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erlebt, lost and found in Middelburg, Niederlanden

Unser Tagesziel war Middelburg auf Zeeland, eine Stadt aus dem 9. Jahrhundert. Sie entstand als Burg zum Schutz gegen die kriegerischen Normannen. Das Zentrum ist nicht riesig und lässt sich deshalb gut zu Fuß ablaufen. Es gibt viele kleine Restaurants und Geschäfte. Bummeln gehen macht hier Spaß.

Begeistert waren wir von  den Straßenzügen mit den wunderschönen alten Häusern. Im Grunde besteht die gesamte Innenstadt aus solchen, verwinkelten und teilweise engen Straßenzügen. Alex und ich mögen diese holländische Architektur, mit großen Fenstern und viel Licht. 

Von den vielen großen Seglern und Jachten wollen wir lieber gar nicht erst schreiben. In Middelburg sind einige sehr schöne Fotos entstanden, die sicher in den nächsten Wochen auf unserem Fotoblog auftauchen werden. Die Stadt ist wirklich klein und nett und fein.

Doch in Erinnerung wird uns Mideelburg in einem anderen Zusammenhang bleiben. Für uns ist es die Stadt der verlorenen Schlüssel. Wir hatten unsere Fahrräder am Marktplatz angeschlossen und liefen zu Fuß durch die Straßen. Als wir nach einen größeren Kreuz-und-Quer-Weg und Stunden später wieder zu unseren Fahrrädern kamen, waren die Schlüssel nicht da. Trotz mehrfacher Suche in allen Taschen blieb es dabei. Also starteten wir unsere Tour noch einmal. Alle Geschäfte in denen wir waren gaben die gleiche freundliche Antwort: nein, wir haben nichts gefunden.

Unser Rundweg ging zu Ende und die Schlüssel blieben weg. Der Frust stieg, doch die Schlüssel blieben verschollen. Als letztes stand die Eisdiele an und ich halte es noch jetzt für ein Wunder. Dort wurden die Schlüssel abgegeben. Warum ausgerechnet dort und nicht beim Cafe gegenüber? Nur damit wir die Schlüssel wieder bekommen.

Wir dankten unserem Vater für die wiedergefundenen Schlüssel und traten mit einer riesigen Erleichterung und 1,5 Stunden Verspätung den Heimweg an. 

Die Nordseeküste in Belgien, ein persönlicher Eindruck

Die letzten Tage waren wir an der Nordsee in Belgien unterwegs. Für uns Beide ist es das erste Mal und vorerst auch das letzte Mal.

Wir waren unterwegs zwischen Ostende und Knocke Heist, was eine Strecke von ungefähr 45 km bedeutet. Wir fanden ein Ostende, in dem Party das eigentliche Element ist und ein Knocke Heist, dass eher einen gediegenen Badeort für betuchte Kunden darstellt. Dazwischen angesiedelt war De Haan und Zeebrücke. Alle Orte hatten eines gemeinsam: Es gab viele, hässliche und vor allem hohe Gebäude. Leider waren diese Gebäude alle in unmittelbarer Strandnähe gebaut und bildeten so eine natürliche Begrenzung zwischen dem Ort selbst und dem Strand. Es waren und sind Mauern, vielleicht auch tatsächlich als solche gedacht. Dabei lässt sich noch nicht mal sagen, dass diese Häuser alle alt sind und vor 40 Jahren erbaut wurden. Unser Eindruck war dies nicht.

Der Strand selbst war schön. Der Sand fein, mit vielen kleinen Muscheln übersäht. Eine große Dünnenlandschaft, teilweise bewaldet, bildet die natürliche Barriere zwischen der Nordsee und dem Festland überall da wo die Hochhäuser fehlten.

Die Nähe zu Frankreich hat sich auf die Restaurants nicht positiv ausgewirkt. Das Essen war teuer und die Qualität oft nur Durchschnitt. Gute Croissants waren Mangelware, die meisten kamen von der Stange.

Hm, irgenwie bin ich wohl von der Ostsee geprägt. Dort gibt es zwar keine Croissants, aber auch keine Hochäuser am Strand. Im Zweifel ist mir diese Mischung dann die liebere.

Antwerpen in Belgien

Das Foto dazu ist hier zu finden.

