Alle reden gerne davon, wie wichtig die Kinder und ihre Betreuung für Deutschland sind. Ab 2013 gibt es den Rechtsanspruch für beitragsfreie Kindergärten. Doch das ist im Moment ganz weit weg. In den letzten Monaten haben die Erzieherinnen um eine Verbessung ihrer Gehälter gekämpft. Beide Seiten, die kommunalen Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften haben dabei intensiv verhandelt und alle sich bietenden Möglichkeiten genutzt. Jetzt ist eine Einigung erreicht und es gibt 120 € mehr für die Erzieherinnen.
Für die Eltern der Kinder ist diese Nachricht sicher wunderbar. Kein weiterer Streik, der in der Luft hängt, sondern alles läuft wieder in geregelte Bahnen.
Für eine Erzieherin die ca. 1200 € brutto verdient, sind 120 € eine Menge Geld. Sind es doch 10% ihres Gehaltes. Da gibt es zwar eine wunderbare Tabelle in der steht, dass die Leiterin einer Tagesstätte in Bayern als maximales Gehalt 3500 € verdienen kann, die Realität sagt, dass die “normale” Erzieherin bei einem Gehalt von 1500 € landet.
Doch wenn uns unsere Kinder so viel wert sind, warum verdient diese Berufgruppe dann so wenig Geld?
Der Lärmpegel in einer Kindertagesstätte ist lauter als auf einer Baustelle mit Ohrenschützer. Wie sieht es mit einem Erschwerniszuschlag aus? Warum gehen die Eltern nicht für ihre Erzieherin auf die Straße? Für dieses Mal ist eine Einigung erzielt, doch die nächste Auseinandersetzung kommt ganz sicher. Dann wäre es gut und sinnvoll, die Erzieherinnen offensiv zu unterstützen und das nicht nur bei den Ärzten zu tun.