Schlagwort-Archiv: gesellschaft

IT-Kompetenztraining für medizinisches Fachpersonal wird Realität

Mein Mann weiß, dass ich nicht besonders mutig bin. Ich weiß nicht, ob das schon immer so war. Im Laufe meines Lebens ging mir wohl aber einiges an Mut abhanden.

Als ich nun mit meinem neuen Fahrrad über Stock und Stein sollte, war mir manchmal etwas mulmig zumute. Grund war die fehlende Erfahrung. Seit meiner Kindheit bin ich im Grund fast 20 Jahre kein Rad gefahren. Nun fange ich wieder an, mir Mut anzufahren indem ich übe.

So wie ich fahre und meine Experimente gelingen, so steigt mein Mut weiteres auszuprobieren.

Ähnlich geht es auch unserem medizinischen Personal in Deutschland. Sie sind nicht besonders mutig, wenn es um die persönliche Verwendung von IT auf Arbeit geht.

In der Regel werden die Programme und Masken verwendet, die antrainiert wurden; danach geht die weitere Experimentierfreude gen Null.

Um unserem medizinischen Personal zu helfen, arbeiten wir seit zwei Jahren an einem Konzept für ein IT Kompetenztraining.

Wenn wir unserem medizinischen Personal nicht helfen beim „Fahrrad fahren“ lernen, werden die emotionalen Hürden immer bleiben. Wer will denn schon gerne zugeben, dass er was nicht kann oder schon wieder vergessen hat.

Lange hat es gedauert, von der ersten Idee bis ein Weiterbildungskonzept erarbeitet ist. Um so mehr freue ich mich, dass das DKI auf diese Idee eingestiegen ist und nun ein Pilot zur Erprobung kommen soll.

Wenn diese Erkenntnis zusätzlich noch in die Prüfungsordnung Eingang finden und somit auch die Ausbildungen der medizinschen Berufe mit IT-Know how ausgestattet werden, dann haben wir viel gewonnen.

Weißt du auch was du isst oder ein paar Gedanken zur Nahungsmittelindustrie und unseren Nahrungsmitteln

http://www.lebensmittelkl…hs.xsl/1052.htm

Ein gutes Beispiel für unterschiedliche Interessen zeigt die Schaltung der Webseite Lebensmittelklarheit des Bundes in der letzten Woche. Der Andrang der Bevölkerung war so groß, dass die Seite nach kurzer Zeit wegen Überlastung zusammenbrach. Gleichzeitig sorgte die Webseite in der Nahrungsmittelindustrie für große Aufregung, nur aus anderen Gründen. Sie wollten die Webseite am liebsten sofort wieder schließen. Als ich Anfang der 1990er nach München kam, gab es ganz leckere Kalbsleberwurst mit Trüffel zu kaufen. Irgendwann machte ich mich mal auf die Suche nach den Inhaltsstoffen und war gelinde gesagt entsetzt. Hauptbestandteil zu über 50% war Schweinefleisch. Danach war die Kalbsleberwurst mit Trüffel Geschichte. Der Lerneffekt war klar und einfach. Das was drauf steht ist nur ein Name und hat mit dem Inhalt nur bedingt etwas zu tun. Die Kreativität der Nahrungsmittelindustrie hat seitdem zugenommen. Leider war sie nicht immer zum Positiven. Inzwischen steigt die Industrie auf das Thema laktosefrei ein. Neulich kam ein Freund um die Ecke und brachte einen laktosefreien Käse mit. Erst im Kleingedruckten auf der Packung klein und versteckt stand den Nachsatz dazu. Der Laktosegehalt ist unterhalb des Grenzwertes von …. (Siehe Blogfoto) Hallo Nahrungsmittelindustrie. Ihr wisst noch viel besser als wir, was alles in dem drin ist, was Nahrungsmittel sein sollten und es manchmal doch nicht sind. Je mehr ihr euch aufregt und gegen diese Webseite vorgeht, um so mehr macht ihr den Menschen im Land klar, dass da etwas nicht stimmen kann. Vielleicht wäre also der umgedrehte Weg zu mehr Offenheit und Transparenz die bessere und effektivere Gegenmaßnahme.

Google+ eine Begegnung aus der Sicht eines Anwenders

http://www.pcgames.de/Goo…umfrage-831884/

Seit einigen Tagen gehöre auch ich zu dem Kreis derer, die in Google+ ein Konto haben (dürfen). Mann merkte schon vor der Einführung von Google+, dass ein geschicktes Marketingkonzept entwickelt worden war. So war sicher einer der besten Schachzüge die Verknappung der Account Anmeldungen. Auf diese Weise wurde ein Sog in Richtung Google+ erzeugt, der sicher einiges brachte. Und nun?

