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Sie sind zu alt, ihre Agentur für Arbeit

Gestern morgen hattte ich ein interessantes Gespräch. Wobei interessant in dem Fall auch die Betonung auf erstaunlich, Kopfschütteln, Wundern hat. Vor mir saß eine Frau im besten Alter, wir unterhalten uns. Sie kommt aus einer der ehemaligen Sowjetrepubliken und lebt schon viele Jahre in Deutschland. Ihr Deutsch mit Akzent ist ohne Probleme zu verstehen. Sprachbarrieren gibt es nicht.

Seit Jahren sucht sie nach Möglichkeiten, ihre Kinder zu versorgen ohne die Unterstützung des Staates. Doch immer wenn sie nach einer Umschulung fragte, kam die gleiche Antwort: „sie sind zu alt“. So vergingen die Jahre. Der Hunger nach Ausbildung blieb. Nun steht ein neuer Termin bei der Agentur für Arbeit an.

Doch ich will meinem Unverständnis hiermit Luft machen. Ist eine Frau, die noch über 20 Jahre arbeiten muss, zu alt? Wer trifft solche Entscheidungen bei der Agentur für Arbeit? Ohne eine Umschulung wird sie immer vom Staat abhängig sein. Und das die nächsten 20 Jahre und die danach folgenden auch. Sie wird den Rest ihres Lebens vom Staat abhängig sein. Von der Rente, die sie für ihre jetztige Tätigkeit erwirtschaftet, wird sie nicht leben können.

Wie können die Sachbearbeiter vor Ort solche Entscheidungen treffen? Wenn die Mitarbeiter der Agentur für Arbeit ihr bereits vor vielen Jahren die Umschulung bezahlt hätten, dann würde sie ihre Kinder bereits seit vielen Jahren alleine ernähren und versorgen können, ohne „Stütze“. Ich bitte Sie bei der Agentur für Arbeit, sehen sie nicht nur mit den Zahlen, sondern mit Herz und Verstand zum Wohle unseres Staates und der Menschen, die darin leben.

PS: Man könnte auch profan argumentieren: Wir können uns so eine Einstellung nicht mehr leisten.

Zeitmanagement und warum manchmal der ganze Wille nichts nützt

Immer häufiger erlebe ich es, dass die ganze schöne Zeitmanagement-Planung gar nichts nützt. Der Grund dazu ist ein mathematisches Modell. Jeder Tag hat 24 Stunden. Diese Zeit kann von uns Menschen immer nur einfach belegt werden. Wir können nicht schlafen und essen gleichzeitig oder kochen und am Schreibtisch sitzen.

Es geht also in einer bestimmten Zeit immer nur eine bestimmte Menge an Tätigkeit. Egal, wie sehr wir Menschen versuchen unsere Arbeit zu optimieren und uns selbst zu disziplinieren. Egal, wie sehr wir versuchen, mehrere Dinge gleichzeitig zu machen und dabei an unsere Grenzen kommen. Es hilft einfach nicht.

In solchen Situationen hilft kein Drumrumreden, es verärgert nur einen selbst und die Menschen in der Umgebung. Es hilft auch nicht motiviert zu sein und sein Bestes zu geben, denn zu viel ist einfach zu viel.

Jeder Mensch hat sein persönliches Maß an Tätigkeiten, die in einen Tag hinein passen. Ist dieses Maß erfüllt, dann ist der Tag auch erfüllt. Ein verändertes Zeitmanagement bringt dabei eine kleine Optimierung, aber mehr auch nicht.

Im Grund hilft nur die Reißleine zu ziehen, nach dem Prinzip: Bis hierher und nicht weiter. Alles andere ist Selbstzerstörung und das ist für nichts auf der Welt wert.

Umgang mit Arbeitnehmern oder Perspektiven für Arbeitnehmer

Schon als die ersten Worte an mein Ohr drangen war klar, meine Freundin ist krank. Im Laufe des folgenden kurzen Telefonates bestätigte sich meine Einschätzung. Sie hat eine ausgewachsene Erkältung/Grippe.

Daraufhin folgte meine Empfehlung an sie: Bitte melde dich krank und sorge dafür, dass du gesund wirst. Ihre Antwort war es, die mich entsetzte. „Ich kann nicht, ich möchte in einer Woche in Urlaub gehen. Ich bekomme sonst keinen Urlaub.“

Wo sind wir in unserer Gesellschaft gelandet, dass Arbeitnehmer krank auf Arbeit gehen müssen, weil sie Angst um ihren Job haben? Ich kann mich noch gut daran erinnern, als erzählt wurde, dass Leibeigenschaft im Rahmen der Aufklärung abgeschafft wurde.

