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Warum bin ich Christ: ertrunken, unter Wasser und doch nicht tot

Warum bin ich Christ: heute von Gerson, 85 Jahre aus Landshut

Christ sein ist nicht die Zustimmung zu irgendeiner christlichen Lehre oder Kirche, sondern bedeutet für mich eine lebendige Verbindung mit Gott zu haben. Aber diese hatte ich nicht immer. Gott griff in mein Leben ein in einer Weise, so dass ich nicht anders konnte als ihm mein Leben ganz anzuvertrauen.

Als Nichtschwimmer geriet ich einmal beim Baden in der Mosel unerwartet in die Strömung dieses Flusses, wurde von ihr erfasst und mitgerissen. Vergeblich versuchte ich an die Oberfläche des Wassers zu kommen um Luft zu holen, aber alle meine Anstrengungen blieben erfolglos. Was meine Situation noch verschlimmerte war der Umstand, dass niemand in der Nähe war, der dies beobachtete oder mir helfen könnte. Ich schrie um Hilfe, aber da war niemand, der es hören konnte. Oder doch?

Einer war es, der mein Schreien hörte: Gott. Als alle meine verzweifelten Bemühungen nochmal lebend herauszukommen gescheitert waren, rief ich Gott um Hilfe an und versprach: „Wenn du mich hier raus holst, dann soll mein Leben dir ganz gehören!“ Dann gab ich auf und verlor mein Bewusstsein. Normalerweise hätte hier mein Leben geendet, aber Gott hatte mein Rufen gehört.

Die Strömung hatte mich inzwischen an das andere Ufer gespült, an eine Stelle, wo das Wasser relativ ruhig war. Als ich wieder zu Bewusstsein kam, stand ich bis zum Hals im Wasser und konnte atmen. Wie lange ich ohne Bewusstsein war, weiß ich nicht. Erklären kann ich allerdings nicht, wie ein Bewusstloser im Wasser stehend warten kann bis sein Bewusstsein wieder kommt. Ebenso wenig, wie ich während meiner Zeit unter Wasser kein Wasser geschluckt habe.

Sollte ich nach einem solchen Erlebnis noch an Gott zweifeln?

Was ist Cloud? Eine einfache Definition von Cloud in der IT

Hallo Helmut, danke für deine Einführung in das Thema Cloud. Für mich war es interessant, weil es einige der Schlagworte in meinem Kopf verknüpft und in Beziehung zueinander brachte. Nachfolgend schreibe ich dir meine kurze und einfache Übersetzung für das Thema Cloud.

Im allgemeinen wird eine Cloud als ein Arbeitsplatz auf dem die Daten nicht lokal, sondern irgendwo gespeichert werden, verstanden. Ein Freund definiert dies folgendermaßen: Cloud ist Online-Speicher, der zur Verfügung gestellt wird. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die immer weiter steigenden administrativen Kosten- und Leistungsanforderungen zu bündeln. Nach dem Prinzip: besser ein großer Rechner arbeitet als viele kleine.

Heute habe ich verstanden, dass diese Beschreibung viel zu kurz greift. Zu betrachten sind beim Thema Cloud drei Ebenen.

Es geht um die Steuerung der Rechner (Server) im Rechenzentrum und umfassende Möglichkeiten zur Stromsteuerung. Ein wichtige Rolle spielt dabei der Data Center Manager (von Intel 🙂 ).

Die nächste Ebene beim Thema Cloud betrifft die Software, die auf diesen Rechnern (Server) läuft. Es gibt sogenannte virtuelle Server, die es ermöglichen, parallel mehrere Rechner (virtuelle Maschinen) unabhängig voneinander laufen zu lassen. Dadurch kann ein Rechner mehrere ganz unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Diese Möglichkeiten gibt es seit einigen Jahren. Mittels einer weiteren Management Software ist es inzwischen möglich diese einzelnen virtuellen Maschinen automatisch von einem Rechner zum anderen zu schieben. Das Ganze hilft Kosten zu sparen. Je nach Bedarf können dann die verschiedenen virtuellen Maschinen (VM) auf einem Rechner (zeitweise) konsolidiert werden, falls dadurch ein bessere Effizienz erzielt werden kann. Meist kommt  diese Effizienzsteigerung dadurch zustande, dass in Zeiten geringer Auslastung (durch Konsolidierung der VMs) einige Server komplett ausgeschaltet werden können (Neuhochdeutsch: Server Parking). Dazu kommen dann noch eine ganze Menge von Sicherheitsfunktionen der Cloud um die Datenhaltung und den Transport sicher zu gestalten und dafür zu sorgen, dass keiner die Daten manipuliert oder ähnliches.

