Sie sollen sich schämen – Ein paar Gedanken zum Einkommen unserer niedergelassenen Ärzte

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In einem langen Artikel über Gesundheitsminister Philipp Rösler werden ein paar Zahlen zur Einkommenssituation der niedergelassenen Ärzte erwähnt. Es wird Andreas Köhler, der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, zitiert. Er hat neulich bekannt gegeben, dass die Einkommen der Ärzte seit 2007 um 3,4 Milliarden Euro gestiegen sind. In der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Ende des zweiten Weltkrieges waren Ärzte also die Ausnahme bei der Einkommensentwicklung. Rein rechnerisch hat jeder Arzt ein Einkommensplus von 37.000 Euro verzeichnet. Nun weiß ich nicht so genau, warum Herr Köhler auf die Idee kommt zusätzlich für dieses Jahr nochmal 1,7 Milliarden Euro zur Einkommensverbesserung zu fordern.

Wenn ich diese Zahlen so lese, dann hätte ich vielleicht damals doch Medizin studieren sollen. Wer hat es schon geschafft im letzten Jahr einen so stattlichen Einkommenszuwachs hinzubekommen? Ich kenne keinen. In den letzten beiden Jahren wurde in der Wirtschaft gespart was das Zeug hält.

Anscheinend geht es Deutschland immer noch zu gut.  Anscheinend kann es sich das leisten, Steuermittel zu nehmen und umzuverteilen. Wobei die Situation eigentlich noch viel bizarrer ist. Der Staat verspricht Mittel, doch er zahlt nur bedingt, das meiste Geld müssen die Krankenkassen aufbringen und damit die Versicherten der Krankenkassen. Wenn diese also die Beiträge erhöhen, wir also mehr zahlen müssen, dann geben wir damit unseren Anteil zum gestiegenen Einkommen.

Wenn du also wieder zum Arzt gehst, brauchst du nicht so viel Scheu zu haben. Denke einfach daran, dass du ihn schon bezahlt hast, obwohl er noch nichts für dich getan hat.