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Herbst, Wald und viele Pilze

Beim Mittagessen, während wir die Pilze aßen, erzählte Mama von den vielen Pilzen im Wald. Nach ihrer Aussage hat es schon sehr lange kein so reiches Pilzangebot im Wald gegeben. Mit einem großen Korb waren sie am Abend vorher nach Hause gekommen. Es war sehr lecker, kann ich vermelden.

Also entschied ich mich mein Nachmittagsprogramm zu verändern und den Wald stattdessen ins Programm aufzunehmen. Weil meine Pilzkenntnisse nicht so sehr groß sind, sollte es eher eine Runde Fotografieren werden. Aber immerhin war ich so schlau, wenigstens einen Stoffbeutel mitzunehmen.

Am Anfang unserer Runde stand auch tatsächlich Fotografieren auf dem Programm. Doch weil die Hummel immer schneller war als ich beim scharfstellen der Kamera, gab ich irgendwann einfach auf. Dazu kamen die buchstäblich Unmengen Pilze. Ich hatte noch nie so viele Pilze auf einmal gesehen. Der Wald war förmlich mit Pilzen übersät.

Noch erstaunlicher war, dass ich viele essbare Pilze fand und nicht nur Pilze, die schön aussahen. Es war nur eine Stunde Zeit, doch unsere Batterien waren deutlich aufgeladen worden.

Ein energiefreier Tag für unser Land

Neulich ist mir mal wieder ein alter Dagobert unter die Finger gekommen. In einer Geschichte wurde vom energiefreien Tag berichtet. Nichts funktioniert bis aufs Telefon. Dagobert zählt nicht mehr sein Geld und lauscht dem Klang der Zahlungseingänge, sondern er macht Musik und erzählt der Familie aus seinem Leben.

Beim Darüber schmunzeln erinnerte ich mich an meine Kindheit. Irgendwas in der Art gab es bereits in den 70er und 80er Jahren. Und letzten Endes war die Einführung von Sommer-/Winterzeit auch eine Konsequenz aus dem Energiesparwunsch.

Aber mal ehrlich, hätte das nicht was ein energiefreier Tag? Ein Tag an dem das Leben ganz anders verläuft. Abends kein Fernsehen und kein Computer. Zeitig ins Bett gehen, weil lesen im Kerzenschein so mühsam ist. … Es wäre ein Tag, an dem die Zeit ein klein wenig stehen bleibt.

Für unser Land hätte ein energiefreier Tag auch Vorteile, die Bevölkerung würde etwas stärker wachsen. Als vor einigen Jahren an der Westküste der USA das Stromnetz zusammenbrach und die Familien im Dunkeln saßen, kamen 9 Monate später signifikant mehr Kinder auf die Welt.

Mir gefällt die Vorstellung eines energiefreien Tages. Wie wäre das für dich? Was würde dir an einem energiefreien Tag gefallen und was findest du uncool?

Die perfekte Kirchengemeinde ist möglich

Viele Christen in vielen Kirchen haben den Anspruch an eine perfekte Gemeinde. Alles soll ganz toll und wunderbar sein. Gleichzeitig sehen sie die vielen Schwierigkeiten, welche das Miteinanderleben bereit hält. Da gibt es unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen, über fast alle Themen des Gemeindelebens lässt sich streiten und diskutieren. Manchmal scheinen die unterschiedlichen Positionen unversöhnlich aufeinander zu prallen.

Dieser Tage nun hat es bei mir endlich mal klick gemacht und ich beginne den Konflikt besser zu verstehen. Unser Wunsch, eine perfekte Gemeinde zu haben, ist im Grunde doch vergleichbar mit einer perfekten Familie. Wir wollen zeigen, dass wir perfekt sind.

Damit wollen wir bereits auf dieser Erde etwas erkämpfen was, laut Bibel, gar nicht geht. Wir wollen uns selbst beweisen, dass wir ein Stück neue Erde bereits jetzt selbst erlangen können. Unser Sehnen nach einer perfekten Kirchengemeinde kann nicht gehen. Dafür ist sie auch nicht da.

Die Aufforderung an die Nachfolger Jesu heißt nicht für eine perfekte Gemeinde zu kämpfen, sondern einander mit der gleichen selbstaufopfernden Liebe zu lieben wie Jesus uns liebte. Und dieses Selbstaufopfern geht nur, wenn es nicht perfekt ist um uns herum.