In der Konzeptphase ist ein weiterer, wichtiger Bereich, welcher sich mit der Verbindung zum Anwender und dessen Endgerät auseinander setzt. Bis jetzt ist es nicht möglich jeweils zum Gerät passend die Datenmenge sowie die Darstellungsfunktionalitäten zu steuern. Ein Handy hat in aller Regel einen leistungsschwächeren Prozessor als ein Notebook. Deshalb ist es sinnvoll die Datenmengen auf das Endgerät anzupassen und das automatisch und variabel und nicht nur starr auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Ebensfalls macht es Sinn die Darstellungsfunktionalitäten (also z. B. hoch animiert in Flash oder hoch auflösende Videos) an das Endgerät dynamisch anzupassen, um dem Benutzer mit einem leistungsfähigeren Endgerät auch eine deutlich bessere Darstellung, und somit einen höhere Nutzen, zu ermöglichen.

Mein Mann nennt das Thema Cloud einfach und dynamisch verteilte und angepasste Rechenleistung. Damit ist Cloud ein Bereich, mit dem wir alle in den nächsten Jahren zu tun haben werden, auch wenn wir es nicht immer merken.

HILFE! Mein Schlüssel ist noch in der Wohnung :(

Kennst du das? Du gehst raus aus der Wohnung und auf einmal fällt die Tür zu. Oder du ziehst sie zu und hast den Schlüssel innen stecken lassen?

Heute ist es mir so gegangen. Es klingelte und ich ging raus. Plötzlich kam ein Windstoß und die Tür fiel zu. Glücklicherweise hatte ich wenigstens mein Handy in der Hosentasche. Mit diesem versuchte ich meine Freundin zu erreichen, die den Zweitschlüssel hatte. Sie wohnt nur zwei Häuser weiter. Doch leider ging sie weder ans Handy noch reagierte auf mein Klingeln jemand.

Nun war guter Rat teuer. Schlüsseldienst oder warten? Ich setzte mich erstmal auf die Treppenstufen und genau in dem Moment fing ein Regenschauer an, als ob er auf mich gewartet hatte. Ich betete um Gottes Hilfe, dass doch meine Freundin kommen möge und aufmacht, um mir meinen Schlüssel zu geben.

Nach zwei Minuten rief sie mich zurück 🙂

Ich weiß, dass Gott Gebete erhört, wenn jemand in Not ist, aber sooo schnell, das war echt genial! Danke Gott!

Ruhen ist nicht Ende, sondern Neubeginn und was Kate und William damit zu tun haben

Endlich haben sie Ruhe. Nach 8 Jahren war es gestern endlich so weit, Kate und William haben geheiratet. Wie unruhig die Jahre zuvor für sie wohl gewesen sein müssen. Die Unklarheit, wie es werden wird, wird die Queen irgendwann ja sagen zu ihrer Ehe. Alles das sorgte nicht gerade für innere und äußere Ruhe. Nun sollten sie es geschafft haben und Ruhe zieht ein.

Damit ist aber nicht das Ziel erreicht, dass Eigentliche beginnt erst jetzt. Wir denken immer, dass Ruhe am Ende steht. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob wir uns dabei nicht was vormachen. Für Kate und William beginnt jetzt ein neues Leben. Sie wissen was sie aneinander haben und das gibt Ruhe.

So ist für Sie der Punkt an dem sie Ruhe fanden, der Anfang von etwas Neuem. Als Gott die Erde schuf, baute er in diese Woche einen Tag der Ruhe mit ein. Es steht geschrieben, dass Gott am 6. Tag den Menschen schuf und am 7. Tag ruhte. So begann das Leben des Menschen mit einem Tag der Ruhe und nicht mit einer Woche Arbeit.

