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Adventskalender im Netz

Auf den Webseiten vieler großer Firmen, aber auch auf denen privater Anbieter findest du dieses Jahr vermehrt Online-Adventskalender. Beim Stöbern bei google hab ich mal ein paar angeklickt. Einige sind gar nicht schlecht und die Angebote durchaus interessant, andere lohnen sich kaum.

Kidoh finde ich recht ansprechend und bunt – ist ja auch für Kinder. Dort gibt es spezielle reduzierte Angebote. Auch Amazon hat hinter den Türchen Sachen versteckt, die im Preis reduziert sind. Nicht immer ist das Angebot hinter dem Türchen lohnenswert. Der Adventskalender von Chip-Online lohnt sich für PC-User: Du bekommst kostenlose Vollversionen zum Herunterladen. Ein gutes Angebot, finde ich, wenn du auf der Suche nach Software bist.

Sehr gefallen hat mir der von Mandy: Hinter dem „richtigen“ Türchen findest du nette und erbauliche Texte für die besinnliche Zeit. Außerdem kannst du auch was gewinnen – heute ist es ein Buch :). Wenn du da auf ein anderes Türchen klickst als das vom jeweiligen Tag, kommt ein netter Kommentar – schau selbst mal vorbei.

Vom Motiv her gefällt mir aber der Weltbild-Kalender am besten. Wenn du Lust hast, schau dich doch selbst mal um und sei gespannt, was hinter den Türchen steckt. In diesem Sinne – viel Spaß beim Öffnen bzw. Klicken.

Das besondere Weihnachtsgeschenk – unsere limitierte Auflage

Dieses Jahr gibt es ihn wieder unseren dejongsblog-Kalender. Für das Jahr 2013 haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht. Versand ist auch als Weihnachtsgeschenk möglich.

Das Jahr 2013 steht unter dem Motto Wege. Wir alle sind auf einem Weg unterwegs und jeder Weg sieht anders aus. Diese Gedanken haben wir aufgegriffen und in Bildern ausgedrückt. Hier ein kleiner Vorgeschmack auf Wege 2013.

 

Der Wege-Kalender ist im A4 Format mit Ringung zum Aufhängen. Es ist wie immer eine limitierte Auflage und nur noch wenige sind verfügbar. Der Kalender ist nur über uns zu beziehen und hat keine ISBN Nummer. Deshalb können wir unseren Wege-Kalender auch zu einem guten Preis von 8 € (+ 2 €  Versand) abgeben. Bei einer größeren Bestellmenge reduzieren sich die Versandkosten und werden entsprechend der tatsächlichen Kosten abgegeben.

Möchtest du den Kalender gleich als Geschenk direkt versenden, ist das auch kein Problem. Bitte schreibe das einfach in die Bestellung dazu. Wir erlauben uns in dem Fall noch 1,5 € zur Weihnachtsverpackung zu berechnen. Bestellung bitte hier.

Unser Wege-Kalender ist ein besonderes Weihnachtsgeschenk, das Freude macht. 

Rezept für leckere und einfache Weihnachtsplätzchen

Noch nicht einmal Vanillekipferl sind bei uns so beliebt wie unsere Walnussplätzchen, sie sind einfach megalecker. Für dich zum ersten Advent unser Rezept für leckere Walnussplätzchen.

150 g geriebene Walnusskerne, 175 g Mehl, 1 TL Backpulver, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Ei, 150g Zuckerrübensirup, 1 TL Zimt, 100g Butter zu einem weichen Teig verkneten (Eventuell etwas Mehl dazu geben, falls er  zu sehr klebt.) und mindestens 30 Minuten kalt stellen. Backofen auf  180 Grad heizen.

Den Teig dünn (max. 4 mm) ausrollen und 3 cm große Taler ausstechen. Diese werden dann auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech gelegt und ca. 10 min gebacken. Nach dem Abkühlen der Taler immer zwei Stück mit den Unterseiten mit Aprikosengelee bestreichen und zusammenkleben. 

Dieser dicke Taler wird zur Hälfte in geschmolzene dunkle Schokolade getaucht, eine Walnusshälfte darauf geklebt und auf ein Rost gelegt zum Trocknen. Fertig!

