Es gibt viele gute Fotografen und sie machen Fotos, die ich toll finde. Gestern war ich in Berlin in einer Ausstellung im C/O in Berlin. Diese Ausstellung ist bemerkenswert. Die Bilder stammen vom britischen Fotografen Don McCullin. Er ging an Orte und fotografierte, wo andere gar nicht erst hingehen. Er zeigt Fotos aus dem Vietnamkrieg, aus Kambodscha, von Nigeria und aus Beirut.
Dank des gelungenen Aufbaus der einzelen Ausstellungsräume ist es überhaupt nur möglich, das sichtbare Leid, den Schmerz, die Trauer auszuhalten. Jeder der Räume hat mehrere parallel verlaufende Themenstränge. Es gibt die Kriegsfotografie und gegenüber hängend Bilder aus England.
Ich stellte mir die Frage, wie es wohl möglich ist soviel Elend zu erleben ohne daran zu zerbrechen. Du meinst, er kapselt sich ab. Ja sicher, aber wenn er das zu intensiv tut, dann ist es ihm nicht möglich diese Bilder zu treffen. Nur indem er sich mit dem Erleben auseinander setzt, können Bilder entstehen wie die ausgestellten. Zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, dass es möglich ist auf einem Lastwagen mit verwundeten und sterbenden Soldaten zu sitzen, selbst verwundet zu sein und das an sich selbst abprallen zu lassen.
Die Ausstellung von Don McCullin läuft noch bis zum 28.2. im C/O in Berlin. Bist du in der Gegend, dann nimm dir die Zeit und schaue dir diese Bilder an.
(Teil 2 gibts morgen, über drei besondere Bilder von ihm).
Wir haben eine „weite“ Reise unternommen zu der Stadt, in der wir nun schon über drei Jahre wohnen. Im Rahmen unseres Urlaubes haben wir Landshut einen Besuch abgestattet. Begonnen haben wir mit einer Führung durch die Residenz. Der Gebäudekomplex ist Mitte des 16. Jh. entstanden. Verantwortlich für diesen Bau war Ludwig X. von Bayern. Bis 27. September gibt es in Landshut eine Ausstellung mit dem Motto: „Ewig blühe Bayerns Land“. In ihr wird Bayerns Geschichte des 16. Jh. aufgegriffen, anhand des Lebens von Ludwig X. Die Ausstellung ist auch ohne Führung sehenswert, sehr gut aufgebaut und informativ. Witzig ist, dass sich die Bauweise früherer Zeit von der heutigen nicht so sehr unterscheidet. Damals wurden gute Ideen abgekupfert, das hat sich bis heute nicht geändert. Die Residenz im bayrischen Landshut ist eine erstaunlich gute Replikation des Palazzo Te in Mantua.
Nach fast zwei Stunden in „alten Zeiten“ knurrten unsere Mägen und wir aßen um 12.30 Uhr ein zweites Frühstück in einem kleinen Cafe. Danach bummelten wir durch die Geschäfte, die es in Landshut reichlich und in guter Qualität gibt. Das ist einer der großen Vorteile der Stadt. Auch wir waren erfolgreich im Geld ausgeben, Alex hat nun ein paar kurze Hosen mehr. Die Straßencafes gibt es reichlich und die Qualität der Lokale ist gut. Von McDonalds bis zum Stegfellner ist alles nur ein paar Meter voneinander entfernt.
Das Rathaus in Landshut ist einen Besuch wert. Der Bau ist aus dem Mittelalter und im Rathaussaal ist die Geschichte der Landshuter Hochzeit von 1475 dargestellt.
Deshalb, auch wenn die nächste Aufführung der Hochzeit in vier Jahren ist, es lohnt sich hierher zu kommen. Landshut ist eine Reise wert.