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Schnee und das Mobilfunknetz in Thüringen

Inzwischen sind wir schon wieder eine Woche aus dem Urlaub zurück. Ein guter Zeitpunkt um einmal einen Blick zurück zu werfen. Dieser Mal prägten zwei Themen unseren Urlaub: Der Schnee und das Mobilfunknetz.

Über die Weihnachtstage waren wir im Erzgebirge und es war soooo schön! Und das obwohl kein Schnee lag und nur unsere Phantasie durch eine herrliche Winterlandschaft ging. Nach den Weihnachtstage fuhren wir in den Thüringer Wald. Dort mitten im Wald, entlang des Rennsteiges war es uns vergönnt die Reste von Schnee immerhin streicheln zu können.

Die Herausforderung in Thüringen lag im Mobilfunknetz um ins Internet zu kommen. Es gab noch nicht mal genug Edge um über das Handy online zu kommenm. Es war wirklich eine Katastrophe! An manchem Ort wären wir wohl einfach geblieben, weil es schön war. Doch ohne ein stabiles Mobilfunknetz für Internet ist es ein bischen wie tot sein. Also zogen wir weiter und weiter.

Was wir nun nicht wissen, ob es über einen anderen Mobilfunknetz Anbieter besser ist. Wenn nicht, dann gute Nacht Thüringen. Kein Internet hatte auch einen Vorteil. Arbeiten oder über Arbeit nachdenken war nicht gegeben.

Dadurch war die Zeit extrem erholsam. So viele Bücher, wie in diesem Urlaub haben wir beide schon lange nicht mehr gelesen.

Rezept für erzgebirgischen Getzen, lecker, schnell und einfach (kann jeder)

Es ist doch erstaunlich, dass manches Rezept glatt in Vergessenheit gerät. Es wird einfach nicht mehr gekocht. So geht es auch dem Getzen. Der Getzen ist ein erzgebirgisches schnelles und vor allem einfaches Gericht. Viele Jahre gab es keinen Getzen bei uns zu Hause. Doch gestern stieg dieser wunderbare Geruch wieder in meine Nase. Wir haben uns auch fest entschlossen, diese Rezept nicht wieder in Vergessenheit geraten zu lassen.

Mit schnell, einfach und lecker paßt der Getzen wunderbar in unsere Zeit. Deshalb ist unser Rezept auch eine Empfehlung für den Getzen:

Pro Person:

1 große rohe Kartoffel gerieben, 1/4 Liter Milch, 1 Ei, Salz zu einer flüssigen Masse verarbeiten. Die Masse in eine feuerfeste Backofenform gießen.

Den Backofen auf 240 Grad vorheizen und die Masse ca. 50 Minuten backen. Die ersten 30 Minuten bei geschlossenem Deckel und dann ohne Deckel. So bekommt der Getzen eine sehr schöne, leckere Kruste.

Wir haben unseren Getzen gestern komplett niedergemacht, obwohl ich extra etwas mehr gemacht habe. Deshalb, für große Portionen bitte mehr machen.

Weihnachten im Erzgebirge

Nirgendwo sonst auf der Welt ist Weihnachten so schön wie im Erzgebirge. Ob es daran liegt, dass die Menschen hier schon immer arm waren? Vielleicht liegt es auch daran, dass das Erzgebirge ein raueres Klima hat als andere Regionen. Ich weiß es nicht genau.

Aber ich kenne keine Region in der mit so viel Wärme und Herzlichkeit auf so einfache Art und Weise Weihnachten gefeiert wird. Während Weihnachten zu Ende geht, sende ich euch herzliche Weihnachtsgrüße aus dem Erzgebirge.

http://youtube.com/watch?v=JUQ8cpN5w5U

 

 

Glück auf, die Mettenschicht im Erzgebirge

Zum Weihnachtsausklang waren wir gestern in der Bergmettenschicht auf dem Sauberg in Ehrenfriedersdorf. Ich muss gestehen, es war ein besonderes Erlebnis für mich. Eingeladen hatte die Berggrabebrüderschaft und alle waren gekommen. Der Saal vom Bergwerk war ausverkauft und das bei 400 Plätzen.

