Als einziges Land Asiens sind die Philippinen ein mehrheitlich christliches Land. Zu verdanken haben es die Menschen den spanischen Eroberern, die im 16. Jh. das Land besetzten. Sie brachten ihren Glauben zu den Einheimischen mit. Schon Magellan hatte einen Priester bei seiner Reise nach Asien dabei. Er taufte die ersten Einheimischen. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurden die Philippinen zu einem christlichen Land. (Wenn ich den Süden Mindanaos mit dem Islam mal ignoriere.)
Dabei waren Magellan und die nachfolgenden Spanier nicht besser als mancher fromme Amerikaner im Irak. Auch sie verwoben wirtschaftliche Interessen mit dem festen Ziel den Menschen Jesus zu bringen. Wie zimperlich dabei diese Christen vorgingen, will ich mir nicht so genau vorstellen. Mit der Begründung: “Ich will doch nur dein Bestes” ist schon immer viel Schindluder getrieben worden.
Wahrscheinlich liegt es an den Lebensbedingungen, dass für viele Menschen der Glaube die einzige Schutzmöglichkeit ist. Die Kirchen jedenfalls sind gut besucht. Auf der anderen Seite wäre mir manchmal mehr praktische Lebenshilfe den Menschen gegenüber lieber.
Wir haben heute so ein Ehepaar kennengelernt. Sie haben ein Ausbildungsprogramm für Kinder in den Slums gestartet. Jedes Wochenende gehen sie mit Helfern in die Slums, unterrichten die Kinder, spielen mit ihnen und geben ihnen Hoffnung. Sie zeigen ihnen, wie wichtig Ausbildung ist und was sie damit alles werden können; “Slums Watch Ministry”. Sie kontrollieren sogar die Hausaufgaben und belohnen gute Ergebnisse. Das Projekt ist nicht nur gut, sondern obendrein noch erfolgreich. In jedem Schuljahr schließen Kinder die Schule erfolgreich ab. Davon sollte es mehr geben auf den Philippinen.