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Das Land der Ruhe

Wenn ich in die Welt schaue, dann kommt es mir manchmal so vor als würden wir auf einer kleinen Insel der Glückseligen leben. Selbst wenn bei uns nicht alle im Wohlstand schwimmen und die Wunschliste bleibt, so geht es uns doch ziemlich gut.

Christen werden nicht verfolgt. Es gibt keine herumziehenden Banden und Soldaten, die Menschen ausrauben oder gefangen nehmen. Wir haben stabile politische Verhältnisse. Selbst bei den auftretenden Naturkatastrophen kommen wir relativ gut weg. Wir sind von großen Tsunamis, Erdbeben und Vulkanen verschont.

Auch wenn es regionale Verschiebungen in Bezug auf die Arbeitsplatzsituation gibt und für Arbeit vielleicht eine Umschulung und ein Umzug ansteht, so gehören wir nicht zu den Ländern mit 30% oder mehr Arbeitslosigkeit.

Ich bin der Meinung, dass dies Geschenke der Ruhe für unser Land sind. Unser Land hat Ruhe, während es wo anders „zur Sache“ geht. Wir können in Ruhe hier leben. Ist uns das eigentlich bewusst, wenn wir in die Nachrichten schauen oder ins Internet?

Welches Potential in unserem Land der Ruhe doch liegt. Ich glaube es wird Zeit, dass wir uns das ins Gedächtnis rufen und dafür danken. Dann würden wir manches bewusster wahrnehmen und uns an der Ruhe im Land erfreuen, anstatt zu meckern.

Weißes Hemd, Krawatte und die gute alte Zeit oder: Ein weißes Hemd alleine macht es nicht

Gestern saß ich mal wieder im Flieger. Wobei der Anfang nur bedingt stimmt. Richtig ist, ich wollte in den Flieger steigen. Also, ich wollte einsteigen und sah schon recht schnell, dass meine Tasche keinen Platz mehr im Gepäckfach finden würde. Also versuchte ich diese recht weit vorne bereits los zu werden.

Platz war schon noch genug vorhanden. Mein Problem waren die nicht vorhandenen Kräfte. Du kennst doch den Spruch: kleine Frau, große Tasche. Gestern habe ich diese Kriterien komplett erfüllt. Naja, die Tasche ist eigentlich nur eine Notebooktasche, trotzdem ist sie mir einfach zu schwer. Also schaute ich mich hilfesuchend nach einem starken Helfer um. Musste aber leider sehen, wie der eine zur Seite schaute und der andere nur herausfordernd. Ach und einer war ganz gut. Ein „junger“ Mann im weißen Hemd und schicker Krawatte fühlte sich einfach gestört. Wie kann es denn sein, dass es so schwer ist eine Tasche in das Gepäckfach zu bekommen. Mein nüchternes Fazit: helfen wollte keiner.

Tja, was nützt die schicke Kleidung, wenn der Anstand dahinter zurückbleibt? Noch schlimmer finde ich die Schlussfolgerung daraus. Frauen wollen ja gar nicht, dass ihnen jemand hilft. Aber, hallo!

Wenn eine These falsch ist, dann diese. Meistens ist es einfach der Frust der Frauen, der sie selbst handeln lässt, weil Männer nur noch rumstehen und zu schauen. Oder wann hast du zuletzt einer Frau in den Mantel geholfen, die Türe geöffnet? Kannst du dich noch an den letzten männlichen Support erinnern? Dabei ist ein einfach ein Zeichen der Wertschätzung und der Höflichkeit, mehr nicht. Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass das nächste Mal einer der Herren im weißen Hemd mit schicker Krawatte einfach anfasst. Danke!

Warum bin ich Christ: Weil ich hier groß geworden bin

Warum bin ich Christ? Diese Frage wurde am Wochenende intensiv diskutiert. Eine Antwort, die kam, war mir dabei neu. Ich hatte sie bis dahin noch nicht gehört.

“Ich bin Christ, weil ich hier im christlichen Abendland geboren wurde. Wäre ich in Indien geboren, wäre ich vielleicht Hindu.” Man könnte auch sagen, weil es halt üblich ist.

