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Nordkorea, die Lebensmittelhilfe der USA und die christlichen Werte von Europa

Schagzeile Focus am 18.4.2012: Die nordkoreanische Regierung in Pjöngjang droht den USA mit Rache. Nordkorea kündigte Vergeltung an, weil die USA die Lebensmittelhilfen für Nordkoreas Bevölkerung eingestellt hatte.

Als kurz  vor Weihnachten Kim Jong II starb, wurde sein jüngster Sohn Kim Jong Un Nachfolger in Nordkorea. Laut Presse verbrachte Kim Jong Un einige Jahre seiner Ausbildung in Europa. Das Europa, was wir kennen, ist geprägt von christlichen Werten wie Fürsorge und der Akzeptanz des Nächsten. Nur durch diese christlichen Werte konnte sich unser Kontinent zu dem entwickeln, was er ist.

Warum nur schicken Väter ihre Kinder nach Europa/ USA in die Ausbildung, wenn sie zeitgleich diese christlichen Werte und die Religion verfolgen? Für mich passt das nicht zusammen. Warum nur nimmt dieses Land die Lebensmittelhilfe eines christlich geprägten Landes wie den USA an, obwohl es die Christen im eigenen Land der Reihe nach umbringt?

Christliche Leiter und ihre Mitarbeiter oder wenn Menschen ausbrennen

Wenn christliche Leiter ausbrennen, dann ist es nicht anders als bei anderen Menschen. Es beginnt mit der Verantwortung, die man selbst wahrnimmt und mit den vielen Aufgaben, die zu erfüllen sind. Gemischt wird das Paket mit der immer weniger vorhandenen Möglichkeit, abschalten zu können. Irgendwann sind die Batterien leer.

In der Theorie hat dies wohl inzwischen jeder verstanden, in der Praxis zeigt sich, dass Menschen trotz ihres Wissens ausbrennen. Geschieht das Ausbrennen bei Nichtchristen, ist das traurig, wenn allerdings christliche Leiter ausbrennen, dann haben sie eine Grundregel des Wortes Gottes mit Füßen getreten. Zum Thema Ausbrennen gibt es aber noch eine Steigerung. Diese tritt ein, wenn christliche Leiter ihre Mitarbeiter so sehr fordern, dass diese ausbrennen.

Es gibt viele Aussagen der Bibel, die eine klare Verantwortung des Menschen für seinen Körper und den Umgang damit aufzeigen. Dazu gehört eine klare Trennung von Arbeit und Freizeit, sowie diese Freizeit auch zu nutzen. Ja, christliche Leiter sind Manager und deshalb in dieser Arbeit auch Vorbilder. Wenn sie also ihre Mitarbeiter genauso ausbrennen lassen wie die Manager der Wirtschaft, wo ist dann ihre Vorbildwirkung?

Deshalb mein Wunsch an alle christlichen Leiter im Land, übernehmt Verantwortung für eure Mitarbeiter und sorgt dafür, dass diese nicht ausbrennen. Seid Vorbilder!

Was ist Sehnsucht?

Am Wochenende entstand eine Diskussion über Sehnsucht. Was ist Sehnsucht überhaupt? Wo kommt sie her und was geschieht, wenn sie unerfüllt bleibt? Ist  Sehnsucht noch in unserem Sprachgebrauch?

Zwei Generationen standen da einander gegenüber. Wir “Alten” mit dem Wort Sehnsucht und dem unvollendeten Versuch Sehnsucht zu beschreiben und David mit seinen 20 Jahren. Er konnte mit dem Wort Sehnsucht nichts anfangen. Nicht nur, dass mich dieses Wissen an sich entsetzt hat, sondern auch das dabei statttfindende Gespräch dazu.

Am Ende kam folgende Definition dabei heraus: Es ist ein unbestimmtes Bedürfnis.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich stimmt. Deshalb die Frage zum Mitdiskutieren: Was ist Sehnsucht, wie würdest du diese beschreiben? ( Unsere Kommentarfunktion im Blog ist immer noch defekt, deshalb bitte auf Facebook kommentieren oder eine Mail an uns schreiben.)

Sehnsucht als Bild?

Hat Sehnsucht was mit Sehnen und suchen zu tun?

