Was Möhren mit Selbstbefriedigung zu tun haben oder besser als arbeiten am Computer

Gerade komme ich aus dem Garten um Möhren für das Mittagessen zu holen. Es ist so ein wunderbar befriedigendes Gefühl zu ernten, Hände in die Erde zu stecken und Möhren zu ziehen. Dabei ist es wichtig nicht mit roher Gewalt sondern etwas Fingerspitzengefühl zu ruckeln. Das Ganze ist ein bischen verlgeichbar mit dem Schaukeln eines Säuglings. Plötzlich gibt es einen leichten Ruck und die Erde gibt die Möhren frei.

So schöne Möhren wie in den Hochbeeten hatten wir noch nie. Wir alle sind begeistert und sie schmecken….. Frische Möhren sind etwas ganz anderes als aus dem Geschäft.

Heute steht kein Garten auf meinem Programm. Ich habe bereits eine lange Zeit am Computer hinter mich gebracht und wohl auch noch vor mir. Während ich nun meine Möhren anschaue und meine tiefe Begeisterung wahrnehme für unsere Ernte, frage ich mich ob die Arbeit am Computer nicht Selbstbetrug an uns ist. Ich sitze 10 Stunden vor der Kiste und am Abend frage ich mich, was wir heute getan haben. Wenn ich in meinen Garten auch nur für 30 Minuten gehe und arbeite, dann sehe ich immer was ich getan habe. Da gibt es keinen Systemabsturz, wie bei der Festplatte von Alex. Ich muss nicht schauen, warum die Mail nicht angekommen ist. Ich kann sehen und riechen und schmecken was in meinem Garten geschieht. Die Selbstbefriedigung ist um ein vielfaches höher und einfacher zu erreichen.

Doch was machen wir armen Schreibtischtäter nun mit der Erkenntnis? Werden wir doch alle Gärtner und tauschen unse Ergebnisse gegeneinander. Scherz beiseite. Abgesehen davon, dass es solche Netzwerke tatsächlich gibt, bleibt die Frage der Befriedigung unserer Arbeit am Computer bestehen.

Fürs Erste fällt mir keine befriedigende Antwort ein. Vielleicht sollten wir alle miteinander mal nachdenken, was wir tun können um die gleiche Befriedigung unserer Arbeit am Computer zu bekommen, wie beim Buddeln im Garten.

Ich für meinen Teil gehe jetzt Möhren putzen.