Inzwischen stelle ich fest, dass es diese Leibeigenschaft als moderne Form wieder gibt. Es scheint keine Rolle zu spielen, dass die Arbeitnehmer auch Menschen sind. Es geht nur um die Erbringung von Leistung, dabei spielt auch keine Rolle, ob diese Leistung tatsächlich erbracht werden kann.

Wollen wir als Gesellschaft überleben, werden wir Antworten finden müssen.

Du bist wichtig! oder was das Bruttoinlandsprodukt über unser Land sagt

http://www.bpb.de/wissen/…wirtschaft.html

Laut unserem Bruttoinlandsprodukt ist Deutschland weltweit an vierter Stelle, und das bei einem Land mit 80 Millionen Menschen. Es kommt also nicht auf die Menge Mensch an, die in einem Land lebt, sondern auf andere Faktoren. Immer wieder wird dabei besonders auf die Arbeitnehmer und ihre Arbeitskraft geschaut. Politiker und Verbände werden nicht müde diese Besonderheiten zu betonen und wie wichtig doch die Arbeitnehmer für unsere Wirtschaft sind.

Schauen wir in unsere eigene Realität, dann stellen wir leider viel zu oft etwas anderes fest. Dort erleben Arbeitnehmer eine kontinuierliche Überlastung der eigenen Kraft. Sie sehen sich der Forderung nach Mehrarbeit und Mehrleistung ausgesetzt und die Burnoutraten steigen und steigen.

Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, dass du zu diesem Bruttoinlandsprodukt beiträgst? Sogar als Rentner und als Arbeitssuchender unterstützt du unser Land in Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt. Du bist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und das unabhängig davon, was dein Chef meint oder nicht. Du bist wichtig für unser Land, unabhängig von deiner Zielerreichung.

Ja es wird Zeit, dass unser Land seine Menschen wieder schätzen lernt. Am einfachsten ist es, wenn du und ich damit anfangen. Nicht warten, bis die anderen soweit sind, selbst machen ist die Devise.

Und denke daran, du bist wichtig!

Ein paar Vorschläge für unsere Gesundheit, das Gesundheitswesen oder Ministerium für Krankheit

Es wird mal wieder Zeit an unser krankes Gesundheitssystem zu denken. Nun, ganz freiwillig geschieht es nicht heute morgen. EIn Gespräch, was ich gestern über Besagtes hatte, lässt mich seitdem nicht los. Hier mal der erste Wurf dazu:

Wir haben da ein Problem. Entweder haben wir den Bock zum Gärtner gemacht oder aber wir alle haben falsche Vorstellungen, wenn es um das Thema Gesundheit geht. Die WHO-Definition will ich gar nicht erst ziehen, jeder im System kennt diese in- und auswendig. Warum aber nennen wir unsere Versorgungsleitungen Gesundheit, wenn wir nur Krankheiten behandeln? Korrekterweise sollten wir es in Krankheit umbenennen. Denn Leistungen werden bezahlt, erstattet und vergütet bei Krankheit. Das wäre doch mal was Neues, ein Ministerium für Krankheit,…

Wenn wir bei unserem Titel Gesundheit bleiben wollen, wäre es an der Zeit mal neue Wege für unser Gesundheitswesen zu betreten. Warum zahlen wir die Ärzte nicht dafür, dass Patienten gesund sind und gesund bleiben? Was wäre, wenn Ärzte mit einer Provision belohnt würden, wenn der Patient schnell wieder gesund ist?

Im Bezahlmodell des Gesundheitswesens in Deutschland hat keiner, der im System gefangen ist, ein Interesse an der Gesundheit des Patienten. Nur ein kranker Patient bringt Geld. Also warum soll der Patient gesund werden? Und dass alle Geld verdienen wollen, ist klar und auch berechtigt.

Vor gar nicht allzu langer Zeit hat dieses Thema auch der Spiegel aufgegriffen. Und alle verdienen weiter.

Deshalb höre ich jetzt auf und wende mich der Pflege meiner Gesundheit zu. Denn immerhin die Patienten selbst haben in der Regel das Bedürfnis gesund zu sein. In diesem Sinne einen guten Tag!