Guten Appetit, wir wünschen dir einen guten ersten Advent!

Dynamik gesucht

Heute ist mein Blog so leer wie ein weißes Blatt Papier.

Wir haben es bis Mittag immerhin geschafft aufzustehen und zu frühstücken. Mehr Dynamik ist noch nicht angekommen in diesem Tag. Der Parkplatz vor unserem Quartier füllt sich in rasender Geschwindigkeit, das macht uns deutlich, dass wohl nur wir so wahnsinnig dynamisch unterwegs sind.

Und jetzt? Werden wir wohl erst einmal eine Runde spazieren gehen oder doch lieber noch mal eine Runde schlafen?

Wir wünschen dir auch so einen faulen und ruhigen 2. Weihnachtstag.

Weihnachten und die Vorfreude

In der Freitagsausgabe des SZ-Magazins lautet der Titel: “Vorfreude war gestern”. Im Leitartikel wurde die These zusammen gefasst, dass Vorfreude für uns Menschen wichtig ist und wir sie uns und unseren Kindern trotzdem rauben.

Kannst du dich noch an deine Kindheit erinnern? Wenn das Wohnzimmer geschlossen wurde und die Weihnachtsgeschenke dorthin zogen. An die Bilder, die ihm Vorfeld gemalt wurden, um den eigenen Wunsch zu bekunden und die Versuche durchs Schlüsselloch zu schauen und doch etwas zu erspähen. Alles das macht Weihnachten aus und Vorfreude auch. Gäbe es keine Vorfreude zu Weihnachten, wäre Weihnachten nur halb so schön.

Für mich gehört noch etwas zu Weihnachten und auch zur Vorfreude, das ist Spontaneität. Nicht immer das gleiche tun, sondern mal etwas anderes machen. Wie wäre es mit einem Besuch und gemeinsamen Kaffeetrinken oder einem Spiel miteinander?

Vorfreude machte das Kommende zu etwas Wertvollem und Besonderem. Ohne diese Spannung auf das Kommende ist es einfach Alltag. Wie teuer es auch sein mag, es wird keinen Schein von persönlichem Wert bekommen, wie wenn darauf gewartet wurde.

Vorfreude auf den neuen Fernseher oder eine Reise, auf gemeinsame Zeit mit dem Partner, alles das macht diese Dinge und Ereignisse zu etwas Wertvollem. Vorfreude gehört zu unserem Leben und wir sollten alles tun uns dieser Vorfreude nicht zu berauben. Deshalb die Frage: Worauf freust du dich??

Die Botschaft von Weihnachten oder Weihnachten im Erzgebirge

Weihnachten im Erzgebirge geht nicht alleine, so lautete die Botschaft heute morgen. Und wie von alleine füllten sich unsere Weihnachtstage. Nun sind wir eingeladen zu Mittag, Kaffee und Abendessen.

Nachdem wir gestern Abend bereits wunderbar bekocht wurden, stand heute aufstehen um 4.45 Uhr auf dem Programm. Es ging bereits um 6 Uhr auf den Sauberg ins Schaubergwerk Ehrenfriedersdorf. Der Weg wurde von den Bergmännern aus Ehrenfriedersdorf angeführt und Ziel war die Christmette unter Tage.

Für mich war es das erste Mal, dass ich an so einem Weg teilnahm, doch es war beeindruckend. Die Lichter überall in den Fenstern und auf den Straßen und dazu die freundliche und offene Gemeinschaft der Menschen.

Danach stand ein Weihnachtsgottesdienst auf unserem Programm. Die Musik dabei war eine wirkliche Einstimmung auf Weihnachten. Heute Morgen erlebten wir, dass die Botschaft von Weihnachten nicht immer in Worten ausgedrückt werden muß. Musik ist ein wunderbares Transportmedium, besonders wenn es um die Botschaft an Weihnachten geht.

Unsere Familie sagte, das Weihnachten im Erzgebirge doch mit dem 4 Advent vorbei ist. Viele Weihnachtsmärkte und die Bergparaden, alles das ist doch dann vorbei.

