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Die Nordseeküste der Niederlande meine Zusammenfassung

Unsere Reise entlang der Nordseeküste der Niederlande war eine sehr schöne und erholsame Zeit. Im Grund möchten wir einfach noch weiter hier bleiben. Zu unserem Leidwesen geht unser Urlaub aber doch dem Ende entgegen. Der Alltag will sich seinen Weg in unsere Köpfe bahnen und wir werden ihm den Weg wohl frei geben müssen.

Meine ganz persönliche Zusammenfassung über diese Küste heißt: die Insel in deren Mitte Middelburg ist, hat den schönsten Strand, das sauberste Nordseewasser und den schönsten Campingplatz mit sehr schönen kleinen Häusern. Dort werden wir wieder einmal hinfahren. Sonst fahre ich lieber an die Ostsee.

Die Rosinenbrötchen werden uns fehlen. Der Käsebestand für die nächsten Wochen ist gesichert. Damit ist auch klar, was die Familie als Mitbringsel bekommen wird, guten, leckeren Käse aus Holland. Wobei ich gar nicht weiß, ob das alles zu Holland gehört.

Doch ganz soweit ist es (zum Glück) noch nicht, wir gehen jetzt erst einmal an den Strand spazieren.

Petten, Rosinenbrötchen und Strand

Je weiter die Reise gen Norden geht umso rauer wird das Wetter und auch die See. Während im Süden recht weniger Surfer unterwegs waren, konnten wir hier oben jeden Tag zuschauen. Surfer, die mit 90 km/h über die Wellen rasten waren dabei für mich ein besonderes Erlebnis.

Derzeit sind wir in Petten, mitten im irgendwo zwischen Alkmeer und Julianadorp. Der Strand hier fast menschenleer, so wie der kleine Ort auch. Petten schmiegt sich an die hohen Dünen an und manchmal scheint es so als würde der Ort rufen:  ich bin gar nicht da. Das Leben ist gemütlich und ruhig, keine großen Touristenschwärme. Das Wahrzeichen der Niederlande ist aber auch hier zu finden, der gut sortierte Fahrradladen. Was es doch alles gibt, finde ich schon immer wieder erstaunlich.

Die Dünenlandschaft hier ist einzigartig in der Größe und Vegetation. Manchesmal erinnert sie mich an die Pinienwälder in Italien, dann wieder an die Kiefern der Ostsee und um die Ecke sieht es aus, als wären wir in den Tiefen von Schottland. Ich verstehe die vielen Landsleute schon, die es nach Petten zieht.

Im Nachbarort von Petten, in Callantsoog, gibt es die besten Krintenbollen (Rosinenbrötchen) die wir auf unserem Trip gegessen haben. Die sind so gut, dass ich mich nochmal aufs Fahrrad schwinge und eine größere Ration für die nächsten Tage hole.

Hier kannst du selber schauen: http://www.bakkerijvanderploeg.nl/

Zandvoort und Bloemendaal aan Zee

Als nächster Stop an der Nordsee war Bloemendaal aan Zee geplant. Vorher wollten wir uns Zandvoort anschauen, was als besonders sehenswert beschrieben wurde. Beide Orte liegen direkt nebeneinander auf der Höhe wie Amsterdam. Von daher sind diese Orte wahrscheinlich die Sommerfrische derer aus der Großstadt.

Bereits auf der Fahrt nach Zandvoort sahen wir wie die Häuser und Hecken immer höher wurden. Unserer Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Oft gab es nur ein Schmiedeeisernestor an einem Weg und sonst nichts. Zandvoort selbst war ein richtiger Toruistenort am Meer. Irgendwie fanden wir aber keinen Parkplatz. Langsam fuhren wir durch die Straßen, schauten den Menschen auf den Parkbänken zu und genossen die Sonne und das blaue Nordseewasser.

Während in Zandvoort gilt, sehen und gesehen werden, ist Bloemendaal etwas ruhiger und mehr der Ort zum leben. Der Andrang an beiden Orten ist recht hoch, was sich leider auch in den Preisen niederschlägt. So entschieden wir uns, quasi als Protest beiden Orten den Rücken zu kehren.

Der Vollständigkeithalber hier noch ein Satz zum Strand. Der Strand ist schön und breit, allerdings ist es kein einfaches ins Wasser gelangen, da es recht große Bodenwellen im Wasser gibt. Manchmal ist es schon richtig tief und dann wieder ganz flach. Dadurch gibt es auch unterschiedliche Unterströmungen, die teilweise doch recht kräftig an den Beinen ziehen. Für Kinder ist der Strand damit ungeeignet.  

erlebt, lost and found in Middelburg, Niederlanden

Unser Tagesziel war Middelburg auf Zeeland, eine Stadt aus dem 9. Jahrhundert. Sie entstand als Burg zum Schutz gegen die kriegerischen Normannen. Das Zentrum ist nicht riesig und lässt sich deshalb gut zu Fuß ablaufen. Es gibt viele kleine Restaurants und Geschäfte. Bummeln gehen macht hier Spaß.

Begeistert waren wir von  den Straßenzügen mit den wunderschönen alten Häusern. Im Grunde besteht die gesamte Innenstadt aus solchen, verwinkelten und teilweise engen Straßenzügen. Alex und ich mögen diese holländische Architektur, mit großen Fenstern und viel Licht. 

Von den vielen großen Seglern und Jachten wollen wir lieber gar nicht erst schreiben. In Middelburg sind einige sehr schöne Fotos entstanden, die sicher in den nächsten Wochen auf unserem Fotoblog auftauchen werden. Die Stadt ist wirklich klein und nett und fein.

