Müde und geschafft von zwei Wochen Reise legen wir die letzten Kilometer nach Hause zurück. Heute Abend wird alles nur noch Erinnerung sein. Zeit sich einmal Gedanken zu machen, warum wir Menschen reisen.
Mama und ich könnten es uns leicht machen und sagen: “Es liegt in den Genen der Familie”. Lach… wir sind keine Zigeuner, sondern seit vielen Jahrhunderten zwischen dem Erzgebirge und Sachsen zu Hause (gewesen). Doch irgendetwas hat unsere Familie immer wieder neugierig in die Welt hinein schauen lassen.
“Reisen bildet”, sagte einmal ein schlauer Mann und er hatte nicht unrecht mit seiner These. Beim Reisen lernen wir andere Menschen kennen und andere Meinungen. Wir hören und sehen wie an anderen Orten gelebt wird, wir reflektieren und bilden uns eine Meinung. Manchmal kommt eine veränderte Meinung und Einstellung dabei heraus.
Wer reist entdeckt eine neue Welt, auch wenn sie vielleicht nur 10 km entfernt ist. Eine andere Welt, die erkundet werden will.
Reisen hilft sich selbst zu entdecken und zu hinterfragen. In dem wir mit anderen Menschen konfrontiert werden, kommt auch die Frage an uns selbst auf. Wer reist, kommt verändert zu Hause an.
Es gibt immer gute und weniger gute Erinnerungsstücke. Eine Erinnerung auf die interne Platte gebannt, nicht löschbar mit einem Sicherheitsschutz belegt und nicht überschreibbar. Auf unserer Reise waren es sogar mehrere Passagen, die auf diese Weise gespeichert wurden. Der viele Regen gehört sicher zu den weniger positiven Aspekten, die gemeinsame Zeit zu den positiven.
Manchmal kann reisen auch eine Flucht sein. Eine Flucht vor sich selbst und dem eigenen Leben. Doch das eigene Leben reist hinterher und fordert aufs Neue zur Entscheidung auf.
Wenn du also lange nicht unterwegs warst, dann los! Es wird auch dir bestimmt Freude machen. Wenn du dann wieder nach Hause kommst, wirst auch du schöne Momente erlebt haben, an die du dich gerne erinnerst.