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Die Sache mit dem Elefanten

Gestern habe ich von den drei Blinden geschrieben, von denen ein Jeder etwas anderes fühlt beim Abtasten des Elefanten.
Christen geht es in vielen Dingen so ähnlich. Bei ihnen ist der Elefant die Bibel. Sie lesen in diesem Buch und lesen unterschiedliche Dinge. Die einen lesen, das Gott = Drei (Trinität) ist, andere sagen, in der Bibel steht, dass nur einer Gott ist. So streiten sich Christen seit Jahrtausenden über das, was alle als “Wahrheit” bezeichnen.
Dabei haben sie im Gegensatz zu den Blinden einen entscheidenden Vorteil: Jeder Mensch, der Antworten sucht, bekommt sie auch.
Die Bibel schreibt, dass Menschen das, was sie in ihr suchen, auch finden. Ist die Bibel für den Menschen ein Geschichtsbuch, dann findet er darin Geschichte. Ist es aber ein Buch, dass Antwort gibt auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, dann wird die Bibel antworten. Wichtig ist beim Lesen, dass ich selbst offen bin. Manches Mal habe ich andere Antworten gefunden als ich erwartet habe. Oder ich habe Antworten auf Fragen gefunden, die ich noch nicht mal hätte formulieren können. Ich wurde heute wieder daran erinnert, dass es das Wichtigste ist, offen zu sein und nicht eine vorgefertigte Antwort zu suchen. Dann ist die Bibel auch kein Elefant, sondern ein lebendiges Buch mit nur einer Antwort.

Was die Erde mit einem Elefanten gemeinsam hat

Drei Blinde sollen einen Elefanten beschreiben. Der Erste befühlt seinen Rüssel und sagt: er ist vergleichbar mit einer Schlange. Der Zweite umfasst die Beine und sagt: nein, er ist eher wie ein Baum. Der Dritte betastet die Haut am Rumpf und sagt: nein, der Elefant ist wie ein Wildschwein.
Wir Menschen sind im Umgang mit unserer Erde oft nicht anders. Wir sehen unseren kleinen Kosmos und denken, dass das der ganze Elefant ist. Zum Beispiel ist da Professor Gunter Dueck, für ihn wird mit Technologie alles gut und die Welt kann sich selbst retten. Dabei ist diese Weltsicht von Karl-Marx gar nicht so weit entfernt. Auch er dachte, dass der Mensch sich selbst retten kann. Obwohl Gunter Dueck das wahrscheinlich nicht so beschreiben würde.
Dann gibt es die vielen Menschen, die nicht zur “ersten Welt” gehören. Diese wollen eigentlich nur etwas zu essen haben und können nicht verstehen, wie Firmen zum Ziel der Gewinnmaximierung lieber Rohzucker für Bioethanol anbauen und die Menschen hungern lassen.
Allen gemeinsam ist, dass sie nur einen kleinen Teil des Elefanten sehen. So lange Menschen nur an sich selbst denken und daran, wie sie die Welt sehen wollen, wird es nie ein Bild vom Elefanten geben. Die Welt wird aus Einzelteilen bestehen bleiben, solange bis diese auseinander fallen. Eigentlich schade, wo es doch eine einfache Lösung gibt. Ein bisschen mehr du und weniger ich, erleichtert das Leben in allen Bereichen, bei dir und bei mir. Das gilt nicht nur für das große Ganze, sondern auch für unseren kleinen Kosmos in dem wir leben.