Vielleicht sollten wir uns dieses Konzept auch zu eigen machen. Nicht mit der Arbeit zu beginnen, sondern mit Ruhen, denn das Eigentliche kommt auch in unserem Leben noch.

William und Kate

Warum bist du Christ: weil ich durch Jesus reich geworden bin

Warum bist du Christ: heute von Andreas, 39 Jahre

Ich bin Christ, weil ich Jesus Christus so viel zu verdanken habe. Er hat mich aus der Dunkelheit geführt und mir viel Liebe geschenkt. Ich bin nicht nur Christ, wenn es mir gut geht, sondern ich bin Christ, auch wenn es mir schlecht geht. Ich bin seit einem halben Jahr schwer krank. Die Diagnose war Nierentumor. Seitdem habe ich viel Segen erlebt. Ich weiß, dass Jesus Christus unser Heiland, mich wieder gesund macht. Ich bin Christ, weil ich Jesus Christus dienen möchte. Ich bin Christ, weil ich dadurch meinen Frieden und meine Ruhe gefunden habe. Als Christ bin ich Botschafter für Christus, möchte jedem von ihm erzählen und dadurch Licht sein. Ich möchte den Menschen mit Achtung und Liebe begegnen. Die Welt soll sehen, dass ich ein Christ bin und kein Heuchler.

Ich bin Christ, weil ich durch Jesus Christus reich geworden bin. Ich bin Christ, weil ich an die Bibel glaube und weil Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Ohne ihn kann ich nichts machen. Ich bin Christ, weil ich durch Jesus immer wieder neu auftanken kann. Ich bin gerne Christ! Es gibt so viele Punkte, die ich auch noch schreiben könnte. 
Wenn du noch Fragen hast, werde ich sie gerne beantworten.

Erfahrungen mit den Marburger Medien

http://www.marburger-medien.de/

Kennst du die Stiftung Marburger Medien?

Suchst du immer mal kleine Gesten der Anerkennung oder einen besonderen Gruß und das Ganze bezahlbar und mit Inhalt? Dann bist du bei den Marburger Medien genau richtig.

Ob „Vergiss mein nicht“ Postkarten oder „zur Ruhe kommen“ Grüße mit Teebeutel, alles das findest du dort. Darüber hinaus gibt es kurze Flyer zu aktuellen Themen. Eines zum Beispiel greift das Thema Mobbing in der Schule auf.

Die Marburger Medien stellen das Material kostenlos zur Verfügung. Sie freuen sich aber über eine (kleine) Spende dafür. Ich bekomme regelmäßig einen Flyer mit dem aktuellen Mustern zugeschickt. Benötige ich dann bestimmtes Material für den Frauentag oder zu Ostern, dann bestelle ich auf der Webseite.

Herzlichen Dank an das Team der Marburger Medien für ihre Kreativität und Vielfalt. Es ist schön, dass es euch gibt. Viel Kraft und Ideen auch weiterhin.

Emotionen bei Christen unerwünscht

http://www.bibleserver.com/#/text/ELB/Lukas5

Wenn ich von ein paar Strömungen innerhalb der Christen absehe, dann hat sich ein recht emotionsloser Umgang mit dem Menschen eingebürgert. Emotionen werden als schlecht angesehen, im Maximalfall noch in der Ehe/Familie toleriert. Im Verhältnis zum Nächsten und zu Gott, wird zwar von Beziehung gesprochen, die Emotion sollte dabei aber am Besten außen vor bleiben.

Dieser Tage bin ich über einen Bericht im Lukas gefallen, der mich so beschäftigt hat, dass ich mein Schlafen etwas verschoben habe.  Hier die Kurzfassung mit meinen Worten: Petrus hat mit Jesus bereits viel erlebt, hatte sich aber noch nicht entschieden ganz und in Vollzeit mit Jesus zu gehen. Petrus und seine Freunde hatte eine ganze Nacht über keinen einzigen Fisch gefangen, dann sagt Jesus: probiere es doch noch mal, fahre raus und das mitten am Tag. Menschlich unsinnig, trotzdem tut es Petrus. Dieses Fischen wird extrem erfolgreich und es macht in Petrus klick. Es war die emotionale Begegnung, die das Gehörte und Gesehene mit aller Macht in sein Herz transportierte. In dem Moment war alles klar und seine Konsequenz auch.