Im Vorfeld hatten wir bereits über das Internet versucht Karten zu bekommen. Doch keine Chance, weil keine Informationen. Über das Erzgebirge lässt sich viel lesen und zu den touristischen Attraktionen gibt es eine Menge Informationen zu finden. Über das was zu Weihnachten im Erzgebirge passiert herrscht weitgehend schweigen. Ganz so als wöllten die Menschen in der Zeit unter sich sein.

So brauchten wir das Zauberwort Beziehungen um an zwei Karten zur Mettenschicht zu gelangen. Obwohl mir die Sprache des Erzgebirges seit meiner Kindheit vertraut ist, muss ich gestehen, war die Mettenschicht bei einigen Sätzen eine Herausforderung für mich. Machte sie mir doch klar, dass es Zeit wird meine Beziehungen zur alten Heimat zu verstärken.

Zurück zur Mettenschicht. Es war eine Feier auf das Erzgebirge und seine Menschen. Es war eine liebvolle und fürsorgliche Feier, die Freude macht und Begeisterung für die Heimat weckt.

Für mich war es eine Begenung mit meiner Kindheit und meiner Familie. Am Ende kam die Hymne des Erzgbirges und alle haben aus vollem Herzen und mit tiefer Dankbarkeit mitgesungen: Glück auf der Steiger kommt,…

Auch wir wünschen dir “Glück auf” für das neue Jahr.

Was das Erzgebirge besonders macht

Über viele Jahrhunderte hinweg prägte der Bergbau das Leben der Menschen im Erzgebirge. Das Leben war hart und arm. Es fehlte jegliche Romantik, die beim Blick in die Vergangenheit so gerne kommt. Der Ertrag durch die abgebauten Rohstoffe kam Anderen zu gute.
Die Menschen im Erzgebirge waren so arm, dass es nur zum Überleben reichte. Dieses sorgte aber für einen besonderen Zusammenhalt derMenschen. Durch diese Armut getrieben waren die Menschen aufeinander angewiesen und sie unterstützten einander.
Es entstanden Hutzen (Stuben) abende in denen zusammengearbeitet und gesungen wurde. Es wurden Geschichten erzählt und neue Geschichten entstanden.
Noch heute ist das Erzgebirge eine arme Region. Der Bergbau beginnt inzwischen wieder, aber ob er den Menschen der Region Reichtum bringt, bleibt eher unwahrscheinlich.
Stundenlöhne von 4 Euro und 6,5 Euro pro Stunde (auch mit abgeschlossenem Beruf) machen selbst das Überleben schwer. Und so sind die Menschen weiterhin aufeinander angewiesen. Ohne den Zusammenhalt der Menschen wäre das Erzgebirge bald menschenleer. Doch durch diesen Zusammenhalt im Erzgebirge entsteht der eigentliche Wert dieser Region. Die Wärme der Menschen ist hier besonders ausgeprägt und das ist überall zu spüren. Es ist die Liebe zu ihrer rauen Heimat und es ist die Gemeinschaft die für den Erhalt des Erzgebirgessorgen wird. So lange wie die Erzgebirgler sich dessen bewusst sind, wird es das Erzgebirge geben und das ist gut so.

Die ultimative Strecke für Cabrio und Motorrad mitten in Deutschland, im oberen Erzgebirge

Dieser Tage habe ich ein neues Stück Deutschland kennen gelernt und ich war total erstaunt. Ich fuhr zwei Stunden am Stück und es ging hoch und runter in einem fort. Serpentinen, enge Straßen und wunderbare Landschaft. Während ich so fuhr, wünschte ich mir ein Cabrio und herrliches Wetter. Da ich aus Überzeugung kein Motorrad fahre, entsteht dieser Wunsch nicht in mir.

Im Gegensatz zu den Alpen ist hier ein reines Mittelgebirge und gerade das macht den ultimativen Reiz der Strecken aus. Die Straßen sind anspruchsvoll sowohl für Cabrio, als auch Motorrad.  Immer wieder gibt es lauschige Fleckchen im Wald zum Rasten und Verweilen. Ich bin von der Gegend total begeistert.

Die Strecke zwischen Chemnitz und Annaberg bis rüber ins Osterzgebirge ist wirklich eine ultimative Strecke für Cabrio und Motorrad. Stimmt, das Gebiet ist nicht riesig, nach zwei Stunden fahren wusste ich aber trotzdem was ich gemacht hatte. Ich war froh wieder im Hotel angekommen zu sein.

