Geht es dir auch so? Du arbeitest mit einem Menschen lange und vertrauensvoll zusammen, doch dann gibt es eine Stresssituation und du hörst Dinge, die der andere lieber nicht gesagt hätte. Die Worte sind gesprochen, auch wenn der andere es zurücknehmen wollte, die Verletzung ist doch da.
So eine Situation hatte ich gestern. Die Enttschäuschung war groß, es hat mich sehr getroffen. Im ersten Moment war ich einfach nur sprachlos. Dann habe ich angefangen zu verarbeiten. Das geschieht bei mir in einem Mehrstufenprogramm. Als erstes habe ich mich distanziert, um nicht noch eine obendrauf zu bekommen. Danach habe ich mir eine Vertrauensperson gesucht und mein Herz ausgeschüttet. Die Vertrauensperson war real, aus Fleisch und Blut. Sie hat mich getröstet. Zusätzlich bin ich damit auch zu meinem Vater im Himmel gegangen und habe geschimpft. Ich bin Gott persönlich dankbar, dass ich im “Verdauen” schnell bin. Dabei hilft mir das Wissen, dass er auch mein Fehlverhalten vergibt. Dieses Wissen sorgt bei mir für eine Relativierung des erlebten Unrechtes.
Dabei weiß ich aus eigenem Erleben, dass persönlicher Stress nicht hilfreich ist. Wenn ich müde bin oder unter Strom, ist meine Spannkraft, um Schwankungen in der Planung zu erleben, nicht hoch.
Deshalb versuche ich immer im Vorfeld von wichtigen Terminen runter zu fahren und in der Zeit davor Entspannung zu erleben.
Eine weitere Möglichkeit, runter zu fahren geht einfach – Beten. Ich suche mir eine Ecke, bete (ich rede mit Gott), lege den Termin in seine Hand und bitte ihn um Entspannung. Das hat bis jetzt immer funktioniert.