Ist der Ruf mal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. So etwas in der Art dachten sich wohl heute die Zweirädrigen auf unserer Strecke. [teaserbreak]Ein ohrenbetäubender Lärm, der schnell näher kam und mitten durch unser Auto fuhr. Während ich noch vor Entsetzen meine Augen rieb, ebbte in gleicher Geschwindigkeit der Lärm wieder ab. Zurück blieb eine völlig entsetzte Claudia, mit vor sich hin träumen war es erst einmal vorbei.
Von Lücke zu Lücke hüpfend, vergaßen viele der Motoradfahrer, dass die Bergstraße auch Gegenverkehr in Form größerer Autos haben kann. Die Straße war eng an den Berg gepresst und ausweichen faktisch nicht möglich, es sei denn der Abhang würde dazu zählen.
Motorrad fahren muß einen Reiz haben, den Nichtfahrer nur schwer nachvollziehen können. Denke ich an die erlebten Rücksichtslosigkeiten, dann tue ich mich ehrlich schwer, eine Sympathie zu entwickeln. Sind die Regeln der Straßenverkehrsordnung in dem Moment aufgehoben, wenn man ein Motorrad besteigt?
Am Ende des Tages freue ich mich, dass es nur Lärm war und sonst nichts passierte. Einen Motorradfahrer von der Windschutzscheibe zu kratzen ist kein besonders guter Anblick. Während ich noch so in Gedanken versunken da sitze, sehe ich unseren Freund in der Klinik liegen und freue mich, dass trotz Motorradunfall das Koma hinter ihm liegt und er sich auf dem Weg der Besserung befindet.
Ob das der Grund war, dass an einer der Bergstraßen ein eigener Helikopterlandeplatz angelegt wurde?