Meine Väter, Teil 1

Es wird wieder mal Zeit etwas über uns zu schreiben. Mein leiblicher Vater konnte nicht mit Gefühlen und Emotionen umgehen, weder seinen eigenen noch den anderer Menschen. Dazu kam, dass er Choleriker war. Dies alles zusammen machte ein Zusammenleben mit ihm nicht einfach, so dass sich meine Mutter um unserer Sicherheit willen entschloss, sich von ihm zu trennen. So wuchs ich mit ihr als alleinerziehender Mutter auf. In meiner Kindheit war es noch üblich, dass die Familien aus beiden Elternteilen bestanden (auch in Sachsen). So wollte ich immer wieder einen neuen Vater haben, doch die Erfüllung dieses Wunsches blieb mir verwehrt. Im Laufe meines Älterwerdens entdeckte ich, dass Jesus den Gott der Bibel seinen Vater nannte. (Für die, die das interessiert z.B. Mth 6,8.9.14 oder Joh 17,1) Das gefiel mir, weil auch ich dann sagen konnte, dass ich einen Vater hatte. Das Schönste daran war, dass er sich tatsächlich wie ein Vater auch kümmerte. So fing ich an, alle positiven Eigenschaften, die ich mir von meinem leiblichen Vater wünschte, auf ihn zu übertragen. Dieses hat sich nie geändert. Auch wenn unsere Beziehung nicht immer die engste war, muss ich gestehen, dass er sich immer gekümmert hat und er hat sich gut gekümmert.