Schein und Sein am Beispiel (m)einer Kommode

Vor einiger Zeit erbte ich eine alte Kommode. Ich freute mich darüber, sah die Kommode doch sehr schön aus. Dann holten wir die Kommode ab und sie zog bei uns ein. Beim Abwischen merkte ich das erste Mal, dass es wohl nicht nur Sein meiner Kommode gibt, sondern auch Schein.[teaserbreak] Bei dem schönen Wetter zog die Kommode jetzt in die Garage. Ziel war es Sein und Schein voneinander zu scheiden. Also fing ich an, das Holz zu waschen, um rauszufinden, was Dreck und was Holzmaserung ist. Als ich so das Möbel schrubbte und schrubbte, ahnte ich bereits, dass meine Kommode wohl noch mehr Schein hatte als ich angenommen hatte.

Das Sein meiner Kommode: es ist massives Holz mit einem soliden Unterbau.

Der Schein meiner Kommode: Das Furnier ist sehr dünn. Holzkit und unprofessionelle Reparatur haben Schaden hinterlassen.

Der sichtbare Mangel: Die Kommode ist nicht mehr in Form und verzogen. Einige Leisten werden neu verklebt werden müssen.

Heute ist nun die Kommode getrocknet und der Schein kommt in seiner Vollkommenheit zum Tragen. Es war wohl manches Farbe, was wie natürliches Holz aussah.

So ist Schein und Sein bei meiner Kommode eng beieinander. Nur auf den ersten Blick hielt der Schein, auf den zweiten Blick wurde das Sein meiner Kommode sichtbar. Leider war der Unterschied zwischen beiden sehr groß.

Was ich nun mit meiner Kommode mache, weiß ich noch nicht. Ich werde sie wohl lieb haben und ihr helfen, Schein und Sein zusammenzuführen. Auf jeden Fall erinnert mich die Kommode an uns Menschen: Auf dass unser Schein auch Sein ist.