Gestern abend bin ich das erste Mal nachts in Berlin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen und nicht mit dem Taxi. Alleine hätte ich mir das vielleicht auch nochmal überlegt. Berlin und dann noch Kreuzberg,… Doch ich hatte einen wunderbaren Begleiter und so starteten wir. Gleich als wir in die U-Bahn einstiegen, erlebte ich das was ich sonst nur in der Zeitung lese. Unweit entfernt schlugen sich ein Mann und eine Frau handfest miteinander, laut schreiend, bis jemand dazwischen ging und die beiden trennte. Als die Bahn abfuhr, hörten wir die Frau vom Bahnsteig her immer noch rufen. Nach diesem Erleben hatte ich das Empfinden, alle U-Bahnfahrer prügeln potentiell auf andere ein. Wenn ich dann an die Presse der letzten Monate denke, dann entsteht schnell das Bild, dass die Gefahr immer und überall lauert.
Genauso ergeht es derzeit der katholischen Kirche. Mit einem Blick in die Zeitung entsteht ein Bild, als ob alle (katholischen) Christen potentielle Täter sind. Im Tagesspiegel fand ich gestern einen Kommentar, der mich deshalb erstaunt hat. Dort wurde die Fahne hoch gehalten mit einer einfachen Erkenntnis. Die Handlungen der Vergangenheit sind nicht gut, trotzdem gilt die christliche Botschaft unvermindert weiter. Vielleicht gilt sie genau in solchen Zeiten in besonderer Weise, macht sie doch bewusst, dass Christen fehlende Menschen sind und keine Überwesen.
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Leckere, preiswerte Nudelsuppe im Susuru in Berlin
Von meiner Freundin Lara kenne ich einen kleinen Japaner in Berlin der wunderbare Nudelsuppe, genannt Udon-suppe, macht. Es befindet sich in der Rosa-Luxemburg-Straße in Berlin Mitte und heißt Susuru.
Nach langer Zeit wendete ich wieder einmal meine Schritte dorthin, denn sie machen eine hervorragende Nudelsuppe zu einem wunderbaren Preis. Wenn du Udon auch so sehr magst wie ich, dann kann ich dir das Susuru nur herzlich empfehlen. Das Restaurant ist nicht riesig, aber die Udon einfach lecker. Es wird selbst gekocht und keine Fertigprodukte verwendet. Die Speisekarte ist nicht riesig, aber ausreichend. Zusätzlich gibt es noch eine kleine abwechslungsreiche Tageskarte.
Es gibt noch etwas, das diesen kleinen Japaner empfehlenswert macht, sein Service. Das Team ist aufmerksam und von einer natürlichen Freundlichkeit. Es gibt keinen Grund sich dort nicht wohl zu fühlen.
So werde ich beim nächsten Berlin-Besuch wieder ins Susuru gehen um Udon zu essen.
Die ultimative Strecke für Cabrio und Motorrad mitten in Deutschland, im oberen Erzgebirge
Dieser Tage habe ich ein neues Stück Deutschland kennen gelernt und ich war total erstaunt. Ich fuhr zwei Stunden am Stück und es ging hoch und runter in einem fort. Serpentinen, enge Straßen und wunderbare Landschaft. Während ich so fuhr, wünschte ich mir ein Cabrio und herrliches Wetter. Da ich aus Überzeugung kein Motorrad fahre, entsteht dieser Wunsch nicht in mir.
Im Gegensatz zu den Alpen ist hier ein reines Mittelgebirge und gerade das macht den ultimativen Reiz der Strecken aus. Die Straßen sind anspruchsvoll sowohl für Cabrio, als auch Motorrad. Immer wieder gibt es lauschige Fleckchen im Wald zum Rasten und Verweilen. Ich bin von der Gegend total begeistert.
Die Strecke zwischen Chemnitz und Annaberg bis rüber ins Osterzgebirge ist wirklich eine ultimative Strecke für Cabrio und Motorrad. Stimmt, das Gebiet ist nicht riesig, nach zwei Stunden fahren wusste ich aber trotzdem was ich gemacht hatte. Ich war froh wieder im Hotel angekommen zu sein.
Willst du mal nicht mit allen anderen durch die Alpen ziehen, dann komme ins obere Erzgebirge. Dort gibt es nicht nur eine interessante Strecke, sondern eine Vielzahl von Möglichkeiten um den Trip zu einer ultimativen Fahrt zu machen. Pack also dein Motorrad oder schwinge dich ins Cabrio und fahre ins Erzgebirge. Es lohnt sich.