Ich bin da anderer Meinung. Auf dem Weg zu unserer Einladung zum Weihnachtsabend will ich sagen: Nirgendwo sonst auf der Welt ist die Botschaft von Weihnachten in den Herzen der Menschen so präsent wie in den Weihnachtstagen im Erzgebirge. Deshalb war es der einzig richtige Ort um dieses Weihnachten zu verbringen und ich freue mich jetzt auf eine friedliche Weihnachtsnacht.

PS: Schnee war bestellt und Schnee wurde geliefert. Gestern abend waren es noch 9 Grad Celsius und heute Mittag waren es 0 Grad und es fing an mit schneien. Nun ist eine geschlossene Schneedecke und Weihnachten ist da.

Das größte Geschenk an Weihnachten

Heute morgen ist es endlich so weit. Wir sind fast fertig mit packen und bald geht es los. Es ist das erste Mal seit meiner Kindheit, dass ich am 24.12. im Erzgebirge sein werde und ich freue mich scheckig bunt.

Vielleicht ist das für mich das größte Weihnachtsgeschenk, obwohl ich mich ja gar nicht beklagen kann und will. Was wünschst du dir? Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass auf Wünsche gefragt, die meisten Menschen gar keine materiellen Dinge wünschen. Es geht ums Zusammensein um Familie, Freunde, Geborgenheit und Annahme.

Genau alles das ist Weihnachten. Weihnachten ist deshalb da, weil Jesus uns genau das geben wollte. Ohne die Geburt von Jesus würde es alles das nicht geben. Er kam hier auf unsere Erde als Mensch um dir Geborgenheit und Frieden zu geben. Ach und ganz wichtig: Freiheit. Jesus gab freiwillig seine Heimat und seine Freunde auf um dir Frieden und Geborgenheit und Annahme zu schenken. Das ist das eigentlich größte Weihnachtsgeschenk, was es für mich und dich gibt.

Das ist für viele Menschen ein Grund zum Feiern. Für Alex und mich auch. Wir wünschen dir eine Begegnung mit diesem Jesus aus Nazareth in Isreal. Frag ihn doch und lade ihn zu einer Begegnung mit dir ein. Und dann lass dich überraschen, vielleicht ist diese Begegnung das größte Weihnachtsgeschenk für dich!

Segenregen an Weihnachten von Alex und mir und unserer Familie.

Freuen auf… worauf eigentlich

Eigentlich wollte ich einen Blog über das Versorgungsstrukturgesetz 2012 schreiben. Weil mein Kopf aber ab heute Urlaub hat, stellte sich beim Lesen des Gesetzestextes eine sofortige Verweigerungshaltung ein. So wird der Blog wohl noch warten müssen.

Wir freuen uns, dass wir fast im Urlaub angekommen sind. Die Schreibtische wollen noch einiges an Liebe empfangen und auch wenn wir nicht wollen, sie werden ihre Liebe wohl noch bekommen (müssen). Wir haben angefangen zu packen und festgestellt, dass unsere Schlitten nicht in unser Auto passen… frust.

Es kommt mir so vor, als hätte ich mich noch nie in meinem Leben so sehr auf Urlaub gefreut wie dieses Jahr. Ein klein bischen war es wie Zählen auf einen großen Tag hin. Nun ist es fast soweit und es fühlt sich herrlich an.

Wenn bei dir das große „Weihnachtsgefühl“ noch nicht da ist, ist das nicht schlimm. Überall wird in den Medien dafür Werbung gemacht, doch letzenendes ist es nichts anderes als das Freuen auf ein Ereignis. Deshalb muss es nicht mit dem Termin Weihnachten zu tun haben, Hauptsache es hat etwas mit Freude zu tun.

Der Sinn von Weihnachten und warum es Geschenke gibt

Bei uns ist heute schon der 24.12., also Weihnachten. Heute morgen gab es Stollen zum Frühstück und danach eine kleine Orgie zum Geschenke einpacken. Seit meiner Kindheit gehört Geschenke einpacken zu Weihnachten dazu. Dabei ist das heute viel einfacher als damals. In meiner Kindheit wurde Geschenkpapier das aus dem Westen kam gebügelt und wieder glatt gemacht zum weiter verwenden. Die Bänder wurden sorgsam wieder aufgewickelt und warteten auf das nächste Geschenk. Das war sparsam und gleichzeitig, bekam die Verpackung dadurch einen eigenständigen Wert.

