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Der Leuchtturm auf dem Darß, stechende Drachen und viel Wind

Heute waren wir am Leuchtturm auf der Insel Darß. Wie alles im Leben hatte dieser Besuch zwei Seiten. Auf dem Weg dorthin waren Drachen vorgelagert. Die Drachen waren in dem Fall klein, stechend und in großer Zahl vorhanden. Für mich waren die Drachen abertausende von Mücken. Auf dem Weg zum Leuchtturm mussten wir mitten durch ihre Kinderstube hindurch. Grausig! Belohnt wurde das Ganze mit einem nahezu menschenleeren Ostseestrand. Es bot sich ein wild romantisches Bild, mit Wind, vielen Wolken und immer wieder einmal Sonne.

Im Gegensatz zu anderen Regionen ist an der Ostsee im Normalfall nicht wirklich Wellengang vorhanden. Deshalb waren die kleinen Wellen am Leuchtturm auf dem Darß schon richtig schön. Als meinen Lippen ein Kommentar über den Wind seinen Weg fand, meinte mein Alex nur: wie sollen denn sonst die Wellen kommen?

Bist du schon mal über das Meer oder einen großen See gefahren und der Wellengang war so heftig, dass sogar die Seeleute Angst um ihr Leben hatten? Und kannst du dir in so einem Moment vorstellen zu schlafen? Nun, ich kann das nicht.

Es gibt aber eine Geschichte im Buch, die über Jesus berichtet wird. Dort lag er im Boot seiner Freunde und schlief. Das ist Ruhe, wow. Die Natur tobt als wollte sie alles verschlingen. Wind peitscht die Wellen hoch und über das Boot hinweg und Jesus hat die Ruhe weg und schläft.

Am Ufer sitzend fand ich den Blick auf die Ostsee auch toll und genieße die Ruhe mitten im Wind. Der Wind war kalt, aber es war ein herrliches Schauspiel der Natur.

Als seine Freunde keinen Ausweg mehr sehen und sich dem Untergang geweiht, wecken sie ihn. Doch er hilft nicht mit schöpfen oder rudern. Er steht auf und befiehlt der Natur zu schweigen. Jetzt geschieht das Geniale. Die Natur gehorcht. Probiere du das mal.

Dresden und Musik auf andere Art entdecken, das Opus 61

http://www.opusweb.de/

Abseits der Touristenpfade gibt es ein weiteres Dresden zu entdecken. Ein bei uns besonders beliebter Ort soll hier und heute seinen eigenen Blog bekommen: das Opus 61.

Abgesehen vom Beck in München, ist für mich das Opus 61 das Geschäft für klassische Musik und das schon sehr lange. Immer wenn wir in Dresden sind, statten wir dem Opus 61 einen Besuch ab. Zu diesem Besuch ist Zeit nötig. Als erstes um sich einen Überblick zu verschaffen und eine Auswahl zu treffen. Danach ist Zeit nötig um sich mit einem Kopfhörer zu bewaffnen und viele einzelne kleine Scheiben anzuhören. Als drittes ist Zeit nötig um eine Anzahl von Entscheidungen von kleinerer bis mittlerer Tragweite zu fällen. Nach dem Kauf ist noch einmal etwas Zeit nötig um die Menge der Neuerwerbungen zu verdauen. Bevor ganz zum Schluss das Vergnügen kommt diese zu Hause hören zu können.

Abgesehen von einer schönen Auswahl an Noten, gibt es einen großen und ausgesuchten Bestand an klassischer Musik. Daneben gibt es noch einen Bereich Jazz und so ein paar kleine Spezialgebiete, wie Musik aus Dresden und Hörbücher.

Die Beratung ist kompetent, mit einem großen Gespür für die Wünsche und Ideen der Kunden. Dank der großen Auswahl und Variationen ist auch sicher was Passendes dabei. Deshalb möchten wir das Opus 61 in der Wallstraße empfehlen. Es lohnt sich diese Zeit zu investieren. Vielen Dank für die schöne Unterhaltung und das große Vergnügen bei Auswahl und Austausch.

