http://www.focus.de/panor…aid_436707.html
Eigentlich sollte heute im Blog etwas Erheiterndes dran kommen. Die letzten Tage waren depremierend genug. Doch die Geschehnisse in Ansbach haben mich veranlasst, das Thema etwas zu schieben. Kurze Zeit nach Winnenden hat es in Deutschland schon wieder einen Amoklauf in einer Schule gegeben. Die Frage, die jeden bewegt, ist: Warum hat ein Gymnasialschüler so etwas getan? Bis jetzt ist diese Frage offen. Ich bin mir nicht sicher, ob der Schüler, wenn er wieder vernehmungsfähig ist, diese Frage wirklich zur Zufriedenheit beantworten kann. Nach den ersten Berichten zu urteilen, scheint er seine Tat geplant zu haben. Das heißt aber nicht, dass er sich auch darüber klar war, was er da tun wollte. Mich beunruhigt das Geschehen der letzten Monate. Bundesjustizministerin Zypries sagte in einem Interview, dass die Verrohung bei den Jugendlichen zugenommen hat. Dabei wird viel über Ursachen philosophiert, für die aber letzen Endes keiner die Verantwortung tragen will. Deshalb wird es auch schwierig sein, mit sinnvollen Maßnahmen gegenzusteuern. Ein wichtiger Weg der Vorbeugung ist, die Veränderung des Erziehungsverhaltens in den Schulen und im Elternhaus. Dabei habe ich gut reden, wo wir doch keine Kinder haben. Für mich stellt sich aber schon die Frage, wie wir unseren Jugendlichen helfen, sich auf das Leben vorzubereiten und mit den vielfältigen Belastungen klar zu kommen. Kann es sein, dass wir mit dem Wunsch, unsere Kinder vor allen Tücken des Lebens zu schützen, eine schlechte Basis geben fürs Leben? Wäre es nicht besser, sie mit in die Verantwortung für die Familie und deren Belastungen hineinzunehmen?
Den Jugendlichen und Eltern in Ansbach wünsche ich Kraft und Mut, sich dem Erlebten zu stellen.