Das Wasserschloss Klaffenbach: hervorragende Alternative zu Chemnitzer Hotels
Derzeit bin ich wieder einmal in meiner alten Heimat unterwegs. Seit wir so ruhig wohnen, habe ich Probleme in Städten und am meisten noch direkt an großen Kreuzungen zu schlafen. In Chemnitz sollte ich in genau so einer Situation schlafen. Doch aus Erfahrung klug geworden, verzichtete ich dankend. Recht schnell fand sich eine wunderbare und absolut stille Alternative. Das Schlosshotel in Klaffenbach.
Es ist ein Vorort von Chemnitz und liegt absolut still und verträumt in der Landschaft. Das Wasserschloss hat einen kleinen Golfplatz direkt am Haus, auch joggen ist gut möglich. Alles wurde in den 1990ern aufwändig renoviert. Der Gebäudekomplex ist im Aufbau historisch erhalten geblieben und damit ist das Wasserschloss etwas in dieser Form Einmaliges.
Kommst du in diese Gegend, lohnt es sich einen Abstecher hierher zu machen. Ich kann es nur empfehlen.
Es gibt hier auch einige sehr schöne Tagungsräume, die für Familienfeiern, Hochzeiten und Tagungen gut geeignet sind. Die Zimmer im Wasserschloss sind schön eingerichtet und nicht nur funktionell. Der Preis ist dem Hause entsprechend und angemessen. Im Gegensatz zu manch anderem Hotel, ist der Service freundlich, aufmerksam und zuvorkommend.
Wenn ich wieder einmal ein Quartier brauche in der Region, werde ich wieder hier absteigen.
Eine Institution in Berlin Mitte: Das Cafe Einstein unter den Linden
Eine interessante Institution in Berlin ist das Cafe Einstein unter den Linden. Zum einen ist es ein gutes Cafe und Restaurant mit Wiener Prägung. Wobei sich dieser Punkt aus zwei Teilen zusammen setzt. Die Portionen sind von guter Größe und Qualität. Die Auswahl an Kaffee in jeglicher Art erfreut das Herz eines jeden Kaffeebegeisterten. Nur das Baguette könnte noch etwas besser sein. Einen besonderen Charme hat aber der Service. Er ist höflich, zuvorkommend und versucht jeden Wunsch des Gastes zu realisieren. Auch wenn davon nichts auf der Speisekarte zu finden ist. Ich zumindest bin davon jedes Mal wieder angetan.
Zum anderen sind es die Menschen, die das Einstein zu einer Institution machen. Es ist eine Mischung aus Touristen (vor allem am Nachmittag) und Lokalkolorit. Dazu gehören sowohl Politiker als auch Fernsehleute. Das ZDF hat sein Hauptstadtstudio gleich nebenan. Wie vor allem diese Gruppe miteinander umgeht, ist eigentlich schon einen eigenen Blog wert. Nebenan sitzend hatten diese Begegnungen und Gespräche teilweise schon groteske Züge.
Wenn du also mal in Berlin bist und nicht in Eile, dann setze dich doch einfach mal eine halbe Stunden ins Einstein. Trinke einen Kaffee und beobachte die Menschen um dich herum. Die Unscheinbarsten sind oft die wirklich wichtigen Menschen im Leben. Das trifft auch auf das Cafe Einstein zu. Einen Dank an die Mannschaft!
Warum es einfach ist , der Deutschen Bahn die Schuld in die Schuhe zu schieben
http://www.bahn.de/p/view/index.shtml
Nach langer Zeit bin ich diese Woche mal wieder Zug gefahren. Erst kurzfristig habe ich mich dazu entschieden. Auf der Hinfahrt ging alles soweit glatt. Erst auf der Rückfahrt hat es mich ereilt, mit 35 Minuten Verspätung. Die erste Reaktion ist: Nun ja, die Bahn … Dabei kann die Bahn nur bedingt etwas für einen defekten Zug vor uns und noch viel weniger für spielende Kinder auf den Gleisen. Trotzdem ist im allgemeinen der erste Gedanke: Die Bahn ist schuld.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir mit der Bahn immer das negative Image von Verspätung und Problemen verbinden.
Nicht immer hat die Bahn einen Anteil daran, dass die Züge Verspätung haben. Doch der Bahn das Bedürfnis auf Gewinnmaximierung abzusprechen, halte ich in der heutigen Zeit für blauäugig.
