Vor ein paar Tagen ging es um den Umgang mit alten Menschen in unserer Gesellschaft. Inzwischen hat es wohl jeder im Land verstanden, dass wir vergreisen. Mit anderen Worten, in 20 Jahren hat Deutschland einen Rentneranteil von 46,2% der Bevölkerung. Für die meisten von uns ist das nicht vorstellbar. Die Auswirkungen für die Gesellschaft sind enorm. Wirkliche Lösungen sind bis jetzt nicht in Sicht. In einem Artikel der Welt wird eine Studie von Eurostat-Demografen vorgestellt. In dieser wird für Chemnitz vorhergesagt, dass auf 100 arbeitende Personen 70 über 65-jährige kommen.
Was du und ich tun können? Die beste und effektivste Möglichkeit ist es den Kinderanteil in der Bevölkerung zu erhöhen. Abgesehen davon können wir nur für die Menschen da sein, denn wirklich ändern können wir es nicht.
Was ich damit meine? Kennst du jemanden, der zu Hause seine Eltern versorgt, dann frage doch mal nach, ob du nicht einen Abend übernehmen kannst. Kennst du alte Menschen, die einsam sind, dann besuche sie doch regelmäßig und wenn es nur eine Stunde ist. Du kannst mit ihnen telefonieren oder ihnen Post schreiben. Du kennst keine alten Menschen? Dann schau doch mal im örtlichen Altenheim vorbei. Das Personal kennt sicher viele Bewohner, die keinen Besuch bekommen. Oder mache dort eine Lesestunde für die alten Menschen. Mache dir Gedanken, wie du für deine Eltern sorgen willst und kannst. Schließe dich mit anderen Menschen und Gott zusammen. Auf diese Weise wird es keine Last werden, sondern du wirst Dankbarkeit und Freude zurück bekommen. Viel Erfolg!
Irgendwie habe ich den Glauben daran, dass Menschen füreinander sorgen und nicht nur für sich, wohl noch nicht ganz aufgegeben. Sonst wäre ich nicht so entsetzt gewesen über dass was ich hören sollte.
Es ging um alte Menschen und was sie im häuslichen Umfeld erleben (müssen). Ich muss gestehen, ich war entsetzt. Dass es Gewalt gegen Senioren gibts ist ja bekannt. Der Umgang mit ihnen ist oft weder höflich noch fürsorglich. Doch dass Angehörige ihre Eltern oder andere Menschen, die sich in ihrer Obhut befinden, die Treppe runterschubsen in der Erwartungshaltung, dass sie sich Gliedmaßen brechen und dann einige Zeit im Krankenhaus sind, konnte ich mir vorher nicht vorstellen. Wie groß die Anzahl derer ist, die das betrifft, ist nicht bekannt, da sich keiner traut eine Statistik zu erheben und zu veröffentlichen.
Doch mein Erstaunen sollte noch wachsen. Inzwischen gibt es einen eigenen Tourismuszweig, bis jetzt wohl vornehmlich nach Spanien. Da werden die alten dementen Angehörigen mitgenommen und fern der Heimat einfach ausgesetzt. Diese alten Menschen haben keine Papiere bei sich, sind orientierungslos und finden selbst mit Behörden im Normalfall den Weg nicht wieder in ihre Familie zurück.
Bis jetzt stehe ich nicht in der Verpflichtung, meine Mutter bei mir zu Hause pflegen zu müssen. Deshalb will ich nicht mit Steinen auf Menschen, die überfordert und am Ende ihrer Kräfte sind, werfen. Doch diese Beispiele sind unmenschlich und würdelos. Wenn wir mit Tieren so umgehen würden, gäb es eine Strafanzeige wegen Tierquälerei und bei Menschen…?
Eins aber sehe ich auf uns Christen zukommen. Wenn wir Christen sein wollen, dann werden wir nicht wegsehen können, sondern müssen helfen. Nicht nur mit Geld, nein mit Unterstützung und tatkräftiger Hilfe. Mit Begleitung der Fürsorgepflichten und vielleicht mit neuen Konzepten und Wegen. Auf jeden Fall aber mit Mut.