Einen Tag vor Brügge stand Antwerpen auf dem Programm. Eine Stadt, die groß und laut, lebhaft und nicht immer wirklich sauber ist. Nobelboutiquen in heruntergekommenen Häusern, das ist Antwerpen. Eine Stadt, die wächst, nicht überall ist dieses Wachsen schön zu nennen. Doch im Gegensatz zu Brügge lebt diese Stadt aus sich selbst heraus und nicht wegen der Touristen. Antwerpen ist die Stadt für den zweiten Eindruck. Eine Stadt, die erkundet werden will, aber bitte nicht zu früh am Morgen. Ein Hinweis, früh ist alles vor 11 Uhr. In Antwerpen, beim Bäcker um die Ecke gab es auch die besten Croissants unserer Reise. Wir hätten doch noch ein paar mehr kaufen sollen.

Fahrräder können an vielen Velostationen ausgeliehen werden. Die Bezahlung funktioniert mit einer Art Vorbuchung im Schecksystem. Einfach mit Kreditkarte hingehen funktioniert nicht.

Die Innenstadt hat überall Wegweiser mit kleinen Karten für Touristen stehen. Selbst ohne Stadtplan ist verlaufen damit in der Innenstadt nicht möglich. Bei unserer nächsten Belgientour werden wir Antwerpen noch einmal ins Programm nehmen.

Brügge, das Venedig von Belgien

Unsere Reise führte uns in das Venedig von Belgien. Hochgelobt, eine wunderbare Altstadt, tolle Häuser und unbedingt sehenswert, so wurde uns Brügge beschrieben. Der Name Brügge solle auf die vielen Brücken und das damit verbundene Wasser hinweisen. Erst ein Belgier erzählte uns von den Schwierigkeiten bei der Parkplatzsuche. So gewappnet mit vielen Erwartungen erreichten wir Brügge. Mit etwas Mut, denn die Touristenherden versperrten die Straßen, erreichten wir auch das Ziel unserer Reise, einen kostenlosen Parkplatz. Sämtliche Parkplätze in der Innenstadt sind mit einer 4 Stunden Grenze belegt, mehr Zeit ist nicht, es sei denn gegen Geld oder außerhalb.

Brügge selbst ist tatsächlich eine alte Stadt mit einer interessanten Architektur und vielen schönen kleinen Gassen und Straßen. Der Vergleich mit Venedig war für uns allerdings nicht ganz einleuchtend. Die Stadt hat zwei Wasserkanäle die die Stadt in zwei Ringen umfließen, ob das aber den Namen Venedig des Nordens rechtfertigt? Doch nach einigem Nachdenken und beobachten der Touristenströme viel mir doch noch ein Grund ein warum die Bezeichnung gerechtfertigt ist. Wie in Venedig ist die Stadt völlig überfüllt und teuer. Wer Brügge also wirklich kennen lernen will, hat keine Wahl als in Brügge zu schlafen und die Stadt in den Abendstunden zu erkunden. Ab 18 Uhr, wenn die Touristen die Stadt verlassen haben entwickelt diese Stadt ihren Charme.

Ob das eine Reise wert ist, wissen wir nicht so sicher.

Das Foto dazu ist unter Foto zu finden, da unsere Bandbreite bei 25 MB liegt, was für uns nix ist. stöhn! Es war gar nicht leicht ein Foto zu machen, in dem nicht nur Menschenmassen sind. Das Foto ist direkt am Hauptplatz entstanden.

Zinnowitz auf der Insel Usedom

http://www.zinnowitz.de/

Mit 1900 Sonnenstunden im Jahr ist Zinnowitz auf der Insel Usedom der Ort mit den meisten Sonnenstunden in Deutschland. Geholfen hat uns dieses Wissen nur bedingt. Die Sonne kam nur gelegentlich hinter den Wolken hervor. Das hat aber weder uns noch viele andere vom Besuch am Strand abgehalten.

Ein Strandkorb kostet in Zinnowitz 8 € als Tagestarif. Da die eigentliche Saison nur zwei Monate lang ist, kommt ein gewisser Druck der Refinanzierung auf, der immer mal wieder auf Usedom durchkommt.

Zinnowitz selbst ist als Urlaubsort das ganze Jahr über in Betrieb und damit anders als mancher der Badeorte an der Küste. Der Ort hat eine sehr schöne Promenade mit herrlichen Häusern und gepflegten Anlagen. Der Italiener Primavera in der neuen Strandstraße macht sehr gutes Eis.