Ich bin froh, dass es die Bahn gibt. Dass ihre Mitarbeiter die Kunden erdulden und höflich bleiben, auch wenn es nicht immer einfach ist. Und wenn ich da an die Jugendlichen denke, die ohne Fahrkarte aus dem Zug gesetzt wurden, dann gehören sicherlich immer zwei zu einer Geschichte.
Ich wünsche der Bahn mal einen guten PR-Manager. Der nicht nur da ist, wenn Prügel verteilt werden, sondern uns allen erzählt was für eine logistische Leistung die Bahn jeden Tag vollbringt. Ich weiß nicht, ob es auf der Welt ein dichtbefahreneres Schienennetz gibt. Wenn ich zum Beispiel an den letzten Winter denke. Es war eine Meisterleistung, dass an manchen Tagen und Strecken überhaupt noch ein Zug gefahren ist.
Danke Bahn, auch du bist nicht perfekt. Doch wer ist das schon auf dieser Erde? Also sollten wir Bahnfahrer uns überlegen, ob wir wirklich den ersten Stein auf die Bahn werfen sollten. Hier muss auch ich mich wohl selbst an die Nase fassen.
Rodeln am Wildkogel mit wenig Schnee
Eigentlich hätten wir lieber zu Hause bleiben sollen. Als wir los fuhren, schneite es und ein Ende war nicht abzusehen. Hier hat es nur über 2000 Meter Höhe geschneit. Die Täler sind komplett grün bis 800 Meter. Die Hochmoorloipe hat zwar noch etwas Schnee, allerdings ist dieser vereist und zusammen geschoben. Rundrum ist nicht mehr sehr viel. Die Qualität zum fahren war ok. Das war die Auskunft der Langläufer die wir beim spazieren gehen kreuzten.
Noch schlimmer sah die Rodelbahn aus. Die Rodelbahn vom Wildkogel herunter war ein Erlebnis der besonderen Art. Oben am Berg schneite es und die Sonne schien, die Schneeverhältnisse waren sehr angenehm zum fahren. Die Rodelbahn selbst war die ersten zwei Drittel super. Auf Grund der Wetterverhältnisse war der untere Bereich einfach sehr weich und die Rodel versackten in dem Brei. Deshalb ist es besser am morgen oder spät am Abend zu fahren. Der Lift von Neukirchen aus, geht bis 18.30Uhr. Die Strecke ist gut beleuchtet. Wir sind diese allerdings noch nie nachts gefahren. Der Hunger hat uns immer rechtzeitig ins Hotel zurück getrieben.
Ein komisches Gefühl war es allerdings schon hier unterwegs zu sein. Überall ist es grau/grün. Nur die Rodelpiste selbst ist weiß. Überall ist zu merken, dass der Winter eigentlich Geschichte ist. Der Boden ist aufgetaut und die ersten Huflattliche blühten und das auf 700 Meter Höhe.
Wir sind gespannt wie es zu Hause aussehen wird. Ob dort auch Frühling ist? Schön wäre es ja.
Mobiles Internet auf dem Vormarsch? — Ein Bericht aus dem Leben
Alle Analysten erwarten in den nächsten fünf Jahren ein enormes Wachstum in Bezug auf mobiles Internet. Wir haben diesen Punkt in diesem Jahr bereits in Holland und nun auch in Österreich ausprobiert und schauriges erlebt.
McDonalds gebührt in diesem Punkt ein großes Lob. Das ist eine sichere Konstante auf dem Weg unterwegs ins Netz zu kommen.
In Österreich begaben wir uns jetzt auf die Suche nach einem Prepaid Mobile Internetzugang. Das Erste, was wir fanden war Hofer. Der österreichische Aldi hatte, wie wir fanden, ein gutes Angebot. Gestern fielen wir also dort ein und erwarben für 10 Euro eine Prepaid-Karte für 500 MB. Dann saßen wir auf dem Parkplatz und versuchten die SIM Karte anzumelden und ins Netz zu bekommen. Dabei stellten wir abenteuerliches fest. Mein DELL Notebook hat einen Vodafone SIM-Lock. Mein Mann hatte vor kurzen Windows 7 installiert und so war noch keine Software für den mobilen Zugang installiert. Ob hier ein SIM-Lock vorhanden ist, wissen wir also gar nicht.
