Wenn ich mit der Erwartung bete, dass ich erhört werde, dann gehört noch ein weiterer Aspekt dazu und das sind Regeln. Oft haben wir Schwierigkeiten damit in unserem Leben, wenn ich nur an die Straßenverkehrsordnung denke. Stöhn! In der Bibel gibt es auch Regeln. Sie nennt das Gebote. Die Aussage von Jesu: “Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst” fasst diese Gebote in einem Satz zusammen. (Lukas 10,26-27)
Wenn ich bete, dann wende ich mich an jemanden, der klare Vorstellungen hat und erwartet, dass ich mich als Betende(r) auch daran halte. Vergleichbar ist es mit den Gesetzen in Deutschland. Lebe ich hier, dann habe ich mich auch daran zu halten. Wenn ich bete, betrete ich virtuell einen anderen Hoheitsbereich. Dort gibt es auch Gesetze, an die ich mich halten muss, wenn ich gehört werden will.
Manche behaupten, dies würde bedeuten Gott “weich kochen” zu wollen. Das ist Unsinn. Umgedreht wird ein Schuh daraus. Mit meinen Taten zeige ich, dass ich ihn und seinen Anspruch, der einzige Gott in meinem Leben zu sein, akzeptiere und ernst nehme. Mit Verweis auf die Aussage von Jesus Christus will ich noch einen Schritt weiter gehen. Wenn ich jemanden lieb habe, dann will ich es ihm auch zeigen.
In einem Brief von Johannes ist das ausgedrückt mit: “Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns, und wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben.” (1.Johannesbrief 5,14-15)
Wenn es für mich ums beten geht, steht deshalb immer die Frage nach dem Willen Gottes in Bezug auf mich an erster Stelle und das heißt, ihn fragen. Vielleicht ist das der eigentlich innovative Ansatz. Es ist wohl mal an der Zeit, Gott nach seinen Willen zu fragen und nicht nur zu wünschen.