Doch in Erinnerung wird uns Mideelburg in einem anderen Zusammenhang bleiben. Für uns ist es die Stadt der verlorenen Schlüssel. Wir hatten unsere Fahrräder am Marktplatz angeschlossen und liefen zu Fuß durch die Straßen. Als wir nach einen größeren Kreuz-und-Quer-Weg und Stunden später wieder zu unseren Fahrrädern kamen, waren die Schlüssel nicht da. Trotz mehrfacher Suche in allen Taschen blieb es dabei. Also starteten wir unsere Tour noch einmal. Alle Geschäfte in denen wir waren gaben die gleiche freundliche Antwort: nein, wir haben nichts gefunden.

Unser Rundweg ging zu Ende und die Schlüssel blieben weg. Der Frust stieg, doch die Schlüssel blieben verschollen. Als letztes stand die Eisdiele an und ich halte es noch jetzt für ein Wunder. Dort wurden die Schlüssel abgegeben. Warum ausgerechnet dort und nicht beim Cafe gegenüber? Nur damit wir die Schlüssel wieder bekommen.

Wir dankten unserem Vater für die wiedergefundenen Schlüssel und traten mit einer riesigen Erleichterung und 1,5 Stunden Verspätung den Heimweg an. 

Die Niederlande gehen unter

Unser Flug auf die Philippinen führte uns über Amsterdam, also die Niederlande. Die Kanäle und das viele Wasser sind immer wieder ein schöner Anblick für mich. Wie man an unserem Namen merkt hat mein Mann niederländische Vorfahren. Deshalb besteht zu diesem kleinen, schönen Land eine besondere Beziehung. Wahrscheinlich mag deshalb mein Mann sowohl Wohnwagen als auch Wasser. Ein besonderer Traum ist deshalb ein Haus am Wasser.

Ich finde die Niederlande auch sehr schön. Mir gefallen besonders die Architektur und die Gartenanlagen. In Sachen Gartengestaltung sind uns unsere niederländischen Nachbarn um Lichtjahre voraus. Leider gibt es einen Anteil Pflanzen, der in Bayern nicht wächst. Schnüff!

Wir hatten auch schon die Idee, zurück zur Familie zu ziehen. Dann fiel uns allerdings ein, dass der Meeresspiegel in den nächsten Jahren um ein Beträchtliches steigen soll. Da die Niederlande aber flach sind und keine wirklichen Berge oder Erhebungen hat, habe ich die Befürchtung, dass sie eines Tages nicht mehr existieren. Deshalb bleiben wir lieber im deutschen Süden. Denn was nützt uns ein Haus, was mit den Füßen im Wasser steht?

Eigentlich sollte es deshalb ein besonders hohes Interesse an der Verringerung der Treibhausgase geben. Leider ist es aber nicht so groß, dass seine Stimme von den Großen wahrgenommen wird. So kann es passieren, dass die Niederlande eines Tages untergehen. Wenn das passiert, werden wir es überall auf der Welt merken. In der Nähe des Flughafens ist der Dreh- und Umschlagplatz für Blumen in Europa. Anders ausgedrückt, wenn du nicht willst, dass die Blumenpreise dramatisch steigen, dann solltest du dich mit den Niederlanden solidarisch erklären und auch anfangen Treibhausgase zu sparen.

Bitte! Unsere Familie, wir und die Blumenwelt werden dir danken.

Die Liebe am Amsterdamer Flughafen

Da stehe ich am Flughafen in Amsterdam und beobachte die Menschen. Irgendwie ist der Unterhaltungswert hier um ein Vielfaches höher als in München oder Berlin. Es fällt auf, dass Schiphol eine internationale Drehscheibe für den Flugverkehr ist. Zum einen ist das Sprachgewirr recht hoch, es erinnert mich an Chicago. Zum anderen sind nicht nur Businessleute in Arbeitskluft unterwegs. So ist uns eine junge Frau aufgefallen, groß, schlank, blonder Pagenschnitt, lange Beine und dazu passend lange, hohe Stiefel. Die Blicke aller Männer waren ihr gewiss. Dabei stand die Frage im Raum,  ob es ein breiter Gürtel oder ein kurzer Rock ist, der ihre Hüften kleidet. Nun wie auch immer, auf jeden Fall war es ein attraktiver Anblick. Es gab auch das Gegenteil, körperlich unförmige Menschen, abgebrannte Gestalten, zerfurchte, unglückliche Gesichter. Noch nie ist mir der Unterschied so stark bewusst geworden wie in diesen Minuten hier am Amsterdamer Flughafen. Für die junge Frau war es ein glückliches Ankommen. Sie wurde mit einem großen Strauß roter Rosen erwartet, doch für wie viele wird die Reise nicht so glücklich sein, mit einem ungewissen Ausgang? Als ich so in die Gesichter schaute, erinnerte ich mich an ein Wort aus der Bibel. Es steht unter anderem im Jesajabuch 43. Darin sagt Gott zu uns Menschen, dass er uns ganz sehr liebt. Dieses gilt jedem einzelnen Menschen, egal wie er aussieht und ob er ein erfolgreiches Leben führt oder nicht. Mich hat dieser Gedanke bewegt, ertappe ich mich nicht auch dabei Menschen zu selektieren und zu sortieren. Und Gott tut das nicht, es gibt keine Ausnahme, er fragt mich und dich noch nicht mal ob wir das wollen. Er tut es unabhängig davon, ob mich das interessiert oder nicht. Vielleicht begeistert mich das noch mehr als die Tatsache, dass er mich liebt.