Deshalb ist und wird eine Kirchengemeinde auf dieser Erde nie perfekt werden können. Aber sie kann ein Ort sein, an dem Menschen geliebt werden. Wenn Christen in ihren Kirchengemeinden in dieser Weise miteinander umgehen, dann ist es nach Jesu Vorstellungen eine perfekte Kirchengemeinde.

unfehlbar? ich nicht

Inspiriert wurde ich von einem Artikel den ich dieser Tage las. Darin bekundete ein Christ, er sei dank Jesus Christus unfehlbar. Mich haben diese Gedanken beschäftigt.

Ich kenne keinen Menschen in meinem Umfeld der von sich behaupten kann, nicht mehr zu sündigen, also keine Fehler mehr zu machen. Wir alle, ich eingenommen, fehlen in großen und kleinen Dingen und das immer wieder.

Wir gehen miteinander lieblos um, wir sind unsensibel und verletzen damit unsere Mitmenschen. Wir betreiben Raubbau an unserer Natur durch unseren Umgang mit Energie und Lebensmitteln. Vom Umgang mit uns selbst ganz zu schweigen.

Könnte ich malen, würde ich ein Kind ohne Arme malen. Unsere Fehler sorgen dafür, dass uns die Arme fehlen, die nötig sind, einander zu umarmen und liebevoll und zärtlich zu sein.

Weil das aber so ist und wir nicht unfehlbar sind, deshalb gilt uns allen die Aufforderung miteinander entspannt umzugehen. Du machst Fehler, ich auch und deshalb gilt uns beiden gleichermaßen einander nicht die Augen auszuhaken, sondern zu verzeihen und anzunehmen.

 

Erlebnisse meiner Großmutter oder Wurzeln in der Familie

Beim Aufräumen fand Mama ein Buch mit Erlebnissen meiner Großmutter. Aufgezeichnet sind darin Erfahrungen und Erlebnisse aus einem halben Jahrhundert deutscher Geschichte. 

Weil ich die Schrift meiner Großmutter nicht lesen kann, haben wir angefangen diese Geschichten zu übertragen. Mama liest vor und ich schreibe in den Rechner rein. Das was da in kurzen, prägnanten Worten berichtet ist, bringt mir meine Familiengeschichte nahe. Ich lese von Siegen und Niederlagen, von Freude und Tränen. Ganz nebenbei erfahre ich auch etwas über die Geschichte unsere Landes.

Obwohl sie schon lange tot ist, kann ich mich noch gut an meine Großmutter erinnern. Vor meinem Auge sehe ich eine kleine, alte Dame mit weißen, kleinen Locken und wenigen Falten. Ihre Disziplin und ihre Fürsorge ist mir erst später bewusst geworden. Mich beeindruckt was ich von ihrem Leben höre. Es ist das erste Mal, dass ich beginne sie tiefer kennen zu lernen. Viel zu viel von ihrem Erleben habe ich als Kind wieder vergessen.

Und doch hatten ihr Leben und die Berichte, die sie mir als Kind weitergab, einen tiefen Einfluß auf mich und mein Leben. Ihre Berichte waren reales Leben, kein Kino und es waren spannende Geschichten. Es gab Siege, Kämpfe und Enttäuschungen und alles das prägte mich.

Ich wünsche jedem von uns so eine Großmutter, die aus ihrem Leben erzählt und wie das Leben verlaufen ist. Diese Erzählungen zeigen uns, wo wir her kommen und geben uns Wurzeln in der Familie.

Danke an unser Team

Kann es sein, dass wir alt werden? Nein, gar nicht. 🙂

Zwei Tage waren wir jetzt als Team zusammen. Viel und lecker essen stand auf dem Programm und ganz nebenbei rauchten die Köpfe von der Arbeit. Gute Ideen wurden geboren, überarbeitet und manches auch wieder verworfen. Es ging um Konzepte, Werbung und immer um uns Menschen in unserem Land.

Wie eigenartig war es doch, als nach diesem intensiven Wochenende das Haus am Abend leer und ruhig war. Unsere Internetleitung fing  an sich zu entspannen, weil der Traffic wieder auf das gewohnte Maß zurück fiel.

Müde und geschafft gehen wir in die nächsten Tage hinein. Mit der Erinnerung an zwei sehr gute und produktive gemeinsame Tage.

