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Und was betest du so alles an?

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Es gab noch einen weiteren Punkt, der mir in dem Vortrag bewusst geworden ist.

Er zeigte viele Fotos von Kultobjekten, z. B. einen Räucheraltar. Ein Räucheraltar ist die größere Form von einem Weihrauchfass, das in der katholischen Kirche bei der Messe geschwungen wird. Oder im asiatischen Raum, wo es Räucherstäbchen sind, die auf einen Tisch stehen. Leider habe ich im Netz keine Bilder davon gefunden.

Diese Objekte waren verziert mit religiösen Motiven und Götterdarstellung. Erstaunlich fand ich, dass dabei die Götter vermischt wurden und die Gegenstände nicht nur für einen Gott geweiht waren. So war die Aschera und der Gott der Israeliten auf dem gleichen Gefäß abgebildet. Auf dem Gefäß zeigte es sich, dass die Menschen damals keine Probleme damit hatten, den Gott der Bibel neben andere Götter zu stellen und beide gemeinsam zu ehren.

Für mich ergibt sich daraus eine Frage. Wie gehen wir als Christen heute mit dem gleichen Gott um? Sind wir wirklich besser, als die, auf die wir öfter mit den Fingern zeigen? Du und ich, wir verehren vielleicht keine Aschera mehr, das heißt aber nicht, das wir keine anderen Götter in unserem Leben haben.

Du fragst, was ein Gott sein kann? Alles das, was dir (in dem Moment) wichtiger ist, als eine Beziehung zu Gott zu pflegen und aufzubauen. Das können andere Menschen sein, für die du bereit bist alles zu opfern oder auch Dinge, z. B. Besitz, Geld. Auch Wissen und das eigene Ego können zum Gott werden. Dann huldigst du ihnen, mit deinem Verhalten und Denken. Wenn so etwas der Fall ist, dann sind wir nicht besser als die Menschen vor 4000 Jahren.

Kultobjekte in Israel

Am Wochenende war bei uns in der Kirche ein Archäologe zu Besuch. Wobei Archäologie nur sein Hobby ist, eigentlich war er Professor für Altes Testament. Dabei erforschte er das Leben der Völker rund um Israel und war im Nahen Osten viele Male zu Ausgrabungen unterwegs. Er gab einen kleinen Einblick in seine Arbeit.

Unter anderem berichtete er vom Einfluss der umliegenden Völker auf Israels Leben. Dieser Einfluss machte sich auch beim Bau des Tempels und der Gegenstände im Tempel bemerkbar. Ob es der Räucheraltar oder der Leuchter war, die Ähnlichkeit zu Abbildungen von heidnischen Kultobjekten ist einfach erstaunlich. Dabei kam die Beschreibung und die Maße für den Bau der Stiftshütte direkt von Gott. Das ist für mich noch erstaunlicher.

Gott ist so groß und großartig, dass er seinem Volk das, was sie kannten nicht unter den Füßen wegzieht. Er nimmt diese Gegenstände und gibt ihnen eine neue Bedeutung. Ihn stört es nicht, dass die Menschen sie in einem anderen Bezug kannten. Er will ihnen den Blick öffnen, das sie ihn besser kennen und damit lieben lernen.

Für mich ist das ein großartiges Beispiel der Größe Gottes. Er ist so groß, dass er nicht kleinlich sein muss zu uns Menschen. Er ist so liebevoll, dass er uns das, was wir kennen nicht nimmt. Er weiß, dass wenn wir ihn zurücklieben diese Dinge seine Bedeutung verlieren. Auch deswegen liebe ich ihn!