Weihnachten, ich glaube das es nur zwei Gruppen von Menschen gibt. Die, die Weihnachten mögen und die für die Weihnachten nichts bedeutet. Interessanterweise ist es auch so im Leben. Es gibt Menschen, für die Jesus alles ist und für andere hat er keine Bedeutung.

Wir feiern Weihnachten, weil es zu unserer Familie gehört wie das familieneigene Stollenrezept und Lebkuchen. Weihnachten ist Freuen, dass es die Familie und die Freunde gibt und vor allem ist Weihnachten dazu da, anderen eine Freude zu machen. Ich glaube, das ist der eigentliche Sinn von Weihnachten. Jemandem anders eine Freude machen, vielleicht sogar dabei über den eigenen Schatten zu springen. Das ist der Sinn, der Weihnachten zu Grunde liegt, denn Jesus wurde auf dieser Erde geboren und das war das größte Geschenk was wir Menschen bekamen. Wäre Jesus nicht geboren worden, hätte es keine Rettung für uns Menschen gegeben.

Wir wünschen dir frohe und freudige Weihnachten!

Heute gibt es eine Runde Lachen oder eine Geschichte von Weihnachten der besonderen Art

Gerade wollte ich Blog schreiben, da kam liebe Post mit einer klasse Geschichte. Ich weiß nicht von wem sie ursprünglich ist, aber weil ich mich in meinem Stuhl vor lachen gebogen habe, sei sie hier zur Freude weiter gegeben. Viel Spaß beim Lachen.