Wie ich Christus näher kennenlernte

Heute gibt es wieder einen Gastbeitrag. Dieses Mal aus München von Christian: Wie ich Christus näher kennenlernte

Mein Zwillingsbruder war damals ”unser Benjamin” und eines Tages entdeckte ich mein eigenes biblisches Vorbild – mit etwa zehn Jahren. Auch Joseph kämpfte in der Fremde um seine Identität. Lange vor dem babylonischen Exil musste er bereits eine Art von Jerusalem in seinem Herzen beschworen haben (Jer 51,50).

Seit meiner Jugend wollte ich in die Grundlagen des Glaubens eindringen und habe ich mich zum Studium deshalb Anfang der 80er Jahre ganz bewusst in “Quarantäne” begeben. Ich dachte, ich könne mich Gott denkend nähern, d.h. ich wollte jeweils begründen können, was ich im Glauben für richtig halte. Aus 40 Tagen wurden Jahre. –Gleichzeitig war ich aber auch jemand, der sein Leben immer wieder aufs Spiel setzte. Früher verletzte ich mich und andere durch Unerfahrenheit und Experimente. Als ich Ende der 80er Jahre auf meine erste Hochschulprüfung zusteuerte, zankte ich mich mit meinem Mitbewohner, sodass ich alles verlor: die Geliebte, die Wohnung und ihn.

Nach einigen Umwegen lernte ich schließlich Jesus Christus näher kennen – erstmals durch ein gleichalteriges Paar aus meiner Nachbarschaft. Ich hatte viel nachgedacht über Religion, aber vor dem Anspruch Jesu hatte ich mich immer gedrückt. Johannes der Täufer sagt uns: “Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. Der von oben her kommt, ist über allen [Menschen]” (Joh 3,30.31). Nach beinahe zehn Jahren des Studierens war ich in eine Sackgasse geraten, weil meine eigenen Ansprüche mich überforderten. Mit der Bitte um Hilfe ging ich auf die Knie und versprach ein Jahr lang die christliche Gemeinde meiner Nachbarn zu besuchen.

Jesus hörte mein Gebet. Zwei Monate später machte ich eine Erfahrung wie David, der Goliath überwand. Auf einer akademischen Geburtstagsfeier kam der letzte Sprecher aus meiner Heimatstadt. Er hatte das Publikum durch gewagte Thesen gegen sich aufgebracht. Schließlich sagte er zu den anwesenden Philosophen: ”Sie kennen doch das 5. Buch Mose und die Aufforderung, den Sabbat zu heiligen, weil Gott sein Volk aus Ägypten befreit hat. Können Sie mir den Zusammenhang erklären?” In mir war plötzlich alles hellwach, obwohl der überwiegende Teil der Vorträge an diesem Tag wie in einer fremden Sprache an mir vorüber gegangen war. Ich kannte die Antwort selbst nicht. Dennoch meldete ich mich, nachdem alle anwesenden Professoren den unverhohlenen Spott ihres Kollegen machtlos hatten hinnehmen müssen.

Eine Kraft erfasste mich, mir fielen Zitate und Argumente zu, an die ich zu Beginn meiner Rede noch nicht gedacht hatte und nach einer langen Pause, in der man eine Stecknadel hätte fallen hören, gab sich mein Gegenüber geschlagen. Wenige Tage später erhielt ich mit einem Anruf die lang ersehnte Hilfe zugesagt: Mein Begleiter blieb mir die nächsten drei Monate bis zur Abgabe der Prüfungsarbeit treu. Denn Gott erhört Gebete, auch wenn seine Boten nicht mit zwei Flügeln sichtbar des Wegs kommen. Davon konnte Joseph rückblickend ebenfalls ein Lied singen.

Ich bin stolz … auf meinen Vater

Als ich gestern Nachmittag in der U-Bahn saß, ging ein breites Lächeln über meinem ganzen Gesicht. Ich würde sogar sagen, ich schwebte ein kleines Stückchen über dem Sitz. Dabei hatte ich eigentlich nur ein sehr gutes Meeting gehabt. Doch uneigentlich hat mein Vater wieder einmal seine Macht bewiesen. Er hat eine Tür geöffnet für unseren Start up.

Vor vielen Jahren forderte er mich bereits auf in das Familienunternehmen einzusteigen. Doch ich wollte nicht. Im letzten Jahr habe ich dann doch ja gesagt und bin im Familienunternehmen angekommen. Nun baue ich für ihn einen klassischen start up auf.