Auch ich habe angefangen mich mit Google+ auseinander zu setzen. Hier ein paar Gedanken eines normalsterblichen Nutzers.

Positiv: Es ist aufgeräumt und nicht so unübersichtlich. Die Integration einzelner Bereiche, von News bis Mail und Videochat ist in meinen Augen einer der großen Pluspunkte. Diese Integration wird von Google auch noch weiter vorangetrieben. Sehr schön ist die Steuerung, welche Nachrichten ich mit welcher Gruppe meiner Bekanntschaften/ Freunde teile. So ist es möglich einzelne Gruppen anzulegen und Nachrichten getrennt zu versenden. Die Texte können auch im Nachhinein editiert werden, um z. B. Schreibfehler zu korrigieren.

Eine Herausforderung für Google ist es die Nutzer in Google+ hinein zu bekommen. Nachdem sich die erste Google+ Welle langsam legt, stellt sich recht schnell die Frage, warum muss ich denn da rein. Facebook kenne ich und mein Netzwerk funktioniert. Mit Twitter ist der Nachrichtenbereich gut abgedeckt und was mache ich mit Google+? Die Zeit wird es zeigen. Im Moment ist die Landschaft derer, die uns kennen noch recht dünn in Google+ . Es ist also egal, ob ich ein Google+ Konto habe, weil ich mein Umfeld noch suchen muss. Ist es doch schön da zu sein, aber alleine?

Offene Kommunikation für Krankenhäuser und Kirchen, wann endlich?

Noch nie war eine offene Kommunikation so wichtig für ein Unternehmen wie heute. Alle reden intensiv und ausführlich darüber, um im nächsten Moment alles wieder vergessen zu haben. Zwei Branchen fällt eine offene Kommunikation besonders schwer: Krankenhäusern (medizinischen Einrichtungen) und Kirchen.

Beide, sowohl Krankenhäuser als auch Kirchen waren es in den vergangenen Jahrhunderten nicht gewöhnt, hinterfragt zu werden. Antworten, die sie gaben, waren nicht diskutierbar. Doch die Menschen heute sind mit dieser Art der Kommunikation nicht mehr einverstanden. Aussagen werden hinterfragt und Antworten werden erwartet. Menschen wollen Antworten auf die Fragen, die sie stellen und nicht vertröstet werden.

Doch nur schwer gelingt es sowohl Krankenhäusern als auch Kirchen diese Veränderung wahrzunehmen. Nur wenigen gelingt eine offene Kommunikation zu Nutzern, Kunden und Mitgliedern.

Dabei wären Kommunikationsstrategien für Kirchen und Krankenhäuser besonders einfach zu entwickeln und umzusetzen. Denn eigentlich wollen beide Gruppen ihren Nutzern etwas Gutes tun und ihnen helfen. Also der Traum für die Entwicklung einer Strategie.

Gewinnen werden nur die Einrichtungen die sich dieser Aufgabe stellen und nicht versuchen diese auszusitzen. Ich weiß, manchmal funktioniert aussitzen erfolgreich. Aber halt nicht immer, mancher ist beim aussitzen auf dem Abstellgleis gelandet und sitzen geblieben.

Ein interessantes Beispiel für Kommunikation erleben wir alle derzeit in der Abhöraffäre der britischen Zeitungen und ihres Chefs Rupert Murdoch.

Grundregeln für erfolgreiche Projekte oder Projektmanagement nach Tom de Marco

Derzeit beschäftige ich mich mal wieder verstärkt mit Projektmanagement. In guter Gewohnheit schaue ich in diesem Zusammenhang immer bei Tom de Marco vorbei. Über die Jahre ist mir seine Art des Projektmanagement vertraut geworden. In vielen Thesen ist er so ganz anders wie das derzeitige Management. Interessanterweise funktioniert seine Art des Projektmanagement trotzdem (oder gerade deswegen) erfolgreich. Als kleiner Appetithappen hier die Grundthesen von Tom de Marco über erfolgreiches Projektmanagement.

Er stellt die These auf, dass es nur vier Grundsätze guten Managements gibt.

. Wählen Sie die richtigen Leute aus.

. Betrauen Sie die richtigen Mitarbeiter mit den richtigen Aufgaben.

. Motivieren Sie die Mitarbeiter.

. Helfen Sie den Teams, durchzustarten und abzuheben.

Alles andere fasst er mit dem schönen Wort Administrivialitäten zusammen. Mit diesen vier Punkten sind wir dann auch gleich bei der eigentlichen Herausforderung, dem Manager. Denn seine Thesen ließen sich auch einfach zusammenfassen: finde einfach den richtigen Manager für das richtige Projekt. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, als ob an diesem Punkt 50% des Projekterfolges begraben liegen. Wie sagt der Volksmund so schön: Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken.