Mir persönlich gefällt der Ort sehr gut, da er ein eigenständiges Leben aufweist. Es wirkt nicht so wie eine Investitionslandschaft mit weißen Häusern ohne Menschen.

Mein Negativpunkt auf Usedom sind die  8 € pro Person. Dieser Betrag hat sich hier als gute Summe eingependelt. Egal was Eintritt kostet, 8 € ist eine gerne genommene Summe. Bei uns hat dieser Betrag für einen sofortigen Verzicht gesorgt, nach dem Prinzip 8×2 = 16 + 16 =32 ….

Doch ganz klar, Zinnowitz ist ein schöner Ort mit herrlichem Strand und Ostseewasser.

Herzliche Grüße von der Insel Usedom

Herzliche Grüße von der Ostsee. Auch wenn es nur ein paar Tage sind, langsam kommen wir in einer Art Urlaubsmodus an. Der Kopf hat auf frei geschaltet und hat alle Motivation zu größeren Aktionen gleich mitgenommen. So genießen Mama und ich diese Tage des Miteinander.

Abgesehen von der täglichen Fahrradtour bleibt zu gestern nur das Schreiben der Postkarten zu erwähnen.

Wir wünschen dir einen guten Tag, auch wenn du arbeiten musst! Aber kann es nicht sein, dass Urlaub nur deshalb so süß ist, weil es die Zeit der Arbeit gibt?

Der ultimative Strandkorb kommt von Korbwerk aus Heringsdorf

http://www.korbwerk.de/

Die Erinnerung an vergangene Zeiten wurde sofort wieder lebendig beim Modell DDR. Allerdings ist dieses Modell nicht im Verkauf, sondern hat nur Erinnerungswert.

Es war der Zufall im Spiel als wir das Korbwerk in Heringsdorf an der Ostsee entdeckten, meine Neugier brachte dann alles weitere. Ich war sofort begeistert von den wunderschönen Strandkörben. Das Korbwerk fertigt noch heute in der eigenen Strandkorbmanufaktur. Auf die hohe Qualität der verwendeten Materialien und die eigene Fertigung wird viel Wert gelegt. Es ist möglich die Produktion zu besichtigen und zuzuschauen wie Strandkörbe für die See und das Inland gefertigt werden. Dabei werden nicht nur einzelne Teile zusammengefügt, sondern tatsächlich noch selbst geflochten. Die Qualität handmade in Germany ist bei den Strandkörben von Korbwerk sichtbar. Es war eine Freude die Verarbeitung und die Materialien zu besehen und befühlen.

In der Regel sind die Modelle mit PE und so. Wer möchte kann aber auch einen Strandkorb ganz klassisch aus Weide bekommen. Am Ende entscheidet der eigene Standort und die Pflege bei der Wahl des eigenen Unikates, lieber etwas schlichter oder etwas mehr Luxus? Kein Problem, eine große Auswahl an unterschiedlichen Materialien machen jeden Strandkorb von Korbwerk zu einem Unikat.

Sofort bei der Vorführung entschied ich mich für das Modell Nordsee. Diese Modelle sind zwar etwas teurer auf Grund der aufwendigeren Konstruktion, aber dafür ist es möglich sich komplett hinzulegen. Die Liegefläche ist dann ungefähr 2 Meter lang.

Nein, wir haben (leider) keinen Kaufvertrag unterschrieben, obwohl der Wunsch schon da wäre und der Platz vielleicht auch. Auch der Transport wäre nicht das Problem, 89€ deutschlandweit ist für das Gewicht und die Größe des Strandkorbes ein erstaunlich attraktiver Preis.

Mama und ich waren begeistert. Für uns kommt der ultimative Strandkorb von Korbwerk. Um die Erinnerung wach zu halten habe ich “mein Modell” fotografiert und wer weiß, vielleicht irgendwann einmal…  

Die Insel Usedom – unser erster Eindruck

Urlaub = Sonne und Erholung. Diese Formel ist in der Theorie immer recht einfach. Leider funktioniert diese aber nicht immer so wie wir es wollen. Nicht immer garantiert die Fahrt in den Süden schönes Wetter. Nach einigen Pleiten in diese Richtung stand also die Fahrt in den Norden an.