Sehen wir das Gleiche oder ist unsere Butter wirklich Butter?

Heute morgen saßen wir am Frühstückstisch und diskutierten, ob alle Menschen gleich sehen, d. h. sehen alle Menschen das Gleiche? Bei der Betrachtung wurden Krankheiten einfach mal ignoriert.

Irgendwann schaute ich unsere Butter an und brachte folgendes Beispiel:

Du siehst unsere Butter und 80% aller Menschen würden bestätigen nach Sehen und Essen, ja das ist Butter. 10% würden kommen und sagen, das sieht fast wie Butter aus, kann aber nicht sein, weil die Butterstruktur ein ganz klein wenig anders ist, aber den Geschmacksunterschied merken sie nicht. Weitere 10% merken auch am Geschmack, das es keine Butter ist.

Nun stellt sich die Frage, wer hat recht, die 80% oder die restlichen 20%? Wenn wir davon ausgehen, dass die Mehrheit immer recht hat, dann haben wir im Kühlschrank Butter stehen. Das interessante an unserer Butter ist, dass es ganz sicher keine Butter ist. Sie sieht aus wie Butter und schmeckt fast wie Butter und ist doch Margarine.

Nun da das Geheimnis geklärt ist, geben eine Mehrzahl der 80% zu, dass sie Zweifel an der Theorie hatten, sich aber nicht trauten was zu sagen.

Aber eigentlich hat das Ganze nichts oder vielleicht doch sehr viel mit Sehen zu tun. Mal sehen, was wir heute in diesem Tag sehen oder auch nicht.

Intel ade II oder Kommunikation mit Inhalt

Wenn wir kommunizieren, tun wir dies immer so, wie wir sind. Manchmal reden wir auch, wenn wir kommunizieren, aber nicht immer. Ich finde es sehr spannend, wie wir miteinander umgehen und welche Botschaften wir dabei absetzen.

Es ist interessant, dass sich die Art, wie wir kommunizieren in den letzten 20 Jahren verändert hat. Obwohl wir uns alle nach dem Gleichen sehnen, wie Geborgenheit und geliebt zu werden, spiegeln sich diese Wünsche in unserem Umgang miteinander nur manchmal wieder.

So gibt es ein großes weites Feld, in der Kommunikation viel Raum findet. Trotzdem liegt darauf nicht unser Schwerpunkt. In allem was wir tun, wollen wir die gute Nachricht weitergeben.

Als ich Intel ade sagte, war mein Wunsch und Ziel, jegliche Form von Kommunikation zu nutzen. Wir wollen weitergeben, dass diese Wünsche hier und heute Realität werden können.

Alex und ich haben das in unserem Leben erlebt und wir erleben es auch weiterhin. Doch nicht nur wir – unser ganzes Team hat diesen Wunsch und für diesen Inhalt brennen wir.

Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt große regionale Unterschiede in der medizinischen Versorgung in Deutschland

https://faktencheck-gesundheit.de/

Der Wohnort beeinflussßt die medizinische Behandlung in Deutschland. Nun die Erkenntnis ist nicht neu, fühlte doch jeder von uns die Unterschiede in der Behandlung. Ich muss nur an eine Freundin denken, die in Rostock wohnt. Eine Studie der Bertelsmann Sitfung macht klar, dass es Handlungsbedarf gibt.

Wenn Männern am Bodensee die Prostata sechs Mal häufiger entfernt wird als Männern im Erftkreis, dann stellt sich ganz klar die Frage nach der Qualität der medizinischen Versorgung. Werden die anderen zu wenig operiert oder brauchen die Ärzte am Bodensee nur mehr Einnahmen? Das medizinische Personal in beiden Gruppen würde das strikt von sich weisen und damit wäre die Frage aufzuwerfen, ob der Bodensee regional bedingten Einfluss hat? Zu forschen gibt es noch viel. Das war auch eine Erkenntnis der an der Studie Beteiligten.

Seit Jahren arbeitet die Stiftung auf vielfältige Weise an der Mündigkeit der Patienten. Es gibt viele Aufklärungskampagnen die helfen sollen selbstverantwortlich mit der eigenen Gesundheit umzugehen. Dazu gehört auch diese Studie. Nun hat die Bertelsmann Stiftung dazu ein eigenes Portal gebaut. Unter www.faktenchek-gesundheit.de gibt es viel Wissenswertes rund um die medizinische Versorgung in Deutschland. Alles ist gepaart mit Offenheit und Transparenz. Es lohnt sich rein zu schauen. Es gibt Nützliches rund um die Arztauswahl und Suche.