Um die Risiken eines Projektes zu minimieren hat die Industrie in den letzten Jahrzehnten versucht die Menschen in eine Art Roboter zu verwandeln. Ich muss aber einfach festhalten: Das Projekt ist erfolgreich gescheitert. Mitarbeiter sind auch Menschen, so wie du und ich. Auch wenn wir alle gelegentlich geneigt sind, das beim Gegenüber zu vergessen.  Menschen wehren sich erfolgreich gegen jegliche Versuche sie zu streamen.

An diesem Punkt liegt denn auch der Hund begraben. Jeder Mitarbeiter im Projekt ist anders. Deshalb ist Projektmanagement auch immer wieder eine Herausforderung. Egal ob es das erste oder das 50. Projekt ist.

Der Begleiter Alkohol und die Folgen

Heute ein Gastbeitrag:

Gerade bin ich von einem Besuch bei einer Bekannten zurückgekommen und bin ehrlich erschüttert. Wir saßen gemütlich zusammen und haben uns unterhalten. Meine Bekannte holte dazu Alkohol und trank ein Glas nach dem anderen.

Sie jedoch trank eins um das andere Glas und veränderte sich allmählich. Wir saßen draußen auf der Terrasse und sie begann allmählich, mir Dinge zu berichten, die ich nur einer guten Freundin erzählen würde. Irgendwann fing sie an, unzusammenhängende und unlogische Sachen zu sagen. Das war der Zeitpunkt, an dem ich entschied zu gehen, um es nicht noch unangenehmer zu machen. Sie wollte mich jedoch nicht gehen lassen, sondern weitertrinken.

Ich verstehe nicht, ob sie nicht merkt, wann es genug ist oder es nicht merken will. Alkohol ist ab einer gewissen Menge ein ziemliches Risiko. Du sagst Sachen, die du so nicht meinst und tust Dinge, die dir hinterher leid tun bzw. die du bereust. Gehe mit Alkohol sorgsam um! Meide ihn am besten, denn er ist ein schlechter Begleiter.

Was mich Rohbauten lehren oder es ist gut, dass wir Menschen unterschiedlich sind

Manchmal zieht mich Alex ja damit auf, trotzdem geht er immer wieder mit großer Geduld mit mir zum Häuser schauen. Aus Mangel an Zeit und Gelegenheit ist es nicht so sehr oft, aber manchmal habe ich doch „Glück“ und wir finden einen Rohbau zur Besichtigung.

Am Wochenende konnten wir wieder einmal zwei neue Häuser besichtigen und es hat mich wieder einmal aufs Neue begeistert. Obwohl der Bebauungsplan recht enge Grenzen setzt, ist jedes der besichtigten Häuser anders.

Diese Vielfalt und der Ideenreichtung sind erstaunlich. der Schnitt und die Raumgestaltung, die Größe und Anordung der Fenster. Licht im Keller oder auch nicht, so ließe sich die Liste beliebig fortsetzen.

Wenn wir Menschen so kreativ und so unterschiedlich sind, warum nur fällt es uns im Umgang miteinander gelegentlich so schwer diese Unterschiedlichkeit einander zuzugestehen?

Für mich war der Besuch der Rohbauten eine Erinnerung genau daran. Ein Appell, die Unterschiedlichkeit von uns Menschen bewusst wahrzunehmen und als Geschenk zu sehen. Stell dir mal vor, alle wären so wie du oder ich und alle würden die gleichen Dinge toll finden… grausig.

Nicht nur grausig, vieles würde es dann nicht geben. Herrliche Musik, wunderbare Kunst, verspielte Dekorationen, was gäbe es schon, wenn wir  alle gleich wären? Ärgerst du dich wieder einmal über jemanden, der die Welt nicht so sieht wie du, dann freue dich über euere Unterschiedlichkeit und entdecke ein andere Welt. Es ist eine Welt, die auch die deine ist.

Was wäre wenn… die FDP und die Piraten miteinander fusionieren oder Parteien und Kirchen

“Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre” ist eine immer wieder beliebte Frage unserer Statistiker. Vor kurzem philosophierten wir noch darüber, wie die Wahl in 20 Jahren aussehen könnte. Folgende These wurde dabei in den Raum gestellt: Die FDP ist nicht mehr vorhanden. Es sei denn, dass sie in der Zwischenzeit mit den Piraten fusioniert ist. Die SPD ist in den Regionen der jetzigen FDP unterwegs. CDU und Grünen sind gleich auf. Beim darüber Nachdenken fiel uns auf, dass die Parteien und ihr Programm jeweils ein Kind ihrer Zeit sind. Dabei ändern sich die Menschen schneller, als die Parteien dies in ihren Programmen umsetzen. Es ist unerheblich, ob sie diese Veränderung nicht wahrnehmen oder ob sie sich dem durch Aussitzen entziehen wollen. Mit Blick in die Kirchen stellen wir eine Vielzahl von gleichen Mustern fest. So sollten sich Kirchen und Parteien aneinander ein Vorbild nehmen, wie “man” es nicht tun sollte. Der Satz “Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre” ist ein Barometer unserer Gesellschaft. Wenn Kirchen und Parteien sich nicht den Menschen und ihren Nöten stellen, werden beide abgelöst werden.

