Das Unwort des Jahres 2012: Opfer-Abo

http://www.unwortdesjahres.net/index.php?id=44

Das Unwort des Jahres 2012 ist gewählt: Der Gewinner für das Jahr 2012 ist Opfer-Abo. Geprägt wurde dieser Begrif von Jörg Kachelmann nach seinem Prozess um die Vergewaltigungsvorwürfe an seiner Ex.

In der Begründung für die Wahl des Unwortes ” Opfer-Abo ” des Jahres 2012 schreibt die Jury: “Das Wort “ Opfer-Abo ” stellt in diesem Zusammenhang Frauen pauschal und in inakzeptabler Weise unter den Verdacht, sexuelle Gewalt zu erfinden und somit selbst Täterinnen zu sein.

Das ” Opfer-Abo ” hält die Jury angesichts des dramatischen Tatbestands, dass nur 5-8 % der von sexueller Gewalt betroffenen Frauen tatsächlich die Polizei einschalten und dass es dabei in nur bei 3-4 % der Fälle zu einer Anzeige und einem Gerichtsverfahren kommt, für sachlich grob unangemessen. Das Wort verstößt damit nicht zuletzt auch gegen die Menschenwürde der tatsächlichen Opfer.”

Ich persönlich empfinde ” Opfer-Abo ” unabhängig von seiner Entstehung als heftig. Wer den Hintergrund der Entstehungsgeschichte nicht kennt, kann dem Wort auch eine ganz andere Bedeutung geben: Ein Opfer ist immer Opfer und es bleibt Opfer immer. Das klingt nach einem Hamsterrad, aus dem es kein Entrinnen gibt. Schon alleine dafür verdient es das Wort ” Opfer-Abo ” das Unwort des Jahres 2012 zu sein.