Der Christbaumständer

Beim Aufräumen des Dachbodens – ein paar Wochen vor Weihnachten – entdeckte ein Familienvater in einer Ecke einen ganz verstaubten, alten Weihnachtsbaumständer. Es war ein besonderer Ständer mit einem Drehmechanismus und einer eingebauten Spielwalze. Beim vorsichtigen Drehen konnte man das Lied „O du fröhliche“ erkennen. Das musste der Christbaumständer sein, von dem Großmutter immer erzählte, wenn die Weihnachtszeit herankam. Das Ding sah zwar fürchterlich aus, doch da kam ihm ein wunderbarer Gedanke. Wie würde sich Großmutter freuen, wenn sie am Heiligabend vor dem Baum säße und dieser sich auf einmal wie in uralter Zeit zu drehen begänne und dazu „O du fröhliche“ spielte. Nicht nur Großmutter, die ganze Familie würde staunen. Es gelang ihm, mit dem antiken Stück ungesehen in seinen Bastelraum zu verschwinden. Gut gereinigt, eine neue Feder, dann müsste der Mechanismus wieder funktionieren, überlegte er. Abends zog er sich jetzt geheimnisvoll in seinen Hobbyraum zurück, verriegelte die Tür und werkelte. Auf neugierige Fragen antwortete er immer nur „Weihnachtsüberraschung“. Kurz vor Weihnachten hatte er es geschafft. Wie neu sah der Ständer aus, nachdem er auch noch einen Anstrich erhalten hatte. Jetzt aber gleich los und einen prächtigen Christbaum besorgen, dachte er. Mindestens zwei Meter sollte er messen. Mit einem wirklich schön gewachsenen Exemplar verschwand Vater dann in seinem Hobbyraum, wo er auch gleich einen Probelauf startete. Es funktionierte alles bestens. Würde Großmutter Augen machen! Endlich war Heiligabend. „Den Baum schmücke ich alleine“, tönte Vater. So aufgeregt war er lange nicht mehr. Echte Kerzen hatte er besorgt, alles sollte stimmen. „Die werden Augen machen“, sagte er bei jeder Kugel, die er in den Baum hing. Vater hatte wirklich an alles gedacht. Der Stern von Bethlehem saß oben auf der Spitze, bunte Kugeln, Naschwerk und Wunderkerzen waren untergebracht, Engelhaar und Lametta dekorativ aufgehängt. Die Feier konnte beginnen. Vater schleppte für Großmutter den großen Ohrensessel herbei. Feierlich wurde sie geholt und zu ihrem Ehrenplatz geleitet. Die Stühle hatte er in einem Halbkreis um den Tannenbaum gruppiert. Die Eltern setzten sich rechts und links von Großmutter, die Kinder nahmen außen Platz. Jetzt kam Vaters großer Auftritt. Bedächtig zündete er Kerze für Kerze an, dann noch die Wunderkerzen. „Und jetzt kommt die große Überraschung“, verkündete er, löste die Sperre am Ständer und nahm ganz schnell seinen Platz ein. Langsam drehte sich der Weihnachtsbaum, hell spielte die Musikwalze „O du fröhliche“. War das eine Freude! Die Kinder klatschten vergnügt in die Hände. Oma hatte Tränen der Rührung in den Augen. Immer wieder sagte sie: „Wenn Großvater das noch erleben könnte, dass ich das noch erleben darf.“ Mutter war stumm vor Staunen. Eine ganze Weile schaute die Familie beglückt und stumm auf den sich im Festgewand drehenden Weihnachtsbaum, als ein schnarrendes Geräusch sie jäh aus ihrer Versunkenheit riss. Ein Zittern durchlief den Baum, die bunten Kugeln klirrten wie Glöckchen. Der Baum fing an, sich wie verrückt zu drehen. Die Musikwalze hämmerte los. Es hörte sich an, als wollte „O du fröhliche“ sich selbst überholen. Mutter rief mit überschnappender Stimme: „So tu doch etwas!“ Vater saß wie versteinert, was den Baum nicht davon abhielt, seine Geschwindigkeit zu steigern. Er drehte sich so rasant, dass die Flammen hinter ihren Kerzen herwehten. Großmutter bekreuzigte sich und betete. Dann murmelte sie: „Wenn das Großvater noch erlebt hätte.“ Als Erstes löste sich der Stern von Bethlehem, sauste wie ein Komet durch das Zimmer, klatschte gegen den Türrahmen und fiel dann auf Felix, den Dackel, der dort ein Nickerchen hielt. Der arme Hund flitzte wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer in die Küche, wo man von ihm nur noch die Nase und ein Auge um die Ecke schielen sah. Lametta und Engelhaar hatten sich erhoben und schwebten wie ein Kettenkarussell am Weihnachtsbaum. Vater gab das Kommando „Alles in Deckung!“ Ein Rauschgoldengel trudelte losgelöst durchs Zimmer, nicht wissend, was er mit seiner plötzlichen Freiheit anfangen sollte. Weihnachtskugeln, gefüllter Schokoladenschmuck und andere Anhängsel sausten wie Geschosse durch das Zimmer und platzten beim Aufschlagen auseinander. Die Kinder hatten hinter Großmutters Sessel Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen flach auf dem Bauch, den Kopf mit den Armen schützend. Mutter jammerte in den Teppich hinein: „Alles umsonst, die viele Arbeit, alles umsonst!“ Vater war das alles sehr peinlich. Oma saß immer noch auf ihrem Logenplatz, wie erstarrt, von oben bis unten mit Engelhaar und Lametta geschmückt. Ihr kam Großvater in den Sinn, als dieser in den Ardennen in feindlichem Artilleriefeuer gelegen hatte. Genau so musste es gewesen sein. Als gefüllter Schokoladenbaumschmuck an ihrem Kopf explodierte, registrierte sie trocken „Kirschwasser“ und murmelte: „Wenn Großvater das noch erlebt hätte” Zu allem jaulte die Musikwalze im Schlupfakkord „O du fröhliche“, bis mit einem ächzenden Ton der Ständer seinen Geist aufgab. Durch den plötzlichen Stopp neigte sich der Christbaum in Zeitlupe, fiel aufs kalte Buffet, die letzten Nadeln von sich gebend. Totenstille! Großmutter, geschmückt wie nach einer New Yorker Konfettiparade, erhob sich schweigend. Kopfschüttelnd begab sie sich, eine Lamettagirlande wie eine Schleppe tragend, auf ihr Zimmer. In der Tür stehend sagte sie: „Wie gut, dass Großvater das nicht erlebt hat!“ Mutter, völlig aufgelöst zu Vater: „Wenn ich mir diese Bescherung ansehe, dann ist deine große Überraschung wirklich gelungen.“ Andreas meinte: „Du, Papi, das war echt stark! Machen wir das jetzt Weihnachten immer so?“