 

Ein Drittel sprach- und sprechgestörte Kinder – der Arztreport der Barmer GEK 2012

Die Barmer GEK hat die Daten ihres Arztreports 2012 veröffentlicht. Neben vielem Positiven gibt es auch ein paar Themen, die erstaunlich bis erschreckend sind. Vielleicht ist das der Grund, dass der Bericht mit den Kindern beginnt.

Kann es sein, dass ein Drittel unserer Kinder sprach- oder sprechgestört sind?

Die Auswertung der ICD Schlüssel (ICD10: F80) von 2010 scheint diese These zu bestätigen. Im Alter von 5 Jahren waren laut Barmer Arztreport 37 % aller Jungen mit Sprach- oder Sprechstörungen. Im Verhältnis dazu nur 29% der Mädchen. Erst im Alter von 17 Jahren war der Wert bei Jungen unter eins.

Im Schnitt ist der Anteil der Kinder bis 14 Jahre deutschlandweit wohl 10%. Wirkliche regionale Unterschiede scheint es nicht zu geben. Von 8,1 % in Bremen – 11% im Saarland ist der Schwankungsbereich nicht wirklich signifikant.

Jetzt entstehen daraus mehrere Fragen:

Stimmen die Daten so tatsächlich und gibt es entwicklungsbedingte Sprach- und Sprechstörungen bei Jungen und Mädchen oder ist diese Gruppe nur redefauler? Wenn sie nicht beim Logopäden landen, ist das dann mit 17 Jahren auch aus der Welt oder wird es einfach nicht mehr erfasst? Für 19% der Jungen hat es eine Verordnung zum Logopäden gegeben. Was ist mit den anderen? Ist die Diagnose (Definition) einer Mode unterlegen? Mit wem lernen unsere Kinder reden, bzw. mit wem reden sie?

Public Eye Awards in Davos mit Barclays und Samsung

http://www.tagesschau.de/…bliceye100.html

Seit nunmehr 11 Jahren gibt es die Public Eye Awards. Verliehen wird der zweifelhafte Preis jährlich im Vorfeld des World Econiomic Forum in Davos. In diesem Jahr gab es wieder eine Liste möglicher Kandidaten und das Internet konnte abstimmen. In der letzten Woche wurden die Sieger benannt.

Gestimmt wurde für den Erhalt des Amazonas. Was die jahrelange gute Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema sichtbar macht. An der zweiten Stelle steht der Tepco Konzern. Dies ist sicher ein Ergebnis ihres großen Schweigebedürfnisses und der nichtvorhandenen Transparenz der Tepco Konzernspitze.

Dieser 1. und 2. Platz sind soweit erstmal keine Überraschung. Interessant wird es auf den Plätzen danach. Dort taucht Samsung auf und die Barclays Bank. Mit den Plätzen 3 und 4 kommt plötzlich die Realität des Preises zu uns. Ich muß mir die Frage stellen, wie ich mit Elektronik generell umgehe, denn Samsung ist eher der Platzhalter für die Branche denn ein Einzelfall.

Wenn es stimmt, dass Barclays im Bereich der Nahrungsmittelspekulation stark wächst, dann stelle ich mir die Frage ob ich weiterhin ein Konto bei der Barclay Bank haben möchte.

Kritisierst du die Unternehmen, um dich danach dem Alltag zuzuwenden und Leistungen der Unternehmen in Anspruch zu nehmen? Dann solltest du einen Teil davon in Zukunft lassen. Entweder die Nutzung oder die Kritik, denn beides zusammen geht nicht.

Wenn das geschieht, dann hat die Preisvergabe etwas bewirkt.

Der Eid des Hippokrates war gestern oder die Genfer Deklaration und das ärztliche Handeln

http://de.wikipedia.org/w…auml;rztebundes

In meiner Ausbildung zur Krankenschwester wurden wir auf den Eid des Hippokrates verpflichtet. Damit war die Erwartung verbunden, dass unser Handeln immer zum Wohle des Patienten ist.

Anscheinend ist es heute nicht mehr verpflichtend einen Eid abzulegen. Noch nicht mal in der modernen Genfer Deklaration. Dabei ist der Text gar nicht schlecht:

Hier ist das Gelöbnis:

Bei meiner Aufnahme in den ärztlichen Berufsstand gelobe ich feierlich:
mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen.