Ein guter Nebeneffekt ist auch dabei. Das medizinische Personal wird beim Lesen außerdem daran erinnert, dass der Patient ein Mensch ist und nicht nur ein notwendiges Übel zur Deckung der eigenen Kosten.

Wie geht es dir? Und uneigentlich? oder: Thema verfehlt

Heute wieder ein Gastbeitrag von Eva aus dem hohen Norden. Thema Echtsein (1) – oder “Wie geht es Dir?”

Samstag morgen war ich in einer Kirche und habe dort Menschen wieder getroffen, die erheblich dazu beigetragen haben, dass mein Leben eine ungewollte Wende genommen hat.

Sie waren fast alle sehr freundlich zu mir, begrüßten mich und fragten “Wie geht es Dir?” Das Seltsame war meine Antwort: “Danke, gut.”  Sie war  glatt gelogen. Ich habe zur Zeit 3 Großbaustellen. Ich weiß wohl, dass Gott für seine Kinder Schlösser bauen will, sehe aber nur Lehmhütten vor mir.

Wie antwortest Du auf diese Frage: “Wie geht es Dir?” Ich stelle diese Frage ja auch. Auch an „Freunde” und ich will wirklich wissen, wie es ihnen geht. Doch oft sagen sie auch danke und erzählen mir viele Geschichten von und mit anderen. Mein Deutschlehrer würde sagen: “Thema verfehlt.”  Oder leben wir in einer Zeit die verlangt, dass wir andere Fragen stellen, nicht nur „Wie geht es Dir?“

Wie geht es Dir wirklich? Eigentlich gut. Und uneigentlich? Wie geht es Deinem Herzen?

Ich lebe auf Baustellen, aber mein Herz wird gerade aufgeräumt. Es ruht, erholt sich, es tankt auf. Oh Mann, das braucht Zeit, Dir zu erklären, was ich damit meine. Oder einfach:  Mein Herz ist in der Werkstatt Gottes und das ist gut so. Dort spricht Gott zu mir:

“Meine Tochter, achte auf das, was ich dir sage. Höre meinen Worten gut zu. Vergiss sie nicht, sondern bewahre sie tief in deinem Herzen, denn sie schenken jedem, der ihren Sinn versteht, Leben und Gesundheit. Vor allem aber behüte dein Herz, denn dein Herz beeinflusst dein ganzes Leben.” (Sprüche 4, 20-23)

Und wie geht es dir? … und uneigentlich?

Glaubst du, dass nach dem Tod noch was kommt?

http://sz-magazin.sueddeu…/anzeigen/36273

Glaubst du, dass nach dem Tod noch was kommt?

Anläßlich des Papstbesuches in Deutschland hat die SZ eine kleine Umfrage zum Thema: woran glauben wir Deutschen unternommen. Ich muss sagen, sie war mit 500 Leuten wirklich klein. Über die Studiendaten habe ich auf die Schnelle auch nichts gefunden. Bitte im Zweifel selbst bei der SZ stöbern.

Mir geht es nur um die 51% der Menschen (78% der Ostdeutschen), die glauben, dass nach dem Tod nichts mehr kommt. Wenn ich die Zahlen der Kirchenmitglieder dagegen halte, scheint also ein Teil derer auch zu dieser Gruppe zu gehören. Wie sagte doch Paulus so schön: wenn ich nur jetzt und heute glaube, aber nicht daran, dass Jesus auferstanden ist, dann bin ich der erbärmlichste unter allen Menschen. Klassisch, aufs falsche Pferd gesetzt.

Wenn also die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland nicht daran glaubt, dass nach dem Tod noch mehr kommt hat das massive Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Menschen ohne Persepktive haben Angst etwas zu verpassen, denn früher oder später ist es vorbei. Menschen die nicht an eine Zukunft glauben, die haben allen Grund nur an sich selbst zu denken, denn sie könnten etwas verpassen.

Schaue ich in unsere Gesellschaft, dann glaube ich die 51% glatt sofort. Ob es die Sache für unsere Gesellschaft aber besser macht, wage ich zu bezweifeln.

Viel schlimmer ist allerdings, was ist wenn sie sich irren und nach dem Tod doch noch etwas kommt?