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Auto fahren in Manila, Philippinen: Und ich dachte Deutschland ist heftig

Heute haben wir Manila im normalen Wahnsinn erlebt. Um von unserem Viertel nach Downtown zu kommen, ist es eigentlich nicht weit. Grob über den Daumen gepeilt sind es vielleicht 8 km. Für diese Strecke haben wir hin und zurück jeweils fast eine Stunde gebraucht. Alle fahren wie sie wollen. Für uns an Regeln gewöhnte Europäer ist es deshalb nicht so ohne weiteres zu empfehlen. Jetzt verstehe ich auch, wieso hier viele Leute mit Fahrer fahren. Es gibt zwar einen Führerschein, aber keiner kontrolliert ob die Betreffenden auch fahren können. Der Verkehr hier ist anders als in Deutschland. In Deutschland ist der Verkehr aggressiv. Hier ist der Verkehr chaotisch, frei nach dem Prinzip: es geht schon irgendwie vorwärts. Deshalb spielt es auch keine Rolle, verkehrt herum in eine Einbahnstraße mit dem Auto zu fahren. Geschwindigkeitsregeln gibt es nicht, würde sich auch keiner dran halten. Verkehrspolizisten gelten bei den Einheimischen als Verkehrshindernisse. Die Anzahl der Fahrspuren ist auch eher rudimentär definiert. Eine mehr als geplant gibt es regelmäßig. Das heißt, eine Reduzierung des Abstandes zwischen den Autos auf max. 20 cm. Obwohl jeder irgendwie fährt, der Verkehr dadurch eine Qual ist, würde ich den Verkehr nicht als aggressiv bezeichnen. Ich weiß logisch klingt das nicht. Hier eine typische Situation: Eine große Ampelkreuzung, mit jeweils 3 Spuren in eine Richtung, plus Linksabbieger. An unserer Ampel stehen in der ersten und zweiten Reihe Autos und warten auf grün. Weil es deshalb nicht möglich ist rechts abzubiegen (was jeder immer tut), überholen die Autos links und biegen dann vor allen anderen nach rechts ab. Nein, sie warten nicht auf grün oder bis der Gegenverkehr vorbei ist. Am Ende ist die Kreuzung dicht und nichts geht mehr.

Zum Glück gibt es etwas ganz Wichtiges in jedem Gefährt egal wie klapprig es aussieht – eine Hupe. Manchmal hat es den Anschein, als sei diese wichtiger als alles andere im Auto.

Falls es dich interessiert. Wir haben von allen deutschen Autoherstellern jeweils ein Auto gesehen.  Mehr war es allerdings nicht. Selbst in den vornehmeren Vierteln werden deutsche Autos nicht groß gefahren. Es sei denn dass diese nur in der Garage stehen, das wissen wir nicht. Vielleicht ist ihnen einfach die Reparatur zu teuer.

Texten ist SMS schreiben und die Kommunikationsart der Philippinen

Zu meiner großen Erheiterung musste ich heute feststellen, dass die Menschen auf den Philippinen doch nicht so anders sind als unsere. Vor einiger Zeit habe ich über ein paar Manager beim Mittagessen geschrieben. Hier habe ich jetzt Ähnliches erlebt. Das Spielzeug war in dem Fall ein normales Telefon und kein iPhone, der Spieltrieb war allerdings ähnlich.

Hier auf den Philippinen wird weniger telefoniert als getextet. Alle schreiben zu jeder Zeit und in beliebiger Menge SMS. Eine kostet umgerechnet ungefähr 2 Cent. So ist es egal wo du bist, ob in der Luxus Shoppingmall oder in den Slums. Die Menschen sitzen da und texten, auch beim Essen.

So saß neben uns beim Mittagessen ein älterer Herr mit seiner noch älteren Mutter. Während sie auf das Essen warteten, textete er. Als das Essen da war, machte er weiter und als wir fertig waren mit essen, schickte er weitere SMS in die Welt. Ich verstehe nicht, wie man sich selbst so unter Stress setzen kann. Vor allem ist das recht schnell viel teurer als ein Anruf. Wir genießen die Möglichkeit der einfachen Kommunikation ja auch. Es ist einfach easy. Am Flughafen haben wir eine Prepaidkarte gekauft und können die immer wieder aufladen. Das Geheimnis ist wohl, diese Technik zu nutzen ohne sich davon gängeln zu lassen.

Sicherheitskontrollen am Flughafen von Manila – fliegen mit ZestAir

Wir wollten von Manila nach Bohol fliegen. Die Strecke an sich ist kurz mit á 45 Minuten. Der erste Unterschied war, dass der Check-in-Schalter bereits 50 Minuten vorher schließt. Das lief alles ganz routiniert ab.

Die Erheiterung kam erst hinterher. Noch vor dem Sicherheitscheck zahlten wir an einem extra Schalter die Flughafengebühren. An der Quittung war ein Kontrollzettel befestigt. Nach dem Sicherheitsbereich kam ein weiterer Schalter an dem der Kontrollzettel wieder eingesammelt wurde. Am Anfang habe ich gedacht, dass es reine Beschäftigung ist. Doch dann fiel mir auf, dass es eine Sicherheitsmaßnahme in Bezug auf das Geld ist. So kommt der Mitarbeiter des Flughafens nicht in die Versuchung etwas für sich abzuzweigen.

Dazwischen lag nun die Sicherheitskontrolle des Flughafens. Erst sahen wir überhaupt niemanden. Als sich aber eine Gruppe junger Frauen näherten, tauchten plözlich ein paar Frauen auf mit dem Kommando “Schuhe ausziehen”. Beim Gepäck waren die Kontrollen allerdings schon unterschiedlich. Eine Frau hatte die Hälfte ihrer Sachen in der Hand, nur die FlipFlops wurden durchleuchtet. Eine andere wurde abgetastet… Wobei die Punkte hier der Fantasie freien Lauf geben. Bei jeder der 5 Frauen war der Umgang anders. Ein Muster war nicht erkennbar. Bei der Gepäckkontrolle fiel auf, dass Getränke kein Problem darstellten, nur Sprayflaschen mochten sie nicht.

Ach und noch etwas war erstaunlich: Obwohl der Detektor bei mir nicht anschlug, wollte diese schmierige Sicherheitsbeamtin mich unbedingt abtasten.

Der Flug mit ZestAir war gut und professionell. Die Maschine war jüngeren Datums und der Service gut. Vor allem habe ich noch nie erlebt, dass die Stewards extra zu dem am Notausgang Sitzenden kommen um den Umgang mit der Tür zu erklären. Alle Achtung.