Ich werde meinen Lehrern die schuldige Achtung und Dankbarkeit erweisen.

Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit und Würde ausüben.

Die Gesundheit meines Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein.

Ich werde alle mir anvertrauten Geheimnisse auch über den Tod des Patienten hinaus wahren.

Ich werde mit allen meinen Kräften die Ehre und die edle Überlieferung des ärztlichen Berufes aufrechterhalten.

Meine Kolleginnen und Kollegen sollen meine Schwestern und Brüder sein.

Ich werde mich in meinen ärztlichen Pflichten meinem Patienten gegenüber nicht beeinflussen lassen durch Alter, Krankheit oder Behinderung, Konfession, ethnische Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politische Zugehörigkeit, Rasse, sexuelle Orientierung oder soziale Stellung.

Ich werde jedem Menschenleben von seinem Beginn an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden.

Dies alles verspreche ich feierlich und frei auf meine Ehre.

Vielleicht drucke ich diese moderne Form des Eid des Hippokrates mal aus und verteile es weiter an die Menschen, die auf Ärzte angwiesen sind. Diese sollen es ihren Ärzten weitergeben. Ich war so frei ein paar Passagen der Genfer Deklaration dick zu markieren.

Ärzte, die ihre Patienten falsch eingipsen und die Patienten mit den Folgen alleine lassen. Ärzte, die um des Geldes Willen Patienten operieren, wohl wissend, dass jede Operation nur noch mehr Leid bringt. Ärzte die ihre Patienten aussortieren zwischen den verschiedenen Krankenkassenarten. Alles das widerspricht dem Eid und nach meinem Verständnis auch dem ärztlichen Berufsethos.

Im Grunde genommen gibt es eine ganz einfache Formel, das Original steht im Buch Bibel: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Ich wünsche mir medizinisches Personal, das diese Formel zu seiner macht. Ich wünsche mir Professoren, die ihren jungen Studenten diesen Ethos vorleben. Ich wünsche mir mehr Menschlichkeit und weniger finanzielle Berechnung bei unserem gesamten medizinischen Personal.

Mein Krankenkassenbeitrag für 2012 und der MLP Gesundheitsreport oder Ärzte mit wirtschaftlicher Lage zufrieden

http://www.mlp-ag.de/#/presse/gesundheitsreport

Gestern kam Post von meiner Krankenkasse. Darin wird mir mein neuer Beitrag für das Jahr 2012 mitgeteilt. Eigentlich sollte es nur ein flüchtiger Blick darauf werden, doch als ich die Zahl am Ende sah, musste ich mich glatt hinsetzen. Daraufhin legte ich den Bescheid zur Seite um in den darauffolgenden Stunden immer wieder dorthin zu schauen. Es war wohl die Hoffnung auf sinkende Eurowerte damit verbunden, leider blieb das Papier geduldig und die Zahl bestehen. Über die Leistungen meines Tarifes kann ich mich nicht beschweren. Für das Geld allerdings muss ich eigentlich sowohl von der Kasse als auch von den Leistungserbringern in Watte eingepackt werden.

Dann lese ich einen Artikel der Ärztezeitung zum Gesundheitsreport 2011 von MLP. Eine der Fragen der Studie war an Ärzte gerichtet. “Glauben Sie, dass die Leistungen, die die gesetzlichen Krankenkassen heute übernehmen für eine gute Gesundheitsversorgung ausreichen oder haben Sie da Zweifel?” 68% der befragten Ärzte bejahten eine aureichende medizinische Versorgung.

Als es um die Zufriedenheit der eigenen wirtschaftlichen Lage ging, antworteten 76% der Hausärzte, 81% der Fachärzte und 85% der Klinikärzte mit gut oder sehr gut. Da kann ich mir eine spöttische Bemerkung nicht ersparen: “Wenn die Bevölkerung in den letzten Jahren auch solche Gehaltssteigerungen bekommen hätte wie die Ärzte, würde unsere Bevölkerung jedenfalls das Gleiche sagen. Nun ich mit meinem Krankenkassenbeitrag für 2012 werde wohl zur weiteren Zufriedenheit der Ärzte beitragen dürfen.