Als eine halbe Stunde vergangen war, brachen wir ab und entschieden uns einen Telefonladen in Kitzbühl zu suchen. Dabei waren wir genauso wenig erfolgreich. Wir hätten viele Skier und noch mehr Klamotten kaufen können, aber einen Telefonladen haben wir nicht gefunden. So haben wir auf heute vertagt.
Der Shop Besitzer in Mittersill war zwar sehr nett, ob allerdings die A1 Sim in unserem Vodafon Stick läuft, konnte auch er nicht sagen. Umso größer ist unsere Freude, dass es läuft. Lieber wäre uns gewesen einen UMTS Stick ohne SIM-Lock zu bekommen. Dann wären wir auf unseren Reisen flexibler. Doch der Wunsch ließ sich erst einmal nicht erfüllen.
Wenn also die Telekommunikationsunternehmen weiterhin so mauern, dann bin ich nicht sicher, ob das Wachstum tatsächlich in den gewünschten Größenordnungen und so schnell kommen wird.
Kulturhauptstadt Europas 2010 ist Essen
http://www.essen2010.com/Deutsch/Start/
Eine weitere Station auf der Reise durch den Ruhrpott war Essen. In Essen war der erste Anlaufpunkt ein wunderbarer Döner. Für Extrawünsche gab es nur das Problem der Verständigung. Schade!
In Essen gibt es abgesehen von einigen klassischen Museen auch die Stiftung Zollverein. Das ist eine alte Steinkohlezeche, die vor einigen Jahren stillgelegt wurde. Wie das Stahlwerk in Duisburg wurde auch dieses erhalten und einer neuen Verwendung zugeführt. In den Hallen gibt es jetzt mehrere unterschiedliche Museen und Veranstaltungsflächen. Außen herum wurde die Fläche in einen Park verwandelt, der sehr schön sein soll. Bedingt durch den Schnee war das für uns nur zu erahnen. Wir schauten uns die alte Kohlewaschanlage an und ließen uns die einzelnen Arbeitsschritte und das Leben in der Zeche erklären. Auch wenn ich bedingt durch meine Kindheit im Erzgebirge einiges zum Thema Bergbau weiß, ist der Kohleabbau doch noch einmal etwas anderes von seiner Art und Weise.
Die gesamte Anlage konnten wir gestern leider nicht mehr anschauen, deshalb wollen wir dort auf jeden Fall nochmal hin. Es gibt auch noch einige Museen, deren Ausstellungen wir anschauen wollen. Unter anderem das red dot Museum.
Uns haben die Tage im Ruhrpott gelehrt, dass es besser ist sich eine eigene Meinung zu bilden und nicht die Meinung anderer zu übernehmen. Das Bild über den Ruhrpott hat sich verändert, doch das war nicht zum Schaden der Region.
Das Stahlwerk als Landschaftspark in Duisburg
http://www.landschaftspark.de/de/home/index.php
In meiner Vorstellung ist der Ruhrpott keine Region, die mir gefällt. Es sind viele Menschen auf einem Haufen, es gibt eine hohe Arbeitslosigkeit und viel Tristes.
Gestern wurde gegen dieses Klischee erfolgreich gekämpft. Wir begannen unsere Erkundungstour in Duisburg im Landschaftspark Nord. Zum Glück kannten wir den neuen Namen am Anfang nicht, denn sonst wären wir dort nicht hingefahren. Wie soll denn auch mitten in Duisburg ein interessanter Landschaftspark sein? In meinen Augen ist es etwas, was nicht zusammen passt. Vom Ursprung ist es ein altes Thyssenstahlwerk. Dieses wurde nicht am Ende seiner Laufzeit abgerissen, sondern nur gesichert. So ist alles zu besichtigen, vom Anlieferbereich der Kohle und des Eisens über das Kühlsystem, bis hin zum eigentlichen Ofen.
Für uns beide war es das erste Mal, dass wir so etwas besichtigten und es war mega-spannend. Jörg und seine Frau erklärten uns, wie die Stahlproduktion verläuft und wie die Anlage genutzt wurde. Wir hörten etwas über die komplizierten Logistikprozesse, die den Betrieb überhaupt möglich machten und wir staunten.
Das Ganze war mit herrlichem Winterwetter gepaart und machte die Besichtigung zu einem Erlebnis. Einen kleinen Eindruck dazu gibt es im Fotoblog meines Mannes zu sehen. Kennst du den Komplex noch nicht, dann lohnt es sich, mal dorthin zu fahren.