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Themenwechsel und betriebsblinde Manager Teil 2

http://dejongsblog.de/blo…-betriebsblinde

Gestern habe ich von unserem Puzzle geschrieben und wie wir mit der Zeit betriebsblind werden. Es dauert immer länger um die richtigen Teile zu finden. Managern geht es in ihrem Alltag nicht anders. Doch wie verhindern?

Jedem von uns fallen Beispiele mit betriebsblinden Managern ein. Manchmal ist es einfach ein Trend der verschlafen wird und manchmal ist es der Anfang vom Ende. Wenn ich an unser Puzzle denke, dann hilft nur ein eines, ein Wechsel der Aufgabe.

Beim Puzzeln höre ich einfach irgendwann auf und mache etwas anderes. Im Grunde gibt es kein anderes Mittel für Betriebsblinde. Nicht umsonst gibt es Unternehmen, die ihre Manager aller paar Jahre in neue Aufgaben stecken. Dabei liegt der Wechel in der Regel zwischen 2 und 5 Jahren. Ich persönlich halte 2 Jahre für etwas kurz, während 5 Jahre eine gute Wechselzeit sind.

Will oder kann ein Unternehmen seine Manger nicht intern wechseln lassen und will doch betriebsblinde Manager verhindern, dann bleibt nur eines. Die Manager in eine bezahlte Auszeittätigkeit zu schicken. Nein, nicht einfach 2 Monate nach Afrika oder in Urlaub. Mir schwebt eher ein anderes Modell vor. Der Marketingchef einer Agentur geht für 3 Monate in die Industrie und ist dort im Marketing tätig. Beide Manager könnten eine Art Stellentausch auf Zeit machen.

Bei dieser Art Wechsel ist etwas wichtig. Die Tätigkeit sollte nicht identisch sein, aber im Themenbereich liegen. Nur dann kommt Neues dazu und der Horizont wird erweitert. Betriebsblindheit abzubauen erfordert Zeit. Deshalb sind 4 Wochen zu kurz. Ich halte 3 Monate für eine brauchbare Zeit. Unternehmen, die fit für die Zukunft sein wollen, brauchen frischen Wind in den Köpfen ihrer Manager. Betriebsblindheit kostet um ein Vielfaches mehr.

Bitte gib Geld, habe 5 Kinder

Es klingelte an der Tür von Freunden, draußen stand ein südländisch aussehender Mann mit einer Plastiktüte in der Hand und einem kleinen Zettel. Sein einziger Satz war: „Bitte gib Geld, habe 5 Kinder“.

Dieser Satz und seine inhaltliche Verbindung blieben bei mir hängen. Wo sind wir nur angekommen, dass 5 Kinder als Grund zum Betteln verwendet werden. Anscheinend funktioniert es auch noch.

Betteln ist nichts anderes als eine besondere Art von Verkaufen. Der Bettler verkauft, i.d.R. gegen Geld, dem Spender ein gutes Gefühl. Der Bettler nutzt dazu alle erfolgreichen Marketing- und Vertriebsmöglichkeiten die ihm zur Verfügung stehen.

Ein Mensch, der bettelt, wird also nur dann 5 Kinder als Grund seines Bettelns angeben, wenn es auch funktioniert. Warum meinen wir 5 Kinder seien ein Grund um betteln zu müssen. (Stimmt, ich habe gut reden, wo wir es noch nicht mal bis zu Einem geschafft haben.) 

Für mich heißen 5 Kinder eine knappe Haushaltkasse. 5 Kinder heißen für mich auch, andere Werte zu leben. Eines aber sind 5 Kinder in Deutschland auf keinen Fall – ein Grund um betteln zu gehen.

 

Wie man eine Marke kreiert – Edeka wechselt die Agentur

Wenn große Marken wie Edeka mit einer Agentur arbeiten sehen wir die Ergebnisse in Form von Werbung. Von der Agentur selbst merken wir relativ wenig. Ändert ein Unternehmen seine Agentur, dann fällt einem das neue Look and Feel der Werbung auf, alles andere bleibt im Hintergrund.

Grabarz & Partner haben sich für einen anderen Weg entschieden. Sie verloren bei einem Pitch Edeka als Kunden. Grabarz& Partner war seit 2005 die Lead Agentur für Edeka. Die Kampagne „Wir lieben Lebensmittel“ kennen wir alle.

Nun ist die Verabschiedung von Grabarz und Partner erschienen in Form einer Anzeige „Wie man eine Marke kreiert“. Mit der Verabschiedung blieb die Agentur sich selbst treu. Nicht nur, dass sie auf diese Weise eine sehr gute Selbstwerbung macht. Sondern gleichzeitig wird auch Edeka losgelassen, was wiederum frei macht für Neues.

Auf Facebook wurde 2800 Mal bestätigt, dass diese Art und Weise den Menschen gefällt.