Willst du mal nicht mit allen anderen durch die Alpen ziehen, dann komme ins obere Erzgebirge. Dort gibt es nicht nur eine interessante Strecke, sondern eine Vielzahl von Möglichkeiten um den Trip zu einer ultimativen Fahrt zu machen. Pack also dein Motorrad oder schwinge dich ins Cabrio und fahre ins Erzgebirge. Es lohnt sich.

Leider oder zum Glück gibt es nicht alles für Geld zu kaufen

Das ist meine Erfahrung der letzten Tage. In Sachsen und im Erzgebirge hat jede Familie ihr eigenes Stollenrezept. Diese Rezepte sind geheimer Familienbesitz, werden gehütet und von Generation zu Generation vererbt. Interessanterweise schmeckt auch jeder Familie der eigene Stollen am besten. Bei uns ist das nicht anders. Die Stollen, die es zu kaufen gibt, schmecken uns nicht. Unser Familien- und Freundeskreis ist allerdings so groß, dass wir das nicht mehr einfach mit der Hand kneten wollen. Zumindest habe ich das beschlossen, als ich daran dachte, dass es in 14 Tagen wieder soweit ist.  Also begab ich mich bei den örtlichen Bäckern auf die Suche nach einem, der willens ist, uns den Stollen zu kneten und zu backen.  In meiner Kindheit wurden alle Zutaten bis auf das Mehl zum Bäcker gebracht.  Er hat das Mehl und die Hefe zugefügt,  alles geknetet und gebacken. Danach konnten wir die fertigen Stollen abholen und alles weitere selbst machen. Viele Bäcker sind Großbäcker und habe kein Interesse an den für ihre Verhältnisse kleine Mengen.  Doch gestern habe ich einen klassischen einzelnen Bäcker gefunden.  Bei dem Gespräch kam ich mir dann aber doch etwas eigenartig vor.  Im Verhalten des Bäckers war pures Unverständnis,  gepaart mit einem Anteil Unhöflichkeit.  Aus seiner Reaktion habe ich mehrer Schlüsse gezogen:

1. Finanziell scheint es den Bäckern noch zu gut zu gehen,  dass sie ein Zusatzgeschäft ablehnen.  Ich wollte seine Leistung ja nicht geschenkt haben.

2. Wir werden uns eine Knetmaschine selbst kaufen.

3. Jetzt hat der Bäcker einen Kunden weniger.

Wir freuen uns jedenfalls auf unseren Stollen und wenn das mit der Knetmaschine klappen sollte,  dann dürfen sich noch ein paar mehr freuen.

Annaberg ist nur mit der Annenkirche komplett

http://de.wikipedia.org/w…aberg-Buchholz)

Als wir letzte Woche nach Annaberg kamen, war einer der ersten Orte, die wir besuchten die Annenkirche. Nein nicht um zu beten,  das können wir überall.  Für mich ist die Annenkirche ein so integraler Bestandteil von Annaberg, wie Alex ein integraler Bestandteil von mir ist. Doch dieses Mal zeichnete dieser Besuch etwas besonderes aus. Es war das erste Mal, dass ich die Annenkirche ohne Gerüst, Renovierung und Restauration erlebte. Ich war begeistert. Die Kirche mit ihrem beeindruckenden Deckengewölbe und den schönen Bildern an der Empore. So wurde auf einfache Weise den Menschen, die nicht lesen konnten, die Bibel erzählt und das in einer bildlichen Sprache,  die sie auch verstanden. Doch das ist nicht der eigentliche Anziehungspunkt für mich. Das spannende hier ist ein Gemälde,  das auf der Rückwand des linken Seitenaltars gemalt wurde. Der Bergaltar wird Hans Hesse zugeschrieben. Die Vielfalt, die detailgetreue Abbildung der Realität des Silberbergbaus machen dieses Bild zu etwas Bemerkenswertem. Es ist viel mehr als nur ein Bild, es ist eine Geschichte auf ein Bild gebannt. In diesem einen Bild steckt mehr, als in vielen Büchern festgehalten wurde. Damit ist dieses Bild hochmodern, denn es entspricht dem 21. JH mit seiner klaren, knappen Sprache viel mehr als viele Bilder neueren Datums. Deshalb hier als Zusammenfassung auch eine klare Sprache: Die Annenkirche ist eine Reise wert!