Wo wir Fundamentalisums finden

Fundamentalismus ist ein Wort, das einem die Haare im Nacken aufrichtet. Doch was ist das eigentlich? Für mich war interessant, dass dies eine amerikanische Wortschöpfung des 19. Jh ist. Dort wurde es für Menschen verwendet, die an Althergebrachten mit allen Mitteln festhielten und nicht bereit waren, „mit der Zeit“ zu gehen. Diese Menschen hatten Angst vor dem Unbekannten, der Zukunft und wollten mit allen Mitteln an Bekanntem und Beliebtem festhalten.

An dieser Definition hat sich nichts geändert. Egal, wo wir auf der Erde mit diesen Tendenzen und Strömungen des Fundamentalismus konfrontiert werden, immer ist der eigentliche Motor die Angst vor Veränderungen und der ungewissen Zukunft.

In dem Moment, wo wir Geschehnisse und Veränderungen (gesellschaftliche, technische, religiöse) nicht verstehen, ist eine mögliche Reaktion innerlich dicht zu machen.  Auf der einen Seite kann das gut sein, ist es doch auch ein natürlicher Schutz für uns selbst. Es schützt uns davor, alles Neue in unserem Leben automatisch zu übernehmen.

Auf der anderen Seite ist dadurch die Gefahr gegeben, den Blick zurückzuwenden und dieser Tradition einen zu hohen Stellenwert zu geben. Dadurch setzen wir uns mit dem Neuen nicht auseinander. Derzeit erleben wir ein Beispiel in den südlichen Mittelmeerstaaten.

Damit ist Fundamentalismus nur eine Wortbeschreibung von einem Vorgang, den wir überall auf der Welt finden, ob wir es wahr haben wollen oder nicht. Gefährlich ist das Ganze, wenn die eigene Überzeugung über alles andere gestellt wird. Dann zerstört es Beziehungen und Menschen.

Kinder in der Senioren-CDU oder Lärmbelästigung von Kitas in Wohngebieten

http://www.fr-online.de/f…46/-/index.html

… und die Wellen schlagen hoch!

Heute morgen hat mir ein Kollege von einem Interview erzählt, was Leonhard Kuckart im Radio gegeben hat.  Herrn Kuckart muss man nicht unbedigt kennen. Die Organisation, die er vertritt, schon eher. Er ist der Vorsitzende der Senioren-Union in NRW. Da die Gruppe der Senioren wächst, bekommt auch ihre Meinung immer mehr Gewicht. Innerhalb der CDU stellt die Senioren-Union immerhin die zweitgrößte Gruppe dar.

Zum Streitobjekt ist ein Gesetz geworden, was es möglich macht, lärmende Kinder nicht mehr als unzumutbare Lärmbelästigung zu bezeichnen. Anders ausgedrückt: das Ziel hinter dem Gesetz ist es, Kitas auch in Wohngebieten eröffnen zu können und die Klagemöglichkeiten der Umgebung wegen Lärmbelästigung zu minimieren.

Leonhard Kuckart findet, dass dies zu weit geht. Er findet, dass Kinderlärm auch Belästigung sein kann und nicht nur Vergnügen bedeutet. Nun, ich habe das Interview nicht gehört und im Netz auch nicht gefunden. In der Presse wird Herr Kuckart jedenfalls zerrissen.

Ich frage mich aber, wie unsere Gesellschaft überhaupt zu so einer Diskussion kommen konnte. Wie konnte es passieren, dass Leben in einzelne Gruppen und Gebiete eingeteilt wird? Da gibt es den Lebensbereich für die Behinderten und einen anderen für die Senioren, einen für die Kinder …. Am Ende wundern wir uns, warum wir nicht mehr miteinander können. Miteinander leben geht in beide Richtungen. Es ist ein Geben und Nehmen. Senioren können gerne ihre Ruhe haben, dann sind sie aber alleine. Kindern, die Lärm machen, kann es so ähnlich ergehen. Damit sind sie wieder quitt.

An Herrn Kuckart bleibt am Ende nur die Frage, wo ihm sein C zur CDU abhanden gekommen ist. Vielleicht wäre es besser, dass er dies suchen würde.