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Meinungsfreiheit und Respekt oder Benedikt tritt zurück

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Es war die Sensation am 11.2.2013. Dank schneller Medien war die Botschaft sofort in aller Munde. Sie wurde reichlich kommentiert, seziert und analysiert. Erst die Geschichtsschreibung wird zeigen wieviel Wahrheit und wie viel reine Phantasie in den Zutaten ist. Der Blick zurück wird es zu berichten wissen.

Kaum jemand der sich zu der Entscheidung von Papst Benedikt XVI nicht geäußert hat. Aufgefallen ist mir die Gnadenlosigkeit mancher Kommentare, Kommentare die ih nicht wiederholen möchte. Beiträge gingen unter die Gürtellinie, waren respektlos einem Menschen und seiner Entscheidung gegenüber. (Nachzulesen unter Twitter.com mit dem Stichwort  #papst)

Ja, wir alle denken und bewerten die Welt nach unserer Sicht in sie hinein. Jeder von uns hat an diesem Punkt zu lernen. Egal ob dieser Mensch Papst ist, er bleibt als erstes Mensch. Deshalb kann er auch erwarten, dass wir mit ihm barmherzig umgehen, auch und gerade in unseren Mutmaßungen und Kommentaren.

Noch etwas hat mich nachdenklich gemacht. Ich stellte mir die Frage, ob in den Kommentaren Gedanken: wie “Auge um Auge” mitschwingen. Entstammen diese Sätze einem Wunsch der Rache und damit der Genugtuung? Oder offenbaren manche Kommentare einen Blick in die Welt der Selbstachtung mancher Kommentatoren.

Meine Zusammenfassung: wer selbst geachtet werden will, sollte andere auch achten.

Leben gestalten

Unser Leben läuft vor uns hin und es scheint so, als hätten wir alles im Griff. Doch dann werden wir daran erinnert, dass unser Leben kurz ist.

Als Mama und ich gestern am Krankenbett saßen, erlebten wir die Bestätigung dieses Satzes auf ein neues. Warum nur verdrängen wir so gerne, dass wir sterblich sind und warum gehen wir nicht menschlicher miteinander um? Im Grunde ist es doch bitter, dass erst Krankheit und Schmerz nötig sind, um Handeln und Denken zu hinterfragen.

Wir setzen und ins rechte Licht und wollen einander beherrschen. Dabei sollten miteinander in Fürsorge und Achtung umgehen, einander respektieren und tragen.

Unser Krankenbesuch gestern hat mich an all das erinnert. Unser Leben ist zu kurz, als das wir achtlos miteinander umgehen dürfen. Vergessen wir dieses nicht, dann gestalten wir unser Leben.

Einander respektieren ist Sabbat feiern

Wir alle wünschen uns so sehr, dass wir respektiert und geachtet werden. Wir erwarten von unseren Mitmenschen, dass sie uns respektieren und stellen fest, dass dies in der Realtiät viel zu selten geschieht, Verletzungen entstehen. Fehlender Respekt hat unterschiedliche Ursachen:

Oft ist es Unachtsamkeit, weil wir uns selbst viel wichtiger sind als unser Gegenüber. Wir machen uns einfach keine Gedanken, was unser Verhalten auslöst. Es ist uns egal, ob es für den anderen gut ist oder nicht. Manchesmal ist es auch das bewusste Übertreten der Grenze, die unsere Mitmenschen gezogen haben. Wir respektieren ihren Willen nicht, wir wollen diesen Willen auch nicht respektieren.

Doch immer, wenn das geschieht, fehlt uns etwas ganz Entscheidendes. Es ist die Liebe zum anderen. Ist mir mein Gegenüber wichtig, dann will ich ihn und seinen Willen respektieren. Dabei ist es nicht nötig, dass mir mein Gegenüber wichtig ist. Liebe ist eine Willensentscheidung, so wie es eine Willensentscheidung ist, meinen Mitmenschen zu respektieren. Respekt und Liebe gehören zusammen. Behaupte ich, einen Menschen zu lieben, dann ist der einfachste Beweis, ob ich ihn respektiere. Behaupte ich Christ, also Nachfolger Jesus, zu sein, dann ist dieser Respekt vor dem Leben des Mitmenschen nicht verhandelbar.

Wir alle werden in unserem Verhalten aneinander schuldig. Für uns alle  ist es deshalb wichtig einander zu vergeben. Bringt dies aber keine Veränderung des eigenen Verhaltens, dann stimmt was nicht. Ich glaube, dass es Zeit wird neu anzufangen und einander zu respektieren und das ist dann Sabbat feiern.

Die Frau in der Schublade

Es gibt Frauen, die ich bewundere. Sie managen ihren Haushalt, Mann und die Kinder, alles ist wunderbar und ganz toll dekoriert. Sie sehen adrett aus und wirken immer entspannt. Einige arbeiten noch zusätzlich oder haben andere zeitaufwendige Hobbys. Ich komme mir da immer so klein vor. Wir haben keine Kinder, die unseren Haushalt verwüsten und sind auch sonst eher pflegeleicht unterwegs. Doch irgendwie erfülle ich die Erwartungshaltung, die an eine “gute Frau” gestellt wird eher weniger.

Warum sich dieses Bild der Biedermeierzeit so hartnäckig in unseren Köpfen hält, weiß ich nicht. Wenn ich so zuhöre, dann stelle ich fest, dass eine gute (deutsche) Frau zu Hause ist und sich um die Kinder kümmert, den Haushalt managt und ihrem Mann alle Lasten abnimmt. Irgendwie gibt es diese zwei Welten immer noch. Die öffentliche Welt,  in der Geschäfte gemacht werden und die private, die die Frau organisieren soll. Wer denkt, dass eine berufstätige Frau keine Probleme mit anzüglichen oder einfach nur dummen Sprüchen hat, der irrt. Wie schnell ist ein Gerücht gestreut, nach dem Prinzip ” die hat doch nur mit dem geschlafen” oder ” bei der Rocklänge kein Wunder”.  Vor einigen Jahren hat sich mal ein Kollege darüber ausgelassen, wie dumm wohl seine Frau sein muss, dass die Waschmaschine nach 4 Jahren schon kaputt ist. Es war für mich so unangenehm, das zu hören, dass ich es im Laufe der Jahre nicht vergessen habe. Ich finde es schlimm, wenn Männer/Frauen andere kritisieren, weil sie nicht in ein Klischee passen. Obwohl ich keine Emanze bin,  sind das dann die Momente, wo ich die Leute gerne nehmen und schütteln würde.  So nach dem Prinzip: Schalte doch mal dein Hirn an! Es würde uns Menschen gut tun, wenn wir einander mit Respekt und Achtung begegnen und nicht im Vorfeld schon einen großen Katalog mit Negativpunkten aus der Schublade holen würden.