Merkels Konjunkturpaket hat geholfen …

..zumindest im Osten. Das ist die einzige sinnvolle Erklärung die wir gefunden haben. In den 4 Tagen, die ich in Sachsen unterwegs war, konnte ich mir eines gewiss sein, dass es auf jeder Strecke mindestens eine Baustelle gibt. Auf der Strecke zwischen Chemnitz, Hotel und Annaberg hatten wir 3. Dabei ist das ja nun nicht mal weit. Es gab Streckenführungen, da hatte ich das Empfinden, dass die Planer nicht voneinander wussten. Zumindest war das meine Erklärung, denn sonst hätten diese Dinge nicht passieren dürfen. An einen Ort sind wir nicht gekommen, weil die Straße von zwei Seiten geschlossen war und es keine weitere Möglichkeiten gab. Bei einer anderen Strecke war die Aussage der Anwohner, “Bitte lassen sie sich nicht von dem Baustellenschild stören, das gilt nicht außerhalb der Bauzeit; fahren sie einfach weiter”. Unwohl war mir trotzdem. Dafür erreichte ich wenigstens mein Ziel.

Als ich Mitte der 90er in der gleichen Gegend unterwegs war, war es nicht anders. Nein, ich muss mich korrigieren, die Aussage stimmt nur bedingt. Damals war ich mir nicht sicher, ob es meinem Auto gut bekommt, wenn ich jede Strecke fahre. Dieses Mal war es kein Problem.

Erheiternd war, dass teilweise noch nicht einmal angeschrieben war, dass die Straße gesperrt ist. Da war einfach Ende. Ein Einheimischer sagte mir, dass in der regionalen Zeitung wöchentliche Berichte stehen, wo gesperrt ist. Nur hat es mir nicht genützt, denn ich lese keine Freie Presse.

Für alle, die in nächster Zeit in Sachsen unterwegs sind und nicht beliebig Zeit haben, empfiehlt sich vorab ein Blick ins Netz, z. B der ADAC. Die Autobahnen sind einfach zu finden, bei den Bundes- und Landstraßen ist es etwas schwieriger.


Ein positives Beispiel für Unternehmensaufbau- Heydekeramik im Erzgebirge

http://www.heyde-keramik.de/

Direkt nach der Wende begann in Jahnsdorf im Erzgebirge eine ideenreiche Frau mit der Keramikherstellung in einer alten Fabrik. Inzwischen gibt es dieses Geschäft seit fast 20 Jahren. Das spannende für mich ist, dass jedes Mal, wenn ich vorbei komme (aller paar Jahre), das Geschäft gewachsen ist und die Mitarbeiterzahl auch. Am Anfang war es eine kleine Werkstatt mit Laden, dann wuchsen beide Bereiche. Irgendwann kam ein kleines Cafe dazu, wobei klein wörtlich gemeint ist. Wenn ich mich recht erinnere, waren es damals 2 Tische. Es gab frischen Kuchen, ob es vom örtlichen Bäcker war oder selbstgebacken, weiß ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall hat es Spaß gemacht dort zu sitzen und bei der Arbeit zuzuschauen. Im Laufe der Jahre wuchs das Sortiment. Ich weiß nicht, wie viele Teile sie zu diesem einem Service haben. Ich kenne keines was so komplett ist, von den Serviettenhaltern bis zu den passenden Räuchermännchen für Weihnachten. Da ich kein Keramiker bin, kann ich zu der Fertigung nicht viel schreiben. Ich sehe nur,  dass die Kunden dies gut finden und kaufen.

Als wir letzte Woche da waren, stellte ich fest,  dass das Cafe um einige lauschige Ecken erweitert wurde. Dazugekommen sind weitere Kreationen und eine neue moderne Geschirrserie.  Sie hat mir gut gefallen!

Ja, die Webseite braucht etwas Liebe.  Ich musste schmunzeln, kann aber sagen, dass Laden, Cafe und Werkstatt in der Realität viel besser aussehen. Vielleicht findet sich ja doch mal ein findiger Web 2.0 Designer, der einen genau so schönen Auftritt baut wie die Wirklichkeit schon hat. Da gäbe es z.B. ecl Design mit kreativen Ideen.

Wenn du also nicht weißt, was du schenken sollst, dann schaue doch mal dort vorbei. Du wirst sicher etwas finden.

PS. Spezialwünsche sind natürlich genau so möglich wie selbst zu töpfern.