Wenn 79% der Befragten des MLP-Gesundheitsreports recht haben und die Krankenkassenbeiträge in den nächsten Jahren steigen, dann werden die Menschen nach Alternativen suchen. Denn in einem stimme ich mit ihnen überein, die Summen sind nicht mehr aufzubringen. (89% sagen, dass weitere finanzielle Belastungen nicht akzeptabel sind.)

Willst du noch mehr zur Studie und dem MLP-Gesundheitsreport 2011 wissen, dann findest du auf der Webseite von MLP unter Presse die Präsentation dazu.

Nur über die Schlussfolgerungen gibt es unterschiedliche Auffassungen. Unser Gesundheitssystem wird sich neu finden müssen. Das geschieht entweder freiwillig durch Verbände und Politik oder aber die Menschen außerhalb des Gesundheitssystems werden für eine Veränderung sorgen.

Den größten Anteil daran haben ganz klar die, die Leistungen verordnen oder durchführen. Mehr Prävention und weniger Therapieersatz wäre sicher von Vorteil. Doch welcher Arzt verordnet schon seinem Patienten bei Stress einen Spaziergang von einer halben Stunde an frischer Luft? Wenn das Geld nicht mehr da ist, werden die Menschen aber genau nach diesen Lösungen suchen.

Wir wissen noch nicht wie es ausgehen wird, aber in einem bin ich mir sicher: Der neue Beitrag für meine Krankenkasse wird im Januar in dieser Form nicht gezahlt werden!

Weltbildverlag, Öffentlichkeit und Wirklichkeit

http://www.weltbild.com/p…tbild-GmbH/500/

Die Katholische Kirche vertreten durch die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) hat mitgeteilt, den Weltbildverlag verkaufen zu wollen. Die Diskussion hatte sich an erotischen Angeboten des Weltbildverlages entzündet. Soweit die öffentliche Darstellung. Hier dazu die Presseerklärung des Weltbildverlages.

Gelesen habe ich es wohl, rätselhaft bleibt die Sache aber trotzdem. Der Weltbildverlag tut seit Jahren das Gleiche, warum also jetzt? Die Zahlen können es doch eigentlich gar nicht sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Weltbildverlag nicht mehr profitabel ist.

Die erotische Literatur kann es eigentlich auch nicht sein, denn auch andere Verlage haben Regeln für das was im Sortiment ist. Diese einzuführen und einzuhalten ist ein Prozessthema und nicht mehr. Über die esoterische Literatur, die eigentlich ein Stein des Anstoßes sein sollte, regt sich keiner auf. Was also ist der Beweggrund zum Verkauf des Weltbildverlages?

Oder sind es doch die Zahlen? Unternehmen, die im Besitz der katholischen Kirche sind, wurden und werden immer sehr zahlenoptimiert geführt. Oder hatten vermögende Geldgeber mit Spendenenzug gedroht?

Warum also die Aufregung? Ob wir es erfahren werden, bleibt abzuwarten. Mal sehen wie schnell ein Käufer für den Weltbildverlag präsentiert wird. Eines ist sicher, der Druck der Öffentlichkeit und die Kommunikation zum Thema kann es nicht sein, denn das wäre nahezu einem Wunder gleichzusetzen.

Mehr Informationen zum Weltbildverlag und seinen Eigentümern unter wikipedia.

Ein Tag als reisender Patient oder unser Gesundheitssystem auf dem Weg ins 21. Jh. ist halt doch kein Unternehmer

Wenn unser Gesundheitssystem ein Unternehmen wäre, dann wäre es schon lange pleite. Als Unternehmer betrachtet ist folgender Tag eine gelinde Katastrophe.

Wir fuhren gestern morgen um 8.45 Uhr los und waren am Abend um 18.15 Uhr zurück. Wir legten dabei 460 km zurück. Es gab eine Wegpause von 15 Minuten, mehr Zeit war nicht.

