.

Für uns beide war es das erste Mal, dass wir so etwas besichtigten und es war mega-spannend. Jörg und seine Frau erklärten uns, wie die Stahlproduktion verläuft und wie die Anlage genutzt wurde. Wir hörten etwas über die komplizierten Logistikprozesse, die den Betrieb überhaupt möglich machten und wir staunten.

Das Ganze war mit herrlichem Winterwetter gepaart und machte die Besichtigung zu einem Erlebnis. Einen kleinen Eindruck dazu gibt es im Fotoblog meines Mannes zu sehen. Kennst du den Komplex noch nicht, dann lohnt es sich, mal dorthin zu fahren.

 

Rücksichtnahme ist eine Zier

Gestern haben wir uns zusammen gepackt und sind in den Bayrischen Wald gefahren. Von uns aus ist das nicht so weit. Zu unserem Erstaunen war immer noch nicht richtig viel Schnee da. Am Geißkopf waren nur zwei Lifte geöffnet. Die Loipen waren nicht gespurt. Trotzdem hat alles herrlich verschneit ausgesehen, für die Optik hat es gelangt. Dadurch, dass nicht gespurt war, fuhren wir durch unberührte verschneite Wege. An manchen Stellen war die Spur der Rehe der einzige Wegbereiter für uns.

Da es am Geißkopf auch eine Rodelbahn gibt, wollten wir hinterher noch Rodeln gehen. Dies gestaltete sich schwieriger als gedacht. Bedingt durch die vielen Skifahrer und Snowborder und die wenigen offenen Lifte, herrschte ein reger Andrang am Lift. Schnell standen wir umringt von vielen, die schnell wieder nach oben wollten, um wieder nach unten zu gelangen. Die Menschen rutschten immer weiter und enger zusammen. Jeder schob und drückte nach vorn, wir mittendrin. Ich muss gestehen, dass ich mich in dem Moment am liebsten in Luft aufgelöst hätte. Meine Füße waren den Skiern im Weg, vom Schlitten ganz zu schweigen.

Gerne hätte ich ein Bild von dieser Herde Mensch gemacht, doch wir hatten keine Kamera dabei. Wobei Herde eigentlich das falsche Bild ist, denn Herden nehmen aufeinander Rücksicht und achten aufeinander. Es war wohl eher ein Pulk von Individualisten, die alle schneller sein wollten als der Nachbar.

Ein gebrochener Arm

Gestern zu Hause hat uns eine Überraschung erwartet. Mama ist am Samstag beim spazieren gehen gestürzt und hat sich den Arm gebrochen. Sie erzählte:

Ich dachte noch: “Das ist aber glatt, da muss ich vorsichtig sein”. Während ich es noch dachte, fiel ich schon. Dabei hörte ich, wie der Knochen krachte und es tat so weh! Ich blieb erst einmal sitzen und wartete bis der Schmerz nachließ. Dann betete  ich um Hilfe. Mein Auto stand im Wald und nicht nur ich, sondern auch das Auto musste doch dort weg. Als ich den Parkplatz fast erreicht hatte, hielt ein Auto neben mir und ein Ehepaar fragte mich, ob sie mir helfen könnten. Dieses Ehepaar war die Antwort auf meine Gebete. Er fuhr mein Auto in die Garage und seine Frau nahm mich mit. Auf dem Weg zur Klinik brachte er seine Frau nach Hause. Ich war erstaunt und erfreut, als er mir anbot auf mich warten zu wollen. Als ich ablehnte, sorgte er sich weiter um mich. Er fragte, ob ich das Geld für ein Taxi überhaupt dabei hätte. Als ich verneinte, gab er mir Geld, damit ich nach der Klinik wieder nach Hause komme.

Ich bin den unbekannten Unterstützern sehr dankbar. Mama hat den Unterarm zwei Mal gebrochen und wird nächste Woche operiert.

So schnell ändern sich die Gegebenheiten. Für uns ist es jetzt die Aufgabe unseren Alltag kurzfristig umzuorganisieren. Wir alle haben es nicht gebraucht, wurden aber nicht gefragt. Wir sind dankbar, dass nichts weiter passiert ist und dass ihr kompetent geholfen wird.

Eigentlich ist erst seit 6 Tagen Winter…

Obwohl erst seit 6 Tagen Winter ist, war gestern ein wunderschöner Frühlingstag. Bereits am Morgen sangen die Vögel im Garten und die Luft roch nach Frühling. Nachdem wir in der Kirche waren, starteten wir direkt nach dem Essen mit zwei Kameras bewaffnet zu einem wunderschönen Spaziergang. Es hatte zwar nur 5 Grad Celsius, die Sonne schien allerdings so wunderbar wie an einem Frühlingstag im März. Sie hatte so viel Kraft, dass wir uns auf die Bank setzten um die Sonne zu genießen. Wir gingen an der Isar spazieren und beobachteten die Enten und die Angler. Alles war friedlich und harmonisch. Noch nicht mal die spazierengehenden Hunde machten Lärm. Sogar die Begrüßung der Artgenossen ging ohne Bellen und Krach vor sich.  Das Lauteste waren die schnatternden Enten im Wasser, die sich immer wieder meldeten, in der Hoffnung auf etwas Futter.

Das Wetter war so schön, dass alle Weihnachtsgefühle schlagartig verschwanden. Der Winter war abgemeldet, obwohl er doch eigentlich noch gar nicht richtig begonnen hat. Nun, wir werden uns wohl in Geduld üben müssen, bis das Frühjahr wirklich einzieht. Aber ein schöner Ausblick in das nächste Jahr war es auf jeden Fall.