Christen können theologisch routiniert sein. Ohne eine emotionale Begegnung mit Jesus wird es in ihnen nicht klick machen. In meinen Augen ist dies fatal, fehlt doch das entscheidende Band, was eine Beziehung knüpft, festigt und erhält. Viel schlimmer finde ich aber, dass etwas ganz Entscheidendes fehlt. Es ist die Freude und Begeisterung an dieser Beziehung.

Wer braucht schon Zukunft

Früh am ersten Tag der Woche, als es noch dunkel war, kam Maria Magdalena zum Grab und fand den Stein vom Eingang weggerollt.“ Johannes 20,1

Gestern wurde ich von jungen Leuten gefragt: Was es denn gäbe, wo ich herkomme.

Meine Antwort war: Zukunft

Antwort der jungen Leute: Wer braucht schon Zukunft? Gelächter folgte der Antwort

Meine Antwort: und was ist wenn du morgen tot bist?

Ihre Antwort: Warum soll ich morgen tot sein, ich bin doch noch jung

Meine Antwort: Bist du da so sicher?

Egal wie alt jeder von uns ist, wir wissen nicht, wann der letzte Tag unseres Lebens angebrochen ist. Ein ehemaliger Arbeitskollege ist diesen Winter beim Ski fahren tödlich verunglückt mit 36 Jahren. Ob er damit rechnete, als er am Morgen auf seine Ski stieg?

Soll es das gewesen sein? Mir persönlich ist das zu wenig Zukunft. Ich möchte mehr vom Leben, deshalb baue ich meine Zukunft auf diesen Jesus auf.

Ostern und sie ruhten am Sabbat nach dem Gesetz

http://www.bibleserver.com/#/text/NL/Lukas23

Mitten im Geschehen der Kreuzigung gibt es im Lukas Bericht einen Satz. “Und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz” (Lukas 23,49)

Jesus war tot. Stunden hatten die Frauen am Kreuz ausgehalten und dem Leiden Jesus zugesehen. Wenn sie auch nichts tun konnten, so wollten sie doch den, den sie liebten, in seinem Leid nicht allein lassen. Auch als er tot war, blieben sie bei ihm und begleiteten ihn zu seinem Grab. Inzwischen war die Sonne untergegangen und der Sabbat angebrochen.

Warum war es Lukas so wichtig, darauf hinzuweisen, dass sie nach dem Gesetz ruhten? Hätte es nicht gelangt, einfach zu schreiben und dann war Sabbat? Welchen Grund hatte er, explizit auf das Gesetz zur Sabbatruhe hinzuweisen?

Beim flüchtigen Lesen gehen die Gedanken zu den Pharisäern und den vielen Regeln, die sie geschaffen hatten, um die Gesetze zu schützen. Irgendwie habe ich aber das Empfinden, dass es noch einen anderen Grund gab, warum Lukas diesen Satz schrieb.

Konnte es sein, dass er vorbeugen wollte? Nach dem Prinzip das Gesetz ist nicht wichtig? Wie leicht fällt es uns doch so zu denken. Wir haben unsere eigenen Vorstellungen von dem, was uns wichtig ist und wie wir uns etwas interpretieren. Einer dieser Punkte, die wir recht frei definieren ist die Gestaltung des Sabbats. Es ist interessant, was es unter diesem Begriff doch für Variationen und Unterschiede gibt.

Ruhe am Sabbat nach dem Gesetz ist ein Geschenk von Gott an uns Menschen. Ich bin der Überzeugung, dass wir uns durch unsere Vorstellungen dazu selbst im Weg stehen. Ruhen am Sabbat heißt mehr als nicht arbeiten. Damit ist nicht verbunden, den fehlenden Schlaf  der Woche nachzuholen, auch wenn wir das selbst leider viel zu oft so tun. Ruhen am Sabbat schafft Zeit für Gemeinschaft mit der Familie und mit Gott. Diese Zeit brauchten sie damals genauso dringend wie wir heute.