Dazwischen saßen wir bei Klinik A 1,5 Stunden im Wartezimmer und in Klinik B 1 Stunde.  In Klinik A wurde uns mitgeteilt, dass die Befunde nicht ausreichend seien und wir noch ein weiteres Mal kommen sollten. Dieses Mal bitte nüchtern und 3 Stunden Zeit mitbringen. Danach wäre dann noch eine weitere Besprechung nötig. Wobei und das ist das Bizarre daran, es ist völlig egal, wie die weiteren Untersuchungen ausgehen. Denn am Ende der wunderbar abrechenbaren (teueren?) Untersuchungen steht eh immer die gleiche Substitution. Es ist also aus Patientensicht egal, was raus kommt. Die Behandlung ist nur ein Zuführen von außen und keine wirkliche Therapie in Form von Gesundwerden. Auf meine Frage, ob es nicht auch lokal möglich wäre, war die Antwort: wohl eher nicht. Wir sollten bitte wieder kommen.

In Klinik B wurde ein Röntengebild gemacht zur Kontrolle. Dann gab es kein kurzes Abnicken, dass alles gut ist und das war´s.

Als Unternehmer würde ich folgende Prozessoptimierungen vorschlagen:

Klinik A schreibt eine Mail und teilt in kurzen Stichworten den Status der Befunde mit und dass eine weitere Untersuchung nötig sei. Diese werde am vereinbarten Termin gleich mit durchgeführt und dann alles weitere besprochen. Dafür wären 4 Stunden Zeit einzuplanen. Oder die Klinik bittet um die Durchführung der Untersuchung vor Ort. Befunde  würden dem Arzt vor Ort zu Verfügung gestellt.

Klinik B bittet um die Übermittlung eines aktuellen Röntgenbildes zur Befundkontrolle.

Dieses Vorgehen hätte für weniger Kosten, Frust und Nerven gesorgt. Nun so weiß ich, dass die Baustelle auf dem Weg nach Norden in eine Richtung bereits fertig ist. Es gibt lokale Temperaturunterschiede von -1,5 Grad Celsius bis +3 Grad Celsius. Aber lieber wäre mir gewesen, die Kliniken hätten unsere Vorschläge akzeptiert.

Deshalb wird es Zeit, das unser Gesundheitssystem von Mitte 20 Jh. sich auf den Weg ins 21 Jh. macht. Die Menschen sind bereits dort angekommen. Mal sehen, wann das System nachkommt.

PS: Um besorgte Anrufen vorzubeugen. Ich war nur der Fahrer. Alles ist gut. 🙂

Qualitätsbericht der Medizin, multirestistente Keime, der GBA und Patienten

Ende November findet in Berlin die jährliche Qualitätssicherungskonferenz des GBA (Gemeinsamer Bundesausschuss) statt.

Bereits im Vorfeld werden Messer gewetzt. Es geht um multiresistente Keime und um Qualitätssicherung. Eine interessante Debatte, in der Schuld hin und hergeschoben wird und jeder erklärt: er tue alles in seiner Macht Stehende.

Für mich haben multirestistente Keime erst einmal nichts mit Qualitätssicherung zu tun. Es geht als erstes um das Leben und die Gesundheit von Patienten. Wer dies in der Debatte verkennt, hat die Tragweite nicht verstanden. Keiner, der im Klinikleben steht, wird die Existenz dieser Keime leugnen. Dies wird auch nicht durch noch mehr Desinfektionsmittel gelöst. Nur die Mitarbeiter in den medizinischen Einrichtungen haben es in der Hand durch verantwortungsvolles Handeln.

Ich kann mich noch gut an meine Zeit im OP erinnern. Dort hieß es am Ende einer OP die OP-Bestecke mit der Hand waschen, wobei sauberschrubben wohl das richtige Wort dazu war. Und die verantwortliche OP-Schwester kam persönlich zum Kontrollieren vorbei, dass die OP-Bestecke auch ja sauber sind.

Und so ist die Konsequenz eines verantwortlichen Handelns der Qualitätsbericht und nicht umgedreht. Es ist an der Zeit, dem Fachgebiet Hygiene wieder mehr Bedeutung zu zu wenden. Nicht um der Statistik willen oder des eigenen guten Rufes, nein um der Patienten willen die ihrem medizinischen Personal vertrauen. Wenn bei einem Patienten resistente Keime gefunden werden, dann spielt der Bericht für die Behandlung keine Rolle.