Dresden und das historische Grüne Gewölbe oder ein Besuchsbericht über die Vielfalt der Kurfürsten von Sachsen

http://www.skd.museum/de/…elbe/index.html

Wer in der Sächsischen Schweiz ist, hat immer auch einen Besuch in Dresden im Programm. Dabei stelle ich immer wieder aufs Neue fest, dass ein Tag viel zu wenig ist. Bei uns stand dieses Mal der Besuch im Historischen Grünen Gewölbe an.

Der Einfachheit halber buchten wir die Eintrittskarten im Internet und es funktionierte super. Ein gewisses Kontigent an Eintrittskarten für das Historische Grüne Gewölbe gibt es auch an der Tageskasse. Allerdings kann es dort eine längere Schlange geben und in der Saison sind die Karten schnell ausverkauft. Vom Prinzip gibt es jeweils 15 Minuten  Blöcke. In den Tickets ist jeweils ein Barcode hinterlegt. Dieser öffnet die Eintrittsschleuse. Ist die Zeit abgelaufen, öffnet sich die Schleuse nicht mehr und ein Eintritt ist nicht mehr möglich. Damit ist das Ticket verfallen. Auf diese Weise wird der Besucherstrom in der Menge kontrolliert und gesteuert. Die Sicherheitsfrage wird vereinfacht und das sorgt für niedrigere Beiträge zur Versicherung.

Also wichtig: auf jeden Fall rechtzeitig da sein und auch zur Schleuse gehen. Wir waren in diesem Raum wo die Schleuse war, so sehr mit Anschauen beschäftigt, dass wir die Zeit fast vergessen haben.

In langer und aufwändiger Restaurierung wurden die alten Räume mit viel Liebe und Mühe wieder hergestellt. Was für eine Meisterleistung dieses war, zeigen die Fotos vom zerstörten Schloss. Ich weiß von Geschichten und Berichten, dass manche der Gegenstände in den Kriegswirren gen Osten und Westen wanderten und leider nicht alles den Weg wieder zurück fand. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich bei manchem doch noch das Gewissen meldet und der Besitz wieder seinen Weg zurück findet. Denn was nützt es etwas vom historischen grünen Gewölbe sein Eigen zu nennen, es aber niemanden zeigen zu können?

Immer noch ist es beeindruckend was die sächsischen Kurfürsten sammelten und zeigten. Denn ganz klar, bei all dem Ausgestellten ging es nur um Machtanspruch und die Dokumentation dazu. Das grüne Gewölbe ist tatsächlich nur gebaut worden um diese Besitztümer aus Bernstein, Elfenbein, Straußeneier, Gold und Edelsteinen zu zeigen und zu verwahren.

Wir waren zwei Stunden beschäftigt uns alles anzuschauen, zu bestaunen und zu betrachten. Eine Audiotour ist kostenlos mit dabei. Durch die Geräte, die jeder bekommt ist es auch sehr angenehm still in den Räumen, weil alle mit hören beschäftigt sind. (Ich habe dies sehr genossen.)

Hier ein Tip am Rande: Es gibt in dieser Audiotour nicht nur Hochdeutsch, sondern auch Sächsisch. Diese lohnt sich anzuschalten. Nicht nur wegen des schönen Klanges der sächsischen Sprache, sondern auch weil diese Führung viel lebendiger und natürlicher ist als das technisch sterile Hochdeutsch.

Für uns war es ein großes Vergnügen! Vielen Dank für diese wunderbare Zeit.

Reiseempfehlung: Sächsische Schweiz, Bastei und Felsenbühne Rathen oder ein perfekter Tag

http://www.saechsische-schweiz.de/

Es hat einen besonderen Moment in meinem Leben gebraucht um zu verstehen, was für ein tolles Land Deutschland ist. Obwohl diese Erkenntnis schon 21 Jahre alt ist, gilt sie noch genau so wie an jenem Tag.

Derzeit sind wir mal wieder in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Auf der Bastei waren noch genau so viele Menschen unterwegs wie vor 21 Jahren. Noch immer ist es ein beliebtes Gebiet um klettern zu gehen und vor allem um dabei gesehen zu werden. Sobald aber die eingelaufenen Touristenpfade verlassen werden, ist die Sächsische Schweiz noch genau so schön und menschenleer wie vor 21 Jahren.