Warum ich Christ bin: Weil er mich schon immer gesucht hat, heute von Günther aus Berlin

http://www.inmeinerstrasse.de/blog/

Warum ich Christ bin: Weil er mich schon immer gesucht hat, heute von Günther aus Berlin,

Mein persönliches Zeugnis, wie ich Gott gefunden habe.

Besser könnte man sagen, er hat mich gefunden. Mit 20 Jahren konnte ich mich plötzlich wieder daran erinnern, dass ich als Zwei- oder Dreijähriger einen Traum hatte, wo mir Gott im Traum erschienen ist. Doch damit greife ich der ganzen Geschichte schon weit vor.

Engele komm und mach mich fromm

Meine Eltern waren eigentlich nicht sonderlich gläubig. Gut, vielleicht glaubten sie an einen Gott, aber im Alltag spielte das überhaupt keine Rolle. Als Kind habe ich ein paar Mal abends mit ihnen im Bett gebetet: Engele komm und mach mich fromm, dass ich zu dir in den Himmel komm, wie das auf schwäbisch so schön gesagt wird. Das war weitesgehend meine religiöse Erziehung. Im Religionsunterricht lernte ich dann noch, dass Nazis nicht gut sind.

Mein erstes Gebetserlebnis

Ein halbes Jahr lange habe ich für einen guten Ausgang von Probearbeiten in der vierten Klasse gebetet.  Ich bekam eine zwei und irgendwie hat das ein großes Vertrauen in Gott mit sich gebracht. Ich kann mich erinnern, wie ich mit einem Freund beim Spielen im Wald  geredet habe. Beide konnten wir uns einfach nicht vorstellen, dass die ganze Natur ohne Gott entstanden sein soll.

Die Konfirmation und die CVJM-Zeit

Ich bin zum Konfirmandenunterricht wie alle aus meiner Umgebung. Bei der Konfirmation wollte ich, dass es eine bewusste Entscheidung für Gott ist. Es war allerdings eine Entscheidung aus einem Gefühl heraus, dass sich mit null Wissen über Gott paarte. Jemand hat mich dann zum CVJM eingeladen. Eigentlich waren die mir zu fromm und konservativ. Die waren ja gegen alles. Ich kam immer mehr in die Rebellenrolle bis ich dann eines Tages eine Liste mit 50 Punkten überreichte, was in der Ortsgemeinde zu ändern sei. Eine meiner Forderungen war z.B., dass er den Leuten am Ausgang die Hände schütteln soll.

Eines Abends kam ein Landwirt als Gastsprecher in unsere CVJM-Gruppe. Zum ersten Mal verstand ich bei ihm, dass es um eine persönliche Beziehung zu Gott geht. Der Mann war fürwahr kein Intellektueller, sondern ein einfacher aber ehrlicher Kerl. Auf dem Nachhauseweg gab ich Jesus mein Leben. Ich kann mich noch an den Frieden in meinem Herzen und an die Sterne auf dem Waldweg im Dunkeln erinnern.

Zweifel an der Spießerlehre

Doch dann kam die Jugendzeit. In mir war ein Kampf, ob ich wirklich zu diesen Spießern gehören wollte. Oft dachte ich mir, ob ich das mein Lebensgefühl störende Christentum nicht erst gegen Ende meines Lebens ernsthaft betreiben sollte. Auf der anderen Seite war seit dieser Zeit der starke Wunsch in mir, Pfarrer zu werden. Ich wollte beides. Partys, einen wilden Lebensstil und Gott auch. Aber irgendwie störte der auch.

Eine esoterische Veranstaltung

Mit 19 Jahren nahm mich dann ein Freund zu einer Veranstaltung mit. Ich wusste gar nicht, um was es so recht geht. Dort wurde über Astralreisen und viele weitere merkwürdige Dinge berichtet. Das Ganze machte mir eher Angst als dass ich es cool fand. Doch in Folge des Vortrags bekam ich immer stärkere Glaubenszweifel. Bis heute sehe ich einen Zusammenhang. Ich konnte mir nicht mehr vorstellen, dass Jesus für die Sünden der Welt sterben kann. Schließlich beschloss ich bewusst, diesem Christengott nicht mehr zu folgen.

