Eine junge Frau beklagte sich über die Einmischung der Familie in ihre Ehe und die Art der Kindererziehung. Ein Wort gab das andere und am Ende blieben Verletzungen auf beiden Seiten. Wie damit umgehen, um Entschuldigung bitten?[teaserbreak] Wir alle kennen das, Worte und Taten werden ausgeteilt und eingesteckt. Die Emotionen kochen hoch, so werden Dinge gesagt und getan, die später nicht zurück genommen werden können. Viel zu schnell gehen harte und ungerechte Worte über unsere Lippen. Hinterher schämen wir uns, manchmal würden wir uns lieber verstecken, aber es geht nicht.
Um Entschuldigung zu bitten ist mehr als ein Satz. Verletzungen sind entstanden, Vertrauen ist zerbrochen, Vergebung ist nötig. Einander aus dem Weg gehen ist weder sinnvoll noch empfehlenswert. So heißt es einen neuen Weg im Miteinander zu finden. Bereitschaft für einen Neuanfang ist gefragt, dazu ist es nicht hilfreich mit dem Besen unter den Teppich zu kehren. Auch wenn es manchmal eine reizvolle Alternative darstellt. Bei Entschuldigung ist der Beginn im Kopf und ein Prozess in der Umsetzung.
- Am Anfang steht der Wille aufeinander zuzugehen, ein oder mehrere Familiengespräche sind nötig.
- Jeder muss sich selbst ein paar Fragen zu Vergangenheit und Zukunft stellen. Was hat mir am Umgang miteinander gefallen und was nicht? Was wünsche ich mir für die Zukunft?
- Auch wenn es scheinbar eine Seite gibt, die Schuld hat, so haben beide Seiten einen Anteil an der Situation. Das bedeutet Veränderungen für beide Seiten.
- Jede Seite gibt etwas von ihrer Position auf. Dadurch zeigt man, das der andere einem wichtig ist.
- Aussprechen ist wichtig: Vergebung heißt: ich vergebe dir! Entschuldigen heißt: entschuldige bitte!
- Einen gemeinsamen Plan erarbeiten, wie es weiter geht. Vergebung heißt also, neu miteinander anfangen. Das geschieht als erstes im Kopf, ist also eine Entscheidung des Willens.
Entschuldigung ist mehr als nur ein Satz. Um Entschuldigung zu bitten ist der Anfang eines Prozesses. Im Handeln zeigt sich, ob die Entschuldigung ernst gemeint ist oder nicht, so wie beim Vergeben auch.