Gestern bin ich mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, als ich folgende Szene sah. Ein kleines Mädchen stand vor einem Baum und hielt einen längeren Ast in der Hand. Mit diesem schlug sie immer und immer wieder auf den Baum ein. Nur kurz machte sie einmal Pause, dann schlug sie weiter. Dabei war ihr Gesicht wütend und zornig. Ich weiß nicht, für wen der Baum Sinnbild war. Für Klassenkameraden oder ein Familienmitglied?
Während ich lachend über die Szene an ihr vorbeifuhr, fragte ich mich ob mein Verhältnis zu Gott nicht ähnlich ist. Immer wieder gibt es Dinge über die ich auf Gott zornig bin. Und dann stelle ich mich in Gedanken vor ihn hin und schlage kräftig darauf los.
Gott ist kräftiger als ein Baum und so hält er das aus, wenn wir ihn verbal schlagen. Obwohl ich mich ihm gegenüber schäbig verhalte, habe ich in der Vergangenheit erlebt, dass Gott seine Arme um mich legt, mich festhält und tröstet. Wenn die Tränen getrocknet sind, sieht die Welt nicht mehr ganz so trüb aus, obwohl sie sich meistens nicht verändert hat.