C.G. Jung und seine Lehre als Alternative

Mit 20 Jahren hatte ich fast das gesamte Grundwerk von C.G. Jung gelesen. Dies schien mir nun ein geeigneter Ansatz die Religionen zu erklären. Diese sind nach dieser Weltsicht einfach unterschiedliche Ausprägungen des kollektiven Unterbewussten. Natürlich schmeichelte es meinem intellektuellen Stolz, dass ich im Besitz der tieferen Wahrheit war. Ich kannte ja die Archetypen und die Beschreibungen des kollektiven Unterbewussten wie meine Westentasche. Die Religiösen mussten dann halt noch Jesus oder Buddha sagen.

Auch Carl Rogers Schriften über die Gesprächstherapie faszinierten mich: „Alle Menschen sind gut.“ Das fand ich jetzt klasse und wiederholte es bei jeder Gelegenheit.

Doch als ich einmal einen Dokumentarfilm über Auschwitz gesehen hatte, kamen mir erste Zweifel, ob die Menschen wirklich so gut sind.

Willkommen in der Realität

Während ich so mit den Blütenträumen eines jungen Mannes beschäftigt war, ergab sich der missliche Umstand, dass ich in eine andere Stadt umziehen musste. Zwei Wochen vor meinem Umzug nach Stuttgart wurde mir die bereits versprochene Wohnung abgesagt.

Ich weiß bis heute noch nicht warum, aber ich schnappte mir die Bibel und lernte Psalm 27 in einer offenen katholischen Kirche auswendig. Plötzlich kam ein solch starker Glaube in mich, dass ich ganz sicher war, dass Gott mir eine Wohnung besorgen würde. Ich sagte Gott auch, wenn er das macht, dann will ich auf seinen Wegen gehen und seinen Willen tun. Ich meinte das sehr ernst, konnte aber gar nicht absehen, auf welche Wege er mich bringen würde.

Gelandet bei einer bibelgläubigen Frau

Ich bekam natürlich eine Wohnung auf recht ungewöhnliche Weise und wurde Untermieter bei einer älteren Dame. Anfangs begeisterte mich diese „alte“ 40-jährige Frau nicht besonders. Die Frau war richtig fromm, erzählte mir Sachen, die ich nicht verstehen konnte: „Das Blut von Jesus“ Brr! Was soll denn das? Was mich allerdings an ihr ärgerte, war ihre ständige gute Laune und das Trällern von Lobpreisliedern.

Sie nahm mich in einen Gottesdienst mit. Dort redete der Pastor wieder über das Blut von Jesus. Er redete so mitreißend und elegant, dass ich anschließend zu ihm ging und ihm ins Gesicht sagte: „Du bist ein Demagoge, ein Volksverführer.“ Leider ließ er sich von mir jungen Schnösel gar nicht irritieren.

Sünde zerstört Kommunikation

Aber es hatte Klick gemacht und ich verstand plötzlich, dass das Opfer von Jesus etwas besonders ist. Den Durchbruch in ein Leben mit Gott brachte dann ein Theologen-Hauskreis in Stuttgart. In sehr gewählten Worten sprach dort jemand über den Sündenfall. Er sagte: „Sünde hat die ursprüngliche Kommunikation mit Gott zerstört.“ Dies konnte ich verstehen, hatte ich mich doch seither gefragt, was das mit der Sünde soll.

Später hat mir die bibelgläubige Frau einmal erzählt, dass eine ganze Gruppe wie die Weltmeister in dieser Phase für mich gebetet hat.

Jesus als persönlichen Gott angenommen

An diesem Abend habe ich Jesus ganz und gar angenommen. Ich wusste nun tief im Herzen, dass er ein persönlicher Gott ist, den man mit „Du“ ansprechen kann. Gott war ab diesem Zeitpunkt niemand mehr, der sich aus dem Unterbewussten in einem entwickelt.

Ich erkannte in ihm den Gott, der mir schon als Kleinkind im Traum erschienen war.

Meine Überzeugung ist es, dass ich Jesus aufgrund des Wortes Gottes in Psalm 27 und durch das eindringliche Gebet anderer Menschen gefunden habe. Der Hauptgrund wird jedoch sein, dass er mich schon immer gesucht hat.

Günther, Cafe Inmeinerstrasse