Dieser Tage waren wir auch schaufensterbummelnd unterwegs. Von dieser Gattung Geschäfte gibt es in der Schweiz mehr als genug. Und ich muss gestehen, dass die Auslagen teilweise sehr schön waren. Da ist es gut, dass die Preise meistens unerschwinglich sind, so blieb die Versuchung gering. Bei einem der Geschäfte bin ich stehen geblieben. Es war ein gehobener Herrenausstatter. Der Spruch, der neben der Mode stand, fiel mir auf: “What a man”. In unserer freien Übersetzung kam dabei: “Wow, was für ein Mann” heraus. Daraufhin schaute ich mir die Mode etwas näher an. Eigentlich war es nichts Besonderes. Auch bei näherem Hinschauen konnte ich nicht entdecken, worauf sich dieser Ausspruch bezog. Allerdings fing ich an darüber nachzudenken, was Mode wirklich beisteuern kann um solch einen Ausspruch zu rechtfertigen. Mode ist wichtig, wir schauen attraktive, gut gekleidete Menschen gerne an, doch sehe ich in diesem Moment den Menschen oder nur seine Hülle? Hier in der Schweiz laufen viele Männer und Frauen dieser Gattung durch die Gegend, doch über ihr Wesen und ihren Charakter sagt die Hülle nichts aus. Aber ist es nicht der Charakter, der einen Menschen ausmacht? Ich möchte lieber einen einfach gekleideten herzlichen Menschen, als einen super gekleideten Zyniker in meinem Umfeld. Manchmal wäre es sicher wünschenswert, wenn die Kleidung den Charakter und das Verhalten verändern, doch diese Kleidung wurde noch nicht entwickelt. (Wenn das Kleid der Erlösung aus der Bibel außenvorbleibt. Das ist das einzige, was meine schlechten Eigenschaften in gute verwandelt, wenn ich es anziehe.) Vielleicht schaue ich deshalb anderen Menschen lieber in die Augen als auf die Kleidung.
Im Fluss – heisst das Musikfestival an der Basler “Rhyviera”. Seit 10 Jahren ankert das Floss im Sommer am Basler Rheinufer. Mal mit klassischer Musik und dann wieder mit einem Rockgewitter; bei Regen, Hitze, aber nicht bei Hochwasser, immer neu und lebendig wie das Wasser des Rheins. Das letzte Konzert dieser Saison haben wir am Wochenende miterlebt. Die Konzerte finden immer am Kleinbasler Rheinufer oberhalb der Mittleren Brücke statt. Wir haben im Gemischtwaren-Restaurant direkt davor gesessen und den Leuten zugeschaut, die an uns vorbeiströmten. Irgendwann haben wir uns auch aufgemacht, uns diesem Strom angeschlossen und uns treiben lassen.
Wir hörten <a href =”http://www.bettinaschelker.ch/“>Bettina Schelcker</a>. Für das warme Stadtwetter war es genau die richtige Musik, ein erdiger Country-Folk-Pop. Das Konzert ging eine Stunde und war geprägt von einer entspannten herzlichen Atmosphäre. Mitten in Basel zu sitzen/stehen, es sich gut gehen zu lassen und angenehme Klänge zu hören, war in hohem Maße entspannend.
In Erinnerung geblieben ist mir besonders ein Satz: “Ich suche nicht den Sinn des Lebens, sondern das Gefühl zu leben. ” Ich bin mir nicht sicher, was Bettina Schelcker damit verbindet. Aus eigenem Erleben weiß ich, dass Gefühle nicht als Lebensgrundlage geeignet sind. Meine Gefühle sind beeinflussbar und schwankend. Gleicher Ort, unterschiedliches Wetter und unterschiedliche Menschen um mich herum und ich kann die gleiche Situation ganz anders erleben. Die Bibel sagt, dass uns unsere Gefühle betrügen können und empfiehlt deshalb einen stabilen Grund zu suchen, wie beim Hausbau. Weil weder Gefühle noch andere Menschen einen stabilen Grund bilden können, lädt uns Gott ein, diesen bei ihm zu finden. Er ändert sich nicht, bleibt immer der Gleiche, das gibt wirkliche Sicherheit. Mit dieser Sicherheit im Hintergrund kann ich geborgen leben.