Marketing und Webdesign, eine Begegnung mit der Evolution

Die Evolutionstheorie, die ich kenne besagt, dass der Stärkere die Oberhand hat und gewinnt. Vorausgesetzt wird dabei, dass der Stärkere auch der Bessere ist.

Dieser Tage ging es um Webdesign. Um neue Ideen und gängige Modelle. In dem Meeting habe ich gelernt, dass Menschen etwas usable finden, weil es ihnen vertraut ist. Ist etwas neu und noch nicht vertraut, gibt es viele Gründe es abzulehnen.

Deshalb sind die gängigen Webseiten alle nach dem gleichen Design und Konzept gestaltet. Das ist einfach in der Herstellung, weil viele Programmteile bereits fertig sind. Das Webdesign ist bei den Usern bekannt, sie wissen was von ihnen erwartet wird. Und trotzdem sind die Menschen damit nicht zufrieden.

Neues wird nicht gewagt. Es ist derzeit weder Lust noch Mut noch Kreativität in Sachen Webdesign vorhanden. Und so ist Evolution nicht die Weiterentwicklung von Besseren, sondern das Beharren auf Bekanntem.

Hallo Webdesigner und Marketing Experten: Ich wünsche mir kreative und unterschiedliche Webseiten und nicht die Antwort: das lässt sich nicht umsetzen.

 

Marketing bei Aldi eine Balance zwischen Neuem und Bewährten

Aldi hat anscheinend neue Prospekte, Marketing lässt grüßen. Wir müssen gestehen, dass wir uns nicht so ganz sicher sind was anders ist. In einem sind wir uns sicher, etwas ist anders. Ganz instinktiv formulierten unsere Lippen, das alte Layout war schöner. Aber war es wirklich schöner/ besser oder ist es nicht einfach nur ungewohnt?

Wir Menschen sind doch erstaunlich. Kommt etwas Neues, für uns Ungewohntes, dann rümpfen wir erst einmal unsere Nasen und wollen das Vorherige und Gewohnte wieder haben. Ganz nach dem Prinzip, das war schon immer so.

Leider vergessen wir viel zu schnell, dass wir nach 6 Wochen gar nicht mehr wahrnehmen, dass etwas anders war. So schnell wird Neues von uns in den Alltag integriert und dann als Standard empfunden.

Fürs Marketing ist dies eine immer wieder kommende Herausforderung. Menschen an etwas Neues heranzuführen und eine gute Balance zwischen Neuem und Gewohnten zu halten. In Bezug auf diese Balance ist Aldi (Süd) tatsächlich ein studierenswürdiges Objekt. Marketing und Vertrieb bringen das in den wöchentlichen Angeboten recht gut rüber.

Marketing Unsinn am Beispiel von Swiss life

„Bitte sagen Sie inwieweit diese Ausssage stimmt: Ich mag Swiss life. Stimmen Sie dieser Aussage zu, überwiegend zu, weder noch, überwiegend nicht, oder gar nicht.“

Da war sie, die Frage der Marketing-Strategen, die in einer Umfrage die Meinung ihrer Kunden ermitteln wollten. Swisslife war der Auftraggeber und wir Kunden die armen Opfer. Weil irgendeine Strategie bewiesen werden sollte, mussten sich die Kunden von Swiss life über 8 Minuten lang irgendwelche teilweise dummen Fragen gefallen lassen. Wer um alles in der Welt hat sich diese Kampagne nur ausgedacht?

Der Höhepunkt war die Frage, ob ich meine Versicherung mag. Hier ist meine dirkete Antwort an das Marketing von Swiss life: Hallo Swiss life, ich mag meinen Mann und mein Team, ich mag meine Familie und die Jugend, die bei uns lachend auf dem Sofa sitzt. Nein, ich mag Swiss life nicht. Swiss life ist eine Versicherung und erfüllt für Geld eine Leistung. Ich erwarte, dass die Leistung in dem zugesagten Maße erfolgt, mehr wird sowieso nicht passieren. Dafür, dass Swiss life das tut, wofür sie bezahlt werden, gibt es keinen Grund sie zu mögen.

Sollte die Aktion eine Art Guerilliamarketing gewesen sein, dann ist diese ein schlechtes Beispiel. War die Marketingaktion ernst gemeint, dann würde ich vorschlagen, die Agentur zu wechseln. Ach und solche Sprüche wie „immerhin haben Sie sich den Spruch und damit die Marke gemerkt“ ist dumm und unsinnig. Solche Aktionen bringen keine verkaufsfördernde Sympathie mit sich.

Warum zwischen dem Friseurladen und dem Internet kein wirklicher Unterschied ist

Gestern war ich beim Friseur und habe dort einen Beitrag gepostet, indem ich einfach laut erzählt habe.

Wie im Internet auch, hat sich auf den Beitrag hin jemand angesprochen gefühlt und gemeldet. So konnten wir eine Beziehung miteinander knüpfen. Nun werden wir miteinander Kaffee trinken. …. und vielleicht kommt am Ende ein Buch dabei heraus.