Von der Bastei lohnt es sich runter nach Rathen zu gehen. Auf dem kleinen See am Fuße der Bastei ist es ein Muss mit dem Boot zu fahren. Was aber noch wichtiger ist, ist ein Besuch in der Felsenbühne in Rathen. Unterhalb der Bastei, quasi auf der Rückseite liegt die Felsenbühne mit einer herrlichen Kulisse serienmäßig ausgestattet. Seit 1936 finden dort Theater, Schauspiele und Kozerte statt. In der Felsenbühne ein Karl-May! Ach, das gehört schon zu den tollen Dingen. Bitte buche die Karten vorher, denn sonst kann es passieren, dass es keine mehr gibt. Denn nicht nur du und ich kommen auf diese geniale Idee und wollen die Felsenbühne Rathen besuchen.

Von dort noch mit dem Rad oder zu Fuß an der Elbe bis nach Pirna und ein perfekter Tag in der Sächsischen Schweiz findet seinen Abschluss.

Budapest erwacht aus dem Dornröschenschlaf

Die einen denken an die vielen Thermalbäder, die Anderen an guten Kaffee (und der Kaffee ist wirklich gut!) und Tokayr. Aber eines haben alle gemeinsam, ein Besuch in dieser Stadt zaubert ein Lächeln ins Gesicht.

Ich habe Budapest als eine Stadt auf der Reise wahr genommen. Ende 19 Jh. hatte die Stadt ihre Blütezeit. Es sieht so aus, als hätte Budapest 100 Jahre geschlafen und würde nun wieder aus dem Dornröschenschlaf erwachen. An vielen Stellen wird gearbeitet, renoviert und neu gebaut.

Eine der großen Herausforderungen dieser Zwei-Millionen-Metropole ist ganz sicher die Steuerung des ausufernden Verkehres. Auf Fußgänger und Radfahrer wird nicht wirklich Rücksicht genommen.

Die Innenstadt auf der Pestseite ist weitgehend baumfrei mit Jugenstilhäusern und Straßen. Erst auf der Buddhaseite und weiter außerhalb beginnt sich das Bild der Stadt zu wandeln. Die Stadt wird grün und die Architektur reicht vom frühen Mittelalter bis zu kleinen Privathäusern im typisch ungarischen Stil.

Die Stadt ist sehr sauber. Überall wird der weggeworfene Müll sofort entsorgt und gekehrt. Durch die alte (graue) Häuserstruktur, wirkt die Stadt trotzdem leicht schmuddelig.

Auf der Buddhaseite wurde auf dem Schlossberg angefangen, die Kirche und das Monument zu renovieren und Sand zu strahlen. Diese hellen Gebäude wirkten im Gegensatz zum grau der Pestseite wie mitten aus Disneyland exportiert, so unreal.

Aus meiner Jugend kenne ich das Bild eines günstigen Ungarn, in dem sich einkaufen gehen lohnt. Diese Bild hat Budapest nicht bestätigt. Ich habe Budapest als eine teure Stadt wahrgenommen. Dieses gilt sowohl für das Leben als Tourist, als auch als Bewohner dieser Stadt.

Werden der Verkehr eingedämmt und die Häuser renoviert sein wird eine tolle Stadt entstehen.

Trotzdem hat diese Stadt einen eigenwilligen Charme, der sich aber erst erschließt, wenn man bereit ist sich darauf einzulassen. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass es nicht das letzte Mal in meinem Leben war, dass ich hier war.

Für Investoren und Lebenskünstler ist Budapest sicher hervorragend geeignet. Für Allergiker auch, denn die Lebensmittel werden noch nicht so stark gepanscht wie in Deutschland. Dadurch ist eine Ernährung ganz klar einfacher.

herausfordernde Erfahrungen mit Taxi und Metro in Budapest

Hier mein Bericht über die ersten  24 Stunden in Budapest. In erster Linie ist es ein Bericht über eine herausfordernde Erfahrung. Da ich weder ungarisch noch finnisch spreche, gestaltete sich die Kommunikation in Budapest schwerer als erwartet. Sämtliche Taxifahrer gestern sprachen kein Wort Englisch oder Deutsch. Im Hotel waren beide Sprachen nur leicht ausgeprägt und so entwickelten sich Gespräche sehr schweigsam.