Philosophisch betrachtet ist dies sicher ein interessanter Denkansatz. Ich frage mich aber ob die Antwort und die Frage zusammen gehören. Ist nicht die Erziehung und die Gesellschaft nur eine Basis, auf der wir aufsetzen? Irgendwann treffen wir unsere eigenen Entscheidungen und diese gehen nicht immer mit der gelernten Basis konform.

Christsein ist nur auf dem ersten Blick die Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Wenn ich mich Christus zuordne, dann ist dies eine willentliche Entscheidung mein Leben über diesen Christus zu definieren. Deshalb greift die Antwort zu kurz.

Ein paar Gedanken zu einer Beerdigungsrede

In der letzten Woche ist eine Freundin von uns beerdigt worden, mit 42 Jahren. Von der Diagnose bis zur Beerdigung lag ein halbes Jahr. Fassungslosigkeit und Unverständnis macht sich in vielen Herzen breit. Die Beerdigung brachte dies durch die hohe Anteilnahme zu Ausdruck.

Wie geht man aber damit um, wenn man die Aufgabe hat eine Beerdigungsrede zu halten. Welche Elemente sollte diese enthalten? Im Grund gibt es zwei Varianten. Nachdem (so ist es Brauch) eine Art Lebenslauf des Verstorbenen erzählt wurde und es in irgendeiner Form musikalische Beiträge gibt, kommen diese Beiden zum Tragen.

Beerdigungsrede Variante 1: die für Nichtchristen

Ist eigentlich schwierig. (Ich möchte nie in diese Lage kommen.) Wenn der Verstorbene nicht an Jesus als seinen Mittler geglaubt hat, dann gibt es für ihn nun keine Perspektive mehr. Damit ist die Möglichkeit eines Wiedersehens ausgeschlossen. So kann sein Tod nur eine Warnung für die noch Lebenden sein, sich richtig zu entscheiden und ihrem Leben eine andere Wendung zu geben.

Beerdigungsrede Variante 2: die für Christen.

Die finde ich recht einfach, da der empfundene Verlustschmerz mehr ein egoistisches „nun bin ich allein“ als eine tatsächliche Verabschiedung ist. Deshalb sollten eigentlich christliche Beerdigungen richtige Feiern sein. Das nächste was der Verstorbene erlebt, ist die Wiederkunft Jesus und damit den Beginn seines ewigen Lebens. In der Zeit dazwischen schläft er. Er hat also das Ziel seines Wollens auf dieser Erde erreicht.

Kommst du mal in die Verlegenheit eine Beerdigungsrede halten zu müssen/dürfen, stellt sich für dich die Aufgabe den Blick der Angehörigen von sich selbst weg zu lenken. Am Besten geschieht das mit Verweis auf Jesus. Dann verwandeln sich die Tränen des Abschiedes in Tränen der Hoffnung.

Wenn der Zukunftsbringer Davos besuchen würde…

Diese Woche waren die Großen, Reichen und Mächtigen der Welt in Davos zusammen. Es wurde über die Wirtschaft und die Umwelt gesprochen. Es ging um Beziehungen zwischen Staaten, soziale Brennpunkte, Krankheitsbekämpfung und Ernährung. Kurz zusammen gefasst um eine bessere Zukunft.

Doch wie willens die Menschen auch immer sein mögen, gibt es Grenzen, die nicht überschritten werden (können). Käme jetzt ein charismatischer Redner, der genau das versprechen würde hätte er alle Aufmerksamkeit für sich. Was wäre das doch schön…. Jemand, der weiß wie wir es anstellen müssen, dass die Ernährung der immer mehr werdenden Menschen kein Problem darstellt. Einer der eine Lösung hat für das viele Leid, die Kriege und den Hass in unseren Herzen. Wie schön wäre es, wenn wir keine Krankheiten mehr hätten und nicht sterben müssten. … und so weiter.

Was würde dann geschehen? Beim Frühstück heute morgen war das unser Thema. Im Ergebnis sind wir darauf gekommen, dass dieser Mensch wahrscheinlich einen frühen Tod erleiden würde. Denn wer will schon wirklich so eine Welt haben? Oder aber sie würden diesen Menschen in die Psychiatrie einweisen als Spinner.

