Gebäudesteuerung und ihre Herausforderungen

Während sich in der Welt von Design und Architektur in den letzten Jahren viel getan hat, ist der Bereich der Gebeäudesteuerung immer noch eine Art unsichtbares Aschenpuddel. Schade eigentlich! [teaserbreak]

Im Märchen von Aschenpuddel war diese die gute Seele im Hintergrund. Sie mußte, putzen und waschen und die Dinge reibungslos tun, die keiner sonst tun wollte. So ungefähr ist auch das Verhältsnis der Gebäudesteuerung mit dem dazu gehörenden Gebäude.  Ohne eine gute Gebäudesteuerung kommen heutzutage die wenigsten Gebäude noch aus. Selbst im privaten EHF zieht Gebäudesteuerung ein.

Aufbau Gebäudesteuerung

Im Grunde besteht eine Gebäudesteuerung aus mehreren Elementen. 

  1. Das Element was gesteuert werden soll wie Klima, Fenster oder Heizung. Also alles was in einem Gebäude gesteuert werden soll.
  2. Die Steuereinheit für dieses Elemente, z.B. Reglung der Heiztemperatur. Die Steuereinheit bedient das jeweilige Element.  Jedes Element braucht deshalb seine eigene Steuereinheit. Die Bedienung kann dabei der Auftrag zum Ausführen einer Aufgabe oder auch nur Überwachung sein. 
  3. Diese Steuereinheit vor Ort benötigt eine Verbindung zu einer Art Steuereinheit. In der Regel geht diese Verbindung über ein Kabel, sei es das Stromkabel oder ein separates Datenkabel. Auch Funkt ist möglich.
  4. Die zentrale Steuereinheit muß in der Lage sein, mit allen einzelnen kleinen Steuereinheiten zu reden. In der Regel ist diese zentrale Einheit ein PC oder Server. Diese Software ist im Grunde des Herzstück der Gebäudesteuerung. Hier laufen alle Elemente zusammen und sollen zentral und einheitlich bedient werden können. Mit anderen Worten die Software ist die eigentliche Kommandozentrale.  Sie soll einfach zu bedinen sein und eine einfache Wartung möglich machen.

Dafür gibt es leider nicht nur einen Hersteller, sondern Unmengen viele. Doch obwohl sie jeder haben will, soll sie trotzdem unsichtbar sein, aber am besten von alleine wissen was zu tun ist. Rolläden die sich von alleine öffnen und schließen, eine Klimaanlage die sich bei geöffnetem Fenster automatisch abschaldet, wer hätte so etwas nicht gerne.

Schon lange Zeit wird versucht EIB/KNX Technik in die Gebäude einzuführen um über diesen Weg eine vernünftige Gebäudessteuerung zu realisieren. Doch bei dem Versuch der Einführung wurden mehr Fehler gemacht als tragbar und so hat das System bis heute keinen Siegeszug durch die Gebäudesteuerung getan. 

Herausforderungen

Einer der Gründe sind sicherlich die hohen Anschaffungskosten. Dazu kommen die Kosten für eine kompetente Planung und Installation. Was dabei besonders ins Gewicht fällt ist die Qualität der Elektriker. Es gibt viele, kleine und mittlere Betriebe die sich nicht daran trauen. Zu kompliziert und zu viel sei falsch machbar, so die Aussagen aus der Branche.

Eine weitere Herausforderung ist die Software zur Steuerung. Bei allen Versuchen ein einheitliches Protokoll zu verwenden, zeigt sich dass Properitär die Masse und nicht die Außnahme ist. Die Systeme können einfach nicht miteinander reden. Doch was nützt eine zentrale Steuereinheit, wenn sie nicht mit den Modulen reden kann? Immer wieder scheint es, als ob die Hersteller mit Absicht dagegen arbeiten. Auch wenn nach Außen hin alle eine einheitliche Gebäudesteuerung wollen wollen, so spricht die Realität eine andere Sprache.

Am Ende kann es passieren, dass die Hersteller der Elektrik Komponenten von der IT Industrie überrollt werden. Wenn diese Hersteller ihre Nischen nicht verlassen, werden die Antworten aus der klassischen IT kommen. Dann ist der Markt für sie verloren.

Gebäudeautomatisierung kommt und sie ist nicht aufzuhalten. Bei Aschenpuddel kam die Hochzeit mit dem Prinzen ja auch erst nach einer Zeit des Leidens.