Eigentlich hatte ich erwartet, von beiden Sprachen mehr in Budapest zu finden. Bei den älteren deutsch und bei den jüngeren Englisch. So sollte ich mich doch irren.

Bedingt durch mein mangelhaftes, nicht existentes Ungarisch entschied ich mich in der Metro für die Test Version. Ich stieg ein, fuhr los und schaute dann ob die Richtung stimmte. Im Zweifel wechselte ich nach der nächsten Station die Richtung.

Über die Sicherheit als allein reisende Frau kann ich mir noch kein Urteil erlauben, da unterschiedliche Versionen glaubhaft rüber gebracht wurden. Eine war: gar kein Problem, du kannst als Frau alleine durch Budapest gehen in der Nacht. Die andere: bitte gehe nicht alleine in der Nacht durch Budapest.

Reisen mit der Metro durch Budapest ist auf jeden Fall eine Erfahrung, die jeder einmal getan haben sollte.

Wellness Hotels die Tempel des 21. Jahrhunderts

http://www.mohr-life-resort.at/

Dieser Tage war ich mal wieder auf Reisen und hatte die Möglichkeit eines dieser Wellnesshotels kennen zu lernen. Wie Pilze kamen diese in den letzten 10 Jahren aus dem Boden. Ein paar zentrale Elemente sind in allen Wellnesshotels gleich. Auf Essen und Service wird viel Wert gelegt. Für teueres Geld kann mann/frau seinen Körper kneten, stretchen oder sonst wie behandeln lassen. Alles ist auf Entspannung der gestressten Seele ausgelegt. Zur Ruhe kommen wird hoch geschrieben und deshalb gibt es auch überall Musik.

Warum aber nur sind wir Menschen so paranoid? Wir arbeiten bis zum Umfallen um uns ein paar Tage in so einem Wellnesshotel gönnen zu können. Wir brauchen die Erholung um wieder zu Kräften zu kommen, damit wir wieder bis zum umfallen arbeiten können und auf den nächsten Tripp ins Wellnesshotel sparen. Wäre es nicht effektiver, gleich darauf zu verzichten so viel zu arbeiten?

Es muss also noch einen weiteren Aspekt geben, der einen Aufenthalt in unseren Augen so erstrebenswert macht. Waren die Tempel des Altertums nicht auch Orte des Vergnügens und der Sinnlichkeit und des Geldes? Schaue ich mir heute diese Hotels an, lässt sich ein Vergleich nicht von der Hand weisen. Sehr oft sind Wellnesshotels Buddha geweiht. Irgendwo steht eine Statue von ihm oder ist ein Schrein vorhanden. Manchmal steht er ganz klar dominant im Eingang, manchmal versteckt in einem Bereich des Hotels.

Wellnesshotels sind moderne Tempel zur persönlichen Befriedigung; frei nach dem Prinzip: Jeder kann nach seiner Meinung glücklich werden. Oder gibt es da noch etwas anderes?

Ein Ausflug zum Kunsthandwerkermarkt Maulbronn

http://www.maulbronn.de/r…tml/kloster.php

Unter dem Titel „Lebendiges Kunsthandwerk“ findet derzeit ein Kunsthandwerkermarkt im Kloster Maulbronn statt.

Maulbronn

Schon alleine das Kloster ist besuchenswert. Ich kenne wenige Anlagen dieser Größe, die so gut erhalten sind, inkl. Graben und Mauer. Eine kleine Stadt für sich. Bis heute abend 18 Uhr kann man auf sehr angenehme Weise im Kloster Maulbronn sein Geld lassen.

Zu sehen gibt es beim lebendigen Kunsthandwerk nicht nur aktuelle Trends, wie Naturseife sondern auch Porzellanmalerei und Kunstschmiedearbeiten. In der Stadthalle gibt es einen Stand mit Hüten. Ach, waren die schön! Ich konnte meine Augen von der Unterschiedlichkeit, den perfekt aufeinander abgestimmten Materialien gar nicht lassen. Oder aber der Stand von ARTmosphäre mit seinen Porzellanarbeiten. Gerne hätte ich von den Bechern welche mitgenommen.