Genau so gehen die Menschen auch tatsächlich mit dem um, der diese Fragen und Probleme beantwortet hat. Wenn Jesus heute auf die Erde käme, würden wir Menschen nicht besser mit ihm umgehen, als die Menschen damals. Trotzdem bleibt seine Aussage „Ich bringe euch Frieden, Sicherheit, Gesundheit, Leben und damit Zukunft“, gültig. Es liegt an jedem von uns selbst, wie wir auf sein Angebot reagieren.

Ruhe emotional erleben

An meine gepackten Koffer von gestern möchte ich hier noch einmal anknüpfen. Besagte Freundin von gestern erzählte von einem Krankenbesuch.

Diese Frau X schleppt in ihrem Leben jede Menge Gepäck mit sich herum. Mit der Zeit wurde es immer mehr. Irgendwann war nicht nur ein Koffer voll. Es wurd so viel, dass ihr Körper rebellierte, die weiße Fahne hisste und danach zusammenbrach.

Mit diesem Schicksal ist Frau X nicht alleine. Immer mehr Deutsche gehen den gleichen Weg wie sie. Dabei betrifft das alle Schichten und Berufsgruppen der Gesellschaft. Es stimmt auch nicht, dass es immer nur die Anderen betrifft.

Ich weiß nicht, warum wir uns so viel drauf laden. Denn im Kopf wissen wir das mit der Ruhe, Pause machen und so alle sehr wohl. So aufgeklärt wie wir sind, sollten wir eigentlich die gesündesten Menschen der Welt sein. Ein Blick in die Realität zeigt leider etwas anderes.

Ich glaube wir sollten uns mal auf die Suche nach Ruhe machen um Ruhe zu erfühlen, emotional zu fühlen. Wenn uns das gelingt, dann hege ich die Hoffnung, dass wir diesen Zustand nie wieder eintauschen wollen.

Alternativlos – das Unwort des Jahres 2010

Alternativlos ist ein schönes Wort oder kann das Wort etwas dafür, dass es für eigene Zwecke missbraucht wird? Es hat keine Wahl. Kann es sich doch nicht auswählen, in welchem Satz es an welche Stelle gefügt wird. In dem Fall hat Alternativlos keine Alternative und sonst?

Die einen suchen nach Alternativen, in der Politik wie im Leben. Dabei kommt mancher zu dem einfachen Ergebnis, dass sein Vorschlag Alternativlos ist oder ist es doch nur der eigene Wille, der etwas Alternativlos sein lässt.

Das erinnert mich an meine SZ, die in mehreren Artikeln über das deutsche Gesundheitswesen und seinen „desolaten“ Zustand schrieb. Dabei sieht die eine Gruppe es als Alternativlos an, etwas ändern zu wollen und die Anderen als Alternativlos, bei dem zu bleiben.

Damit können sich wieder alle Beteiligten freuen und einander mit Begeisterung gratulieren, da sie sich in einem einig sind. Es ist Alternativlos.

Und so wurde dieses schöne Wort zum Unwort des Jahres. Herzlichen Glückwunsch!

Lebe deinen Traum oder von was träumst du?

Mirko ist heute morgen zu frühen Morgenstunden bei mir gewesen. Mirko? fragst du. Mirko ist ein Freund von uns, der in der Nähe von Neuburg lebt. Seines Zeichen her Programmierer aus Leidenschaft. Mirko nun ist heute morgen zu uns gekommen und hat erzählt, dass er Astronaut werden will. Er stellte die Frage an uns, wie er das machen soll, wo sich bewerben und was wir davon hielten.

Zum Glück für uns alle, war es nur ein Traum. Doch wie ist es eigentlich in unserem Leben. Schon mal selbst so einen Traum gehabt? Du hast einen Beruf gelernt und machst das nun schon einige Jahre. Die Zeit vergeht und inzwischen kannst du alles was dazugehört quasi im Schlaf. Die Überraschungen sind nicht mehr groß. Alles fällt unter den Begriff: schon mal gemacht, ausprobiert, erlebt. Hast du dann auch den Traum, es noch mal wissen zu wollen? Einfach mal was anderes machen. Nicht noch die nächsten 20 Jahre in der gleichen Tretmühle stehen.