Ich muss gestehen, dass ist die Herausforderung schlechthin! Noch immer arbeite ich mich in die Familienstrukturen ein. Vieles funktioniert ganz anders als in einem amerikanischen IT-Konzern. Manchmal habe ich das Gefühl in der Arbeit und damit verbundenen Verantwortung unter zugehen. Delegieren, anleiten, Mut machen, in den Hintern treten, loslassen, Pause machen, abwarten, alles das gehört in meinen „start up“ hinein.

Doch immer wenn ich nicht weiter komme, dann bekomme ich Support von ganz oben. Dann greift mein Vater ein und unterstützt. Er öffnet Türen und gibt Ratschläge. Er regelt Situationen und moderiert ein wichtiges Meeting für uns. In solchen Momenten könnte ich ihn einfach küssen und in solchen Momenten bin ich einfach nur mega stolz auf ihn.

Nüchtern könnte ich seine Hilfe einfach erwarten. Will er doch, dass es klappt. Die Betrachtungsweise ist auch nicht so falsch. lach. Für mich ist seine Hilfe ein Ausdruck seiner Liebe und Fürsorge. Gestern hat er mir wieder einmal gezeigt, wie sehr er mich liebt und sich zu mir bekannt. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich mega stolz auf ihn war. Ich habe wirklich nicht nur den besten Vater, den sich ein Mensch wünschen kann. Sondern ich habe einen Vater, auf den ich stolz bin und das ohne Ende!

Ergebnisse einer Meinungsumfrage zum Vertrauen in Politiker oder ein Antrag an die Stadt Landshut

http://www.landshut.de/

Dieser Tage wurde ich unfreiwillig Beteiligter einer Umfrage unter der Bevölkerung in Landshut. Eigentlich ging es um einen Antrag der Bevölkerung an die Stadt Landshut.

Doch wärend der Gespräche zum Antrag kam die Sprache immer wieder auf des „Pudels Kern“. Die Frage ob Anträge der Bevölkerung an die Stadt überhaupt Sinn haben und einen Einfluss auf Entscheidungen nehmen können. Die Antworten bildeten eine Mischung von Resignation, machmal gepaart mit einer ganz leisen Hoffnung. Viele Antworten spiegelten das nicht mehr vorhandene Vertrauen in das Handeln der Politiker wieder.

Zum Ausdruck kam der Frust, dass es immer nur um Geld geht und wer am meisten davon hat. Die Interessen der Bevölkerung spielen nur dann eine Rolle, wenn sie in den eigenen Plan integrierbar sind.

Dabei sollte es doch genau anders sein. Die Bevölkerung bildet den Staat. D.h. Politiker, egal auf welcher Ebene, sind Repräsentanten der Bevölkerung und das sollten ihre Entscheidungen zeigen. Sie sollten zum Wohle der Bevölkerung sein und ihre Bedürfnisse und Willensbekundungen abbilden.

Wie der Antrag an die Stadt Landshut ausgehen wird, werden die nächsten Monate zeigen. Wir sind gespannt, ob Vertrauen wächste oder weiter zurück geht.

Kinder handeln anders oder ein Blog über Risikobereitschaft

Erwachsen werden hat wie alles im Leben Vor- und auch Nachteile. Immer wieder wird mir das durch meine beiden großen Kinder deutlich.

Auf der einen Seite kann man unabhängig von den Eltern handeln. Geld ausgeben ohne Rechenschaft ablegen zu müssen, sich die Nächte um die Ohren schlagen, etc.

Es gibt aber auch viele Nachteile. Eine wurde mir gestern plastisch vor Augen geführt. Kinder handeln, sie haben eine Idee und die wird umgesetzt. Da gibt es keine langen Analysezeiten. Es wird nicht überlegt, ob das sinnvoll ist. Manchmal noch nicht mal ob das richtig ist. Je älter Kinder werden, um so mehr bringen wir ihnen bei, nachzudenken und sinnvoll zu handeln. Sie wägen ab nach Aufwand und Nutzen.

Während sie so analysieren und Entscheidungen treffen, fehlt immer öfter die Risikobereitschaft der Kindertage.

Ob wir als Erwachsene auch so sind? Wieviel Spontaneität haben wir noch? Erstreckt sie sich auf Blumen für die Frau und einen Pizzeriabesuch? Ich wünsche uns jedenfalls mehr Spontaneität, Ideen einfach mal umzusetzen und nicht erst auf das nächste Jahr zu warten.