An einem Stand gab es Olivenholzmöbel. Hochwertiges Kunsthandwerk für Möbel und Deko. Zum Beispiel gab es da eine Sitzbank mit wechselbarer Rückelehne. Da hat sich jemand einfach mal Gedanken gemacht.

Lebst du im Großraum zwischen Pforzheim und Stuttgart und suchst für heute Nachmittag (oder nächstes Ostern) einen schönen Ausflug, dann lohnt sich ein Besuch auf dem Kunsthandwerkermarkt im Kloster Maulbronn auf jeden Fall.

Maulbronn
Maulbron
Maulbronn Markt

Lucas Cranach d.Ä. in München oder ein Besuch in der alten Pinakothek lohnt

http://www.pinakothek.de/alte-pinakothek

Gestern startete in der Alten Pinakothek in München eine Lucas-Cranach-Ausstellung. Die Ausstellung selbst ist nicht riesig, vielleicht liegt gerade darin ihr Reiz. In einem großen Raum sind Bilder aus einer Schaffensperiode zusammen gestellt. 500 Jahre sind seitdem ins Land gegangen, doch die Bilder haben nichts an ihrer Schönheit und Faszination eingebüßt. Im oberen Stock gibt es die Möglichkeit, einige der Motive von Albrecht Dürer zu vergleichen. Dazwischen lohnt sich ein Abstecher in das Kaffee der Alten Pinakothek. Es ist eine große Teeauswahl mit leckeren Kuchen, die die Pause veredeln. Beim Besuch ist Zeit wichtig. Die Bilder entfalten ihren Charme und ihre Vielfalt nicht dem eiligen Besucher. Um einen Blick in die Menschen zu werfen, ist Zeit nötig. Das gilt nicht nur hier für Lucas Cranach in der Alten Pinakothek. Wie sehr dabei Maler, Auftraggeber und dargestellte Personen miteinander im Dialog stehen, ist erstaunlich. Es lohnt sich also in der Alten Pinakothek Lucas Cranach und Kollegen einen Besuch abzustatten. Der Eintritt ist nicht teuer und die Audioerklärung gibt es im Preis inklusive. Ein netter und ausbauenswürdiger Service. Die Ausstellung von Lucas Cranach in der Alten Pinakothek geht bis 17.7.2011.

eine lachende Zugfahrt oder es kommt darauf an wie du fährst

Der Blick aus dem Zugfenster macht mir mit weißer Pracht klar, dass mein Wunsch nach Frühling noch nicht erfüllt wird. Schaue ich auf die Uhr, erinnert sie mich an die Verspätung meines Zuges. Auch wenn es mir nicht gefällt, hätte ich mir doch frühes Aufstehen sparen können. So erinnern mich viele Tage ans Zug fahren. Der Tag geschieht mit mir und oft habe ich keine Einflussmöglichkeit. Oder ist ein liegengebliebener Zug vor unserem Zug in deiner Einflussmöglichkeit? In meiner nicht.

Erlebst du auch solche Tage und bist darüber frustriert? Dann sei dir eine kleine Geschichte erzählt.

Mit geschlossenen Augen träumte ich von meinem wunderbaren Bett zu Hause, als eine Stimme an mein Ohr drang. Zu meinen Füßen kniete ein junger Mann und streckte seine Hände in Richtung meiner Beine. Ungläubig schaute ich auf den jungen Mann und überlegte was er wohl gerade gesagt hatte. Ich versuchte mir schnell über die Situation klar zu werden, während er immer noch redete und seine Hände den Boden unter meinen Füßen gefunden hatte. Dann kam seine Entschuldigung auch in meinem Bewusstsein an und er entdeckte die Kappe seines USB Sticks. Ich entspannte mich und wir beide lachten.

Im danach geführten Gespräch stellten wir fest, dass Lachen Freude bringt und wir nicht so verbissen Zug fahren sollten. Der Zug fährt mit uns auf seinen Gleisen zu den Zielen die wir gesetzt haben. Doch er tut es mit seinem Tempo. An uns liegt es, in welcher Stimmung wir ankommen. Können wir mit unseren Mitreisenden lachen oder hoffen wir mit unserem verbissen sein den Zug zu beschleunigen?

Wohin du auch reist, ich wünsche dir lachende Mitreisende! Gute Fahrt!