Derzeit machen wir eine Woche Mutter- Tochter Urlaub auf Usedom. Für mich ist es das erste Mal hier oben. Nach einer nicht enden wollenden Fahrt entdeckten wir eine bergige Insel mit dichtem Laubwald. Von der Landschaft her ist die Insel Usedom ein sehr schönes Fleckchen Erde.

Das Erstaunlichste für mich ist aber etwas anderes. Während im Süden 30 Grad nötig sind um mich ins Wasser zu bringen, langen hier schon 22 Grad Außentemperatur zum Baden ist der Ostsee. Derzeit hat das Wasser 17 Grad und damit eine wunderbare Temperatur zum Abkühlen.

Der Wetterbericht für diese Woche war nicht besonders verheißungsvoll. Wenn er aber so bleibt wie gestern, dann wollen wir nicht klagen.

Unser erstes Fazit: Wir sind von der Insel Usedom und seiner Landschaft begeistert.  

Chemnitz – eine Stadt mit Zukunft

Kennst du das Märchen vom häslichen Entlein, das am Ende der Geschichte ein stolzer Schwan wird?

Gestern ging es mir ungefähr so als würde ich dieses Märchen in einer Stadt mitten in Deutschland entdecken. Auf der Fahrt nach Berlin hielten wir in einer mittelgroßen Stadt mitten in Sachsen an. Nein, gemeint ist weder Leipzig noch Dresden, denn diese beiden Städte waren nie hässliche Entlein. Gemeint ist Chemnitz.

Chemnitz ging direkt nach der Wende auf eine Talfahrt sondersgleichen. Innerhalb kurzer Zeit stand die Stadt vor einem Massenexodus in jeglicher Form. Damals schien es so, als würde sich die Stadt nie erholen.

Umso mehr freute ich mich, als ich gestern durch die Stadt fuhr und einer neuen Stadt begegnete. Mich beeindruckte der Kampfgeist der Menschen, die mit Willen und Energie die Geschicke ihrer Stadt in die Hand nahmen. Es wirkte, als würde eine Stadt aus dem Dornröschenschlaf erwachen.

In Chemnitz entsteht eine Stadt mit Profil, die lebenswert geworden ist. Es ist eine Stadt, die ihren eigenen Weg findet, einen Weg in die Zukunft. Ich habe mich sehr gefreut über eine Stadt, die vom hässlichen Entlein zu einem Schwan wird.

Landshut ist eine Reise wert

http://www.landshut.de/

Heute gibt es wieder einmal einen Gastbeitrag von Manuela:

Im letzten Jahr zog ich nach LA = Landshut. Obwohl inzwischen mehr als ein halbes Jahr vergangen ist, kenne ich die Stadt immer noch nicht wirklich. So machte ich mich neulich bei herrlichstem Sonnenschein mit dem Rad auf um die Altstadt zu erkunden, mich überraschen zu lassen, was Landshut wohl so zu bieten hat.

Eigentlich vermisse ich ja noch Coburg  und wollte mich in Landshut gar nicht verlieben. Und ich muss zugestehen, dass es eine sehr nette “kleine” Stadt ist. Mit 64.000 Einwohnern eigentlich schon nicht mehr wirklich klein. Landshut hat viele alte Gassen und Häuser mit ganz speziellen Giebeln (siehe Fotos).  Landshut ist alt, entstand etwa im 10. Jh., erste urkundliche Erwähnung datiert auf 1150 (siehe wikipedia). In der Vergangenheit lebte Landshut gut von seiner Brücke über die Isar. Nach München war früher hier die nächste Brücke, also über 70km dazwischen.

An einigen Häusern waren sehr schöne Malereien, die mir besonders gefielen. Wenn man sich darauf eingelassen hat, entwickelt die Altstadt ihren ganz eigenen Charme. Es gibt viele wunderbare kleine Straßencafés. Ach, und gehst du gerne shoppen, dann lohnt Landshut gleich doppelt. Hier lässt sich sehr angenehm, freundlich und mit viel Vergnügen Geld ausgeben. Am besten, du überzeugst dich selbst einmal bei einem kleinen Bummel über das Pflaster. Komm doch mal zu Besuch, denn Landshut ist eine Reise wert!