http://www.mlp-ag.de/#/presse/gesundheitsreport
Gestern kam Post von meiner Krankenkasse. Darin wird mir mein neuer Beitrag für das Jahr 2012 mitgeteilt. Eigentlich sollte es nur ein flüchtiger Blick darauf werden, doch als ich die Zahl am Ende sah, musste ich mich glatt hinsetzen. Daraufhin legte ich den Bescheid zur Seite um in den darauffolgenden Stunden immer wieder dorthin zu schauen. Es war wohl die Hoffnung auf sinkende Eurowerte damit verbunden, leider blieb das Papier geduldig und die Zahl bestehen. Über die Leistungen meines Tarifes kann ich mich nicht beschweren. Für das Geld allerdings muss ich eigentlich sowohl von der Kasse als auch von den Leistungserbringern in Watte eingepackt werden.
Dann lese ich einen Artikel der Ärztezeitung zum Gesundheitsreport 2011 von MLP. Eine der Fragen der Studie war an Ärzte gerichtet. “Glauben Sie, dass die Leistungen, die die gesetzlichen Krankenkassen heute übernehmen für eine gute Gesundheitsversorgung ausreichen oder haben Sie da Zweifel?” 68% der befragten Ärzte bejahten eine aureichende medizinische Versorgung.
Als es um die Zufriedenheit der eigenen wirtschaftlichen Lage ging, antworteten 76% der Hausärzte, 81% der Fachärzte und 85% der Klinikärzte mit gut oder sehr gut. Da kann ich mir eine spöttische Bemerkung nicht ersparen: “Wenn die Bevölkerung in den letzten Jahren auch solche Gehaltssteigerungen bekommen hätte wie die Ärzte, würde unsere Bevölkerung jedenfalls das Gleiche sagen. Nun ich mit meinem Krankenkassenbeitrag für 2012 werde wohl zur weiteren Zufriedenheit der Ärzte beitragen dürfen.
Wenn 79% der Befragten des MLP-Gesundheitsreports recht haben und die Krankenkassenbeiträge in den nächsten Jahren steigen, dann werden die Menschen nach Alternativen suchen. Denn in einem stimme ich mit ihnen überein, die Summen sind nicht mehr aufzubringen. (89% sagen, dass weitere finanzielle Belastungen nicht akzeptabel sind.)
Willst du noch mehr zur Studie und dem MLP-Gesundheitsreport 2011 wissen, dann findest du auf der Webseite von MLP unter Presse die Präsentation dazu.
Nur über die Schlussfolgerungen gibt es unterschiedliche Auffassungen. Unser Gesundheitssystem wird sich neu finden müssen. Das geschieht entweder freiwillig durch Verbände und Politik oder aber die Menschen außerhalb des Gesundheitssystems werden für eine Veränderung sorgen.
Den größten Anteil daran haben ganz klar die, die Leistungen verordnen oder durchführen. Mehr Prävention und weniger Therapieersatz wäre sicher von Vorteil. Doch welcher Arzt verordnet schon seinem Patienten bei Stress einen Spaziergang von einer halben Stunde an frischer Luft? Wenn das Geld nicht mehr da ist, werden die Menschen aber genau nach diesen Lösungen suchen.
Wir wissen noch nicht wie es ausgehen wird, aber in einem bin ich mir sicher: Der neue Beitrag für meine Krankenkasse wird im Januar in dieser Form nicht gezahlt werden!