Alles verkaufen und neu anfangen. Der Traum schlechthin. Wie entscheidest du? Machen und den Traum in die Realität bringen oder weiter träumen? In der Regel sind es unsere Träume, die uns voran treiben. Deshalb lohnt es sich, einen Traum zu überprüfen auf seine Realitätstauglichkeit. Nein, räume ihn nicht einfach weg und sage: ach einfach nur ein Traum und unrealistisch.

Und wie viel Zeit verschenkst du?

http://www.pro-medienmaga…l&news[id]=3529

Nach einer Veröffentlichung bei pro schauten wir Deutschen wieder einmal eine Rekordzeit in die Glotze. Es waren im Durchschnitt 223 Minuten pro Tag im letzten Jahr. Das macht übersetzt über 3,5 Stunden pro Tag, die wir vor der Glotze verbringen.

Da ist die Begründung: ich schaue nur Nachrichten wohl etwas zu kurz gegriffen.

Hier ein paar Vorschläge für Beschäftigungen, die an dieser Stelle stehen könnten:

– miteinander kochen, spazieren gehen oder ein Brettspiel spielen

– ein Buch lesen, was ich schon immer mal tun wollte

– ins Kino gehen oder Musik hören

– ein Gespräch führen

– Sport machen

– Freunde einladen oder besuchen (geht auch spontan)

– einfach mal früher ins Bett gehen (was für mich persönlich ein Favorit ist)

– oder, oder, oder => viel Spaß damit

Hausärzte, die ambulante medizinische Versorgung und das Leben in all seinen Tücken

http://www.aerztezeitung….taeuschung.html

Bereits am 22.12., also kurz vor Weihnachten, trafen sich die Bayrischen Hausärzte zur Krisensitzung in Nürnberg. Die Hausärzte wollten einen Ausstieg aus der bisherigen Form der ambulanten Versorgung diskutieren und entscheiden. Ins Rollen gebracht wurde alles vom Vorsitzenden des Bayrischen Hausärzteverbandes Wolfgang Hoppenthaller. Lange war diese Sitzung vorbereitet worden. Am Ende war jedes Argument genannt, die Für und Wieder abgewogen und die Abstimmung stand an. 7000 organisierte Hausärzte hat Bayern, davon stimmten 2751 für den Vorschlag ihres Verbandsvorsitzenden, also knapp 40%. Sein Ziel von 60% verfehlte er damit deutlich. Als Konsequenz trat Dr. Hoppenthaller von all seinen Ämtern zurück. Folgendes Zitat aus seiner Rede nimmt das Ergebnis schon vorweg: „Ich habe Angst, die Angst vor dem Unbekannten könnte Sie lähmen und mutlos machen.“

So war es die Angst vor neuen Wegen, die am Ende für das Bekannte stimmte, egal wieviel gegenseitiges verbales „Mutmachen“ vorher war.

Viel hat Wolfgang Hoppenthaller in den letzten Jahren ausgehalten. Er war kein bequemer Funktionär. Er hat Stimmung gemacht und Position vertreten, ob diese immer richtig waren, sei dahin gestellt. Irgendjemand sagte mal: „Wer nicht bereit zur Veränderung des Status Quo ist, ist eigentlich schon tot.“ Vielleicht ist das das Problem unseres Gesundheitswesens. Jeder weiß, dass die Zeit überreif ist für Veränderungen. Doch wer geht schon gerne einen Weg, an dem nicht klar ist, wie er ausgeht. Dabei ist das an sich schon ein menschliches Paradoxon. Unser Leben ist ein Leben der Veränderung und ein Großteil dessen ist nicht von uns selbst steuerbar. Warum nur haben wir dann soviel Angst davor, gesellschaftliche Veränderungen in Gang zu setzen?

Ich zolle Wolfgang Hoppenthaller großen Respekt für seinen Mut, unbequem sein zu wollen um eine Veränderung des bestehenden Gesundheitssystems durchzusetzen.