In einem Punkt war der Friseurladen effektiver. Das Verhältnis zwischen dem Aufwand und dem Ertrag war im Frisörladen eindeutig höher. Es haben 5 Menschen zugehört und zwei Menschen waren bereit zu unterstützen bei der Lösungssuche.

Hm, sollte ich öfter zum Friseur gehen?

Marketing bei REWE

http://de.wikipedia.org/wiki/Rewe_Group

Warum auch immer ich diese Nacht von REWE geträumt habe. Der Traum war dabei so lebendig, dass ich irgendwann davon aufwachte. Da lag ich nun in meinem Bett und dachte über den Traum und das Marketing von REWE nach. Irgendwann fiel mir der ganze Stapel Wochenendwerbung ein. Alle irgendwie gleich, viel rot mit orange gepaart.

Als ich mir am morgen am Frühstückstisch einmal die Werbung von REWE hernahm, wurde schnell klar, warum ich nicht reinschaue. Es ist eine mehr oder wenige lieblose Aneinanderreihung von Produkten und Preisen. Alles ist ganz ordentlich und langweilig. Dabei erinnerte ich mich an einen Vortrag von Deborah, der Marketingchefin von Intel. Sie erzählte etwas von Experience und wie sich Marketing geändert hat. Nun, bis zu einmen neuen Marketing bei REWE ist da noch ein weiter Weg.

Dabei will ich mich gar nicht beschweren, ich kann ja wenigstens bei REWE Online für Landshut meine Sachen vorbestellen. Bei Facebook ist REWE Marketing auch angekommen. Immerhin sind sie weiter als manch Andere und lassen Kunden posten, was allerdings fehlt sind die Antworten darauf. Hallo REWE Marketing, ich finde euren Mut gut, bitte antwortet aber auch auf die Kundenanfragen so, dass es alle lesen können. 🙂

Ach und bitte macht doch ein Art Ausschreibung für schöne neue Flyer, die auch Spaß machen beim Anschauen und nicht so abtörnend sind. Wie wäre es mit einem regionalen Produkt der Woche: z. B. das Milchprodukt was diese Woche am meisten verkauft wird, gibt es nächste Woche für X% günstiger. 🙂

So nun genug der Vorschläge, den Bereich Crowdmarketing will ich einfach mal gar nicht erst erwähnen.

Intel ade und wo geht die Reise hin oder Kommunikation heißt Menschen zu begeistern

Am Anfang war eine Idee. Danach fingen wir an mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Gedanken wurden entwickelt und verworfen, weiterentwickelt und in ein Konzept gebracht. Nun ist es so weit, eine lange Vorbereitungsphase geht zu Ende und etwas Neues beginnt.

In zwei Wochen verlasse ich Intel. Es war eine gute Zeit bei einem tollen Unternehmen und wunderbaren Kollegen. Ich habe über die Jahre Freunde gewonnen und das ist für mich etwas Besonderes.

Warum ich bei solchen Lobeshymnen trotzdem Intel verlasse? Weil es Zeit wird etwas anderes zu machen. Vor einigen Jahren hat mich ein Headhunter gefragt was ich machen würde, wenn ich kein Geld zum Leben bräuchte. Das war eine interessante Frage, die mich nicht los ließ.

Karriere war nicht die Antwort. Das war es nicht, was mich interessiert, es sind Themen von denen ich überzeugt bin. Wenn ich die Leidenschaft für unser Gesundheitssystem und IT mal ignoriere, dann sind es die Menschen in unserem Land.

Und darauf soll unser Fokus liegen. Ich habe in den Jahren in den großen IT Konzernen viel gelernt, über Marketing, Kundenansprache und Verhalten von Menschen unterschiedlicher Zielgruppen. Darüberhinaus, ist es ein besonderes Gespür im Umgang mit ihnen, dass daraus nun eine Selbständigkeit werden lässt.

Wenn ich gefragt werde, was ich in Zukunft tun werde, dann sage ich: Kommunikation. Alles was wir (mit einem kleinen Team zusammen) tun ist Kommunikation, also Menschen von etwas zu begeistern. Viele streiten um ihre Aufmerksamkeit, doch seien wir ehrlich, das meiste davon ist relativ schlecht, platt und herabwürdigend. Kunden merken, ob sie nur einfach zum Abschröpfen da sind und genau so ist ihr Verhalten. Wenn ich da an „geiz ist geil“ denke, dann ist es genau das Beispiel dazu.

Wir werden und wollen nie eine Marketingagentur sein.  Bei uns geht es um die Botschaft an sich. Was ist die Botschaft die den Empfänger erreicht und die er für sich auch verwenden kann. Denn nur wenn das gelingt, kann der Inhalt auch ankommen.

Wir sind gespannt wie es werden wird und was auf uns zukommt. Eines weiß ich, es macht Spaß und es lohnt sich.