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Der Mensch mit den zwei Gesichtern

Gerade habe ich eine Mail gelesen, die mich berührt hat. In dieser geht es um uns Menschen und dass jeder Mensch zwei Gesichter hat. Kennst du das auch? Da geht es dir eigentlich richtig schlecht und doch lachst du andere an. Das Einzige, was passieren kann, ist,  dass deine Augen dich verraten. Du bist müde und erschöpft,  körperlich und physisch und jeder denkt,  wow,  ist die gut drauf.  Jeder von uns hat ein öffentliches Gesicht und ein reales Gesicht.  Manchmal passen die beiden zusammen und manchmal ist eine große Kluft zwischen beiden.  Ich muss an das Buch von Oskar Wilde denken.  Das Bildnis des Dorian Gray.  Die Hauptfigur ist der reiche und schöne Dorian Gray.  Er besitzt ein Porträt,  das statt seiner altert und in das sich die Spuren der Sünden und Vergehen seines Lebens einschreiben.

In der Bibel gibt es einen Schriftsteller David,  der Gott anruft und ihn bittet,  sein Herz zu prüfen.  David war König und Poet in Israel vor ca. 3000 Jahren. Zu lesen ist das im  Psalm 139.  David bittet darin Gott zu prüfen,  ob er nicht auch zwei Gesichter hat. “Erforsche mich Gott,  und erkenne mein Herz,  prüfe mich und erkenne meine Gedanken.” Doch David gibt sich nicht damit zufrieden, um eine Analyse zu bitten,  er geht einen Schritt weiter.  Er fordert Gott auf,  bei einer Korrektur behilflich zu sein.  “Zeige mir,  wenn ich auf falschen Wegen gehe und führe mich den Weg zum ewigen Leben.  ” Er möchte keine zwei Gesichter haben,  sondern nur ein reales.  Das interessante an dem Text ist die Begründung.  Er will weiter leben und nicht sterben. Er will nicht,  dass sein Leben einfach aufhört.  Jeder von uns weiß,  wie seine beiden Gesichter aussehen.  Wichtig ist, dass wir,  du und ich,  das nicht nur wissen,  sondern uns dem stellen. Denn erst dann gibt es eine Chance,  aus beiden eins zu machen. Ich gebe zu,  dass ist nicht einfach und immer schmerzhaft,  doch es lohnt sich.  Es ist wie eine Geburt,  etwas Neues entsteht.  Vielleicht bröckelt etwas von der Lackoberfläche ab,  aber sind nicht die alten Dinge die, an denen wir oft am meisten hängen?