Bis vor kurzem war ich der Überzeugung, dass Brillengestell gleich Brillengestell ist. Für mich war Form und Material nur dem unterschiedlichen Stil einer Brille geschuldet. Wie groß aber die Unterschiede sind, erfahre ich derzeit.[teaserbreak]
Seit letztem Jahr bin ich Brillenträger. Da mein Kopf einen geringen Umfang hat, benötige ich auch ein kleineres Brillenmodell, wenn ich nicht wie Buck die Stubenfliege aussehen will. So etwas zu finden erwies sich als nicht ganz so einfach. Am Ende wurde es ein nettes unscheinbares Metallgestell, was auf die Ferne dafür sorgt dass ich noch etwas optimaler sehe.
Doch irgendwo drückt die Brille auf der Nase. Ich probierte alles Mögliche von Brille verrücken bis zum Tausch der Nasenblättchen, aber irgendwie war das alles nicht so toll.
In einem Brillenladen in Würzburg griff ich aus Neugierde wahllos zu einem Modell und setzte dieses auf meine Nase. Und war erstaunt und begeistert zugleich. Meine Nase und die Brille hatten sich ineinander verliebt, keine Brille die drückt. Es fühlte sich an, als hätte ich keine Brille auf der Nase.
Danach fing ich an mich mit Brillen näher auseinander zu setzen. Für die nächste Brille habe ich folgende Kriterien definiert:
- Metallbrille und Hornbrille sitzen unterschiedlich. Eine Hornbrille sitzt in der Regel nicht so straff und drückt nicht so sehr auf die Nase.
- Brille kaufen erfordert Zeit und im Zweifel unterschiedliche Optiker.
- Nur eine Brille kaufen, die optimal sitzt, sonst lieber weitersuchen.
- Nicht zu einer Brille überreden lassen, bloß weil es einem anderen (scheinbar) gefällt.
- Die Brille verändert das eigene Aussehen. Also: wie will ich aussehen?
- Die Unterschiede der Brillenhersteller in Bezug auf Sitz und Materialermüdung sind sehr groß.
- Etwas mehr Geld auszugeben für eine Brille macht Sinn, wenn es das optimale Modell ist
Meine Brille weiß nun bereits, dass ihre Jahre gezählt sind.