Endlich waren wir wieder auf dem Heimweg. Wobei “endlich” nur halbrichtig ist. Auf der einen Seite ist die Gewissheit nach Hause zu kommen etwas wunderbares. Alex würde zu Hause sein, wenn wir am Abend wieder in Landshut ankommen. Schon alleine diese Gewissheit ist mit keinem Geld dieser Welt zu bezahlen. Auf der anderen Seite waren die paar Tage mit Mama im Erzgebirge sehr schön. Die Tage waren gekennzeichnet von “kannst du dich noch erinnern” oder “früher sah das ganz anders aus”. Ich finde nach über 20 Jahren sind diese Bemerkungen auch berechtigt.
Als ich dann meine “Schätze” vor meinem Mann ausbreitete, begann er über das ganze Gesicht zu grinsen. Sein Lachen war eine Mischung zwischen liebevollen Verständnis und der indirekten Frage, wozu Mann/Frau diese Dinge denn brauchen kann. Nun will ich aber auch der Vollständigkeit halber erzählen, was ich für Beutestücke mitgebracht habe. Aus der Galerie Schmidt-Rottloff einen Kupferstich mit dem Chemnitzer Rathaus. Aus diversen Erzgebirgischen Kunstläden einen Schwippbogen mit traditionellem Motiv. Nicht so einen neumodischen mit Schneemann oder so, nein einen echten mit Bergmann, Schnitzer und Klöppelfrau (richtig schön J)! Dazu gehörten auch neue Figuren für Tannenbaum und Weihnachtspyramide. Am Ende unserer Reise komplettierte diese Sammlung noch Spitze aus Plauen. Dazu gibt es demnächst einen extra Bericht.
So stand ich nun zu Hause; mein Mann lachte und ich musste mitlachen. Er sah meine leuchtenden Augen und wusste, wie viel mir diese Dinge bedeuten, sind sie doch ein Teil meiner Kindheit und Jugend und damit auch ein Teil von mir.
Es ist schade, wenn in der heutigen Zeit alles weggeschmissen wird und für Erinnerungen dieser Art kein Platz bleibt. Wir haben keine große Sammlung, doch die paar Teile, die da sind bergen einen großen Schatz von Erlebnissen, die so immer wieder erwachen.